Sebastian Kneipp war katholischer Pfarrer und Naturheilkundiger

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Sebastian Kneipp war katholischer Pfarrer und Naturheilkundiger.
Er wurde am 17. Mai 1821 in Stephansried bei Ottobeuren geboren.
Kneipp war zunächst Weber, studierte dann in Dillingen/Donau und
München Theologie. 1852 wurde er Priester. Seine Leistungen als
Naturheilkundiger bestanden insbesondere in der Entwicklung
nichtmedikamentöser Behandlungsmethoden. Dazu gehören
Wassergüsse, Kaltwasserkuren und Wassertreten. Darüber hinaus
gab Kneipp Empfehlungen für eine gesunde Lebensweise, die er
neben der Abhärtung für die Gesunderhaltung als besonders wichtig
ansah. Ausserdem beeinflusste er die Physiotherapie.
Sebastian Kneipp starb am 17. Juni 1897 in Bad Wörishofen.
Sebastian Kneipp - der Vater der ganzheitlichen
Medizin
Lebenslauf
Sebastian Kneipp wird im Jahre 1821 in Stephansried, einem Ortsteil von Ottobeuren in
Bayern, als Sohn eines Webers geboren. Seine Mutter lehrte ihm schon als kleinen
Jungen, dass die Natur nicht nur Nahrung, sondern auch Medizin zur Heilung von
Krankheiten liefert. Schon im Frühjahr sammelte Kneipp junge Brennnesseln,
Löwenzahnblätter, Spargel und wilden Spinat, im Sommer dann Beeren, Pilze und
Heilkräuter für die Wintermonate. Zu Hause in einem kleinen Garten wurden Kartoffeln,
Gemüse, Rüben und Salat als Vorrat für den Winter angebaut. Weiters gab es noch eine
kleinere Anzahl von Hühnern, Hasen und Ziegen.
Schon als kleiner Junge musste Kneipp seinem Vater im dunklen, kalten und feuchten
Kellergewölbe beim Weben zur Hand gehen.
Kneipp spürte schon sehr früh die Berufung zum Pfarrer, er konnte sich aber von seinen
Eltern keine genügende finanzielle Unterstützung für das Studium erwarten. So verdiente
er sich seinen Lebensunterhalt als Knecht und Hilfsarbeiter. Nachdem er bei einem Pater
Lateinunterricht genommen hatte, konnte sich Kneipp in eine Oberschule einschreiben.
Nach dem Abitur ging er ins Priesterseminar.
Das Studium finanzierte Kneipp mit Gelegenheitsarbeiten. Diese ständige Belastung
schwächte ihn und er erkrankte an Tuberkulose. Nach seiner Heilung schloss er das
Studium ab und trat seine erste Stelle als Pfarrer in Wörrishofen an, einem kleinen Dorf
in Bayern (heute eine Kleinstadt mit ca. 15.000 Einwohnern). Dort begann er die
Beschwerden von Marktfrauen und Mägden, die sich ja keinen Arzt leisten konnten, mit
kalten Aufgüssen in der Klosterwäscherei zu heilen.
Jahre später baute er in Wörrishofen 3 Krankenhäuser, darunter eines für Kinder.
In jener Zeit entwickelte Kneipp die 5 Säulen seiner Heilmethode: Anwendung von
Wasser, Heilkräutern und einer geeigneten Ernährung, Bewegung und ein
geordnetes Leben.
Nach der Heilung einer Hofdame am Hofe des Kronprinzen Josef von Österreich, wurde
auch der Hochadel auf die Heilmethode Kneipp´s aufmerksam.
Bald waren seine Heilmethoden nicht nur in Europa, sondern auch in Amerika
bekannt.
Sebastian Kneipp war ein vielschichtig gebildeter Mensch. Er schrieb Bücher über die
Bienenzucht und die Landwirtschaft, gründete eine Haushaltungsschule für Mädchen,
und er verwaltete die Landwirtschaft des Klosters. Seine Reisen und Vorträge brachten
ihn auch nach Brixen, Bozen und Meran.
