ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1

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ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
L-Thyroxin „Henning“ 150 μg Tabletten
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 Tablette enthält 150 Mikrogramm Levothyroxin-Natrium.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Tablette.
Weiße, runde Tabletten, mit der Prägung „6L“ auf beiden Seiten und einer Bruchrille auf
einer Seite. Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
–
Substitution bei Hypothyreosen jeglicher Genese,
–
Therapie der benignen Struma mit euthyreoter Funktionslage (blande Struma).
–
Prophylaxe einer Rezidivstruma nach erfolgter operativer Entfernung oder
Radiojodtherapie einer euthyreoten Struma.
–
Zusatzmedikation zur Behandlung einer Hyperthyreose mit Thyreostatika nach Erreichen
der euthyreoten Funktionslage.
–
Suppressions- und Substitutionstherapie beim Schilddrüsenmalignom, vor allem nach
operativer Entfernung eines Teils oder der gesamten Schilddrüse (Thyreoidektomie).
–
4.2
Schilddrüsensuppressionstest.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Schilddrüsenhormontherapie/Substitution
Dosierung
Die Dosierungsangaben gelten als Richtlinien (siehe Tabelle). Die individuelle Tagesdosis
sollte durch labordiagnostische und klinische Untersuchungen ermittelt werden.
Bei erhaltener Restfunktion der Schilddrüse kann eine geringere Substitutionsdosis
ausreichend sein.
Bei älteren Patienten, bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit und bei Patienten mit
schwerer oder lang bestehender Schilddrüsenunterfunktion ist eine Behandlung mit
Schilddrüsenhormonen besonders vorsichtig zu beginnen, das heißt, eine niedrige
Initialdosis zu wählen und diese unter häufigen Schilddrüsenhormonkontrollen langsam und
in größeren Zeitabständen zu steigern. Erfahrungsgemäß ist auch bei Patienten mit
niedrigem Körpergewicht und bei Patienten mit einer großen Struma eine geringere Dosis
ausreichend.
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Da bei einigen Patienten die T 4 - oder fT 4 -Werte erhöht sein können, ist zur Überwachung
des Behandlungsschemas die Bestimmung der Serum-TSH-Konzentration besser geeignet.
Indikation
Dosis
(Mikrogramm
LevothyroxinNatrium/Tag)
Hypothyreose (Erwachsene):
(Steigerung in 2- bis 4-wöchigen
Abständen um 25-50 Mikrogramm)
Prophylaxe einer Rezidivstruma:
Initial
25-50
Meist lebenslang
Langzeittherapie
Initial
Langzeittherapie
100-200
50-75
75-200
Einige Monate oder Jahre bis
lebenslang
Dauer der Behandlung
Benigne Struma mit euthyreoter
Funktionslage:
75–200
Einige Monate oder Jahre bis
lebenslang*
Bei Behandlung einer Hyperthyreose
mit Thyreostatika nach Erreichen der
euthyreoten Funktionslage:
50–100
Während der thyreostatischen
Therapie
Initial
50-75
Meist lebenslang
Langzeittherapie
150-300
Nach operativer Entfernung eines
Teils oder der gesamten Schilddrüse
wegen Schilddrüsenmalignom:
14 Tage lang bis zur
Durchführung der
Szintigraphie
*: Für die Behandlung der euthyreoten Struma ist ein Behandlungszeitraum von
6 Monaten bis zu zwei Jahren notwendig. Falls die Behandlung mit L-Thyroxin „Henning“ innerhalb
dieser Zeit nicht den gewünschten Erfolg erbracht hat, sollten andere Therapiemöglichkeiten in
Erwägung gezogen werden.
Schilddrüsensuppressionsszintigraphie
200
Dosierung bei Kindern und Jugendlichen:
Die Erhaltungsdosis beträgt generell 100-150 Mikrogramm/m2 Körperoberfläche.
Für Neugeborene und Kleinkinder mit kongenitaler Hypothyreose, bei denen eine rasche
Substitution wichtig ist, beträgt die empfohlene Intialdosis 10-15 Mikrogramm
Levothyroxin/kg Körpergewicht/Tag während der ersten 3 Monate. Danach soll die Dosis
individuell und entsprechend der klinischen Befunde sowie dem SchilddrüsenhormonSpiegel und den TSH-Werten entsprechend angepasst werden.
