Schulstunde zur Sternsingeraktion 2014 Was tun gegen Armut in

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Schulstunde zur Sternsingeraktion 2014
Was tun gegen Armut in der Welt?
Zielgruppe:
Kinder und Jugendliche, Schüler/innen zw. 10 u. 18 Jahren, Sek. I und II
Ziel/Kompetenz:
Die Schüler/innen setzen sich mit grundlegenden Dimensionen von Armut und ihren Konsequenzen auseinander.
Sie können benennen, was die Armut der Menschen im „Globalen Süden“ mit ihrem Leben hier in Europa zu tun
hat.
1. Baustein: Einstieg
Soziometrische Übung:
Die Schüler/innen positionieren sich auf einer gedachten Linie zwischen 0 und 100 % nach eigener Einschätzung
zur jeweiligen Aussage, inwieweit sie dieser zustimmen oder sie ablehnen (alle Abstufungen zwischen 0 und 100 %
sind möglich). Einige werden ausgewählt, ihre Entscheidungen zu begründen:
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47 % der Weltbevölkerung müssen mit ca. einem Euro pro Tag auskommen: Ein Leben mit so wenig Geld
könnte ich mir für mich auch vorstellen.
Es wird immer Arme und Reiche geben, da kann ich als einzelne Person wenig daran ändern.
Die Kluft zwischen Arm und Reich wächst weltweit, weil den reichen Ländern die Erhaltung des eigenen
Wohlstandes sehr wichtig ist.
Es ist notwendig, dass sich wohlhabende Menschen für Menschen in armen Ländern der Welt engagieren.
Ich handle solidarisch mit Menschen in Ländern des Südens, wenn ich konsum kritisch lebe und nicht
immer gleich alles haben muss.
2. Baustein: Inhaltliche Auseinandersetzung
Die Sätze der Kopiervorlage (evtl. einige auswählen, je nach Anzahl der Kinder und Jugendlichen)
werden jeweils auf ein großes Blatt Papier gedruckt/geschrieben und im Raum verteilt aufgehängt.
Die Schüler/innen teilen sich in gleich große Gruppen auf und je eine Gruppe stellt sich zu einer der
Aussagen dazu. Die Personen der Gruppe lesen sich den Satz durch und notieren sich Fragen oder
Kommentare dazu. Dann gehen die Gruppen im Uhrzeigersinn weiter zur nächsten Aussage usw. Wenn
alle bei der Ursprungsaussage angekommen sind, setzen sich alle nieder und diskutieren die
entstandenen Fragen.
Die für die Gruppe wichtigsten Ergebnisse werden markiert und anschließend in der Großgruppe
präsentiert.
Alternative:
Je eine Aussage wird auf ein Plakat geschrieben, im Raum platziert (am Boden oder an der Wand) und
die Schüler/innen gestalten die Plakate in einem Stummen Dialog (Kommentare, Zeichnungen etc., ohne
zu reden). Dies kann in fixen Kleingruppen geschehen, die nach einer bestimmten Zeit wechseln oder die
Schüler/innen bewegen sich frei im Raum.
Danach werden die Plakate im Plenum präsentiert und diskutiert.
Kopiervorlage:
Zahlen und Fakten zu den Ländern und Kindern und Jugendlichen weltweit
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Mehr als 600 Mio. Kinder in Ländern des Südens wachsen in extremer Armut auf.
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Jedes Jahr sterben weltweit 8 Mio. Kinder unter 5 Jahren an behandelbaren
Krankheiten.
Nepal ist das ärmste Land Asiens: von den über 30 Millionen Nepales en/Nepalesinnen
leben fast 40 % unterhalb der Armutsgrenze, das durchschnittliche Monatseinkommen
beträgt 18 Euro.
45 % der in Entwicklungsländern lebenden Kinder müssen arbeiten, um Geld zu
verdienen.
23 % der brasilianischen Bevölkerung haben keine Schulausbildung
150 Mio. Mädchen und 73 Mio. Burschen unter 18 Jahren haben bereits sexualisierte
Gewalt erfahren.
Die Hälfte der von HIV/AIDS Betroffenen sind junge Menschen im Alter von 15 bis 24
Jahren. 60 % davon sind Mädchen bzw. junge Frauen.
Etwa 100 Mio. Kinder leben auf der Straße.
Etwa zwei Drittel der Bevölkerung Brasiliens lebt in Armut und kann sich nicht
ausreichend ernähren.
Mehr als 70 % der Bewohner/innen Nairobis leben heute in den Slums ohne
Ausbildungsmöglichkeiten und Arbeit.
(Anmerkung: Die Angaben und Zahlen werden zitiert in: Wir setzen Zeichen. Für die Stärkung von Kindern und Jugendlichen.
Grundlagenpapier der Dreikönigsaktion, S. 8)
Reflexion:
Mögliche Impulsfragen während bzw. nach der Präsentation/Diskussion:
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Was löst es in mir aus, wenn ich solche Informationen lese/höre?
Fühle ich mich hilflos? Ist es mir egal?
Entsteht in mir das Bedürfnis es weiterzuerzählen und etwas zu tun/daran zu
ändern?
Geht es jemand anderen auch so wie mir? Vielleicht sogar mehreren Menschen?
Kennst du in deiner Umgebung Menschen, die von Armut betroffen sind?
Was kann man/kannst du dagegen tun?
Gibt es Menschen/ Organisationen, die schon gezielt gegen diese Missstände
arbeiten? Kenne ich welche?
3. Baustein: Kennenlernen der Dreikönigsaktion
Kurzer Input:
Die Sternsingeraktion bildet ein österreichweites Netz der Solidarität und Nächstenliebe. Die Basis dafür
legen 85.000 Sternsinger/innen, 30.000 aktive Erwachsene und Jugendliche - und natürlich die besuchten
Österreicher/innen. Die Dreikönigsaktion, das Hilfswerk der Katholischen Jungschar, ist das Bindeglied
zu den Projektpartner/innen im Süden der Welt. Unsere gemeinsame Vision ist ein Leben in Würde für
alle Menschen dieser Erde.
Die Durchführung der Sternsingeraktion beinhaltet die Verpflichtung zu einer kontinuierlichen
Informations- und Bildungsarbeit, mit der die Dreikönigsaktion möglichst vielen Menschen die Augen
öffnen will für die Situation der Menschen und der Kirche in der so genannten „Dritten Welt“. Die
Dreikönigsaktion will auch hier bei uns die Verantwortung für die eine, gemeinsame Welt stärken und
zu solidarischem Handeln beitragen.
Alternative:
Auf der Homepage der Dreikönigsaktion www.dka.at gibt es Bild- u. Videomaterial zur Arbeit der
Organisation.
Idee:
Die Klasse teilt sich in verschiedene Kleingruppen auf, die zu folgenden Aufträgen arbeiten:
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Erstellung einer Collage zur Arbeit der Dreikönigsaktion, um sie eventuell auch am
Gang in der Schule anderen Klassen vorzustellen
Konkrete Projekte der Dreikönigsaktion, die gefördert werden der Klasse vorstellen
(Power Point, Diagramm auf Plakat …)
Wenn es in der Klasse Jugendliche gibt, die schon einmal Sternsingen gegangen
sind, erzählen lassen, wie sich das so abspielt
Alternative: In die Pfarre gehen, oder jemanden einladen, der/die berichtet, wie das
Sternsingen in einer Gemeinde konkret abläuft
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