Störungen der Sprache und Kommunikation im DSM-5

Werbung
Störungen der Sprache und Kommunikation im DSM-5:
Chancen und Risiken für Diagnostik und Intervention
7. Irseer Symposium für Kinder- und Jugendpsychiatrie
„Was bringt die DSM-5 Neues im Bereich der neuronalen Entwicklungsstörungen?“
16.11.2016
Dr. Melanie Eberhardt
Bishop (2014). Ten questions about terminology for children with unexplained
langugae problems, Int J Lang Commun Disord (49)4, 381-415
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Warum ist das so?
• Kein Klassifikationssystem hat sich bislang interdisziplinär
durchgesetzt
• Häufig Verzicht auf Klassifikationssystem, stattdessen
• Beschreibung entlang der linguistischen Ebenen
• Zuordnung zu verschiedenen Kapiteln (z.B. ICD-10) - unübersichtlich
• Disziplinvielfalt, insbesondere in Deutschland
Suchodoletz, 2013
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Inhalt
• Sprache und Kommunikation im DSM-5: Diagnosen, Kriterien und
Veränderungen
• Kommunikationsstörungen
• Mutismus
• Sprache und Kommunikation im Kontext anderer Entwicklungsstörungen
• Zusammenfassend: Chancen und Risiken für Diagnostik und
Intervention
• Perspektiven
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Kommunikationsstörungen im DSM-5
Kultureller und
Kommunikation
Sprache
Sprechen
sprachlicher Kontext
DSM-5
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Kommunikationsstörungen im DSM-5
DSM-5
DSM-IV
Expressive Sprachstörung
Sprachstörung
Gemischt Rezeptiv-Expressive Sprachst.
Artikulationsstörung
Phonologische Störung
Redeflussstörung mit Beginn in der
Kindheit (Stottern)
Stottern
Soziale (Pragmatische)
Kommunikationsstörung
Nicht Näher Bezeichnete
Kommunikationsstörung
--Nicht Näher Bezeichnete
Kommunikationsstörung
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Kommunikationsstörungen im DSM-5
Lisa 4;9 J.
Timo 7 J.
unauffällige Sprachentwicklung
redefreudig, altersgemäßer Ausdruck,
/k/ und /g/ werden ersetzt, ausgelassen
Konsonantenhäufungen vereinfacht
Sprechmotorik unauffällig
Unauffällige frühe Sprachentw.
3,5 J. Blockaden und Wiederholungen
sprechfreudig, jedoch zunehmend
Störungsbewusstsein
Mitbewegungen Kopf, Blinzeln
Simon 5 J.
Lea 6;7 J.
Deutllich verzögerte Sprachentw.
Ausschluss von Hörstörungen
4 J. aktiv 35 Wörter, unklar artikuliert
IQ mit SON-R 2½-7 liegt bei 89
in neuen Situationen ängstlich, oft Trotz
unauffällige Sprachentwicklung
mit KIGA Eintritt zunehmend Probleme
spricht (zu) viel, oft ohne Kontextbezug
Schule Sprachverstehen eingeschränkt,
Probleme mit Gesprächsregeln
Fallbeispiele. s.a. Suchodoletz, 2013
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Sprachstörung
A. Anhaltende Schwierigkeiten bei der Aneignung und dem Benutzen
von Sprache, über verschiedene Modalitäten hinweg aufgrund von
Defiziten im Sprachverständnis oder in der Sprachproduktion, die
folgende Bereiche umfassen:
1. Wortschatz
2. Satzbau
3. Gesprächsführung
B. Erheblich und quantifizierbar unter den
altersgemäßen Fertigkeiten, was zu
Funktionsbeeinträchtigungen führt
DSM-IV
- Trennung expressiver und Gemischtrezeptiv-expressiver Sprachstörung
- nonverbale intellektuelle Leistungen
DSM-5
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Sprachstörung
C. Beginn liegt in der frühen Entwicklungsphase.
D. Schwierigkeiten lassen sich nicht auf auditive oder andere sensorische
Beeinträchtigungen, motorische Dysfunktion, andere medizinische oder
neurologische Krankheitsfaktoren zurückführen und können nicht besser durch
eine Intellektuelle Beeinträchtigung oder Allgemeine Entwicklungsverzögerung
erklärt werden
DSM-IV
- Tiefgreifende Entwicklungsstörung als
Ausschluss
DSM-5
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Sprachstörung
Breite Kategorie
Aufhebung des Kriteriums nichtsprachliche Intelligenz: „Spezifische“ fällt weg
Rezeption/Produktion: dimensionale Sicht, unterschiedlicher Schweregrad
Bezug zu den Sprachebenen etwas stärker (bleibt gering),
Gesprächsführung / Pragmatik aufgenommen
Diagnostik: expressive und rezeptive Komponenten erfassen
Komorbidität: andere Entwicklungsstörungen (LRS, ADHS)
ASHA, 2012; Bishop, 2014; Norbury et al., 2016; Ronniger et al., 2016
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Artikulationsstörung
A. Anhaltende Schwierigkeiten bei der Lautproduktion, welche die
Verständlichkeit der Sprache beeinträchtigen oder einen verbalen
Austausch von Mitteilungen verhindern.
