Gouldamadine als Ziervogel

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Gouldamadine
Die kleinen, bunten Farbtupfer im Exotengehege sind
Gouldamadinen. Sie fallen vor allem durch ihr auffällig
gefärbtes Gefieder auf. Ihr Gesang ist ein leises
perlendes Zwitschern, dass in einer Tonhöhe beginnt,
die für das menschliche Ohr schon nicht mehr hörbar
ist. So bekommen wir Menschen meist nur noch den
Schluss ihres Gesangs zu hören.
Der Tiermaler John Gould hat die Tiere während
seiner Australienreise 1838-1840 entdeckt und dann
später auch wissenschaftlich beschrieben. Er nannte
sie zu Ehren seiner Frau „Lady Goulds Amadine“
Die Gouldamadinen gehören zur Familie der
Prachtfinken. Ihr wissenschaftlicher Name lautet
„Chloebia gouldiae“
Ausgefärbte Gouldamadine
Form, Grösse
Gouldamadinen sind sehr farbenprächtig. Auffällig
ist das lila Brustgefieder und der leuchtend gelbe
Bauch. Das Kopfgefieder kann unterschiedlich
gefärbt sein, zum Beispiel schwarz, gelb oder
auch leuchtend rot.
Dieses unterschiedlich gefärbte Kopfgefieder
kommt auch in der Natur vor und in einem
Schwarm können durchaus auch unterschiedliche
Variationen vorkommen.
Die Körperlänge beträgt nur etwa 11 cm. dazu
kommen noch die beiden mittleren Schwanzfedern
die wie feine Spiesse enden.
Jungtiere sind bis zu ihrer ersten Mauser noch
unauffällig gefärbt, erst danach bekommen sie ihr
farbenprächtiges Gefieder.
Noch unscheinbares Jungtier
Links: Junge Gouldamadine noch nicht ganz ausgefärbt
Rechts: Gouldamadine mit rotem Kopfgefieder
Herkunft, Lebensraum
Gouldamadinen kommen im Norden von Australien
bis zum 19. Breitengrad vor. Nur die Regenwälder
auf Kap York meiden sie. Innerhalb ihres Gebietes
unternehmen sie weite Wanderungen. So sind sie
während der Brutzeit in den Savannen anzutreffen
und ausserhalb der Brutzeit in den küstennahen
Gebieten, da während dieser Zeit nur dort
ausreichend Nahrung zu finden ist. Die
Wanderungen beginnen mit dem Ende der
Regenzeit, sobald das Nahrungsangebot knapp
wird. Wenn der Schwarm weiterzieht kann es auch
vorkommen, dass Gelege oder sogar Nestlinge im
Stich gelassen werden.
Gouldamadinen lieben die hohen Temperaturen im
Norden Australiens. Sie sind auch noch sehr
lebhaft wenn es über 35 oC ist und geniessen
ausgedehnte Sonnenbäder.
Verbreitungskarte (Quelle Wikipedia, GoogleMaps)
Gouldamadine als Ziervogel
1887 wurden die ersten lebenden Gouldamadinen nach England gebracht. Dort stiessen sie rasch auf
grosses Interesse bei Züchtern und Ziervogelhaltern. Bis in die 30-er Jahre stammten aber trotzdem
nahezu alle Tiere aus Importen aus Australien. Dort wurden die Vögel an den Wasserstellen mit
grossen Netzen gefangen und über den Südosten von Australien nach Europa und Nordamerika
verschifft. Gemäss einer Schätzung kamen dabei auf jeden Prachtfinken der das erste
Gefangenschaftsjahr überlebte, 300-400 Vögel die beim Fang oder dem anschliessenden Transport
verstarben.
Inzwischen sind die schönen Tiere in ihrer Heimat leider selten geworden und deshalb von der IUCN
als „stark gefährdet“ eingestuft.
Seit dem 1. Januar 1960 gilt ein umfassendes Ausfuhrverbot für alle australischen Tiere. Seit diesem
Zeitpunkt stammen die als Ziervögel gehaltenen Tiere aus Zuchten.
Futter
In ihrer Heimat ernähren sich Gouldamadinen von Sämereien und kleinen Insekten wie zum Beispiel
Termiten, Weichkäfer und keinen Spinnen.
Ersatz dafür ist in der Voliere getrocknetes Insektenfutter, Eifutter und eine Körnermischung mit Hirse.
Gouldamadine mit schwarzem Kopfgefieder
Text und Fotos: P. und R. Gantenbein
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