Bei Kindern mit erworbener Hypothyreose ist die empfohlene Initialdosis 12,5-50
Mikrogramm Levothyroxin/Tag. Danach wird die Dosis schrittweise im Abstand von 2-4
Wochen angehoben, bis die volle Dosis der Ersatztherapie erreicht ist. Dafür sind die
klinischen Befunde, die Schilddrüsenhormon-Werte sowie die TSH-Werte zu
berücksichtigen.
Bei konnataler Hypothyreose ist der umgehende Therapiebeginn für eine normale
psychomotorische Entwicklung entscheidend. Der T 4 -Spiegel sollte während der ersten drei
bis vier Lebensjahre auf hochnormale Werte eingestellt werden. Während der ersten 6
Lebensmonate ist die Messung des T 4 -Spiegels als Kontrollparameter verlässlicher als der
TSH-Spiegel. Eine Normalisierung des TSH-Spiegels trotz ausreichender T 4 -Substitution
kann in Einzelfällen bis zu zwei Jahren dauern.
Dosierung bei älteren Patienten
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Bei älteren Patienten ist im individuellen Fall, z. B. bei kardialer Problematik, einer
einschleichenden Gabe von Levothyroxin-Natrium unter regelmäßiger Kontrolle des TSHSpiegels der Vorzug zu geben.
Art der Anwendung
Die gesamte Tagesdosis wird morgens nüchtern mindestens eine halbe Stunde vor dem
Frühstück unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) eingenommen.
Säuglinge und Kleinkinder erhalten die gesamte Tagesdosis mindestens eine halbe Stunde
vor der ersten Tagesmahlzeit. Hierzu lässt man die Tablette in etwas Wasser (10-15 ml)
zerfallen und verabreicht die entstehende Suspension (sie ist für jede Einnahme frisch
zuzubereiten!) mit etwas weiterer Flüssigkeit (5-10 ml).
4.3
Gegenanzeigen
–
–
–
–
–
–
–
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile,
unbehandelte Hyperthyreose,
unbehandelte Nebenniereninsuffizienz,
unbehandelte hypophysäre Insuffizienz,
akuter Myokardinfarkt,
akute Myokarditis,
akute Pankarditis.
Ältere Strumapatienten mit normaler Schilddrüsenfunktion, die bereits einen Herzinfarkt
gehabt haben oder die gleichzeitig an Angina pectoris, Herzinsuffizienz oder tachykarden
Arrhythmien leiden, sollten L-Thyroxin "Henning" Tabletten nicht einnehmen.
Während einer Schwangerschaft ist die gleichzeitige Einnahme von Levothyroxin und einem
Thyreostatikum kontraindiziert. Zur Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit siehe
Abschnitt 4.6.
4.4
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Vor Beginn einer Schilddrüsenhormontherapie sind folgende Krankheiten oder Zustände
auszuschließen bzw. zu behandeln:
–
–
–
–
–
–
–
koronare Herzkrankheit,
Angina Pectoris,
Herzinsuffizienz,
Myokardinfarkt
Hypertonie,
Hypophysen- und/oder Nebennierenrindeninsuffizienz,
Schilddrüsenautonomie.
Vor der Durchführung eines Schilddrüsensuppressionstests sind diese Krankheiten bzw.
Zustände ebenfalls auszuschließen bzw. zu behandeln, mit Ausnahme der
Schilddrüsenautonomie, die der Grund für die Durchführung des Suppressionstests sein
kann.
Bei koronarer Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, tachykarden Herzrhythmusstörungen oder
lange bestehender Hypothyreose ist auch eine leichtere medikamentös induzierte
hyperthyreote Funktionslage unbedingt zu vermeiden. Bei einer Schilddrüsenhormontherapie
sind bei diesen Patienten häufigere Kontrollen der Schilddrüsenhormonparameter
durchzuführen (siehe Abschnitt 4.2).
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Vorsicht ist auch geboten bei älteren Strumapatienten mit normaler Schilddrüsenfunktion, die
bereits einen Myokardinfarkt erlitten haben oder die aktuell an Angina pectoris,
Herzinsuffizienz oder tachykarden Arrhythmien leiden.
Bei sekundärer Hypothyreose muss geklärt werden, ob gleichzeitig eine
Nebennierenrindeninsuffizienz vorliegt. Ist das der Fall, so muss zunächst substituiert
werden (Hydrocortison), da sonst die Schilddrüsenhormon-Ersatztherapie eine akute
adrenale Krise auslösen könnte.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von L-Thyroxin „Henning“ ist bei einer nodösen
Struma mit möglicherweise unerkannten Autonomien geboten.