B. Führt zu Beeinträchtigungen in der effektiven Kommunikation, sozialen
Teilhabe oder in der schulischen oder beruflichen Leistungsfähigkeit
C. Beginn liegt in der frühen Entwicklungsphase.
D. Schwierigkeiten sind nicht auf angeborene oder erworbene
Krankheitsfaktoren zurückzuführen […] oder andere
medizinische oder neurologische Krankheitsfaktoren
DSM-IV
- Bezeichnung/
Phonologische
Störung
DSM-5
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Artikulationsstörung
Umfasst phonetische und phonologische Störung, nimmt keine
Unterscheidung dieser vor
Formulierung stärker auf Konsequenzen bezogen
Wichtig: Gemeinsames Auftreten mit Sprachstörungen
ASHA, 2012; Ronniger et al., 2016
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Redeflussstörung mit Beginn in der Kindheit (Stottern)
A. Eine dem Alter der Person und ihren sprachlichen Fertigkeiten
unangemessene Störung des normalen Redeflusses und der
zeitlichen Abfolge beim Sprechen, über einen längeren Zeitraum
hinweg und durch häufiges und ausgeprägtes Auftreten von
mindestens einem der folgenden Kriterien charakterisiert ist:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Wiederholung von Lauten und Silben
Dehnungen von Konsonanten und Vokalen
Wortunterbrechungen (z.B. Pausen)
Hörbares oder stummes Blockieren
Umschreibungen
Unter starker Anspannung herausgepresste Worte
Wiederholung einsilbiger Wörter
DSM-IV
- Bezeichnung /
Stottern
DSM-5
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Redeflussstörung mit Beginn in der Kindheit (Stottern)
B. Störung führt zu Sprechängsten oder Beeinträchtigungen in der effektiven
Kommunikation, sozialen Teilhabe oder schulischen und beruflichen
Leistungsfähigkeit
C. Beginn liegt in der frühen Entwicklungsphase, Beachte: Später beginnende
Störungen => Redeflussstörung mit Beginn im Erwachsenenalter
D. Störung ist nicht auf sprechmotorische oder sensorische Defizite oder einen
neurologischen Krankheitsfaktor […] oder andere medizinische
Krankheitsfaktoren zurückzuführen und nicht besser durch eine andere
psychische Störung zu erklären
DSM-5
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Redeflussstörung mit Beginn in der Kindheit
Redeflussstörung mit Beginn im Erwachsenenalter ausgeschlossen,
keine DSM Diagnose
Poltern erhält keine eigenständige Kategorie
Weiterhin den Kommunikationsstörungen zugeordnet, wenngleich
nicht im strengen Sinne Entwicklungsstörungen
ASHA, 2012; Smith & Weber, 2016
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Soziale (Pragmatische) Kommunikationsstörung
A. Anhaltende Schwierigkeiten im sozialen Gebrauch verbaler und
nonverbaler Kommunikation, in allen folgenden Merkmalen
B. Defizite im Gebrauch von Kommunikation für soziale Zwecke
C. Beeinträchtigung der Fähigkeit, den Kommunikationsstil an den Kontext
oder die Bedürfnisse des Zuhörers anzupassen
D. Schwierigkeiten, Regeln für Konversationen und beim Erzählen zu beachten
E. Schwierigkeiten im Verständnis von nichtexpliziten
Botschaften und nicht wörtlicher oder mehrdeutiger Sprache DSM-IV
--Neue Kategorie
DSM-5
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Soziale (Pragmatische) Kommunikationsstörung
B. Schwierigkeiten führen zu funktionellen Beeinträchtigungen in der effektiven
Kommunikation, bei der sozialen Teilhabe, in sozialen Beziehungen, in der
schulischen oder beruflichen Leistungsfähigkeit
C. Beginn liegt in der frühen Entwicklungsphase (aber…)
D. Symptome können nicht auf einen anderen medizinischen oder neurologischen
Krankheitsfaktor oder auf zu gering ausgeprägte Fähigkeiten in der Wortbildung
und der Grammatik zurückgeführt werden; können nicht besser durch eine
Autismus-Spektrum-Störung, Intellektuelle Beeinträchtigung, Allgemeine
Entwicklungsverzögerung oder eine andere psychische Störung erklärt werden.
