Pumpspeicherwerk Atdorf

Werbung
Pumpspeicherwerk Atdorf
Antragsunterlagen zum
Planfeststellungsverfahren
Antragsteil D.I
Umweltverträglichkeitsstudie
Schutzgut Wechselwirkungen
zwischen den Schutzgütern
Stand: Z.0 Endfassung zur Offenlage
Datei: ATD-GE-PFA-D.01-32001
ILF Consulting Engineers Austria GmbH
Feldkreuzstraße 3, A-6063 Rum bei Innsbruck
Tel: 0512-2412-0 / Fax: 0512-2412-5900
E-Mail: [email protected]
Pumpspeicherwerk Atdorf
Antragsunterlagen zum Planfeststellungsverfahren
Antragsteil D.I
Umweltverträglichkeitsstudie
Schutzgut Wechselwirkungen
zwischen den Schutzgütern
- Dokumentenprüfblatt Erstellt für
Erstellt von
Schluchseewerk AG
ILF Consulting Engineers Austria GmbH
Säckinger Str. 67
Feldkreuzstrasse 3,
79725 Laufenburg
A-6063 Rum bei Innsbruck
Revisionsverlauf
Rev. Datum
Autor
Geprüft von
Freigegeben von
Beschreibung
Z.0
BeR
KiF
PeM
Endfassung z. Offenlage
30.11.15
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
INHALTSVERZEICHNIS
1
ZUSAMMENFASSUNG
11
1.1
Methodik
11
1.2
Bestand
11
1.3
Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen
12
1.4
Maßnahmen
12
1.5
Verbleibende Auswirkungen
12
2
EINLEITUNG
12
3
METHODIK
13
3.1
Methodik Bestand
13
3.1.1
Untersuchungsgebiet
13
3.1.2
Untersuchungsrahmen
13
3.1.3
Erhebungsmethodik
13
3.2
Methodik Wirkung
14
3.2.1
Differenzierung der Auswirkungen
14
3.2.2
Spezifische Methodik der Bewertung der Erheblichkeit
17
3.3
Darstellung und Begründung allfälliger Schwierigkeiten bei der
Zusammenstellung der Angaben
18
3.4
Querverweise
19
4
BESTAND
23
5
BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER UMWELTBEZOGENEN
WECHSELWIRKUNGEN
23
Wechselwirkungskomplex 1: Flächeninanspruchnahme / Versiegelung
von Boden
24
5.2
Wechselwirkungskomplex 2: Veränderung der Habitatstruktur
25
5.3
Wechselwirkungskomplex 3: Veränderungen des Oberflächen- und
Grundwassers
25
5.4
Wechselwirkungskomplex 4: Kompensationsmaßnahmen
26
6
ZUSAMMENFASSENDE DARSTELLUNG DER ERHEBLICHEN NACHTEILIGEN
UMWELTAUSWIRKUNGEN
27
5.1
Teil D.I
Unterlagen zur Umwelt
Umweltverträglichkeitsstudie
ATD-GE-PFA-D.01-32001-Schutzgut Wechselwirkungen
Seite 3 von 28
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
7
MASSNAHMEN
27
8
DARSTELLUNG VERBLEIBENDER UMWELTAUSWIRKUNGEN
27
9
LITERATUR
28
Teil D.I
Unterlagen zur Umwelt
Umweltverträglichkeitsstudie
ATD-GE-PFA-D.01-32001-Schutzgut Wechselwirkungen
Seite 4 von 28
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
TABELLENVERZEICHNIS
Tabelle 1:
Tabelle 2:
Tabelle 3:
Teil D.I
Bedeutsame Wirkfaktoren für das Schutzgut Wechselwirkungen zwischen
den Schutzgütern.
