Progesteron und Oozytenqualität

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Tierwissenschaftliches Seminar 2007
Weihenstephan
04. Juli 2007
Embryonale Mortalität
Hauptursache für Fertilitätsstörungen
bei Hochleistungsrindern
Heinrich Bollwein
Entwicklung der Milchleistung und der Fruchtbarkeit
im Verlauf der letzten Jahrzehnte in den USA
Milchleistung [kg/Jahr]
5000
50
1000
Trächtigkeitsrate [%]
100
9000
10
1951
1975
1985
1996
2001
BUTLER, 2003
Milchleistung und der NRR 90
zwischen 1997 und 2005 in Sachsen
8.375
6.096
44,9
kg Milch
NR 90 (Kühe)
52,9
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
Müller (2006)
Entwicklung der Milchleistung der Kühe der
Osnabrücker Herdbuchgesellschaft
12
8
6
4
2
25
20
20
20
15
20
10
20
03
20
00
20
95
19
90
19
85
19
80
19
75
0
19
Milch (in 1000 kg)
10
Reproduktions- u. Milchleistung eines Betriebes
über mehrere Jahre
9.000
500
Milchleistung [Liter]
8.500
400
350
8.000
300
7.500
250
200
7.000
150
100
6.500
50
6.000
0
91-92
92-93
93-94
94-95
Abkalbesaison (Juni bis Mai)
95-96
96-97
Zwischenkalbezeit [Tage]
450
Bedeutung verschiedener Faktoren
für Trächtigkeitsverluste
60
Anteil [%]
50
40
embryonale
Mortalität
57%
Späte
Plazentation
30
Bulle
20
10
12%
10%
0
Gametentransport
Letalgene
8%
Frühe
Plazentation
fetale Mort.
Nachbesamung
4%
5%
3%
1%
modfiziert n. Inskeep u. Daily (2005)
Hauptursachen für erhöhte embryonale Mortalität
- Spätes Eintreten der ersten Ovulation p.p.
- Progesteronmangel
- vermehrtes Auftreten entzündlicher Erkrankungen
- zu hoher Proteinanteil in der Futterration
Hauptursachen für erhöhte embryonale Mortalität
- Spätes Eintreten der ersten Ovulation p.p.
- Progesteronmangel
- vermehrtes Auftreten entzündlicher Erkrankungen
- zu hoher Proteinanteil in der Futterration
Milchleistung, Futteraufnahme und Energiebilanz
Frühlaktation
Laktationsmitte
Laktationsende
Trockenstehphase
Futteraufnahme
Energie
Milch-Produktion
Körperenergiereserven
0
1
2
3
4
5
6
7
8
Monat post partum
9
10
11
12
Milchleistung
Geburt
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 (Tag postpartum)
Energiestatus
negativer Energiestatus
nach der Geburt
+
-
Verzögertes
Wiedereinsetzen
der Ovarfunktion
(Miyamoto, 2006)
IGF-1
Östrogen
LH-Peak
Ovulation
LH Peak
liver
Ovulation
CL
IGF-1
Geburt 3 W pp Ö
Anovulation
IGF-1
Ö
IGF-1
Östrogen
kein LH-Peak
keine Ovulation
Auftreten des Eisprungs innerhalb der ersten 3 Wo p.p.
in Abhängigkeit vom Gesundheitsstatus der Kühe
Eisprung
Kein Eisprung
60
32.8%
(18 Kühe) 67.2%
(39 Kühe)
(Kühe)
50
40
30
20
(60%)
38 Kühe
(40%)
10
0
gesund
57Kühe
gesund
頭
39.5%
60.5% (15
Kühe)
(23%)
Kühe)
krank
krank
(Miyamoto, 2006)
Fruchtbarkeit in Abhängigkeit
vom Auftreten der ersten Ovulation
Eisprung in den ersten 3 Wo. p.p
ja
nein
erste Besamung ndG [Tag]
68
95
50
17
71
58
110
150
Trächtigkeitsrate in den
ersten 100 Tagen ndG [%]
Trächtigkeitsrate in den
ersten 180 Tagen ndG [%]
Güsttage
(Miyamoto, 2006)
Ursachen für die erhöhte embryonale Mortalität
bei Insemination im ersten Zyklus post partum
Ovulation
nach
Azyklie
CL
uterine Progesteronrezeptoren
PGF2α im Uterus
Luteales PGF2α
modifiziert n. Inskeep (2005)
Auswirkungen eines erniedrigten Progesteronspiegels
auf die mittels Oxytocin induzierte uterine PGF2a
Sekretion im folgenden Zyklus
Shaham-Albalancy
et al., 2001
Hauptursachen für erhöhte embryonale Mortalität
- Spätes Eintreten der ersten Ovulation p.p.
