PRESSEMITTEILUNG - neuroCare Group

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PRESSEMITTEILUNG
Mai, 2016
Neurofeedback als erfolgreiche Behandlung für Erwachsene mit ADHS
An der Universität Tübingen wurde die erste klinische Studie über die Wirkung
von Neurofeedback bei erwachsenen Patienten mit ADHS erfolgreich
durchgeführt.
(Mayer, K., Blume F., Wyckoff S.N., Brokmeier,L.L. and Strehl, U. (2016). Neurofeedback of Slow
Cortical Potentials as a Treatment for Adults with Attention Deficit-/Hyperactivity Disorder.
Clinical Neurophysiology, 127(2) 1374-1386. doi:10.1016/j.clinph.2015.11.013.)
In jeder Schulklasse gibt es durchschnittlich ein Kind, das an ADHS leidet. Lange wurde ignoriert,
dass ADHS als neurobiologische Störung auch bis in das hohe Erwachsenenalter bestehen bleibt.
Die klassischen Symptome, wie Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität bleiben oft
bestehen und haben einen starken Einfluss auf verschiedene Lebensbereiche. Abbruch der
Ausbildung, häufiger Jobwechsel, intensive aber kurze Beziehungen und komorbide Störungen wie
Depression und Sucht, sowie erhöhte Risikobereitschaft die mit mehr Unfällen, aber auch
Kriminalität einhergehen kann, werden in der Literatur genannt. Diese Probleme führen nicht nur
zu einem hohen persönlichen Leidensdruck, sondern auch zu einem erheblichen wirtschaftlichen
Schaden. Der Behandlungsbedarf ist daher als sehr hoch einzuschätzen.
In der Behandlung von Kindern mit einer ADHS konnte gezeigt werden, dass das Neurofeedback
eine wirkungsvolle Therapieform darstellt. Die ADHS Symptome verbessern sich stark oder
verschwinden ganz und es kann zur Reduktion von Medikamenten führen.
In der Tübinger Studie unter der Leitung von PD Dr. Ute Strehl und Dr. Kerstin Mayer wurde nun
das erste Mal systematisch die Wirkung von Neurofeedback bei Erwachsenen mit ADHS
untersucht.
Die erwachsenen Patienten mit ADHS wurden mit jeweils 30 einstündigen Sitzungen
Neurofeedback der langsamen kortikalen Potentiale (Slow Cortical Potentials – SCP) mit dem
THERA PRAX® System behandelt. Vor und nach der Behandlung, sowie sechs Monate nach Ende
der Behandlung wurde die Wirkung überprüft. Fast alle Teilnehmer (über 90%) hatten eine mäßige
bis erhebliche Verbesserung der ADHS Symptome. Es konnten auch Verbesserungen in der
Gehirnaktivität, die mit Aufmerksamkeit und Vorbereitung verbunden ist, beobachtet werden.
Diese Ergebnisse zeigen, das Neurofeedback auch bei Erwachsenen mit ADHS eine effektive
Therapie darstellen kann.
Neurofeedback kann von verschiedenen Berufsgruppen angeboten werden. Eine fundierte
Ausbildung sollte allerdings nachgewiesen werden. Frau Dr. Kerstin Mayer bietet solche Aus- und
Weiterbildungen nun im Behandlungszentrum der neuroCare Group in München für Therapeuten
aus aller Welt an.
Bitte nehmen Sie bzgl. aller Pressemitteilungen
Kontakt auf unter [email protected]
Infobox
Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS):
Ist eine der häufigsten Krankheiten im Kindes- und Jugendalter. Die Kardinalsymptome sind Unaufmerksamkeit,
Impulsivität und Hyperaktivität. Jungen sind oft häufiger betroffen als Mädchen. ADHS ist eine neurobiologisch
verursachte Störung und bleibt bei circa 30-65% der betroffenen Kinder bis ins Erwachsenenalter bestehen.
