ACHTUNG: Zeckengefahr

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ACHTUNG: Zeckengefahr !
Zecken können Krankheitserreger übertragen
Bei Spaziergängen durch hohes Gras oder in Wäldern, laufen wir Gefahr,
eine unangenehme Bekanntschaft mit der Schildzecke (Ixodes Ricinus oder
Ixodes persulcatus) zu machen. Sowohl die Larven als auch die Puppen und
die erwachsenen Vertreter dieser Zeckenart sitzen auf niedrig wachsenden
Pflanzen in höchstens 1,50 m Höhe, wo sie auf einen vorübergehenden Wirt
warten und sich von diesem abstreifen lassen.
Zecken sind Parasiten, die sich ausschließlich vom Blut ihrer Opfer ernähren.
Ein erwachsenes Weibchen, das mehrere Tage lang saugt, kann so das
Vielfache seines ursprünglichen Gewichts erreichen. Beim Biss sondern
Zecken eine betäubende Substanz ab, so dass dieser häufig nicht bemerkt
wird.
Durch ihren Stich oder Biss können Zecken unterschiedliche Krankheiten
auf den Menschen übertragen.
Am häufigsten handelt es sich dabei um :

die durch eine Bakterienart hervorgerufene Borreliose
oder Lyme - Krankheit
aber auch:

die durch ein Virus verursachte Frühsommermeningoenzephalitis (FSME)
und seltener :

die Ehrlichiose

die Piroplasmose oder Babesiose
Während des Saugens kann die weibliche Zecke Mikroorganismen
auf den Menschen übertragen, die für verschiedene Krankheiten
verantwortlich sind.
Bei einem Spaziergang durch hohes Gras oder beim Vorbeigehen an ­Hecken
und Sträuchern im Wald riskieren wir von einer Zecke gebissen zu werden;
Hunden, Katzen und anderen Haustieren ergeht es ebenso. Infizierte Zecken
können auch von Haustieren weitergegeben werden. Beim Aufenthalt in
freier Natur oder beim Zelten besteht ebenfalls erhöhte Zeckenbissgefahr.
Waldarbeiter, Förster und Jäger sind diesem Risiko aufgrund ihrer ­Tätigkeiten
besonders ausgesetzt.
Die Zecken verbringen den Winter im Blattwerk, in Baumrinden und in den
oberen Bodenschichten. Sie werden aktiv, sobald die Temperatur ansteigt.
Nach einem milden Winter und einem feuchten Frühjahr treten Zecken
verstärkt auf. Von Zecken übertragene Krankheiten treten daher bevorzugt
zum Sommeranfang (Mai - Juni) und im Herbst (September - Oktober) auf.
Mit steigender Höhenlage werden die Zecken immer seltener. Die Gefahr
eines Zeckenbisses sinkt ab einer Höhenlage von 400 m, und oberhalb von
1000 m ist sie fast gleich null.
jedoch auch nur schwach oder gar nicht auftreten.
Nach 1-2 Wochen können unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Fieber,
Kopf- und Gelenkschmerzen auftreten.
Danach kann es zu folgenden gesundheitlichen Beschwerden kommen:


