Programmheft - Jugendorchester Thurgau

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jugendorchester thurgau
Jubiläumskonzerte 2015
Programmheft
AUFFÜHRUNGEN
INHALT
12. September 2015 | 19.30 Uhr
Rathaussaal Frauenfeld
Grussworte Jugendorchester Thurgau Jubiläum 50 Jahre Künstlerische Leitung Leitung Bläserregister Jubiläumsprogramm Zu den Werken Solist Besetzung Pressestimmen Präsidium und Vorstand Kontaktadresse Dank 13. September 2015 | 17.00 Uhr
Evangelische Kirche Romanshorn
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JUGEND - ORCHESTER - THURGAU
Herzliche Gratulation
zum 50 Jahre Jubiläum! Das frühere
Jugendorchester
Oberthurgau darf als
„Exportschlager“ für
den ganzen Thurgau
und über die Kantonsgrenzen hinaus
betrachtet werden.
Darum heisst es
jetzt Jugendorchester Thurgau. Die
Pioniere der ersten
Stunde und die aktiven Mitglieder der letzten 50 Jahre haben mit ihrem Engagement
das Orchester zu dem gemacht, was es heute ist: ein Orchester
mit überregionaler Ausstrahlung und herausragender Professionalität.
Jugend
Am Beispiel des Jugendorchesters darf ich einmal mehr mit Stolz
unserer „heutigen“ Jugend meine grosse Anerkennung ausdrücken. Begeisterungsfähig, kompetent, leistungswillig, aufgeschlossen und selber kreativ. Diese Voraussetzungen können
zweifelsfrei für alle „Disziplinen“ - ob Beruf, Sport oder Musik
- als Erfolgsfaktoren genannt werden.
Der Kanton Thurgau setzt daher auch bei den Fördermöglichkeiten für begabte junge Menschen einen besonderen Akzent.
Mit dem Jugendorchester Thurgau dürfen wir beispielhaft das
Ergebnis sehen und hören. Ja, die „Ernte“ ist reichlich und darf
alle freuen, welche den musikalischen Kulturboden des Kantons
Thurgau bearbeiten und sich dafür engagieren.
Orchester
Herausragende Orchester mit entsprechender Ausstrahlung,
welche seit mehreren Jahren ein kontinuierliches Programm
anbieten und im Kanton Thurgau verankert sind, unterstützt
der Kanton Thurgau mit einem namhaften Beitrag aus dem
Lotteriefonds, so auch das Jugendorchester Thurgau, welches
gleichzeitig auch Vermittlungsarbeit für Jugendliche leistet.
Thurgau
Der Kanton Thurgau leidet glücklicherweise nicht an einem
kulturellen Dichtestress. Obwohl wir zahlreiche Vereine, Gruppierungen und Ensembles haben, können diese ihre musikalischen Aktivitäten in einem kreativen Umfeld pflegen. Dabei
darf festgestellt werden, dass insbesondere auch die klassische
Musik gut verankert ist. Der Thurgau bietet somit auch für das
Jugendorchester Thurgau weiterhin fruchtbaren Boden. Die
jungen Musikerinnen und Musiker werden zusammen mit der
künstlerischen Leitung die klassische Musik - unter Einbezug
zeitgenössischer Elemente - vielfältig und virtuos orchestrieren.
Ganz zum Wohlgefallen für das interessierte Publikum!
Monika Knill
Regierungsrätin
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„ERFRISCHEND, DYNAMISCH UND PROFESSIONELL“
… so erlebe ich nun
seit rund dreissig
Jahren das Jugendorchester Thurgau bzw.
das Jugendorchester
Oberthurgau, wie dieses Orchester bis vor
kurzem noch geheissen hat. Damals –
während meiner Zeit
am Lehrerseminar
Kreuzlingen – wirkte
meine heutige Frau
Regula als Bratschistin mit und ich erhielt vom damaligen Dirigenten und Gründer
des Jugendorchesters Martin Sigrist sowie den beiden Musiklehrern Jürg Lanfranconi und Ueli Gasser entscheidende Impulse als
Musiker und Musikpädagoge.