Bei Verdacht auf Autonomie der Schilddrüse wird empfohlen, einen TRH-Test oder ein
Suppressionsszintigramm durchzuführen.
Bei der Levothyroxin-Therapie postmenopausaler Frauen, die ein erhöhtes
Osteoporoserisiko aufweisen, sollte zur Vermeidung supraphysiologischer Blutspiegel von
Levothyroxin die Schilddrüsenfunktion häufiger kontrolliert werden.
Schilddrüsenhormone dürfen nicht zur Gewichtsreduktion gegeben werden. In euthyreoten
Patienten bewirken normale Dosen keine Gewichtsreduktion. Höhere Dosen können
schwerwiegende oder sogar lebensbedrohliche Nebenwirkungen verursachen, insbesondere
wenn sie in Kombination mit Mitteln zur Gewichtsreduktion angewendet werden.
Die gleichzeitige oder zeitnahe Anwendung von Substanzen mit hohem Iodgehalt,
insbesondere Amiodaron und iodhaltige Kontrastmittel, können abhängig von der aktuellen
individuellen Iodversorgung sowohl zu einer Hyperthyreose (vorwiegend bei Iodmangel) als
auch zu einer Hypothyreose (vorwiegend bei Iodüberversorgung) führen. Da diese
Komplikationen auch noch Monate nach Anwendung solcher Substanzen auftreten können,
wird in solchen Fällen eine engmaschige Kontrolle der Schilddrüsenfunktion empfohlen,
damit gegebenenfalls die Dosierung von L-Thyroxin „Henning“ entsprechend angepasst
werden kann.
Ist ein Levothyroxin-Behandlungsschema einmal festgelegt, sollte die Umstellung auf ein
anderes Arzneimittel nur unter Überwachung der labordiagnostischen und klinischen
Parameter erfolgen.
Bei Diabetikern und bei Patienten mit einer Therapie mit gerinnungshemmenden Stoffen
siehe Abschnitt 4.5.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Antidiabetika:
Levothyroxin kann die blutzuckersenkende Wirkung von Antidiabetika vermindern. Bei
Diabetikern ist deshalb vor allem zu Beginn einer Schilddrüsenhormontherapie der
Blutzuckerspiegel regelmäßig zu kontrollieren. Die Dosierung des blutzuckersenkenden
Arzneimittels ist ggf. anzupassen.
Orale Antikoagulantien:
Levothyroxin kann die Wirkung von oralen Antikoagulantien durch Verdrängung aus der
Plasma-Eiweißbindung verstärken. Bei gleichzeitiger Behandlung sind deshalb regelmäßige
Kontrollen der Blutgerinnung erforderlich, ggf. ist die Dosierung des gerinnungshemmenden
Arzneimittels anzupassen (Dosisreduktion).
Ionenaustauscherharze:
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Ionenaustauscherharze wie Colestyramin, Colestipol oder Calcium- und Natriumsalze der
Polystyrolsulfonsäure hemmen die Resorption von Levothyroxin und sollten deshalb erst 4
bis 5 Stunden nach der Einnahme von L-Thyroxin „Henning“ verabreicht werden.
Aluminiumhaltige magensäurebindende Arzneimittel, eisenhaltige Arzneimittel,
Calciumcarbonat:
Die Resorption von Levothyroxin kann durch die gleichzeitige Einnahme von
aluminiumhaltigen magensäurebindenden Arzneimitteln (Antazida, Sucralfate), eisenhaltigen
Arzneimitteln und Calciumcarbonat vermindert werden. Deshalb sollte die Einnahme von LThyroxin „Henning“ mindestens zwei Stunden vor diesen erfolgen.
Propylthiouracil, Glucocorticoide und Betarezeptorenblocker:
Diese Substanzen inhibieren die Umwandlung von T 4 in T 3 .
Salicylate, Dicumarol, Furosemid, Clofibrat, Phenytoin:
Levothyroxin kann durch Salicylate, Dicumarol, hohe Dosen (250 mg) Furosemid, Clofibrat,
Phenytoin und andere Substanzen aus der Plasma-Eiweißbindung verdrängt werden. Dies
führt zu einer Erhöhung des Plasmaspiegels von freiem Thyroxin (fT 4 ).
Östrogenhaltige Kontrazeptiva, Arzneimittel zur postmenopausalen Hormonsubstitution:
Östrogenhaltige Arzneimittel (z.B. Kontrazeptiva oder postmenopausale
Hormonersatztherapie) steigern die Thyroxinbindung. Das kann zu Fehlern in Diagnose bzw.