Kneipp fuhr sogar 2-mal nach Rom, um Papst Leo XIII zu heilen, der ihn dann als Dank
zum Monsignore ernannte.
Als Sebastian Kneipp 1897 starb, war er im deutschen Sprachraum auch von der
Schulmedizin als Gründer der Naturheilkunde anerkannt.
Entstehung der Heilmethode
Sebastian Kneipp (1821 bis 1897) gilt als Gründer der modernen ganzheitlichen Medizin.
Pfarrer Kneipp war Experte in natürlichen Heilmethoden, und erlangte sein gesamtes
Wissen aus eigener Erfahrung. Den Ausschlag gab die Heilung einer Tuberkulose mit
Naturheilmitteln, woraufhin Kneipp diesen Weg weiter verfolgte und zu seinem Ruhm
gelangte.
Das Wirken Kneipp´s liegt zwar schon über 100 Jahre zurück, ist aber aktueller den
je beim Vorbeugen und Heilen der heutigen Zivilisationskrankheiten
(Bluthochdruck, Kreislaufbeschwerden, Arteriosklerose der Herzkranzgefäße,
usw.). Vor allem die Arteriosklerose kann je nach befallenem Organ schwere
Störungen zur Folge haben.
Das Hauptproblem zu Kneipp´s Zeiten waren vor allem Infektionskrankheiten, welche
besonders bei Kindern zu einer hohen Sterblichkeit führten. Bis zur Entdeckung der
Antibiotika endeten auch Lungenentzündungen meist mit dem Tod.
Kneipp war 28 Jahre alt als er selbst an Tuberkulose erkrankte. Die Ärzte hatten ihn
bereits aufgegeben, er aber widersetzte sich diesem Todesurteil und begann selbst
ärztliche Literatur zu studieren.
Dabei entdeckte er ein Buch über Wassertherapie, der zu dieser Zeit berühmten
deutschen Ärztebrüder Hahn.
Kneipp begann an sich selbst diese Therapie zu versuchen. Er lief im Winter jeden Tag
ans Ufer der Donau, wo er für ein paar Sekunden in den Fluss stieg. Anschließend
kleidete er sich ohne abzutrocknen wieder an und lief nach Hause zurück.
Nach drei Monaten klangen die Beschwerden schon ab, und nach sechs Monaten war er
geheilt. Fortan hatte er nie mehr Beschwerden mit der Lunge.
Was war geschehen? Kneipp hatte die Wirkung der Kaltwasseranwendungen auf das
Immunsystem und den Kreislauf entdeckt.
Dieses Prinzip wird übrigens zu einem späteren Zeitpunkt auch von der modernen
Wissenschaft bestätigt.
Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung mit der Kneipp Therapie ist ein warmer
Organismus. Aus diesem Grunde ist Kneipp den Weg von zu Hause ans Ufer der Donau
gelaufen, bevor er sich dann ins kalte Wasser begab.
So gesehen ist unsere Abneigung gegen kaltes Wasser eigentlich unbegründet. Die
Kneipp-Therapie ist ganzheitlich und zielt darauf ab Körper, Geist und Seele in Einklang
zu bringen.
Sie beruht auf dem Prinzip der Übung, des Trainings zur Harmonisierung aller
körperlichen und geistig-seelischen Funktionen und ist weit mehr als eine Heilmethode:
Besonders eignet sie sich für die Prävention, also Vorbeugung.
Durch die Anregung der Selbstheilungskräfte gewinnen Widerstandsfähigkeit und inneres
Gleichgewicht an Kraft - so entwickelt der Mensch durch Kneippen eine starke Position
gegenüber allen Anforderungen des Lebens.Er begegnet Stress gelassener und meistert
Krisen und Krankheiten leichter.
Kurzum: Er steigert seine Voraussetzungen und Fähigkeiten zum Glücklichsein.
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