Seit rund zwei Jahren begleite ich nun das Jugendorchester Thurgau als Vereinspräsident. Mit dem spanischen Dirigenten Gabriel
Estarellas Pascual liegt die musikalische Leitung in der Hand
eines jungen „Ausnahmedirigenten“, welcher wohl noch international als Orchesterdirigent in Erscheinung treten wird.
50 Jahre lang war das Jugendorchester ein reines Streichorchester. In den Jubiläumskonzerten ist das neue Jugendorchester
Thurgau zum ersten Mal in sinfonischer Besetzung zu hören.
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Nicht ganz unbescheiden – was atypisch für einen typischen
Thurgauer ist – muss ich stolz bemerken, dass das Jugendorchester Thurgau zu den besten Jugendorchestern der Schweiz
gehört. Dies tut wiederum dem bescheidenen Thurgau gut, der
sich mit dem Jugendorchester Thurgau „kantonaluntypisch“ vom
Thurgauer Mittelmass abhebt – nur wissen dies die meisten
Thurgauerinnen und Thurgauer nicht! An den Konzerten des
Jugendorchesters Thurgau sind in der Regel, neben den sehr
treuen Passivmitgliedern (auch typisch für den Thurgau), meistens nur Eltern und Verwandte der Orchestermitglieder ausfindig
zu machen.
Mein Ziel als Präsident des Jugendorchesters Thurgau ist es, dies
zu ändern! Das Jugendorchester Thurgau ist ein „Leuchtturm“
in der Kulturlandschaft des Kantons und ich bin überzeugt, dass
das Jugendorchester Thurgau irgendwann auch im eigenen Kanton – nicht nur im Ausland – vor 1500 Zuhörerinnen und Zuhörern frenetischen Applaus ernten wird, so wie im Sommer 2013
anlässlich einer Konzerttournee in Spanien.
In diesem Sinne gratuliere ich dem Jugendorchester Thurgau
zum 50jährigen Jubiläum und danke den überaus talentierten
und äusserst engagierten Jugendlichen und ihrem Dirigenten für
all die musikalischen Sternstunden!
Andreas Schweizer
Präsident Jugendorchester Thurgau
JUGENDORCHESTER THURGAU
Die Anfänge des Jugendorchesters Thurgau – ursprünglich Jugendorchester Romanshorn, dann Oberthurgau – reichen bis ins
Jahr 1965 zurück. Der Verein Jugendorchester Thurgau wurde allerdings erst 1984 gegründet. Während der letzten 50 Jahre entwickelte sich das Jugendorchester Thurgau, ein Streichorchester
mit 20-30 Aktivmitgliedern im Alter von 10-25 Jahren, unter der
Leitung von Martin Sigrist, ab 2008 mit dem Dirigenten Gabriel
Estarellas Pascual – zu einem überregionalen Klangkörper und
wurde zu einem wichtigen Podium für die Talentförderung.
Grossen Wert wird sowohl auf die soziale als auch auf die künstlerische Ausbildung gelegt. Das Jugendorchester Thurgau bietet
besonders begabten Orchestermitgliedern die Gelegenheit zu
solistischen Auftritten und arbeitet ausserdem regelmässig mit
professionellen Solisten zusammen.
ter am Schweizer Jugend-Kammermusik-Wettbewerb
2003 in Aarau
Auszeichnung „Oberthurgauer des Jahres 2003“
3. Preis am Internationalen Jugend-Kammermusik-Wettbewerb 2005 in Interlaken
4. Platz am Jugendorchesterwettbewerb Murten Classic
2013
2013 nahm das Jugendorchester Thurgau auf Einladung am
Festival Internacional de Orquestas de Jóvenes de Alicante in
Spanien teil. Für 2016 ist eine weitere Konzerttournee ins Ausland in Planung.
www.jotg.ch
Neben dem gängigen Repertoire ist dem Jugendorchester Thurgau die zeitgenössische Musik sehr wichtig. Es wurden über all
die Jahre bereits zahlreiche Werke uraufgeführt.