Therapie führen. Ein gesteigerter Levothyroxin-Bedarf ist ggf. zu berücksichtigen.
Sertralin, Chloroquin/Proguanil:
Diese Substanzen vermindern die Wirksamkeit von Levothyroxin und erhöhen den SerumTSH-Spiegel.
Enzyminduzierende Arzneimittel:
Rifampicin, Carbamazepin, Phenytoin, Barbiturate, und andere Arzneimittel mit
leberenzyminduzierenden Eigenschaften können die hepatische Clearance von Levothyroxin
erhöhen.
Proteaseinhibitoren:
Über einen Wirkungsverlust von Levothyroxin bei gemeinsamer Anwendung mit
Lopinavir/Ritonavir wird berichtet. Klinische Symptome und Schilddrüsenfunktionstests
müssen bei diesen Patienten sorgfältig überwacht werden.
Sojaprodukte können die intestinale Aufnahme von Levothyroxin vermindern. Insbesondere
zu Beginn und nach Beendigung einer sojahaltigen Ernährung kann eine Dosisanpassung
von L-Thyroxin „Henning“ notwendig werden.
Bei Kleinkindern mit kongenitaler Hypothyreose die mit L-Thyroxin behandelt wurden und
eine Sojadiät erhielten, wurde ein Anstieg des TSH-Spiegels beobachtet. Während und nach
der Sojadiät ist eine engmaschige Überwachung der T4- und TSH-Spiegel im Serum sowie
ggf. eine Anpassung der Levothyroxin-Dosis erforderlich.
Eisensalze:
Eisensulfat reduziert die Resorption von Levothyroxin aus dem Magen-Darmtrakt. Es soll
daher auf einen möglichst langen Einnahmeabstand zwischen Eisensalzen und Levothyroxin
geachtet werden.
4.6
Schwangerschaft und Stillzeit
Eine Behandlung mit Schilddrüsenhormonen ist insbesondere während der Schwangerschaft
und Stillzeit konsequent durchzuführen, da die Beibehaltung des SchilddrüsenhormonSpiegels im Normbereich zur Erhaltung der Gesundheit für Mutter und Fötus von großer
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Bedeutung ist. Bisher sind trotz umfangreicher Anwendungen während der
Schwangerschaft keine unerwünschten Wirkungen von Levothyroxin auf die
Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fetus/Neugeborenen bekannt geworden.
Während der Schwangerschaft kann der Levothyroxin-Bedarf östrogenbedingt steigen. Die
Schilddrüsenfunktion sollte daher sowohl während als auch nach einer Schwangerschaft
kontrolliert und die Schilddrüsenhormondosis ggf. angepasst werden.
Während der Schwangerschaft ist die Anwendung von Levothyroxin als Begleittherapie bei
Behandlung einer Hyperthyreose durch Thyreostatika kontraindiziert. Eine Zusatzmedikation
mit Levothyroxin kann eine höhere Dosierung der Thyreostatika erforderlich machen. Im
Gegensatz zu Levothyroxin können Thyreostatika die Plazentaschranke in wirksamen Dosen
passieren. Dies kann eine Hypothyreose beim Fetus hervorrufen. Während der
Schwangerschaft sollte aus diesem Grunde bei Vorliegen einer Hyperthyreose stets eine
niedrig dosierte Monotherapie mit thyreostatisch wirksamen Substanzen erfolgen.
Während einer Schwangerschaft ist auf die Durchführung eines Suppressionstests zu
verzichten.
Die während der Stillzeit selbst bei hoch dosierter Therapie mit Levothyroxin in die
Muttermilch sezernierte Schilddrüsenhormonmenge reicht zur Entwicklung einer
Hyperthyreose oder Suppression der TSH-Sekretion beim Säugling nicht aus.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit
zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
4.8
Nebenwirkungen
Bei sachgemäßer Anwendung und unter Kontrolle der klinischen Befunde sowie der
labordiagnostischen Werte sind Nebenwirkungen während der Behandlung mit L-Thyroxin
„Henning“ nicht zu erwarten. Wird im Einzelfall die Dosisstärke nicht vertragen oder liegt
eine Überdosierung vor, so können, besonders bei zu schneller Dosissteigerung zu Beginn
der Behandlung, die typischen Symptome auftreten, wie sie auch bei einer Überfunktion der
Schilddrüse vorkommen. In diesen Fällen sollte die Tagesdosis reduziert oder die
Medikation für mehrere Tage unterbrochen werden. Sobald die Nebenwirkung abgeklungen
ist, kann die Behandlung unter vorsichtiger Dosierung wieder aufgenommen werden.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde
gelegt:
sehr häufig: ≥ 1/10
häufig: ≥ 1/100, < 1/10
gelegentlich: ≥ 1/1,000, < 1/100
selten: ≥ 1/10,000, < 1/1,000
sehr selten: < 1/10,000, nicht bekannt (aufgrund der verfügbaren Daten nicht
abschätzbar)
Erkrankungen des Immunsystems
Häufigkeit nicht bekannt: Bei Überempfindlichkeit kann es zu allergischen Reaktionen an der
Haut (Rash, Urtikaria) und im Bereich der Atemwege kommen.
