Asiatischer Laubholzbockkäfer

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Amt für Landwirtschaft
und Natur
des Kantons Bern
Office de l’agriculture
et de la nature
du canton de Berne
Fachstelle Pflanzenschutz
Station phytosanitaire
Serie Quarantäneschadorganismen:
Asiatischer Laubholzbockkäfer
(Anoplophora glabripennis)
Samstag 28. November 2015
Der Asiatische Laubholzbockkäfer ist aufgrund seiner Grösse recht auffällig und auch für Laien gut erkennbar – man darf ihn aber nicht mit einheimischen Bockkäferarten verwechseln. (Foto: ???)
Blinder Passagier im Verpackungsholz
Der Asiatische Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis), kurz ALB, ist weltweit einer der
gefährlichsten Laubholzschädlinge und daher damit meldepflichtig. Er befällt verschiedenste Laubbäume in Feld-, Wald- und Siedlungsgebiet und kann sie innert weniger Jahre zum Absterben
bringen. Die wirtschaftlichen Schäden für betroffene Gebiete sind entsprechend hoch. Das frühzeitige Fällen befallener Bäume kann eine Ausbreitung des Asiatischen Laubholzbockkäfers und eine
Ausweitung des Befalles verhindern. Intensivere Grenzkontrollen, strukturierte Kontrollen in den
betroffenen Gebieten und ein aufmerksames Beobachten sind deshalb besonders wichtig. Für die
Suche werden auch Spürhunde eingesetzt, die eigens für diese Arbeit ausgebildet werden.
Importiert aus China
Der ALB wurde mit Verpackungsmaterial - meistens in minderwertigen Holzpaletten von Steinoder Stahllieferungen – von China zuerst in die USA und danach auch nach Österreich, Frankreich
und Italien eingeschleppt. Im Juli 2011 wurde der Käfer in Deutschland (nahe der Schweizer Grenze in Weil am Rhein) festgestellt und kurz darauf auch in den Kantonen Freiburg und Thurgau gefunden. Mitte Juli 2012 wurde in Winterthur ein Befallsherd entdeckt und im August des gleichen
Jahres ein Exemplar auf einer Baustelle in Weggis.
Identifikation und Merkmale
Die Identifizierung des ALB ist auch für Laien möglich, weil die Merkmale eindeutig sind: Schwarzer, 2,5 bis 4 cm langer Käfer mit deutlich kontrastierenden weissen Punkten. Die Deckflügel sind
glatt und glänzend. Die Fühlersegmente sowie die Bein- und Fussglieder sind schwarz-hell gebändert mit deutlich bläulichem Schimmer. Der ALB besiedelt ausschliesslich Laubholz.
Von den einheimischen Bockkäfern sind ihm der Schneiderbock (Monochamus sartor) und der
Schusterbock (Monochamus sutor) am Ähnlichsten. Beide sind jedoch matt, nicht glänzend.
Schneider- und Schusterbock besiedeln Nadelholz. Einige einheimische Bockkäferarten, die dem
ALB ähnlich sehen, sind europaweit bedroht und daher geschützt.
Betroffene Baumarten
Der ALB befällt verschiedenste Laubholzarten – und im Gegensatz zu den meisten einheimischen
Bockkäferarten auch gesunde Pflanzen. In Europa wurden bisher v.a. Ahorn, Rosskastanie und
Weide befallen. Aber auch auf Pappeln, Buchen, Birken, Platanen und sogar Buddleja wurden
schon ALB entdeckt. Die Eier werden in trichterförmigen Einischen an Stamm und Ästen abgelegt.
Die Larven fressen zuerst im Bast und dringen später ins Holz ein, wo sie sich in ovalen Gängen
und über mehrere Larvenstadien stammaufwärts fressen. Die fressenden Larven beschädigen die
Leitgefässe und unterbrechen den Saftstrom, bei vollständigem Unterbruch stirbt der Baum ab.
Nach der Verpuppung schlüpfen die adulten Käfer von Mai bis Juli aus einem kreisrunden Loch
von 10-15 mm Durchmesser aus und fressen an Laub und Rinde. Der Flugradius beträgt wenige
100 Meter. Die Entwicklungsdauer beträgt bei uns meistens 2 Jahre.
Intensive Kontrollen weiterhin nötig – Die Bevölkerung kann mithelfen
Wer einen verdächtigen Käfer sieht, soll versuchen, ihn zu fangen (wenn möglich lebendig), ihn in
einen fest verschliessbaren Behälter (Glas mit Deckel, keine Plastiksäcke) geben, (mit den Handy)
fotografieren und das Bildmaterial der zuständigen kantonalen Stelle zustellen. Die Identifikation
geht am besten mit Bildern von der Rücken- und Halspartie.
Fachstelle Pflanzenschutz des Kantons Bern
Regula Schwarz
Link zum Merkblatt: http://www.wsl.ch/dienstleistungen/publikationen/pdf/14298.pdf
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