Das Jugendorchester Thurgau wurde an namhaften Wettbewerben verschiedentlich ausgezeichnet:
1. Preis in der Kategorie Streichorchester am Schweizer
Jugendorchester-Wettbewerb 2000 in Aarau
Stiftung Pro Helvetia Jugendförderungspreis 2000 für die
beste Interpretation einer Schweizer Komposition
1. Preis mit Auszeichnung in der Kategorie Streichorches|5
JUBILÄUM 50 JAHRE
Auf das Jubiläumsjahr 2015 hat die Mitgliederversammlung den
Namen des Jugendorchesters Oberthurgau statutarisch auf den
neuen Namen Jugendorchester Thurgau festgelegt.
Die Mitglieder des Jugendorchesters Thurgau stammen seit
einigen Jahren aus dem ganzen Kanton Thurgau sowie auch aus
dem süddeutschen Raum und den Kantonen Schaffhausen, St.
Gallen und Appenzell.
Seit 50 Jahren spielte das
Jugendorchester Thurgau in
reiner Streicherbesetzung. Im
Jubiläumsjahr 2015 werden zum ersten Mal Werke
in sinfonischer Besetzung
aufgeführt. Dazu wird das
Jugendorchester Thurgau mit
begabten jungen Bläserinnen
und Bläsern sowie Perkussionistinnen und Perkussionisten erweitert. Auch der
Streicherkörper wird für die
Jubiläumskonzerte mit ehemaligen Orchestermitgliedern
ergänzt.
Für die Leitung des Bläserregisters konnte Seth Quistad,
Soloposaunist des Tonhalle6|
Orchesters Zürich, gewonnen werden. Ab dem Jubiläumsjahr
2015 sollen regelmässig Konzerte auf hohem Niveau in sinfonischer Besetzung veranstaltet werden.
KÜNSTLERISCHE LEITUNG
Gabriel Estarellas Pascual, Dirigent
Geboren in Palma de Mallorca, realisierte der spanische Geiger
und Dirigent Gabriel Estarellas Pascual sein Violinstudium am
“Conservatorio Superior de Música de Madrid” und an der Zürcher Hochschule der Künste bei den Professoren Victor Martín,
Rudolf Koelman und dem Carmina Quartett, wo er mit dem Lehr, Solisten- und Ensemblediplom abschloss. Er erhielt verschiedene Stipendien, unter anderem von der Zürcher Hochschule der
Künste, von „Música en Compostela“ (Spanien), der Universität
Houston (USA) und der Bruno Schuler-Stiftung. Er besuchte Meister- und Kammermusikkurse bei Nobu Wakabayashi,
Emile Cantor, Andrzej Grabiec und Lucie Robert. An der Zürcher
Hochschule der Künste absolvierte Gabriel Estarellas Pascual ein
Nachdiplomstudium in Orchesterleitung bei Iwan Wassilevski,
welches er im April 2015 „mit Auszeichnung“ abschloss.
Solistisch trat Gabriel
Estarellas Pascual mit Orchestern auf, gab Rezitale
und Kammermusikkonzerte in verschiedenen
Formationen sowohl in
Spanien als auch in den
USA, Italien, Schweiz,
Frankreich und Estland.
tett”, mit welchem er Preisträger der Kammermusikwettbewerbe „ORPHEUS-Konzerte“ Zürich und „Migros-Kulturprozent“
wurde. Das Quartett hat diverse Radioaufnahmen gemacht und
im Jahr 2007 seine erste CD aufgenommen, Heute musiziert das
Streichquartett unter dem Namen „Estarellas Quartett“.
Seit 2008 ist Gabriel Estarellas Pascual der künstlerische Leiter
des Jugendorchesters Thurgau, mit dem er Konzerte mit bekannten Solisten an nationalen wie internationalen Festivals gab. Im
Besonderen zu nennen sind unter anderem das Festival “Akkordeontage Thurgau”, wo er die Uraufführung sowie CD-Produktion der “Ballade” von Daniel Fueter für Akkordeon und Streichorchester realisierte. Im Jahre 2013 erhielt Gabriel Estarellas
Pascual den Kulturförderbeitrag des Kantons Thurgau.