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Endokrine Erkrankungen
Häufigkeit nicht bekannt: Menstruationsstörungen.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufigkeit nicht bekannt: Tremor, Nervosität, Erregung, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen.
Herzerkrankungen
Häufigkeit nicht bekannt: Herzklopfen, Herzrhythmusstörungen, insbesondere Tachykardie,
pektanginöse Beschwerden.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufigkeit nicht bekannt: Diarrhö, Erbrechen.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufigkeit nicht bekannt: Hautrötung mit Hitzegefühl (Flush).
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufigkeit nicht bekannt: Muskelschwäche, Muskelkrämpfe.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufigkeit nicht bekannt: Hitzegefühl, oder -empfindlichkeit, Hyperhidrosis,
Gewichtsabnahme. Als untypische Symptome können auch Fieber sowie Pseudotumor
cerebri (besonders bei Kindern) beobachtet werden.
4.9
Überdosierung
Als Hinweis auf eine Überdosierung ist ein erhöhter T 3 -Spiegel zuverlässiger als erhöhte T 4 oder fT 4 -Spiegel.
Bei Überdosierung und Intoxikationen treten Symptome einer mäßigen bis schweren
Stoffwechselsteigerung auf (siehe Abschnitt 4.8). Eine Unterbrechung der Einnahme und
eine Kontrolluntersuchung werden in Abhängigkeit von der Höhe der Überdosierung
empfohlen.
Anlässlich von Vergiftungsfällen (Suizidversuchen) beim Menschen wurden Dosen bis 10 mg
Levothyroxin komplikationslos vertragen. Mit ernsten Komplikationen wie Bedrohung der
vitalen Funktionen (Atmung und Kreislauf) muss im Allgemeinen nicht gerechnet werden, es
sei denn, es besteht eine koronare Herzkrankheit. Einzelne Fälle von Krämpfen,
Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz, Koma oder plötzlichem Herztod wurden berichtet.
Bei akuter Überdosierung kann die gastrointestinale Resorption durch Gabe von Aktivkohle
vermindert werden. Die Behandlung erfolgt meist symptomatisch und unterstützend. Bei
starken betasympathomimetischen Wirkungen wie Tachykardie, Angstzustand, Agitation und
Hyperkinesie können die Beschwerden durch Betarezeptorenblocker gemildert werden.
Thyreostatika sind nicht angebracht, da die Schilddrüse bereits völlig ruhig gestellt ist.
Bei extrem hohen Dosen (Suizidversuch) kann eine Plasmapherese hilfreich sein.
Eine Levothyroxin-Überdosierung erfordert eine längere Überwachungsperiode. Durch die
graduelle Umwandlung von Levothyroxin in Liothyronin können Symptome bis zu 6 Tage
verzögert auftreten.
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5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Schilddrüsenhormon; ATC-Code: H03A A01
Das in L-Thyroxin „Henning“ enthaltene synthetische Levothyroxin ist in seiner Wirkung mit
dem von der Schilddrüse gebildeten natürlich vorkommenden Schilddrüsenhormon identisch.
Es gewährleistet in der zugelassenen Indikation und Dosierung einen gleichmäßigen Ersatz
bzw. eine Ergänzung der körpereigenen Hormonproduktion.
Nach partieller Umwandlung zu Liothyronin (T 3 ), besonders in Leber und Niere, und Übertritt
in die Körperzellen werden durch Aktivierung der T 3 -Rezeptoren die charakteristischen
Schilddrüsenhormonwirkungen auf Entwicklung, Wachstum und Stoffwechsel beobachtet.
