Tierarztpraxis Dr. Stephanie van Loosen

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Tierarztpraxis
Stephanie van Loosen
Am Rathaus 3 · 28816 Stuhr
Telefon: 0421 / 5659039 · Telefax: 0421 / 8783156
e-Mail: [email protected] · Internet: www.tierarztpraxisvanloosen.de
Thema: Impfungen bei Katzen
Fortschritte in der medizinischen Technik der letzten Zeit haben zu einer Zunahme der Zahl und
Arten der verschiedenen Katzenimpfstoffe geführt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt können
Katzen gegen sieben verschiedene Krankheiten geimpft werden:
•
Feline Panleukopenie (= feline infektiöse Enteritis; feline Parvovirose; „Katzenseuche")
•
Felines Herpesvirus Typ 1 (= FHV-1; feline Rhinotracheitis; "Katzenschnupfen")
•
Felines Calicivirus (= FCV; "Katzenschnupfen")
•
Felines Leukämie-Virus (= FeLV; "Katzenleukose")
•
Feline infektiöse Peritonitis (= FIP)
•
Infektion mit Chlamydien
•
Tollwut
Es
gibt
Versuche,
auch
Katzenkrankheiten zu entwickeln.
Impfstoffe
gegen
andere
Wie funktioniert ein Impfstoff?
Durch eine Impfung wird das Immunsystem des Körpers mit einem
bestimmten infektiösen Stoff konfrontiert. Die weissen Blutzellen
reagieren, indem sie Proteine (Antikörper) produzieren, die sich an
die infektiösen Stoffe (Antigene) binden und dieses neutralisieren.
Die Antikörper arbeiten auch mit anderen weissen Blutzellen
zusammen, die dadurch infizierte Zellen im Körper finden und abtöten können. Nach einer
Impfung "erinnert" sich der Körper an ein bestimmtes Antigen, so dass er bei einem erneuten
Kontakt eine schnelle und starke Immunantwort aufbauen kann, bevor es zu einem
Krankheitsausbruch kommt.
Es ist wichtig, dass eine Impfung einen Krankheitsausbruch
verhindert, aber nicht die Infektion selbst. Eine geimpfte Katze kann also immer noch ein
Ausscheider für bestimmte infektiöse Organismen sein, und damit andere nicht geimpfte Katzen
in Gefahr bringen. In einem Zuchtbestand kann dies weitreichende Folgen haben.
Was ist der Unterschied zwischen den verschiedenen Impfstofftypen?
Es gibt für die Katze drei Impfstofftypen:
1.
Modifizierte Lebendimpfstoffe - diese Impfstoffe enthalten lebende, abgeschwächte
Organismen, die keine Krankheit auslösen, sich aber im Körper vermehren können.
Lebendimpfstoffe bewirken generell den Aufbau einer stärkere, länger anhaltenden Immunität
als inaktivierte Impfstoffe. Bei tragenden oder chronisch erkrankten Katzen ("Katzenaids" usw.)
sollten Lebendimpfstoffe nicht eingesetzt werden.
2.
Abgetötete (inaktivierte) Impfstoffe - Diese Impfstoffe enthalten voll infektiöse
Organismen, die aber durch Chemikalien, UV-Licht oder Strahlung abgetötet wurden. Da diese
Organismem keine so gute Immunantwort hervorrufen, wird ihnen ein chemisches Mittel
(Adjuvans) beigegeben, was eine bessere Immunität bewirkt.
3.
Impfstoffe mit Untergruppen - Hier handelt es sich um Totimpfstoffe, bei denen der
infektiöse Organismus zerteilt wurde und nur bestimmte Bestandteile im Impfstoff enthalten
sind. In manchen Fällen werden dazu gentechnische Verfahren benutzt.
Wann sollte meine Katze geimpft werden?
Generell werden Katzenwelpen mit 8-10 Wochen das erste Mal und mit 12 Wochen das zweite Mal
geimpft. Der vollständige Impfstoff bildet sich erst 7-10 Tage nach der zweiten Impfung aus.
Unter bestimmten Umständen kann Ihr Tierarzt Ihnen ein anderes Impfschema vorschlagen.
Wie oft müssen die Impfungen aufgefrischt werden?
Auffrischungsimpfungen
werden
generell
jährlich
durchgeführt. Manche Katzenseucheimpfungen müssen
nur alle zwei Jahre gegeben werden. Alle Katzen sollten
regelmässig geimpft werden, da besonders ältere Katzen
durch ihr geschwächtes Immunsystem für Infektionen
empfänglicher werden.