Neben seiner Konzerttätigkeit unterrichtet er Violine an der Musikschule Kreuzlingen sowie an den
Kantonsschulen Kreuzlingen und Romanshorn und dirigiert das Jugendorchester der Musikschule Weinfelden.
Im Januar 2014 hat Gabriel Estarellas
Pascual die künstlerische Leitung
des Orchestervereins Zürich (OVZ)
übernommen.
Im Jahr 2004 gründete er
das “García Abril Quar|7
LEITUNG BLÄSERREGISTER
PROGRAMM
Seth Quistad, Soloposaunist des Tonhalle-Orchester Zürich
Felix Mendelssohn (1809-1847)
Violinkonzert in e-Moll, op. 64
Seth Quistad wurde 1974 in den USA geboren und studierte in
Stockton (California), Montreal und am Conservatoire National
Supérieur de Musique de Lyon. Er war Posaunist im KwazuluNatal Philharmonic Orchestra (Durban, Südafrika), im Aalborg
Symfoniorkester (Dänemark) und im Malaysian Philharmonic
Orchestra (Kuala Lumpur, Malaysien). Seit 2007 ist Seth Quistad Solo-Posaunist im Tonhalle-Orchester Zürich. Zudem ist er
Gründungsmitglied von „Norwegian Brass“.
· Allegro molto appassionato
· Andante
· Allegro molto vivace
Franz Schubert (1797-1828)
Sinfonie Nr. 6 in C-Dur, D 589
·
·
·
·
Adagio - Allegro
Andante
Scherzo: Presto, Trio: Piu lento
Allegro moderato
Jugendorchester Thurgau
Gabriel Estarellas Pascual, Leitung
Dmitry Mishelovich, Violine
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ZU DEN WERKEN
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)
Violinkonzert in e-Moll, op. 64
Uraufführung: 13. März 1845 in Leipzig
Das Violinkonzert in e-Moll, op. 64 gehört zweifelsohne zu den
populärsten und bekanntesten Werken Mendelssohns. Den Plan
zu einem weiteren Violinkonzert – Mendelssohn schrieb schon
im Alter von 13 Jahren ein Violinkonzert in d-Moll – wurde im
Sommer 1838 gefasst, als er an den befreundeten Geiger Ferdinand David schrieb: „Ich möchte dir wohl auch ein Violin-Concert
machen für nächsten Winter; eins in e-Moll steckt mir im Kopf,
dessen Anfang mir keine Ruhe lässt.“
Die Arbeit an diesem Werk zog sich jedoch über sechs Jahre
hin, wobei Mendelssohn weite Teile des Konzerts immer wieder
kritisch begutachtete, korrigierte und umarbeitete. Schlussendlich vollendete er das Stück
im Sommer 1844, die Uraufführung fand am 13. März 1845 im
Leipziger Gewandhausorchester
statt, wobei Ferdinand David –
dem das Konzert auch gewidmet
war und welcher Mendelssohn
immer wieder bei der Komposition beriet und eigene Vorschläge einbrachte – die Solopartie
übernahm.
Die Eröffnung des Violinkonzerts in e-Moll wird nicht wie sonst
in anderen Solokonzerten üblich vom Orchester übernommen.
Mendelssohn lässt im 1. Satz Allegro molto appassionato nach
nur zwei Takten Orchestereinleitung die Solovioline das Hauptthema präsentieren, getragen von einer fliessenden Achtelbegleitung der Violinen und Bratschen. Erst nach knapp fünfzig
Takten wiederholt das Orchester das Hauptthema im fortissimo.