Die Substitution von Schilddrüsenhormon führt zu einer Normalisierung der
Stoffwechselvorgänge. So wird z. B. ein durch die Hypothyreose bedingter
Cholesterinanstieg durch die Gabe von Levothyroxin signifikant reduziert.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Oral appliziertes Levothyroxin wird bei Nüchterneinnahme bis zu maximal 80% vorwiegend
aus dem oberen Dünndarm resorbiert. Wird das Präparat zu einer Mahlzeit gegeben, so ist
die Resorption deutlich (auf 60-70%) vermindert. Maximale Plasmaspiegel werden ca. 2 bis
3 Stunden nach der Einnahme erreicht. Der Wirkungseintritt erfolgt bei Beginn einer oralen
Therapie nach 3 bis 5 Tagen.
Verteilung
Das Verteilungsvolumen beträgt ca. 10 bis 12 l. Levothyroxin ist zu ca. 99,97% an
spezifische Transportproteine gebunden. Diese Protein-Hormon-Bindung ist nicht kovalent,
so dass ein ständiger und sehr schneller Austausch zwischen freiem und gebundenem
Hormon stattfindet. Levothyroxin passiert die Plazenta nur in geringen Mengen. Unter normal
dosierter Therapie werden nur geringe Mengen an Levothyroxin in die Muttermilch
sezerniert.
Wegen der hohen Proteinbindung kann Levothyroxin weder durch Hämodialyse noch durch
Hämoperfusion aus dem Körper entfernt werden.
Metabolismus
Die metabolische Clearance für Levothyroxin liegt bei ca. 1,2 l Plasma/Tag. Der Abbau
erfolgt hauptsächlich in Leber, Niere, Gehirn und Muskel. Es wird durch eine partielle
Dejodierung in Leber, Nieren und anderen Geweben in L-Trijodthyronin (3,5,3'Trijodthyronin) und reverses Trijodthyronin (3,3,5'-Trijodthyronin, rT3) umgewandelt.
Mindestens 33% der täglich von der Schilddrüse abgegebenen Thyroxinmenge unterliegen
der Konversion.
Die Halbwertszeit von Levothyroxin beträgt ca. 7 Tage; bei Hyperthyreose ist sie kürzer (3
bis 4 Tage) und bei Hypothyreose länger (ca. 9 bis 10 Tage).
Ausscheidung
Die Metaboliten werden mit Urin und Faeces ausgeschieden.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität
Die akute Toxizität von Levothyroxin ist sehr gering.
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Chronische Toxizität
Untersuchungen zur chronischen Toxizität wurden an verschiedenen Tierspezies (Ratte,
Hund) durchgeführt. In hohen Dosen wurden Anzeichen einer Hepatopathie, erhöhtes
Auftreten von spontanen Nephrosen (nephrotisches Syndrom) sowie veränderten
Organgewichten bei der Ratte gesehen. Beim Hund wurden keine wesentlichen
Nebenwirkungen beobachtet.
Mutagenität
Erkenntnismaterial zum mutagenen Potenzial von Levothyroxin liegt nicht vor. Es haben sich
bisher keine Anhaltspunkte für eine Schädigung der Nachkommenschaft durch
Veränderungen des Genoms durch Schilddrüsenhormone ergeben.
Kanzerogenität
Langzeituntersuchungen am Tier auf ein Tumor erzeugendes Potenzial von Levothyroxin
wurden nicht durchgeführt.
Reproduktionstoxizität
Schilddrüsenhormone passieren die Plazenta zu einem sehr kleinen Anteil.
Beim Menschen liegen vielfältige Erfahrungen mit der Therapie mit Levothyroxin in allen
Phasen der Schwangerschaft vor. Es existieren keine Hinweise auf direkte oder indirekte
schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder
postnatale Entwicklung.
Erkenntnismaterial über Schädigungen der männlichen oder weiblichen Fruchtbarkeit liegt
nicht vor. Es existieren dafür auch keine Anhaltspunkte.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Liste der sonstigen Bestandteile
Maisstärke, vorverkleisterte Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, Natriumcarbonat,
Natriumthiosulfat 5 H 2 O, hochdisperses Siliciumdioxid, hydriertes Rizinusöl.
6.2
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre.
6.4
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu
schützen.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/Aluminium-Blisterpackung mit 28 oder 100 Tabletten.
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6.6
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7.
INHABER DER ZULASSUNG
sanofi-aventis GmbH
Leonard-Bernstein-Strasse 10
1220 Wien
8.
ZULASSUNGSNUMMER
Z.Nr.: 17.703
9.
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER
ZULASSUNG
29.03.1984 / 14.09.2005
10. STAND DER INFORMATION
April 2010
Rezeptpflicht/Apothekenpflicht
Rezept- und apothekenpflichtig
16.04.2010
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