Stand: Januar 2014 Gesundheitsamt Düren Merkblatt Hepatitis B Die Hepatitis B ist eine Infektion der Leber durch das Hepatitis B-Virus. Nur der Mensch ist von dieser Infektion betroffen. Übertragung Das Hepatitis B-Virus wird durch infiziertes Blut oder Blutbestandteile, Sperma oder Vaginalsekret von Mensch zu Mensch übertragen. Für die Übertragung reichen sehr geringe Blutmengen aus. Die Infektion ist damit eine sexuell übertragbare Erkrankung, eine Ansteckung kann aber auch durch verunreinigte Spritzen, Nadeln und andere Instrumente (Medizin, Körperschmuck) erfolgen. Auch Übertragungen durch Alltagsgegenstände (Rasierapparate, Zahnbürsten) sind nicht ausgeschlossen. Neugeborene von Hepatitis B-Virus tragenden Müttern können während der Geburt angesteckt werden. Die Übertragung durch Blutprodukte spielt in Deutschland auf Grund der hohen Sicherheit der Blutprodukte nur noch eine untergeordnete Rolle. Im alltäglichen Miteinander besteht keine Übertragungsgefahr. Risikogruppen Bedingt durch die Übertragungswege zählen zu den Risikogruppen intravenös Drogenabhängige und Personen, die (insbesondere vor etlichen Jahren) häufiger Blut oder Blutbestandteile übertragen bekommen haben z.B. Dialysepatienten und Bluterkranke (Hämophilie), medizinisches Personal, Homosexuelle, Prostituierte oder Personen mit engem Kontakt zu akut oder chronisch Infizierten, sowie Neugeborene, deren Mütter HBVTrägerinnen sind. Krankheitszeichen Die Zeit von der Ansteckung bis zu den ersten Krankheitszeichen (Inkubationszeit) der Hepatitis B beträgt 40 - 180 Tage. Eine Hepatitis B-Infektion äußert sich durch Abgeschlagenheit, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, häufig Fieber, Druckschmerz im Oberbauch, Kopf-, Gelenk- und Gliederschmerzen (Verwechslung mit grippalem Infekt ist möglich), Gelbfärbung der Augen, später auch der Haut, Juckreiz, dunkler Urin und lehmfarbenem Kot. Bei etwa 50 % aller Infizierten - insbesondere bei Kindern und Jugendlichen - sind keine oder nur geringfügige Krankheitszeichen vorhanden. Schwangere erkranken nicht schwerer, es besteht keine Gefahr für die Schwangerschaft aber die Gefahr der Übertragung auf das Neugeborene während der Geburt. Bei unkompliziertem Verlauf ist nach sechs bis acht Wochen mit einer Normalisierung der Blutwerte zu rechnen. In der Regel heilt die Infektion aus und hinterlässt eine lebenslange Immunität. In ca. 10 % der Infektionen bei Erwachsenen bleibt das Virus im Blut und es entsteht eine chronische Infektion mit der Gefahr, an einer Leberzirrhose oder an Leberkrebs zu erkranken. Diese Träger können mit ihrem Blut andere infizieren. Bei Säuglingen sowie bei Übertragungen von der Mutter auf das Kind bei der Geburt entsteht in der Regel (90 %) eine chronische Infektion mit Trägerstatus. Stand: Januar 2014 Therapie Bei einer akuten Hepatitis B werden die Krankheitszeichen behandelt. Die wichtigste Maßnahme dabei ist die Schonung (Bettruhe). Bei der chronischen Hepatitis B wird durch bestimmte Medikamente (z. B. Interferon) versucht, die Erkrankung zu heilen. Gelingt dies nicht, ist das Therapieziel die Folgen der Entzündung der Leber (Leberzirrhose) möglichst zu verhindern bzw. zu verzögern. Vorbeugung Die beste Vorbeugung der Hepatitis B ist die dreimalige Impfung. Die erste Impfung sollte im Alter von zwei Monaten erfolgen, einen Monat später und mit elf Monaten sollten die übrigen Impfungen durchgeführt werden. Prinzipiell ist die Impfung in jedem Lebensalter möglich, bei nicht-geimpften Jugendlichen sollte die Impfung in jedem Fall nachgeholt werden. Die Impfung wird außerdem für alle Risikogruppen empfohlen. Die Übertragung der Hepatitis-B-Viren kann durch eine Vermeidung von Kontakt mit Körperflüssigkeiten, Blut oder Blutbestandteilen verhindert werden. Außerhalb des Gesundheitswesens sind geeignete Maßnahmen die Verwendung von Kondomen, das Verwenden von sauberen Einwegnadeln beim intravenösen Drogengebrauch und die strikte Einhaltung der Hygiene bei Tätowierungen, Piercings und anderen, die Haut oder Schleimhäute verletzenden Vorgängen. Personen, die das Hepatitis B-Virus in sich tragen, sollten bei den Gelegenheiten bei denen eine Übertragung zu befürchten ist, über das erhöhte Risiko informieren. Die Hepatitis B ist meldepflichtig. Bei Fragen können Sie sich an Herrn Dr. Schnitzler, Telefon: 02421/22-2410, oder dessen Vertretung wenden.