Myokarditis (Entzündung des Herzmuskels) mit Herzrhythmusstörungen
und Brustschmerzen.
Nervöse Störungen, z.B. Lähmungen im Bereich der Gesichts- oder der
Augenmuskulatur.
Monate bis Jahre nach einer Infektion kann es zu einer Verallgemeinerung
der Symptome kommen (Entzündungen der Gelenke, des Rückenmarks
­sowie des Gehirns).
Es gibt derzeit noch keinen wirksamen Impfstoff, der vor dieser von
­verschiedenen europäischen Zeckenarten übertragenen Krankheit schützen
könnte. Bei frühzeitiger Diagnose, die über eine klinische Untersuchung und
­gegebenenfalls eine Blutanalyse erfolgt, kann der Arzt diese Infektion mit
einem Antibiotikum erfolgreich behandeln.
1) Die Borreliose (Lyme - Krankheit)
Auch in Luxemburg gibt es die Borreliose oder Lyme - Krankheit. Sie wird von
einer Bakterienart verursacht, die man in Nordeuropa und darüber hinaus auf
der ganzen nördlichen Halbkugel antrifft.
Die Borreliose kann sich durch folgende Krankheitsbilder äußern, die zu
­unterschiedlichen Zeitpunkten auftreten: 2-30 Tage nach dem Biß durch
eine infizierte Zecke, bildet sich an der Bissstelle eine ringförmige Hautrötung
(wanderndes chronisches E­ rythem), die meist keine Schmerzen verursacht.
Dieser „rote Fleck“ wird in der Mitte oft heller, vergrößert sich nach außen
hin immer mehr und kann bis zu tellergroß werden. Diese Hautrötung kann
Hautrötung nach Borrelieninfektion
2) Die zentraleuropäische Zeckenenzephalitis (FSME)
Die Impfung gegen Enzephalitis :
Diese Krankheit wird durch ein Virus hervorgerufen, das eine Entzündung im
Hirnhaut- und Gehirnbereich auslösen kann. Das Virus wird durch den Biss
infizierter Zecken übertragen.
Zeckenenzephalitis lässt sich durch eine Impfung verhindern: Es werden zwei
Injektionen im Abstand von einem Monat verabreicht, die erste Auffrischung
erfolgt nach einem Jahr, anschließend alle fünf Jahre.
Die erste Krankheitsphase beginnt ca. sieben Tage nach dem Biss und
­entspricht einem Grippesyndrom (Fieber, Gliederschmerzen).
Die Impfung sollte idealerweise im Winter beginnen, so dass ein wirksamer
Schutz zu Beginn der Zeckenperiode vorliegt.
Während der zweiten Krankheitsphase kann es zu hohem Fieber,
Kopfschmerzen mit Nackenstarre und neurologisch bedingten Symptomen
­kommen, wobei Bewusstlosigkeit und Koma eintreten können.
Bei der Impfung kann es in 5 bis 10 % aller Fälle zu einer Nebenwirkung
kommen, wobei vorwiegend Fieber, Kopfschmerzen und Müdigkeit auftreten;
es kommt nur selten zu schweren neurologischen Nebenwirkungen.
Bei 80 % aller von einem Zeckenbiss Betroffenen treten keine Symptome auf.
Zu einer Impfung wird Erwachsenen und Kindern ab 6 Jahren geraten, die
eine mit hohem Risiko verbundene Tätigkeit ausüben und sich während
der besonders gefährlichen Zeit (Mai - Juni, September - Oktober) in einer
­Gegend aufhalten, in der das entsprechende Virus häufig anzutreffen ist.
In 10 - 20 % aller Fälle kommt es zu Grippesymptomen, und bei 5 -10 % der
Betroffenen gibt es neurologisch bedingte Symptome. Die Gefahr a­ nhaltender
Folgeerkrankungen wird auf 1/50.000 bis 1/100.000 geschätzt.
Die infizierten Gebiete befinden sich hauptsächlich in Zentral- und
Nordeuropa: Polen, Litauen, Estland, Lettland, Südschweden und Finnland, die
Tschechische Republik, die Slowakei, Slowenien, Kroatien, Ungarn, Österreich
(Regionen Wien, Kärnten, Steiermark), Schweiz, Italien, Süddeutschland
(Bayern, Baden-Württemberg, Schwarzwald), Elsass. In Luxemburg wurde
noch kein Fall von zentraleuropäischer Zeckenenzephalitis gemeldet.
Als riskante Tätigkeiten gelten
neben dem Campen, Wandern,
Beeren­
sammeln, Joggen oder
Mountainbiken im Wald auch
Aktivitäten als Jäger, Waldarbeiter
oder Förster. Personen, die eine
dieser Tätigkeiten ausüben, wird die
Impfung besonders empfohlen.
3) Die Ehrlichiose
Diese Krankheit tritt vergleichsweise selten auf und wurde vorwiegend
im Norden der Vereinigten Staaten festgestellt. Neuerdings ist aber auch
­Slowenien davon betroffen. Ehrlichliose wird von einem Bakterium ausgelöst
und durch den Biss infizierter Zecken übertragen.
Die Symptome ähneln denen einer Grippe : Kopfschmerzen, Schüttelfrost,
Schweißausbrüche, Muskelschmerzen und Ausschlag. Die Diagnose wird
durch eine Blutanalyse bestätigt.
Eine Behandlung mit Antibiotika erweist sich als wirksam. In Regionen, in
denen die Lyme - Krankheit anzutreffen ist, muss man auch die Möglichkeit
dieser Krankheit in Betracht ziehen.
4) Die Piroplasmose (= die Babesiose)
Die Rinderbabesiose, auch noch als „Kuhmalaria“ bezeichnet, ist in Frankreich
recht häufig (etwa 50 % der Kühe hatten mit den verantwortlichen Parasiten
Kontakt). Andere Tiere, wie z.B. Hunde, können ebenfalls infiziert werden.
Es wurden dort aber nur 12 Babesiose-Fälle beim Menschen festgestellt. In
den übrigen europäischen Ländern zählte man 17 Fälle, in den Vereinigten
Staaten 300, vor allem bei Personen, denen man die Milz entfernt hatte oder
deren Immunsystem geschwächt war. Diese Krankheit wird ebenfalls durch
den Biss infizierter Zecken übertragen.
Es handelt sich um eine schwere Krankheit, deren Ausgang schnell
tödlich sein kann, da sich der verantwortliche Parasit recht schnell im Blut
­vermehrt.
Nach einer ein- bis dreiwöchigen Inkubationszeit kommt es zu hohem
Fieber (40 - 41°C), Blutspuren im Urin (Hämoglubinurie), Schüttelfrost,
Schweißausbrüchen, Muskelschmerzen und Bauchschmerzen; manchmal
auch zu schwerem Nierenversagen.
Eine schnelle Diagnose und Behandlung mit Antibiotika sind erforderlich, und
in schweren Fällen muss sogar eine Bluttransfusion vorgenommen werden,
um den Patienten zu retten.
Wie kann man sich vor Zeckenbissen schützen ?
Wenn Sie eine anhaftende Zecke entdecken:
1)Meiden Sie Gefahrenzonen wie hohe Gräser, Sträucher sowie Unterholz
und bleiben Sie auf festen Wegen.
Entfernen Sie diese so schnell wie
möglich, da Krankheitserreger nur
in seltenen Fällen innerhalb der
ersten 48 Stunden übertragen
werden.