Ebenso überraschend ist der Zeitpunkt der grossen Solokadenz der Violine. Diese tritt nicht gegen Ende des 1. Satzes ein,
sondern direkt nach der Durchführung, bevor die Reprise des
Hauptthemas im Orchester erklingt. Die Überleitung in den
zweiten Satz erfolgt nahtlos durch einen ausgehaltenen Ton des
Fagotts; eine Überleitung, die in vielen Solokonzerten Mendelssohns anzutreffen ist. Der 2. Satz Andante steht in C-Dur und
wechselt zwischen weit ausschweifenden Melodien der Solovioline und rhythmischen Abschnitten, wobei die liedhafte Struktur
in keinem Moment verloren geht. Das abschliessende Sonatenrondo im 3. Satz Allegro molto vivace steht
in E-Dur und ist geprägt von rhythmisch
prägnanten Motiven der Violine sowie dem
Dialog zwischen Solo und Orchester. Das
hüpfend-neckische Thema der Solovioline
wie auch das Erreichen schwindelerregender
Höhen im Solopart machen diesen Satz zu
einem virtuosen Bravourstück. Wurde das
Konzert noch in klagendem e-Moll eröffnet,
schliesst der letzte Satz in einer fulminanten
Kadenz in E-Dur.
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Franz Schubert (1797-1828)
Sinfonie Nr. 6 in C-Dur (D 589)
Uraufführung: Frühling 1818
Obwohl Franz Schuberts Leben äusserst kurz war,
kann sein Werk in eine frühe „Jugendphase“ und
eine späte „Reifephase“ eingeteilt werden. So gehören die „Jugendsinfonien“ Nr. 1 bis Nr. 6 zur erstgenannten Phase. Die Sinfonie Nr. 6 in C-Dur wurde
von Schubert auf der Partitur mit 1818 datiert,
womit er bei Vollendung dieser Sinfonie gerade mal
21 Jahre alt war. Überschrieben ist die Sinfonie mit
„Grosse Sinfonie in C-Dur“. Da Schubert später eine
noch grössere C-Dur Sinfonie komponierte, die den Beinamen um
einiges mehr verdient, wird die Sinfonie Nr. 6 heute die „Kleine
Sinfonie in C-Dur“ genannt. Im Gegensatz zur zuvor entstandenen Sinfonie Nr. 5 in B-Dur – die eine kleinere Besetzung aufweist und als lyrisch und intim beschrieben wird – ist die Sinfonie
Nr. 6 ans Publikum selbst gerichtet, indem sie bühnenhaft und
mit einer augenzwinkernden Heiterkeit auftritt, die an Bühnenmusik erinnert. Die ganze Sinfonie kann als ein erheiterndes
Bühnenspiel für Orchester betrachtet werden.
Zu Beginn des 1. Satzes Adagio-Allegro steht eine langsame Einleitung, wie sie in vielen Sinfonien Schuberts anzutreffen ist. Das
darauffolgende Allegro beginnt mit einem fröhlichen Lied der
Holzbläser, welches durch das Orchester-Tutti fast schon polternd im Fortissimo wiederholt wird. Nachdem sich das Orches10 |
ter nach zwei Takten ins Piano wendet, steigt
es überraschend wiederum im Fortissimo ein
und wendet sich von C-Dur nach E-Dur. Dieser
beinahe schon dramaturgische Anspruch der
ersten dreissig Takte zieht sich durch den
ganzen ersten Satz hindurch. Der 2. Satz Andante erinnert mit seiner romanzenähnlichen
Innigkeit an die langsamen Sätze der früheren
Jugendsinfonien Schuberts. Unterbrochen
wird diese Ruhe durch marschartige Abschnitte und Fanfarenmotive, die nur als heiteres
Augenzwinkern des Komponisten verstanden
werden können. Im 3. Satz Scherzo: Presto
spielt der Komponist mit den unterschiedlichen
Längen der Motive und der Metrik. Mal lassen sich viertaktige
Zusammenhänge feststellen, dann plötzlich wieder nur eintaktige Bausteine. Diese rhythmische Raffinesse führt den Zuhörer
somit teilweise in die Irre. Der 4. Satz Allegro moderato besteht
hingegen mehr aus einer Aneinanderreihung von musikalischen
Gedanken als aus einer dynamischen Entwicklung des Satzes.
