Merkblatt Rotaviren GA Main-Tauber

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Merkblatt
Landratsamt MainMain-TauberTauber-Kreis
Gesundheitsamt
Albert-Schweitzer-Str. 31
97941 Tauberbischofsheim
Tel.: 09341/82-5579, Fax: 09341/82-5560
E-Mail: [email protected]
Internet: www.main-tauber-kreis.de
Rotaviren
Erreger
Rotaviren gehören zu den so genannten unbehüllten Viren. Aufgrund der fehlenden Hülle besitzen Rotaviren eine
hohe Umweltresistenz.
Vorkommen
Das Virus ist weltweit verbreitet. Hauptreservoir für Rotaviren ist der Mensch. Vereinzelt tragen auch Nutz- und
Haustiere das Virus in sich. Bei der Übertragung des Virus auf den Menschen spielen Nutz- und Haustiere jedoch
eine untergeordnete Rolle.
Übertragungsweg
Übertragungsweg
Die Infektion mit Rotaviren erfolgt fäkal-oral hauptsächlich über eine Schmierinfektion von Mensch zu Mensch,
seltener durch kontaminiertes Wasser oder Lebensmittel. Das Virus ist sehr leicht übertragbar und häufigster
Erreger von Durchfallerkrankungen bei Kindern in den ersten beiden Lebensjahren. Bereits 10 Viruspartikel reichen
aus, um ein Kind zu infizieren!
Inkubationszeit
Die Zeit, die zwischen der Infektion mit Rotaviren und dem Auftreten der ersten Symptome vergeht
(Inkubationszeit) beträgt 1 bis 3 Tage.
Symptome
Nach Aufnahme des Virus entwickelt sich innerhalb 1 bis 3 Tagen eine akute Gastroenteritis mit wässrigen
Durchfällen und Erbrechen. Es kann zu Fieber und heftigen Bauschmerzen kommen. Oft sind Schleimbeimengungen im Stuhl zu finden. Die Erkrankung durch Rotaviren verläuft bei Säuglingen und Kleinkindern
schwerer als Durchfallerkrankungen durch andere Erreger. Die Symptome bestehen in der Regel 2 bis 6 Tage.
Dauer der Ansteckungsfähigkeit
Die Ausscheidung von Rotaviren dauert im Durchschnitt nicht länger als 8 Tage, in Einzelfällen z.B. bei
Frühgeborenen und abwehrgeschwächten Patienten bis zu 30 Tage. Während dieser Zeit der Ausscheidung ist die
Ansteckungsgefahr gegeben.
Hygienemaßnahmen
Die Übertragung von Rotaviren kann wirksam durch Vermeiden von fäkal-oralen Schmierinfektionen, vor allem
durch strikte Händehygiene, verhütet werden.
Personen, die eventuell Kontakt mit Stuhl eines an Rotavirus-Enteritis Erkrankten hatten, sollen sich für die Dauer
der Inkubationszeit und die folgenden 2 Wochen die Hände nach jedem Stuhlgang gründlich waschen, die Hände
mit Einmalhandtüchern abtrocknen und wenn möglich anschließend mit einem alkoholischen
Händedesinfektionsmittel desinfizieren.
Die Toilette muss sauber gehalten werden und ggf. ist ein viruswirksames Flächendesinfektionsmittel zu
verwenden.
Erkrankte und Ausscheider sollten separate Handtücher verwenden.
Mit Stuhl oder Erbrochenem verunreinigte Wäsche ist nach Möglichkeit bei mindestens 60°C zu waschen.
Schutzmaßnahmen
Eine Impfung gegen Rotaviren ist seit Mitte 2006 möglich.
Gesetzliche Vorschriften
Vorschriften nach dem Infektionsschutzgesetz
Infektionsschutzgesetz
Der Nachweis des Erregers ist nach dem Infektionsschutzgesetz dem Gesundheitsamt zu melden. Der Verdacht
bzw. die Erkrankung ist meldepflichtig wenn der Betroffenen im Lebensmittelbereich tätig ist oder 2 oder mehr
Personen von der Erkrankung betroffen sind und ein epidemiologischer Zusammenhang besteht.
Kinder unter 6 Jahren, die an einer durch Rotaviren verursachte Gastroenteritis erkrankt oder dessen verdächtig
sind, dürfen die Räumlichkeiten von Kindergärten und sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen erst dann wieder
betreten, wenn nach Einschätzung des behandelnden Arztes eine Weiterverbreitung der Erkrankung nicht mehr zu
befürchten ist.
Die Einrichtung sollte frühestens 48 Stunden nach dem Abklingen der klinischen Symptome wieder besucht
werden. Allerdings sollte auch dann noch verstärkt Wert auf die Hygiene gelegt werden.
Personen, die an einer infektiösen Gastroenteritis erkrankt oder dessen verdächtig sind, dürfen gemäß § 42
Infektionsschutzgesetz (IfSG) nicht in Lebensmittel-betrieben tätig sowie in Küchen von Gaststätten und sonstigen
Einrichtungen mit oder zur Gemeinschafts-verpflegung beschäftigt sein.
Die Wiederaufnahme der Tätigkeit sollte frühestens 2 Tage nach dem Abklingen der klinischen Symptome erfolgen.
In den folgenden 4 bis 6 Wochen ist die Händehygiene am Arbeitsplatz besonders sorgfältig zu beachten.
Sollten Sie Fragen zu diesem Merkblatt haben, wenden Sie sich an das Gesundheitsamt Main-Tauber-Kreis.
Stand: Oktober 2013
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