DSM-5
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Soziale (Pragmatische) Kommunikationsstörung
Neuaufnahme dieser Kategorie vielfach und kontrovers diskutiert
Herausforderung Diagnostik, z.B. Instrumente
Differentialdiagnostische Abklärung
Autismus (Stereotypes, repetitive Verhalten)
Problemen in Gesprächsführung bei Sprachstörungen
Validität der Kriterien gilt es zukünftig zu überprüfen
Abb. Bishop, 2014, S. 389; ASHA, 2012; Norbury, 2014; Swineford et al.,
2014; Taylor & Whitehouse, 2016
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Nicht Näher Bezeichnete Kommunikationsstörung
Erscheinungsbilder, bei denen
• charakteristische Symptome der Kommunikationsstörung
vorherrschen,
• die in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigungen in
sozialen, beruflichen oder anderen Funktionsbereichen verursachen,
• bei denen die Kriterien einer Spezifischen Kommunikationsstörung
oder einer anderen Störung der neuronalen und mentalen
Entwicklung aber nicht vollständig erfüllt sind
DSM-5
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Auf einen Blick…
DSM-IV
DSM-5
Expressive Sprachstörung
Sprachstörung
Gemischt Rezeptiv-Expressive Sprachst.
ICD-10
Expressive Sprachstörung F80.1
Rezeptive Sprachstörung F80.2
Phonologische Störung
Artikulationsstörung
Artikulationsstörung F80.0
Stottern
Redeflussstörung mit Beginn in
der Kindheit (Stottern)
(Stottern => F98.5)
(Poltern => F98.6)
---
Soziale (Pragmatische)
Kommunikationsstörung
---
Nicht Näher Bezeichnete
Kommunikationsstörung
Nicht Näher Bezeichnete
Kommunikationsstörung
Nicht Näher bezeichnete
Sprachstörung
Sonstige Entwicklungsstörungen
des Sprechens oder der Sprache
Landau-Kleffner-Syndrom
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Ausblick ICD-11
• Sprachentwicklungsstörung
•
•
•
•
rezeptiv und expressiv
vorwiegend expressiv
mit anderen spezifischen Sprachbeeinträchtigungen
vorwiegend pragmatisch
• Entwicklungsstörung der Sprachlaute
• Entwicklungsstörung des Redeflusses
• Sonstige spezifische Entwicklungsstörungen des Sprechens und der Sprache
• Nicht Näher Bezeichnete Entwicklungsstörungen des Sprechens und der Sprache
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
ICD-11 Beta-Draft, verfügbar unter:
http://apps.who.int/classifications/icd11
Inhalt
• Sprache und Kommunikation im DSM-5: Diagnosen, Kriterien und
Veränderungen
• Kommunikationsstörungen
• Mutismus
• Sprache und Kommunikation im Kontext anderer Entwicklungsstörungen
• Zusammenfassend: Chancen und Risiken für Diagnostik und
Intervention
• Perspektiven
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Selektiver Mutismus / Angststörungen (!)
A. Andauernde Unfähigkeit, in bestimmten Situationen zu sprechen, in
denen das Sprechen erwartet wird, wobei in anderen Situationen
gesprochen wird
B. Beeinträchtigung der schulischen/beruflichen Leistungen und der sozialen
Kommunikation
C. Dauer von mind. einem Monat (nicht der erste Monat nach Schulbeginn)
D. Nicht durch fehlende Kenntnisse der Sprache bedingt
DSM-IV
Andere Zuordnung!
E. Kann nicht besser durch eine Kommunikationsstörung
erklärt werden und tritt nicht ausschließlich im Verlauf
einer ASS, Schizophrenie oder anderen psychotischen Erkrankung auf.
