Direkt zur Diagnose und Therapie... Definition Von Tinnitus spricht

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Tinnitus
Direkt zur Diagnose und Therapie...
Definition
Von Tinnitus spricht man, wenn andauernd ein Ohrgeräusch wahrgenommen wird, ohne
dass eine für andere Personen wahrnehmbare Schallquelle vorhanden ist. Im Gegensatz
zu kurzzeitig wahrgenommenen Ohrgeräuschen ist der Tinnitus von bleibender,
störender Natur.
Unter dem Begriff «Tinnitus» (lat: «das Klingeln der Ohren») versteht man ein Ohrgeräusch,
also eine akustische Wahrnehmung, die ohne äußere Schallquelle entsteht. Tinnitus ist keine
eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom. Die Ursachen dafür sind vielfältig: eine
Schädigung im Ohr, im Verlauf des Hörnerven oder im Gehirn kann zu einem Ohrgeräusch
führen. Das Spektrum reicht vom verlegten Gehörgang bis zum Gehirntumor. Am häufigsten
wird Tinnitus durch eine Schädigung im Bereich des Innenohres oder des Hörnnervs
verursacht.
Man unterscheidet zwischen objektivem Tinnitus und subjektivem Tinnitus. Gelegentlich
kann ein Patient Geräusche aus seinem Körper hören, die in kleinen Gefäßen entstehen oder
durch Muskelzuckungen ausgelöst werden. Solche Geräusche können mit bestimmten
Hilfsmitteln wie einem Stethoskop nachgewiesen und deshalb «objektiv» genannt werden. Die
meisten Ohrgeräusche haben aber eine andere Ursache und können nicht objektiv
nachgewiesen werden.
Ursache
Jede Schädigung im Hörsystem kann ein Ohrgeräusch hervorrufen. Am häufigsten wird
der Tinnitus aber durch eine Schädigung des Innenohres verursacht. Fast jede(r) wird
bereits einmal ein Ohrgeräusch wahrgenommen haben. Meist wird es sich dabei aber um ein
vorübergehendes Phänomen gehandelt haben. Grundsätzlich können Ohrgeräusche im Ohr, im
Verlauf des Hörnervs oder im Gehirn entstehen. Die Ursachen sind daher vielfältig. Damit die
möglichen Ursachen für die Entstehung eines Ohrgeräusches dargestellt werden können, muss
zuerst der normale Hörvorgang betrachtet werden:
Durch den äusseren
Gehörgang
Das Innenohr hat die Form
Schnecke
einer
dringt der Schall in das Trommelfell,
Ohr ein und trifft auf das das dad
und besitzt eine Art Gangsystem, das eine Flüssigkeit e
Im Innenohr befinden sich
äusseren
zwei unterschiedliche
Hörsinneszellen
verstärken
Arten von Sinneszellen:
die Wanderwelle,
inneren
die vonHörsinneszellen
den
wird da
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Tinnitus
Auf jeder Stufe des Hörsystems kann ein Ohrgeräusch entstehen.
Entstehung im Ohr
Ein Ohrgeräusch kann entstehen, wenn die Übertragung von der Wanderwelle in ein
körpereigenes Signal fehlgeschlagen ist. Die Hörsinneszellen besitzen Sinneshärchen, die für
diesen Mechanismus zuständig sind. Nun kann es vorkommen, dass diese Hörsinneszellen
ständig ein Signal an das Gehirn senden, ohne dass eine Schallquelle und Wanderwelle
vorhanden sind.
Eine weitere Möglichkeit für die Entstehung eines Ohrgeräusches liegt in den äußeren
Hörsinneszellen: Diese dienen einer Verstärkung der Wanderwelle. Möglicherweise können
sich diese äußeren Hörsinneszellen selbständig bewegen, ohne dass eine Schallquelle
vorhanden ist. Dadurch produzieren sie eine Welle, die die inneren Hörsinneszellen stimuliert,
die dann Signale ans Gehirn weiterleiten.