- Progesteronmangel
- vermehrtes Auftreten entzündlicher Erkrankungen
- zu hoher Proteinanteil in der Futterration
Zusammenhänge zwischen CL-Volumen und dem Progesteronspiegel
bei Färsen sowie nichtlaktierenden und laktierenden Kühen
Plasmaprogesteron [ng/ml]
6
5
4
3
2
1
0
1
2
4
6
8
10
CL-Volumen [cm3]
12
14
Sartori et al., 2002
Zusammenhang zwischen der Leberdurchblutung
Progesteronabbau
Progesteron-Clearence
[ng/min/kg KGW0,75]
0,50
0,45
0,40
0,35
0,30
0,25
0,20
0,05
0,10
0,15
0,20
0,25
Leberdurchblutung [l/min/kg KGW0,75]
0,30
120
400
200
0
12
*
80
8
40
4
0
0
A
Lut
ProgesteronäquivalenteP4) [pmol/ml]
Fläche der Farbpixel (Lut) [mm²]
Querschnittsfläche (Q) [mm²]
Größe und Durchblutung des CL sowie Progesteronspiel
bei laktierenden und nichtlaktierenden Kühen
16
laktierend
16
,# p=0,04
*,#:
nicht
laktierend
0
#
600
P4
Progesteron und Oozytenqualität
Progesteron
LHFrequenz
Follikelwellen
Östrogenphase
Oozytenqualität
Progesteron
LHFrequenz
Follikelwellen
Östrogenphase
Oozytenqualität
modifiziert INSKEEP (2004)
Trächtigkeitsrate in Abhängigkeit
von der Zahl der Follikelwellen
Zweiwelliger Zyklus
62.5 %
(45/72)
Dreiwelliger Zyklus
81.2%*
(26/32)
Townson et al., 2002
Zusamenhänge zwischen Progesteronspiegel,
Größe u. Produktion von Interferon τ des Embryos
20 000
9
15 000
6
10 000
3
5 000
Interferon (Einheit/Uterus)
Progesteron (ng.ml-1)
12
0
0
0
2
4
6
8
10
12
14
16
Großer Kleiner
Embryo Embryo
Tag 16 Interferon t
Mann et al., 1999
Effekt eines verkürzten Östrus auf die
follikuläre und luteale Durchblutung
1.GnRH
7d
PGF2α
2.GnRH
40h
60h
US
Follikulärer Blutfluss im Östrus
,7
,6
*
US
Lutealer Blutfluss im Diöstrus
1,8
1,6
A rot Durchschnitt
A rot Durchschnitt
1,4
,5
1,2
,4
,3
,2
1
,8
,6
,4
,1
,2
0
8d
0
*
Luteale Durchblutung bei zyklischen,
nichtgraviden und graviden Kühen
Farbpixelfläche [ cm² ]
3,0
2,5
zyklisch
( n = 14 )
nicht-gravid
( n = 14 )
2,0
1,5
gravid
( n = 18 )
1,0
0,5
0
3
6
9
11
13
15
18
21
Tag des Zyklus/ Tag der Gravidität
25
Therapie
Erhöhung des Progesteronspiegels
- Hormonelle Behandlung 5, 10 oder 15 Tage
nach der Besamung:
- Pogesteron
- hCG
- GnRH
- unterschiedl. Ergebnisse zum Effekt der Behandlungen
Fig. 8-7
Applikation von hCG
zur Induktion akzessorischer Corpora lutea
hCG
Effekt von hCG am Tag 5 auf die Fertilität
in Abhängigkeit von der Körperkondition
Trächtigkeitsrate [%]
60
hCG
50
40
K
hCG
K
30
hCG
K
20
10
Zunahme
Unverändert
Änderungen des BCS
Abnahme (>1)
Hauptursachen für erhöhte embryonale Mortalität
- Spätes Eintreten der ersten Ovulation p.p.
