Aktionsbündnis gegen AIDS - Deutsche AIDS

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Aktionsbündnis gegen Aids
PRESSEMITTEILUNG
Aids-Bekämpfung auf die lange Bank?
Deutsche Zurückhaltung bei internationaler Geberkonferenz
Tübingen, 5. September 2005. Heute beginnt in London eine internationale
Geberkonferenz des GLOBALEN FONDS ZUR BEKÄMPFUNG VON AIDS, TUBERKULOSE UND
MALARIA. Die Konferenz wird von UN-Generalsekretär Kofi Annan geleitet. Die
gastgebende britische Regierung kündigte bereits im Vorfeld eine
Verdoppelung ihres Beitrags zum Globalen Fonds an. Die Bundesregierung
nannte bislang keine konkreten Zahlen zur weiteren Unterstützung des Fonds.
Anders als andere Länder wird Deutschland nicht durch eine Ministerin
vertreten sein.
„Wenn die Bundesregierung auch dieses Mal keine weitere Unterstützung zusagt,
schiebt sie die Hilfe für Aids-Kranke erneut auf die lange Bank“, sagte Dr. Rainward
Bastian vom Aktionsbündnis gegen AIDS. Die bevorstehende Wahl darf keine
Entschuldigung sein. Dass die Aids-Arbeit intensiviert werden muss, ist Konsens
zwischen allen Parteien. „Deutschland fällt immer weiter hinter dem Engagement
anderer Länder zurück. Es geht dabei nicht nur um Geld. Wir wünschen uns, dass
Deutschland einen eigenen Sitz im Vorstand des Globalen Fonds einnimmt, um
direkt an der politischen Steuerung mitzuwirken. Wir sind enttäuscht, dass
Deutschland bei diesem für die Aids-Bekämpfung zentralen Treffen nicht auf
Ministerebene vertreten sein kann.“
Damit der Globale Fonds 2006 und 2007 bestehende und neue Gesundheitsprojekte
fördern kann, müssen die internationalen Geber für die beiden Jahre 7,1 Milliarden
US-Dollar (5,7 Milliarden Euro) aufbringen. Die Bundesregierung sieht bislang vor,
die Arbeit des Globalen Fonds 2006 und 2007 mit 72 Millionen Euro bzw. 73,5
Millionen Euro zu unterstützen. Die Beitragszusagen der britischen Regierung sind
doppelt so hoch. Die französische Regierung sagte für 2006 196 Millionen Euro, für
2007 295 Millionen Euro zu. Nach Berechnungen des Globalen Fonds, die von der
wirtschaftlichen Leistungskraft der Geberländer ausgehen, sollte Deutschlands
jährlicher Beitrag 170 Millionen Euro nicht unterschreiten.
Das Aktionsbündnis gegen AIDS ist ein Zusammenschluss von über 90 kirchlichen
und zivilgesellschaftlichen Organisationen der Aids- und
Entwicklungszusammenarbeit sowie mehr als 260 Basisgruppen. Gemeinsam wollen
sie Politik und Pharmaindustrie stärker in die Verantwortung für den Kampf gegen
HIV/Aids nehmen. Der Ausbau der finanziellen Ressourcen zur weltweiten HIVPrävention und Aids-Bekämpfung und der weltweite Zugang zur Therapie sind die
zentralen Anliegen der Kampagne des Bündnisses.
Kontakt:
Katja Roll
Aktionsbündnis gegen AIDS
Büro: 07071 206 540
Mobil: 0176 241 94 898
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