Entstehung im Hörnerv
Tinnitus kann auch auftreten, wenn das Signal von der Hörsinneszelle zum Hörnerv übertragen
wird. Man nennt diesen Vorgang «Transformation»: Die Hörsinneszellen wandeln die
Wanderwelle in ein elektrisches Signal um. Mit Hilfe von so genannten Botenstoffen wird das
Signal an den Hörnerv weitergeleitet, wo es ebenfalls als elektrisches Signal
(Nervenaktionspotenzial) ans Gehirn übermittelt wird. Eine Schädigung in diesem Bereich, z.B.
eine zu hohe Ausschüttung des Botenstoffes, kann natürlich ein Ohrgeräusch verursachen.
Eine Schädigung des Hörnervs selber ist eher selten. Sie kann beispielsweise bei einem
Akustikus-Neurinom auftreten. Dabei handelt es sich um einen gutartigen Tumor der äußeren
Nervenhülle, der auf den Hör- und Gleichgewichtsnerv drückt.
Entstehung im Gehirn
Ein Ohrgeräusch kann primär im Gehirn entstehen, z.B. durch einen Hirntumoren oder eine
Hirnverletzung. Häufiger handelt es sich jedoch um einen so genannten «zentralisierten»
Tinnitus: Das Ohrgeräusch entsteht ursprünglich im Ohr. Durch diese Fehlinformation gelangt
das Ohrgeräusch ins Gehirn. Ähnlich wie beim Phantomschmerz nach einer Amputation kann
das Ohrgeräusch auch nach Behebung der Ursache bestehen bleiben - es hat sich
verselbständigt. In diesem Fall spricht man von einem «zentralisierten» Ohrgeräusch.
Folgende Punkte können zu einer der oben beschriebenen Schädigungen im Hörsystem
führen:
-
Frühere und aktuelle Lärmexposition in Beruf, Freizeit oder Militär («Knalltrauma»)
Schädelverletzung, die mit einer Verletzung des Innenohres einhergeht
Frühere chronische Mittelohrentzündungen, die eine Schädigung des Innenohres
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Tinnitus
hervorrufen können
- Einnahme von Medikamenten, die das Innenohr schädigen
- Hörsturz oder Menière-Krankheit
- Tinnitus kann auch durch Durchblutungsstörungen entstehen, die im Gehirn oder im
Innenohr auftreten können, z.B. durch Durchblutungsstörungen der Kopf- und
Wirbelsäulengefässe.
- Stress-Situationen sind mit einiger Wahrscheinlichkeit ebenfalls an der Auslösung eines
Ohrgeräusches beteiligt.
Symptome
«Den» Tinnitus gibt es nicht - jeder Betroffene hat seinen eigenen. Die Ohrgeräusche
können als pfeifende, rauschende oder brummende Geräusche beschrieben werden. Die
Auswirkungen auf das tägliche Leben reichen von Schlafstörungen über Depressionen
bis hin zu Suizidgedanken.
Tinnitus ist ein individuelles Phänomen, das in unterschiedlicher Form beschrieben wird.
Betroffene berichten von pfeifenden Geräuschen oder tiefem Brummen, Summen, Rauschen,
Pochen oder Hämmern. Manchmal treten auch mehrere Geräusche gleichzeitig auf. Die
Geräusche können andauernd oder mit Unterbrüchen auftreten und von regelmäßigem oder
unregelmäßigem Charakter sein. Die Geräuschlautstärke kann je nach Situation und
Umgebungslärm variieren. Einige Patienten können gut mit ihrem Ohrgeräusch umgehen und
fühlen sich in ihrer normalen Lebensführung nicht gestört. Ein Tinnitus kann das tägliche Leben
aber auch erheblich beeinträchtigen. Mögliche Folgen sind Schlafstörungen und Generalisierte
Angst bis hin zur Depression. Die Auswirkungen können im schlimmsten Falle bis zum Suizid
führen.
Es werden drei Arten von Tinnitus unterschieden:
-
Akuter Tinnitus (bis zu 3 Monate)
Subakuter Tinnitus (4-12 Monate)
Chronischer Tinnitus (länger als 1 Jahr)
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