Zytomegalie in der Schwangerschaft

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Gesundheitsinformation:
Zytomegalie in der Schwangerschaft
Ein Service des Hygieneteams der Goldenes Kreuz Privatklinik
Zytomegalie, auch Einschlusskörperchenkrankheit genannt, wird vom Zytomegalievirus, einem
Virus der Herpes-Gruppe (CMV), hervorgerufen.
Zytomegalie ist die häufigste Ursache von Infektionen in der fetalen Phase (noch vor Röteln und
Toxoplasmose).
Vorkommen und Durchseuchung
Zytomegalie ist eine weit verbreiteten Viruskrankheiten. Weltweit haben etwa 40% bis 80% aller
Menschen die Erkrankung durchgemacht – in Entwicklungsländern bis zu 100%.
Ansteckung/Übertragungsweg
Die Ansteckung erfolgt über Sperma, Zervixschleim, Speichel und Muttermilch sowie bei
Verabreichung von Blut oder Blutbestandteilen. Der Virus wird beim Küssen übertragen, durch
Tröpfchenoder
Schmierinfektion
oder
beim
Geschlechtsverkehr.
Eine Frau, die an Zytomegalie erkrankt ist, kann die Viren an ihr ungeborenes oder
neugeborenes Kind weitergeben. Dies kann beim Kind zu erheblichen Problemen führen.
Eine Immunität ist nach einer Erstinfektion nicht vorhanden. Eine Wiederinfektion der Mutter ist
möglich, obwohl eine Erstinfektion der Schwangeren für das ungeborene Kind gefährlicher ist
als eine Wiederinfektion.
Diagnose
Der Bluttest untersucht zwei verschiedene Antikörper:
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Der IgG-Antikörper: Diese Antikörper lassen eine Infektion erkennen, die mehr als etwa
vier Wochen zurückliegt. Eine deutliche Veränderung der Menge dieser Antikörper (im
Vergleich von mindestens zwei Tests) zeigt eine frische Erkrankung an. Der IgG bleibt nach
einer einmal durchgemachten Infektion lebenslang positiv. Ein positiver IgG des
Neugeborenen zeigt eine Infektion der Mutter, aber nicht unbedingt des Neugeborenen an.
Der IgM-Antikörper: Aus den IgM-Antikörpern lässt sich eher eine frische Infektion
ableiten, die innerhalb der vergangenen Wochen und Monate stattgefunden hat. Der IgM
wird normalerweise einige Monate nach der Infektion wieder negativ, obgleich er in
Ausnahmen auch noch länger positiv bleiben kann. Der IgM des Neugeborenen (bei einer
Amniozentese festgestellt) zeigt eine intrauterine Infektion an, weil der IgM die Plazenta
nicht passieren kann.
Goldenes Kreuz Privatklinik BetriebsGmbH
Lazarettgasse 16-18, 1090 Wien, Austria
Tel. +43 (1) 40 111 - 0, Fax - 9505
[email protected]
www.goldenes-kreuz.at
Erste Bank, Kto.Nr. 012-01816
BLZ 20111
FN 251327z, HG Wien
Ihr Wohl liegt uns am Herzen.
Symptome
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Zytomegalie bei Ungeborenen (intrauterine Infektion)
Bei Infektionen vor der Geburt kommt es eher zu Aborten als zu Fehlbildungen – 10% der
vorgeburtlich infizierten Kinder haben folgende Symptome:
- Enzephalitis mit nachfolgenden Verkalkungen im Gehirn
- Hepatosplenomegalie mit oder ohne Ikterus,
- Thrombocytopenie,
- Seh- oder/und Hörschäden,
- Entwicklungsdefekte des Zentralnervensystems,
- Krampfanfälle,
- Spastik,
- motorische Störungen,
- Chorioretinitis,
- Sprachdefekte.
Echte Missbildungen sind häufig auf das Gehirn beschränkt und können im Ultraschall
intrauterin diagnostiziert werden. Ein positiver IgM des Neugeborenen zeigt eine
intrauterine Infektion an, weil der IgM die Plazenta nicht passieren kann.
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Zytomegalie bei Neugeborenen, die nach der Geburt infiziert wurden (perinatale
Infektion)
Die Zytomegalie-Infektion kann bei der Passage durch den infizierten Geburtskanal, durch
Muttermilch oder durch Schmier- oder Tröpfcheninfektion auf das Neugeborene übertragen
werden.
