Mehr machen, damit`s weniger zu tun gibt

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UNTERWEGS MIT …
…Geflügelspezialist Fritz Bruni
Mehr machen, damit’s weniger zu tun gibt
Wer viel zu tun hat, denkt in der Regel
daran, Tätigkeiten zu reduzieren. Nicht
so Hansruedi und Käthi Schneeberger
aus Welschenrohr. Das Solothurner
Ehepaar suchte eine Möglichkeit, den
Arbeitsaufwand zu erhöhen, so dass
das Einkommen für die Anstellung einer Person ausreicht. Mit dem Einstieg
in die Legehennenhaltung ist dies gelungen. Mehr noch! Heute arbeitet die
ganze Familie auf dem Betrieb. Käthi
Schneeberger, vorher noch teilzeitlich ausserhalb der Landwirtschaft
tätig, kümmert sich ums Eiersammeln und -sortieren. Sohn Thomas ist zusammen mit seinem
Vater für die Schwerarbeit auf
dem Feld und im Milchviehstall
zuständig. Auch der Jüngste,
Rolf Schneeberger, hilft gelegentlich aus.
Solothurner Ei «Zuerst
wollten wir Poulets mästen,
doch dann kam UFA-Berater Fritz
Bruni und brachte die Legehennenhaltung ins Gespräch, weil Migros gerade
Eier aus der Region suchte», erinnert
sich Hansruedi Schneeberger. Die Solothurner E-Packungen umfassen elf rohe
Eier und ein gekochtes Ei. Als Regionalprodukte werden sie von den Konsumentinnen und Konsumenten besonders geschätzt.
Zügiges Bewilligungsverfahren
Bis zum Erhalt der Baubewilligung hatte es ein Jahr gedauert. «Auch dank
hervorragender Unterstützung durch
das Bauernsekretariat gingen die Vorbereitungen zügig voran», rühmen
Schneebergers. Seit November 2013 ist
der Hühnerstall nun in Produktion.
Die vorgelegten Kalkulationen halten, was sie versprachen, bestätigt der
Betriebsleiter und hält fest: «Heute
würde ich lieber doppelt so gross bauen.» Doch die Umgebung begrenzt die
Expansion. Der Stall, der die BTS- und
RAUS-Richtlinien erfüllt, musste in der
Breite auf drei Linien verteilt werden,
weil sonst der Waldabstand zu gering
ausgefallen wäre. Voraussetzung für
dieses System sind integrierte Nester in
jeder Linie. «Die Krieger-Nester werden gut aufgenommen», rühmt Hansruedi Schneeberger, der die Nachbarn
im Voraus ausführlich über sein Bauvorhaben informiert hatte.
Hoduflu ohne Lager Durch eine gezielte Kanalisation der Abluft werden
Emissionen minimiert. Die Mistplatte
ist gedeckt und – wie ideal – tiefer ge-
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Betriebsspiegel
Hansruedi und Käthi Schneeberger
mit ihren Söhnen Rolf und Thomas,
4716 Welschenrohr
Nutzfläche: 25 ha (davon 20 ha Pacht)
Tiere: 6000 Legehennen, 29 Kühe,
5 – 6 Aufzuchtkälber (gehen mit
6 Monaten in Vertrag), 20 Mastkälber
Pflanzenbau: 1 ha Silomais, 1 ha Kunstwiese, Natur- und Ökowiesen
Spezielles: Lohnarbeiten (Siloballen
wickeln), Schneeräumung für die Gemeinde
Arbeitskräfte: Betriebsleiter-Ehepaar,
Thomas, teilzeitlich Rolf
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Fritz Bruni, 3661 Uetendorf
Geboren
23. Februar 1967
Tätigkeit
Ausbildung als Landwirt, Anstellung bei der
LANDI Thierachern, seit 1996 bei der UFA, seit
1998 als Geflügelspezialist
Hobbys
Skifahren, Biken, Landwirtschaft
Motto
«Zu einer maximalen Wirtschaftlichkeit der
Geflügelbetriebe beitragen.»
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legen als die Bodenplatte des Hühnerstalls. Der Mistplatz verfügt über genügend Kapazität, so dass der anfallende
Mist während einem Jahr gelagert werden kann. Aller Geflügelmist wird im
Rahmen von Hofdüngerverträgen weggeführt. Er ist beliebt für den Einsatz
vor Raps und Mais. Aber auch im Grünland zeigt Geflügelmist gute Effekte.
Praktisch ist hier zudem der zeitlich
flexiblere Einsatz. Optimierungspotenzial sieht Hansruedi Schneeberger beim
Hoduflu. Die Lagerung des Mists müsste in der Berechnung des Nährstoffanfalls berücksichtigt werden können.
