Novartis – Forum dry eye

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Novartis – Forum Dry Eye
Im Rahmen des Forum Dry Eye – einer Veranstaltungsreihe
initiiert von Novartis Pharma GmbH – gaben österreichische
Experten für das Trockene Auge einen Überblick über den aktuellen Stand der
Forschung und gaben wertvolle Hinweise für Diagnose und Therapie.
Univ. Prof. Dr. Leopold Schmetterer hat für „Medical Network“ zusammengefasst.
A
ls Trockenes Auge oder Sicca Syndrom
bezeichnet man eine Erkrankung der
Augenoberfläche, die durch eine reduzierte Tränenmenge und/oder eine veränderte
Zusammensetzung des Tränenfilms charakterisiert ist. Die Patienten klagen über Brennen,
Rötung und Fremdkörpergefühl als Folge der
geänderten Benetzung der Hornhaut. Die
Prävalenz der Erkrankung ist hoch und liegt
bei über 70-Jährigen bei 15 – 20 %.
Zur Diagnosestellung steht eine Reihe klinischer Tests zur Verfügung. Diese lassen
sich in Tests zur Symptomatik (Fragebögen,
Visus), Beurteilung der Tränen (Meniskus,
Volumen, Fluss mittels Schirmer), Tränenstabilität (Aufrisszeit), Tränenzusammensetzung (Muzin, Lipide, Zytokine), physikalische Eigenschaften (Osmolarität), sowie Anfärbungen (Fluoreszin, Bengal Rosa,
Lissamin Grün) unterteilen. Generell gilt jedoch, dass die Symptomatik schlecht mit
den objektiv erhobenen Befunden korreliert.
Der Tränenfilm zeigt eine komplexe Zusammensetzung, die in drei Hauptschichten eingeteilt werden kann. Die innere Lipidschicht
besteht aus Cholesterin, Cholesterinestern,
Triglyzeriden und Phospholipiden, verhindert das Verdunsten der wässrigen Schicht
und bildet die optisch wirksame Grenzschicht zur Luft. Die wässrige Schicht besteht zu 98 % aus Wasser, dient der Oxygenisierung, dem Abtransport von Fremdkörpern und Abfallprodukten, der Befeuchtung
der Augenoberfläche und sichert den Wassergehalt der Muzine.
Die Muzinschicht verhindert die Adhäsion
anderer Zellen an den Epithelzellen und
gleicht Unebenheiten der Hornhautoberfläche aus. Daneben besitzt der Tränenfilm jedoch auch eine eigene Immunabwehr
­(tränenspezifisches Albumin, Lactoferrin,
Immunglobulin A etc.).
Eingeteilt wird das Trockene Auge in zwei
Hauptgruppen, entsprechend der zugrunde
liegenden Ursache, einerseits entstehend
durch eine Tränenproduktionsstörung, ander­
erseits durch evaporativen Tränenmangel.
Ersteres unterteilt man wiederum in das
Sjögren Syndrom (primär oder sekundär)
und in nicht Sjögren-assoziierte Ursachen
(Alter, kongenitale Alakrimie, familiäre Dysautonomie, Tränendrüsen- …> Fortsetzung
www.augen.co.at
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Univ. Prof.
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Dr. Jutta HorvathWinter
„Beim Trockenen Auge
handelt es sich um
eine äußerst komplexe­
Erkrankung des
Tränenfilms und der
Augenoberfläche. Wichtig ist es, so kausal
wie möglich zu behandeln, dafür sind diverse
diagnostische Maßnahmen nötig.
Die in den letzten Jahren gewonnenen neuen
Erkenntnisse zur Pathogenese dieser Erkran­
kung werden das Therapiespektrum für unsere
PatientInnen erweitern.“
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OA Priv.-Doz.
Dr. Josef Stoiber
„Oftmals findet sich
nur eine geringe
Korrelation zwischen
den erheblichen
­subjektiven Be­
schwerden vieler
Sicca­patienten und dem unauffälligen kli­
nischen Bild, das sich dem untersuchenden
Augenarzt bietet. Inflammatorische Prozesse
scheinen in der Pathogenese des Trockenen
Auges eine entscheidende Rolle zu spielen.