Die Buntheit und die grosse Gestaltungsvielfalt innerhalb des
Finales erinnert an die italienische Ouvertüre wie auch an die
italienische Oper. Bühnenhaft schliesst auch das Werk. In den
zahlreichen Schlussfloskeln, Trompetensignalen und Kontrasten
in der Lautstärke stecken ein überzogener Schwung und ein
Getöse, das keineswegs mit ernster Miene vorgetragen werden
sollte.
Stefan Behrbohm
SOLIST DER JUBILÄUMSKONZERTE
Dmitry Mishelovich, Violine
Dmitry Mishelovich wurde 1977 in St. Petersburg in einer Musikerfamilie geboren. Im Alter von fünf Jahren erhielt er seinen
ersten Violinunterricht und kam mit sieben Jahren an die Spezialmusikschule für begabte Kinder. 1994 begann er am RimskyKorsakov-Konservatorium bei M. Estrin zu studieren. Danach
setzte er sein Studium bei L. Issakadze fort. Mit sechzehn Jahren
gewann er den internationalen Yfrah-Neaman-Wettbewerb in
Mainz.
Von 1996 bis 2004 studierte Dmitry Mishelovich an der Musikhochschule Köln bei Prof. V. Tretyakov, wo er sein Studium mit
dem Konzertexamen erfolgreich abschloss. Er war Stipendiat
des Förderkreises der deutschen Wirtschaft, erhielt den 3. Preis
beim internationalen Tibor Varga-Wettbewerb in Sion und 2003
den 2. Preis beim internationalen Georg Kulenkampff-Wettbewerb in Köln.
Dmitry Mishelovich spielte als
Solist mit namhaften Orchestern
und Dirigenten zusammen. Seit
August 2004 ist er 1. stellvertretender Konzertmeister beim
Sinfonieorchester St. Gallen.
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BESETZUNG JUBILÄUMSKONZERTE
Violine I
Aaron Löchle 1. Konzertmeister
Hannah Bertschi 2. Konzertmeisterin
Maja Hubert, Juliette Vonderwahl, Serena Ferrara, Diana Tobler,
Bita Sedgh Ardestani, Zoe Hirst und Zoe Rüttimann
Violine II
Valerie Weidmann Stimmführerin
Melanie Krebser stv. Stimmführerin
Sandro Müller, Celia Freudenthal, Felix Käser, Leticia Andorno,
Mona Vetter, Simone Ullmann und Simon Hoess
Viola
Elisabeth Rüttimann Stimmführerin
Matthias Bächler stv. Stimmführer
Klara Rüttimann, Sara Bichsel und Manasseh Seidenberg
Violoncello
Johannes Herzog Stimmführer
Amrit Walliser stv. Stimmführerin
Mahela Stamm, Louis Hirst, Yannick Brägger, Anna Leutenegger
und Lea Maria Bräutigam
Kontrabass
Tim-Oliver Buchholz Stimmführer
Elisabeth Büttner
Flöten
Lisa Zbinden 1. Flöte, Lina Tanner 2. Flöte
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Oboen
Savio Byrczak 1. Oboe, Alina Nitschke 2. Oboe
Klarinetten
Barbara Enz 1. Klarinette, Myrta Brunner 2. Klarinette
Fagotte
Anna Bassetto 1. Fagott, Simeon Ohlsen 2. Fagott
Trompeten
Jonas Länzlinger 1. Trompete, Benjamin Baer 2. Trompete
Hörner
Gabriel Uebigau 1. Horn, Johanna Junger 2. Horn
Pauken
Vivian Peer
PRESSESTIMMEN
Südkurier | Mai 2014
Thurgauer Zeitung | September 2009
Schnell wird deutlich, warum die Schweizer Gäste unter der
mitreissenden Leitung des Spaniers Gabriel Estarellas Pascual
namhafte Preise abgeräumt haben. Ihr Spiel ist technisch präzise und auf sehr hohem Niveau, geht bis in die musikalischen
Tiefebenen hinein und kommt mit ansteckender Frische daher.
Die Suite d-Moll von Charpentier macht es in allen Farben deutlich, schildert barocke Opulenz mit Eleganz und federleichtem,
tänzerischem Schwung mit einer Differenziertheit und Ausdrucksstärke, die schlichtweg begeistert.