Neugeborene, die nach der Geburt mit dem Zytomegalievirus infiziert wurden, erhalten
häufig eine Bluttransfusion mit Anti-HCMV-positivem Spenderblut. Die Infektion kann
jedoch auch durch Bluttransfusion übertragen werden. Das kommt in etwa 33% aller
Transfusionen vor und ist in 40% tödlich – besonders wenn die Mutter und das Kind keine
Antikörper haben und der Blutspender Antikörper-positiv ist.
Von den mehr als 90% aller infizierten Babys, die nach der Geburt nicht krank sind, kann es
bei etwa 10% aufgrund der Zytomegalie im Laufe ihrer Entwicklung zu Entwicklungs- und /
oder Lernstörungen, Seh- oder / und Hörstörungen kommen.
Zytomegalie bei Kindern unter 15 Jahren (postnatale Infektion)
Bei Kindern ist die Zytomegalie fast immer ohne Symptome.
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Zytomegalie der Erwachsenen
In über 90% ohne Symptome. Ansonsten sind es die Symptome eines grippalen Infektes
wie Fieber, Müdigkeit, Hals- und Kopfschmerzen, geschwollene Lymphknoten und
vergrößerte Leber.
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Zytomegalie der Schwangeren
Bei Erstinfektion oder Wiederansteckung muss die Schwangere keine Symptome haben,
aber Symptome eines grippalen Infektes können vorkommen. Eine Erstinfektion der
Schwangeren ist für das ungeborene Kind gefährlicher als eine Wiederinfektion.
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Zytomegalie bei Erwachsenen mit geschwächtem Immunsystem
Diese Gruppe von Erwachsenen (nach einer schweren Operation oder Transplantation,
HIV-Infektion oder Krebs) zeigt deutliche Krankheitssymptome, Fieber (2 bis 5 Wochen),
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Kopfschmerzen, Myalgien, Lungenentzündung, leichte bis schwere Hepatitis, hämolytische
Anämie, Retinitis, Exantheme, die bis hin zum Tod führen können.
Wie kann man feststellen, ob der Fötus infiziert ist?
Vor der Entbindung kann meist durch eine Amniozentese festgestellt werden, ob der Fötus
infiziert ist. Falls die IgM-Antikörper beim Fötus positiv sind, liegt es nahe, dass der Fötus
infiziert wurde. Sind die IgG-Antikörper positiv, ist dies ein Hinweis darauf, dass die Antikörper
der Mutter die Plazentaschranke überwunden haben. Darüber hinaus gibt es typische Zeichen
für eine Infektion im Ultraschall (zum Beispiel Verkalkung des fetalen Gehirns).
Prognose
Die Prognose der Mutter hängt vom Zustand des Immunsystems ab. Die Prognose des Fötus
hängt davon ab, wann die Mutter während der Schwangerschaft infiziert wurde. Bei Infektion im
Mutterleib sind Aborte nicht ungewöhnlich. Je früher in der Schwangerschaft, desto schlimmer
sind die fetalen Probleme. Im günstigsten Fall verläuft die Infektion ohne Krankheitszeichen,
allerdings können die Viren lebenslang im Körper der Mutter und des Neugeborenen verweilen.
In seltenen Fällen können bei geschwächtem Immunsystem alle Organe befallen werden, auch
bis hin zum tödlichen Ausgang.
Vorsorge
Zytomegalie ist weder behandelbar noch mit Sicherheit zu verhüten. Hat eine schwangere Frau
noch keine Zytomegalie durchgemacht wird geraten, dass sie während der Schwangerschaft
den Kontakt zu Kindergruppen (Kindergarten) meidet, weil dort das Virus sehr häufig zu finden
ist.
Einige Ärzte empfehlen schon vor oder spätestens zu Beginn der Schwangerschaft eine
routinemäßige Blutuntersuchung, damit schon früh bekannt ist, ob die Schwangere die Infektion
schon einmal gehabt hat. Somit weiß man bei einer Ansteckung gegebenenfalls, ob es sich um
eine Erstinfektion oder um eine Wiederansteckung handelt.
Impfung
Schutzimpfungen: Lebendimpfung im Versuchsstadium; Totimpfung nicht erprobt.
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