Die Behandlung der Beschwerden sollte
stets maßgeschneidert nach individuellen
Gesichts­punkten und den spezifischen
­Er­fordernissen des Patienten erfolgen.“
M e d i c a l N e t w o r k 2 0 09
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T h e m e n - S P ECIAL
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N o va rt i s P h a r m a G m b H
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Priv. Doz.
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Dr. ­Gerhard Garhöfer
„Vorsicht bei konser­
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vierungsmittelhäl­
tigen Augentropfen.
Sie können eventuell
die Symptomatik ver­
schlimmern.“
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infiltration, Tränendrüsenobstruktion, Reflex
Hyposekretion, Reflex Motor Block).
Zweiteres wird entsprechend der Genese
in intrinsische (Erkrankung der Meibomschen Drüsen, gestörter Lidschluss, reduzierte Lidschlussfrequenz) und ex­trinsische
Ursachen (Veränderungen der Augenoberfläche, Kontaktlinsen, allergische Konjuntivitis) unterteilt.
dryUnabhängig von der Genese ist das Tro-
Univ. Doz.
Dr. ­Veronika
Huber-Spitzy
„Bei entzündlichen
Augenerkrankungen des
vorderen Abschnittes
sollte immer auch die
Begleitsymptomatik des
Trockenen Auges einbezogen werden. Dies kann
sowohl einen Teil der Erkrankung darstellen, als
auch ein Nebeneffekt der meist notwendigen
Therapie sein. Auf der anderen Seite sollte man
bei der Kerato­konjunktivitis sicca auch immer
auf zusätzliche oder auch ursächliche Erkran­
kungen achten, ohne deren Behandlung kein
Therapieerfolg zu erwarten ist.“
ckene Auge
drydurch Inflammation, Träneneye und Tränenfilminstabilität
hyperosmolarität
gekennzeichnet. Für eine adäquate TheraKY`L`L
pie ist es jedoch notwendig, falls möglich,
die Ursache der Erkrankung zu erheben und
allfällig zu beseitigen. Die therapeutische
Bandbreite bei Trockenem Auge ist weit
und erstreckt sich von Lifestyle-Änderungen
über ein breites Spektrum pharmakologischer Therapien bis hin zu mechanisch/
chirurgischen Interventionen (Lidrandhygiene, Plugs, Lidoperation).
Bei den Tränenersatzmitteln gibt es eine
Vielzahl von Produkten, die sich in der Elek-
Ass. Prof.
Dr. Johannes Nepp
„Der Einfluss sub­
jektiver Faktoren auf
das Trockene Auge ist
elementar, sowohl hin­
sichtlich der Ätiologie,
als auch der Therapie­
zufriedenheit und somit zu berücksichtigen.
Hierbei hat die Akupunktur nachweislich
einen positiven Einfluss.
Die Analyse der einzelnen Tränenfilmphasen
sind Basis für die optimale Therapie und
durch Anwendung entsprechender diagnos­
tischer Methoden möglich. Dabei ist die
Diagnose des Lipidfilms und des Muzinfilms
durch Lipidinterferenz und Lissaminfärbung
hervorzuheben.“
Mit freundlicher Unterstützung von Novartis Pharma GmbH
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• www.augen.co.at
trolytzusammensetzung, der Osmolarität,
der Viskosität und der Verwendung von Konservierungsmitteln unterscheiden. Zu bevorzugen sind konservierungsmittelfreie, leicht
hypoosmolare Hyaluronsäure-Präparate.
Da in den letzten Jahren die Bedeutung der
Inflammation in der Pathogenese des Trockenen Auges erkannt wurde, liegt ein immer stärkerer Fokus auf anti-inflammatorischer Therapie. Dies reicht von topischen
NSAIDs, über autologe Serum-Augentropfen
bis zu topischem Cyclosporin A. Auch für die
therapeutische Wirksamkeit von Omega-3Fettsäuren häufen sich die Hinweise.
Zusammenfassend ist das Trockene Auge
ein häufig unterschätztes Problem mit hoher Prävalenz. In den letzten Jahren hat
sich jedoch das Verständnis der Pathophysiologie der Erkrankung verbessert, was zu
neuen Therapieansätzen geführt hat. Dabei ist vor allem auf die Genese zu achten, sowie bei schwerer Symptomatik die
inflammatorische Komponente zu berücksichtigen. k
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