DSM-5; Hartmann, 2015; Starke & Subellok, 2015; Wischnewski &
Ströhle, 2016; Wittchen et al., 2014
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Sprache bei… Autismus-Spektrum-Störungen
A. Qualitative Auffälligkeiten in der sozialen Kommunikation und
Interaktion
B. Restriktive, repetitive Verhaltensmuster, Interessen oder Aktivitäten
C. Symptome beginnen in der frühen Kindheit und
D. Symptome beeinträchtigen das alltägliche Leben
• Zusätzliche Codierung von
• Intellektuellen Beeinträchtigungen
• Sprachentwicklungsstörungen
• Regression
DSM-IV
- Sprachentwicklung war wesentliches
Unterscheidungskriterium (AS/HFA)
DSM-5; Eberhardt, 2014; Grzadzinski et al., 2013,
Noterdaeme et al., 2010 ; Norbury, 2013
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Sprache bei… Autismus-Spektrum-Störungen
Forschung / Intervention stärker nach Subgruppen
Pragmatische
Schwierigkeiten
Subgruppe
Probleme in
formalen
Sprachaspekten
minimal
verbal /
keine
funktionale
Sprache
in Anlehnung an Gonzales & Nadig, 2015
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Sprache bei… Spezifischen Lernstörungen
• Sprachverzögerungen oder -defizite als Vorläufer
• Sprech- und Sprachstörungen als Komorbidität
• Evidenz zu Sprache und Lernstörungen
• Häufigkeit Probleme in der Schriftsprache bei Kindern mit Sprachstörungen
• Leseforschung: Zusammenhänge mit den grundlegenden sprachstrukturellen
(morpho-syntaktischen) / mündlichen Sprachfähigkeiten
DSM-5 greift diese Punkte (leider) nicht näher auf
ASHA, 2012
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Inhalt
• Sprache und Kommunikation im DSM-5: Diagnosen, Kriterien und
Veränderungen
• Kommunikationsstörungen
• Mutismus
• Sprache und Kommunikation im Kontext anderer Entwicklungsstörungen
• Zusammenfassend: Chancen und Risiken für Diagnostik und
Intervention
• Perspektiven
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Chancen und Risiken für Diagnostik
• Begriff Sprachstörungen vage / breit = Chance und Risiko
• Sprachebenen sind immer noch zu wenig berücksichtigt
• Pro: Differenzierte Diagnostik der Rezeption und Produktion gefordert
• Bedarf an weiteren Diagnostikinstrumenten (u.a. DaZ, Pragmatik)
• Hohe Herausforderungen an Differentialdiagnostik
ASHA, 2012; Bishop, 2014; Melzer et al., 2015; Rißling & Petermann, 2014
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Differentialdiagnostik
ADHS
Soziale
Phobie
Mutismus
Redeflussstörung
Sprachstörung
Artikulationsstör.
Störung d.
Sozialverh.
Störung der sozialen
Interaktion
Zwangsstörung
SCD
Störung der
Sprache und
Kommunikation
Sensorische
Beeintr.
Persönlich
keitsstör.
Autismus
Stereotypes
Verhalten, Eingeschr. Interessen
Intelligenzminderung
Abb. in Anlehnung an Kamp-Becker & Bölte, 2011, S. 66
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Chancen und Risiken für Therapie
• Zugang zu und Ansätze für Sprachintervention mit Kindern mit
unterschiedlichen intellektuellen Fähigkeiten
• Stärkerer Fokus auf Förderung pragmatischer Fähigkeiten
• Chance: Mehr Interventionsforschung zu Subgruppen
• Achtung: Sprache/mündliche Sprachfähigkeiten bei… ASS,
Lernstörungen im Blick halten und gezielt fördern
ASHA, 2012
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Kooperation / Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Medizin
Psychologie
Sprache
und
Kommunikation
Logopädie
/ Sprachtherapie /
Linguistik…
Pädagogik
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Leitlinien/Fachverbände
Interdisziplinäre Leitlinien der AWMF
• Redeflussstörungen (S3)
• Leitlinie Diagnostik von Sprachentwicklungsstörung unter Berücksichtigung umschriebener Sprachentwicklungsstörungen (USES) (S2k)
• Umschriebene Artikulationsstörung (S1)
• Elektiver Mutismus (S1, in Überarbeitung)
• Angststörungen (S3)
AWMF Leitlinien online unter:
http://www.awmf.org/leitlinien/aktuelle-leitlinien.html
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Fazit
• Zentrale Änderungen: Sprachstörung, Soziale Pragmatische
Kommunikationsstörung, Sprache bei ASS und Einordnung des Mutismus
• Stärker funktionsbezogene Formulierungen
• Anwendbarkeit in Forschung und Klinik?
• Terminologische Vielfalt bleibt/steigt
• Annäherung von ICD und DSM
• …Leitlinien, Heilmittelkatalog? => Verständigung!
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Soziale Pragmatische K.
Dankeschön
…Fragen?
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
[email protected]
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Literatur
• American Speech Language Hearing Association, ASHA (2012). Recommended Revisions and
Statemens. Online verfügbar unter: http://www.asha.org/uploadedFiles/DSM-5-FinalComments.pdf (15.11.2016)
• Bishop, D. V. M. (2014), Ten questions about terminology for children with unexplained language
problems. International Journal of Language and Communication Disorders, 49: 381–415.