Neurofeedback:
Ist eine Form des Biofeedbacks bei der die Gehirnaktivität mittels EEG aufgezeichnet und zurückgemeldet wird. Durch
diese Rückmeldung ist es dem Patienten möglich die Gehirnaktivierung wahrzunehmen und dadurch zu kontrollieren.
Dieses Gehirntraining kann Aktivierungsprobleme ausgleichen und durch eine bessere Selbstregulation diverse
Symptome verbessern.
PD Dr. Ute Strehl:
Ist eine der führenden Wissenschaftlerinnen im Bereich des Neurofeedbacks für ADHS aber auch der Epilepsien.
Zusammen mit Prof. Dr. Niels Birbaumer hat sie an der Universität Tübingen das Neurofeedback der langsamen
kortikalen Potentiale (SCP) für die Behandlung von ADHS und Epilepsie erforscht und eingesetzt.
neuroCare Group:
neuroCare hilft Patienten durch nachhaltige Therapie bei mentalen Störungen, bei chronischen Schmerzen und in der
Rehabilitation. In unseren eigenen neuroCare Behandlungszentren integrieren wir hierzu die Arbeit der Therapeuten
mit Neuromodulationstechnologien zu individualisierten Therapiekonzepten. In unserer neuroCademy schulen wir
Therapeuten und Forscher in den Techniken der Neuromodulation und integrierten Therapiekonzepten, um diese dann
in der täglichen Arbeit mit Patienten einzusetzen. All dies haben wir aus unserer Technologiesparte neuroConn heraus
entwickelt, wo wir seit langem im Bereich non-invasiver Neuromodulation weltweit eine Vorreiterrolle haben und
weiterhin führend sind. Mehr Informationen finden Sie unter: www.neurocaregroup.com
Eine Auswahl der Studien zum Wirkungsnachweis von Neurofeedback bei ADHS finden sie hier:
Mayer, K., Blume F., Wyckoff S.N., Brokmeier,L.L. and Strehl, U. (2016). Neurofeedback of Slow Cortical Potentials as a
Treatment for Adults with Attention Deficit-/Hyperactivity Disorder. Clinical Neurophysiology, 127(2) 1374-1386.
doi:10.1016/j.clinph.2015.11.013.
Arns, M., Heinrich, H., & Strehl, U. (2014). Evaluation of neurofeedback in ADHD: The long and winding road. Biological
Psychology, 95, 108-15. doi:10.1016/j.biopsycho.2013.11.013
Gevensleben, H., Holl, B., Albrecht, B., Schlamp, D., Kratz, O., Studer, P., Rothenberger, A., Moll, G.H., and Heinrich, H.
(2010). Neurofeedback Training in Children with ADHD: 6-month Follow-up of a Randomised Controlled Trial. Eur Child
Adolesc Psychiatry 19, no. 9. doi:10.1007/s00787-010-0109-5.
Arns, M., de Ridder, S., Strehl, U., Breteler, M., & Coenen, A. (2009). Efficacy of neurofeedback treatment in ADHD: The
effects on inattention, impulsivity and hyperactivity: A meta-analysis. Clinical EEG and Neuroscience, 40(3), 180-9.
doi:10.1177/155005940904000311
Strehl, U., Leins, U., Goth, G., Klinger, C., Hinterberger, T., and Birbaumer, N. (2006) "Self-regulation of Slow Cortical
Potentials: A New Treatment for Children with Attention-deficit/hyperactivity Disorder." Pediatrics 118, (5).
doi:10.1542/peds.2005-2478.
Heinrich, H., Gevensleben, H., Freisleder, F.J., Moll, G.H. and Rothenberger, A. (2004). Training of Slow Cortical
Potentials in Attention-deficit/hyperactivity Disorder: Evidence for Positive Behavioral and Neurophysiological Effects."
Biol Psychiatry 55 (7). doi:10.1016/j.biopsych.2003.11.013.
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