- Progesteronmangel
- vermehrtes Auftreten entzündlicher Erkrankungen
- zu hoher Proteinanteil in der Futterration
Auftreten von Krankheiten in Abhängigkeit
von der Milchleistung
Krankheitsinzidenz [in %]
Mastitiden
Klauenerkrankungen
Ovarialzysten
Metritiden
Retentio secundinarum
Milchfieber
Milchleistung [in 1000 kg]
( Fleischer et al. 2001 )
Embryonale Mortalität
infolge erhöhter PGF2a-Synthese
Inflammation
PGF2α
Embryo
Ovar
CL
Progesteron
Einfluss von Flunixin Meglumin (FM)
auf die Trächtigkeitsrate beim Rind
TrächtigkeitsDiagnose
Guzeloglu et al., 2007
Einfluss von Flunixin Meglumin
auf die Trächtigkeitsrate beim Rind
Tag 29
Trächtigkeitsrate [%]
Tag 65
a= P < 0.04
b= P < 0.09
Kontrollgruppe
Guzeloglu et al., 2007
Therapie
Hemmung der PGF2α-Synthese
mittels Omega-3-Fettsäuren
Omega-3 FS
Inflammation
PGF2α
CL
Progesteron
Embryo
Ovar
Beeinflussung der Prostaglandinsynthese
durch Fütterung unterschiedlicher Fette
Omega-6-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren
C18:2n6 Linolsäure
C18:3n3 α-Linolensäure
Desaturase
C18:3n6 Linolensäure
C18:4n3-Stearidonsäure
Elongase
C20:3n6 Dihomo-γ-Linolensäure
C20:4n3-Eicosatetraenolsäure
Desaturase
C20:4n6-Arachidonsäure
C20:5n3-Eicosapentaenolsäure
Prostaglandine der Serie 1
Cyclooxygenase
Prostaglandine der Serie 2
(bes. PGF2α)
Prostaglandine der Serie 3
(bes. PGF3α)
Effekt der Fütterung von Fischöl
auf die Prostaglandinfreisetzung des Uterus
400
Kontrollgruppe
350
PGFM [ng/ml]
300
Omega-3-Fütterung
250
200
150
100
50
0,5
1
1,5
2
2,5
3 3,5
4
4,5
5
Stunden nach Oxytocingabe
(Mattos et al. 2002, Petit et al. 2002, Mattos et al. 2004)
Hauptursachen für erhöhte embryonale Mortalität
- Spätes Eintreten der ersten Ovulation p.p.
- Progesteronmangel
- vermehrtes Auftreten entzündlicher Erkrankungen
- zu hoher Proteinanteil in der Futterration
Harnstoffgehalte in der Milch bzw. im Plasma
und Trächtigkeitsraten
Trächtigkeitsate (%)
75
Studie A n =160
Studie B n =155
P = 0.02
50
P = 0,02
25
0
< 19 > 19
PUN (mg/dL)
< 19 > 19
MUN (mg/dL)
(Butler et al., 1996)
uteriner pH-Wert
Zusamenhang zwischen Plasmaharnstoff
und uterinem pH-Wert
Plasmaharnstoff [mg/dl]
Butler and Gilbert, unveröffentlicht
Zusammenfassung
- die erhöhte embryonale Mortalität ist die Hauptursache der Fertilitätsstörungen bei Hochleistungskühen
- die erhöhte embryonale Mortalität ist vorwiegend auf
peripartale Stofwechselstörungen zurückzuführen
- durch entsprechende prophylaktische und therapeutische Maßnahmen ist eine Reduzierung der
embryonalen Mortalität zu errreichen
Vielen Dank für
Ihre Aufmerksamkeit !
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