Am arbeitsintensivsten sind das Ausstallen und Waschen. Beim Ausstallen
helfen 14 Leute zwei Stunden mit.
Vor dem Einstallen neuer Junghennen wird besenrein geputzt, gewaschen
und desinfiziert. Gegen Milben kommt
«Halag Indispron» zum Einsatz. Zu Beginn eines Umtriebs sammelt Käthi
Schneeberger vorhandene Bodeneier
drei bis vier Mal am Tag auf. Mit einem
Gitter wird der Bereich unter dem Legenest abgesperrt, um die Hennen ins
Legenest zu kanalisieren. Die intensive
Betreuung der Junghennen lohnt sich.
Zum Zeitpunkt der Hauptlegephase
«sind keine zehn Eier mehr am Boden»,
schätzt Käthi Schneeberger. Zentrale
Aufgabe am Start ist auch die ständige
Kontrolle des Wasser- und Futterverbrauchs.
Keine zehn Eier am Boden Am
Anfang eines Legeumtriebs beläuft sich
der Arbeitsaufwand auf zirka sechs,
später auf drei bis vier Stunden pro Tag.
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Hohe Legeleistung Weisse Legehennen, wie sie Schneebergers halten,
legen sehr konstant. Mit einer Legeleistung von über 97 % erreicht Familie
Schneeberger ein besonders hohes Niveau. Bei unter 95 % sucht man bereits
nach Fehlern. Dabei schätzt Familie
Schneeberger die Zusammenarbeit mit
Geflügelspezialist Fritz Bruni: «Wenn
wir Fragen haben, ist er mit kompetentem Rat zur Stelle.»
Käufer der Eier ist die Eico. Im Rahmen des Programms «Feins vom Dorf»
nimmt auch der lokale Volg einen Teil
ab. Im Gespräch mit Volg-Kunden
kommt manchmal die Frage nach der
Eigrösse auf. Ein Norm-Ei wiegt 53 g.
Was aber, wenn das Eigewicht von dieser Norm abweicht? «Kein Kuchen
steht um, weil ein Ei etwas leichter
oder schwerer als 53g war», ist Käthi
Schneeberger überzeugt.
Kälbermast statt C-Milch Dank
der Betriebserweiterung haben Hansruedi und Thomas Schneeberger jetzt
mehr Kapazität, sich ums Milchvieh zu
kümmern. Zum Milchpreis befragt, erwähnt der Betriebsleiter, dass er konsequent keine C-Milch abgebe. Stattdessen wird diese Milch an Mastkälber
vertränkt und mit UFA-Milchpulver ergänzt, um hohe Mast- und Schlachtleistungen zu erzielen.
m
1 · Für Hansruedi,
Thomas, Käthi und Rolf
Schneeberger hat sich
der Einstieg in die
Legehennenhaltung
gelohnt.
2 · Die Beschäftigung
wird mittels Itonsteinen, Stroh und
Sandkästen sichergestellt.
3 · Die Krieger-Legenester bewähren sich.
4 · Einen Teil der Eier
vermarktet Käthi
Schneeberger direkt.
Futterkette läuft acht Mal
Geflügelspezialisten haben bei der
UFA eine schöne Aufgabe. Sie sind
in einem Markt aktiv, der funktioniert, einen tiefen Selbstversorgungsgrad beinhaltet und Chancen bietet. «Es kommt kaum vor,
dass einer den Einstieg in die Geflügelhaltung bereut», sagt Fritz
Bruni.
Von selber kommt der Erfolg
freilich nicht. Gerade im Fütterungsbereich muss alles stimmen,
um die angestrebten Legeleistungen zu erreichen. Auf dem Betrieb
Schneeberger wird die Futterkette
acht Mal pro Tag laufen gelassen.
Einmal täglich soll sie leer gefressen werden. Ansonsten besteht
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Gefahr, dass sich Feinanteile ansammeln und die Hygiene nicht gewährleistet ist.
Zum Einsatz kommen das Vorlegefutter UFA 521 (zirka 1 kg), UFA 524
(ab 5 bis 10 % Legeleistung bis zirka
45 Alterswoche) und UFA 526. Das
Einstellfutter UFA 521 verfügt über
einen tieferen Kalziumanteil, was die
Schmackhaftigkeit verbessert. Dem
Verzehr und der Legeleistung entsprechend ist der Kalziumgehalt in
UFA 526 höher und der Aminosäuregehalt tiefer.
Die zwei 25 m3 Futtersilos der
Schneebergers werden abwechslungsweise leer gesaugt, um sie
gründlich reinigen zu können. Zum
Trocknen bleibt der Schieber offen.
5 · Wegen dem Wald
musste der Stall in die
Breite gebaut werden.
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