Geliebt und gleichzeitig ein wenig gefürchtet waren in der
Vergangenheit die Auftritte des Jugendorchesters Thurgau
mit ihrem Gründer-Dirigenten Martin Sigrist. Er widmete sich
konsequent der zeitgenössischen Musik und formte aus Streicherinnen und Streichern im Jugendalter einen Klangkörper von
überragendem Ruf. Unter seinem neuen Dirigenten Gabriel Estarellas Pascual präsentiert das Orchester zurzeit ein Programm,
welches auch den interessierten Laien in fast überschwängliche
Begeisterung geraten lässt.
Thurgauer Zeitung | September 2013
Im Alter von 12 bis 20 Jahren sind die Mitglieder des Jugendorchesters. Beseelt, spannungsgeladen, mit Präzision und subtiler
Dynamik brachten sie die Werke von Julien-François Zbinden,
Pablo Sarasate, Alexander Glazunov, Lars-Erik Larsson und John
Rutter zum Klingen. Sie überzeugten nicht nur mit ihrem Können, sie nahmen auch mit ihrer Hingabe, mit der sie die fünf Werke interpretierten, das Publikum für sich ein. Ausser dem Werk
von Lars-Erik Larsson stammen die Stücke aus dem Programm,
mit dem das Orchester Ende Juli in Spanien am Internationalen
Festival für europäische Jugendorchester das Publikum ebenfalls
begeisterte.
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PRÄSIDIUM UND VORSTAND
Passivmitgliedschaft
Vorstand
Präsident Andreas Schweizer, Steckborn
Vizepräsidentin Helen Vonderwahl, Landschlacht
Sekretariat Fides Weidmann, Uesslingen
Kassier Stefan Sigrist, Egnach
Aktuarin Nikola Biller-Andorno, Kreuzlingen
Orchestervertreter Elisabeth Rüttimann, Winden
Daniel Hofer, Tägerwilen
Fabienne Sigrist, Egnach
Melanie Krebser, Schaffhausen
Unterstützen Sie als Passivmitglied das Jugendorchester
Thurgau!
Falls Sie das Jugendorchester Thurgau unterstützen wollen, sind
Sie als Passivmitglied oder Gönner jederzeit herzlich willkommen. Als Passivmitglied oder Gönner unterstützen Sie unser
Jugendorchester mit einem jährlichen Beitrag von 30 Franken
bzw. ab 50 Franken und erhalten Informationen über unsere
Orchesteraktivitäten und aktuelle Konzertprogramme per Post
zugesendet.
Wenn Sie Interesse haben, melden Sie sich bitte direkt bei der
untenstehenden Adresse:
Kontaktadresse
Verein Jugendorchester Thurgau
c/o Musikschule Weinfelden, Ringstrasse 4, 8570 Weinfelden
Telefon 071 626 20 10 oder
E-Mail [email protected]
www.jotg.ch
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WIR DANKEN FÜR DIE UNTERSTÜTZUNG
Vielen Dank an alle Passivmitglieder sowie die vielen Gönnerinnen und Gönner, welche den Orchesterbetrieb unterstützen zum Teil seit Jahrzehnten!
Ein Dank geht aber auch an die jungen Musikerinnen und Musiker, welche viel von ihrer Freizeit aufwenden, sodass dieses
Jugendorchester seit 50 Jahren Bestand hat sowie an den Dirigenten Gabriel Estarellas Pascual und den Orchestervorstand.
Andreas Schweizer
Präsident
Fotografie
Lukas Fleischer, Weinfelden u. a.
Gestaltung
Christian Brühwiler, Romanshorn
Druck
Wolfau-Druck Weinfelden
Dr. Heinrich Mezger-Stiftung
Fredy & Regula Lienhard-Stiftung Teufen
Stiftung Jugendförderung Thurgau
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Kontaktadresse
Verein Jugendorchester Thurgau
c/o Musikschule Weinfelden, Ringstrasse 4, 8570 Weinfelden
Telefon 071 626 20 10 oder
E-Mail [email protected]
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www.jotg.ch
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