Können Impfungen meine Katze permanent schützen?
Impfungen können fast alle Kazuen schützen. unter bestimmten Umständen kann aber der
Impfschutz durchbrochen werden. Dafür gibt es mehrere Gründe:
1.
Variationen zwischen verschiedenen Virusarten. Dies gilt besonders für die CalicivirusInfektion, bei der es verschiedene Virusabarten gibt, die nicht alle durch die Impfung abgedeckt
werden.
2.
Maternale Antikörper - Nach der Geburt ist das junge Kätzchen durch Antikörper seiner
Mutter geschützt, die es mit der ersten Milch aufnimmt. Diese Antikörper verhindern auch, dass
eine frühe Impfung gut wirkt Die Menge der aufgenommenen Antikörper kann variieren und
damit auch das Alter einer ersten erfolgreichen Impfung. Deshalb werden bei jungen Kätzchen
auch zwei Impfungen gegeben.
3.
Die Katze war zum Zeitpunkt der Impfung nicht gesund. "Stress" kann eine gute
Immunantwort verhindern. Deshalb sollte sich eine neue Katze im Haushalt erst 5-7 Tage
eingewöhnen, bevor eine Impfung gegeben wird.
Wenn Sie glauben, dass Ihre Katze eine Infektion hat, gegen die sie geimpft wurde, sollten Sie
dies Ihrem Tierarzt mitteilen. Er wird versuchen herauszufinden, warum dies so war.
Welche Risiken gibt es bei einer Impfung?
Ihr Tierarzt wird Ihnen gerne darüber Auskunft geben.
Welches sind die wichtigsten Impfungen?
Dies ist eine schwierige Frage und hängt von den individuellen Umständen ab, in denen Ihre Katze
lebt. Auch hier wird Ihnen Ihr Tierarzt helfen.
Feline Panleukopenie ("Katzenseuche")
Dies ist eine seltenere Erkrankung, bei der es zu einer schweren und oft tödlich endenden MagenDarm-Entzündung kommt. Die Impfung löst eine sehr gute und langanhaltende Immunabwehr aus.
Feline Atemwegsinfektionen ("Katzenschnupfen")
Die Erkrankung wird durch Herpes- und Caliciviren ausgelöst. Sie ist sehr verbreitet und kann zu
Langzeitproblemen führen. Die Immunantwort nach der Impfung ist nicht sehr ausgeprägt.
Katzen mit hohem Infektionsrisiko sollten zweimal jährlich geimpft werden.
Feline Chlamydien-Infektion
Diese scheint besonders in Massenhaltungen ein Problem zu sein. Chlamydiose ist eine bakterielle
Erkrankung, bei der eine schmerzhafte entzündliche Schwellung der Bindehäute auftritt. Im
Zusammenhang damit wird eine mögliche Unfruchtbarkeit der Kätzinnen diskutiert. Eine
Infektion in einem Bestand kann sich für eine sehr lange Zeit halten, da ein Immunschutz gegen
eine Reinfektion nur kurz besteht. Die Impfung kann helfen, einen Bestand zu schützen oder bei
ausgebrochener Infektion die Therapie unterstützen.
Feline Leukose
Während der Grossteil der Katzen sich selbst vor der Infektion schützen kann, infizieren sich
etwa 30% permanent mit dem Virus. Der Grossteil der infizierten Tiere stirbt an Tumoren oder
an Immunschwäche. Die erhältlichen Impfstoffe schützen sehr gut und behindern die
Routineuntersuchungen in Beständen nicht. Infizierte Katzen können völlig gesund erscheinen, da
die Krankheit erst nach Monaten ausbricht. Deshalb kann Ihnen Ihr Tierarzt vorschlagen, dass
Ihre Katze zunächst auf diese Krankheit getestet wird. Trotz der Impfung können sich wenige
Katzen immer noch mit dem Virus infizieren.
REGELMÄSSIGE IMPFUNGEN SIND EIN WICHTIGER TEIL DER
GESUNDHEITSFÜRSORGE UND HELFEN IHRER KATZE FIT UND GESUND ZU BLEIBEN
Diese Kunden – Informationshandzettel basieren auf Material von
T J Gruffydd-Jones, BVetMed, PhD, DipECVIM(CA), MRCVS und Kollegen. Deutsche Übersetzung von Dr Michael Koch.
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