Tragen Sie lange, helle und körperbedeckende Kleidung.
Stecken Sie die Hosenbeine in die Socken und tragen Sie ein
Zeckenschutzmittel (Creme, Spray oder Lotion) auf Haut und Kleidung
auf.
Bei längerem Aufenthalt in infizierten Regionen und während der
besonders gefährlichen Monate sollten Sie Ihren Körper alle drei bis vier
Stunden nach Zecken absuchen, damit eventuell vorhandene Zecken, die
auch sehr klein sein können, frühzeitig entdeckt werden : Kontrollieren
Sie besonders warme und leicht feuchte Körperstellen wie Achselhöhlen,
Leisten und Kniekehlen, aber auch Nacken und Rücken sowie den Bereich
hinter den Ohren. Bei Kindern ist häufig auch der behaarte Kopf befallen.
Beim Nachhausekommen sollten die Kleider direkt gewechselt und gut
ausgeschüttelt werden, denn Zecken stechen oft erst nach Stunden.
Die Zecke wird mit einer einfachen Pinzette oder einer speziellen
Zecken­pinzette soweit wie möglich
vorne am Kopf fixiert und gleichmäßig nach oben abgezogen (ohne
Ruck).
Achten Sie darauf, dass die Zecke nicht zerquetscht und dass sie vollständig
entfernt wird.
Desinfizieren Sie die Bissstelle anschließend mit einem klassischen örtlichen
Desinfektionsmittel.
Sollte es binnen eines Monats nach einem Zeckenbiss zu einem Grippe­
syndrom oder zur Bildung roter Stellen kommen, sollten Sie einen Arzt
aufsuchen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an:
Direction de la Santé
Abteilung für Präventivmedizin
Villa Louvigny / L-2120 Luxembourg
Tel: 247 - 85560
www.sante.lu
ISBN 978-2-919909-62-2
2)Treffen Sie geeignete Schutzmaßnahmen :
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