• Eberhardt, M. (2014). Autismus und Sprache. Wörter, Sätze und Gespräche verstehen. Zugl.: Köln,
Univ., Diss., 2014 u.d.T.: Sprache verstehen. Marburg: Tectum.
• Falkai, P. & Döpfner, M. (Hrsg.). (2015). Diagnostisches und statistisches Manual psychischer
Störungen– DSM-5®. Göttingen: Hogrefe.
• Gonzalez-Barrero, A. M., & Nadig, A. (2015). Lexical and morphological abilities in bilingual
children with Autism Spectrum Disorders. Talk presented at the Bilingual Morphology Crossroads
Workshop. International Symposium on Bilingualism – ISB 10. Rutgers University, New Jersey,
USA.
• Grzadzinski, R., Huerta, M., & Lord, C. (2013). DSM-5 and autism spectrum disorders (ASDs): an
opportunity for identifying ASD subtypes. Molecular Autism, 4, 12.
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Literatur
• Hartmann, B. (2016). Kölner Mutismus Anamnesebogen (K-M-A), Praxis Sprache, 61 (3), 200-204.
• Kamp-Becker, I. & Bölte, S. (2011). Autismus (UTB Profile, Bd. 3567, 1. Aufl.). Stuttgart: UTB;
Reinhardt.
• Melzer, J., Rißling, J.-K. & Petermann, F. (2015). Sprachentwicklungsstörungen im Vor- und
Grundschulalter Aktueller Stand der psychologischen Diagnostik. Nervenheilkunde, 34 (1-2), 7176.
• Norbury, C. F. (2014), Practitioner Review: Social (pragmatic) communication disorder
conceptualization, evidence and clinical implications. Journal of Child Psychology and Psychiatry,
55: 204–216.
• Norbury, C. Frazier. (2013). Autism spectrum disorders and communication. In L. Cummings (Ed.),
The Cambridge handbook of communication disorders (Cambridge handbooks in language and
linguistics, pp. 141–157). Cambridge: Cambridge University Press.
• Noterdaeme, M., Wriedt, E. & Höhne, C. (2010). Asperger's syndrome and high-functioning
autism: language, motor and cognitive profiles. European Child and Adolescent Psychiatry, 19 (6),
475-481.
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Literatur
• Rißling, J.-K. & Petermann, F. (2014). Umschriebene Entwicklungsstörungen des Sprechens und
der Sprache. Gesundheitswesen, 76 (10), 681–690.
• Ronniger, P., Melzer, J., Petermann, F. & Rißing, J.-K. (2016). Klassifikation von
Sprachentwicklungsstörungen. Kindheit und Entwicklung, 25 (3), 135–144.
• Smith, A. & Weber, C. (2016). Childhood Stuttering: Where Are We and Where Are We Going?
Seminars in Speech and Language, 37 (04), 291–297.
• Starke, A. & Subellok, K. (2015). Wenn Kinder nicht sprechen – Selektiver Mutismus.
Sprachförderung und Sprachtherapie, 4(1), 2-7.
• Suchodoletz, W. v. (2013). Sprech- und Sprachstörungen (Leitfaden Kinder- und
Jugendpsychotherapie, Bd. 18). Göttingen: Hogrefe.
• Swineford, L. B., Thurm, A., Baird, G., Wetherby, A. M. & Swedo, S. (2014). Social (pragmatic)
communication disorder: a research review of this new DSM-5 diagnostic category. Journal of
Neurodevelopmental Disorders, 6 (1), 41.
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Literatur
• Taylor, L. J. and Whitehouse, A. J. O. (2016), Autism Spectrum Disorder, Language Disorder, and
Social (Pragmatic) Communication Disorder: Overlaps, Distinguishing Features, and Clinical
Implications. Australian Psychologist, 51: 287–295.
• Wischnewski, J. & Ströhle, A. (2016). Angststörungen und selektiver Mutismus bei Kindern und
Jugendlichen. Praxis Sprache, 61 (3), 195-199.
• WHO (2016). ICD-11 Beta-Draft Zugriff online unter:
http://apps.who.int/classifications/icd11/browse/l-m/en (16.11.2016)
• Wittchen, H.-U., Heinig, I. & Beesdo-Baum, K. (2014). Angststörungen im DSM-5. Ein Überblick
über Änderungen in Struktur und Inhalt. Der Nervenarzt, 85 (5), 548–552.
Anm.: Weitere Bildquellen auf Anfrage!
Eberhardt / 2016 / Sprache und Kommunikation im DSM-5
Herunterladen