Als Grundlage verwendete Antragsteile
Übersicht über die behandelten Wechselwirkungskomplexe
Unterlagen zur Umwelt
Umweltverträglichkeitsstudie
ATD-GE-PFA-D.01-32001-Schutzgut Wechselwirkungen
15
19
23
Seite 5 von 28
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
Kurzbezeichnung
Beschreibung
Abs.
Absatz
AG
Aktiengesellschaft
Art.
Artikel
BG
Betriebsgelände
BE
Baustelleneinrichtung
BNatschG
Bundesnaturschutzgesetz
Bsp.
Beispiel
Buchst.
Buchstabe
BW
Baden-Württemberg
bzw.
beziehungsweise
°C
Grad Celsius
ca.
cirka
CEF-Maßnahme
continuous ecological functionality; Maßnahme zur dauerhaften
Sicherung der ökologischen Funktion
CH
Schweiz
cm
Centimeter
cm²
Quadratcentimeter
dB(A)
Dezibel (A bewerteter Schallpegel)
d. h.
das heißt
div.
diverse
EG
Europäische Gemeinschaft
Erh.-Zu.
Erhaltungszustand
et al.
et alii
etc.
et cetera
EU
Europäische Union
Teil D.I
Unterlagen zur Umwelt
Umweltverträglichkeitsstudie
ATD-GE-PFA-D.01-32001-Schutzgut Wechselwirkungen
Seite 6 von 28
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Kurzbezeichnung
Beschreibung
EWG
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft
FCS-Maßnahme
favourable conservation status; Maßnahmen zur Erhaltung eines
günstigen Erhaltungszustands von Populationen
FFH - RL
Flora-Fauna-Habitat Richtlinie
FVA
Forstliche Versuchsanstalt
ggf.
gegebenenfalls
GWP
Generalwildwegeplan
h
Stunde
ha
Hektar
HAB
Haselbecken
HBB I
Hornbergbecken I
HBB II
Hornbergbecken II
ID
Identifikationsnummer
i. d. R.
in der Regel
i. S. d.
im Sinne des
i. V. m.
in Verbindung mit
k. A.
keine Angaben
Kfz
Kraftfahrzeug
km
Kilometer
km/h
Kilometer pro Stunde
KW
Kraftwerk
kV
Kilo-Volt
LAWA
Bund-/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser
LFU
Bayrisches Landesamt für Umwelt
LKW
Lastkraftwagen
LNatSchG
Landes-Naturschutzgesetz (Baden-Württemberg)
Teil D.I
Unterlagen zur Umwelt
Umweltverträglichkeitsstudie
ATD-GE-PFA-D.01-32001-Schutzgut Wechselwirkungen
Seite 7 von 28
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Kurzbezeichnung
Beschreibung
LRA
Landratsamt
l/s
Liter pro Sekunde
lt.
laut
LUBW
Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz
LWaldG
Landeswaldgesetz (Baden-Württemberg)
LWL
Lichtwellenleiter
LRT
Lebensraumtyp (nach FFH-RL)
m
Meter
m²
Quadratmeter
mg/l
Milligramm pro Liter
mind.
mindestens
Mio.
Millionen
mm
Millimeter
MQ
Mittelwasserabfluss
m.ü.NN
Meter über Normalnull
MW
Megawatt
N
Stickstoff
Nr.
Nummer
NSG
Naturschutzgebiet
NQ
Niedrigwasserabfluss
o. a.
oben angeführt
Q
Durchfluss
Pkt.
Punkt
PSW
Pumpspeicherwerk
Rel. Fl.
Relative Fläche (in Bezug auf die Angaben in den
Standarddatenbögen)
Teil D.I
Unterlagen zur Umwelt
Umweltverträglichkeitsstudie
ATD-GE-PFA-D.01-32001-Schutzgut Wechselwirkungen
Seite 8 von 28
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Kurzbezeichnung
Beschreibung
Reprä.
Repräsentativität (in Bezug auf die Angaben in den
Standarddatenbögen)
RL BW
Rote Liste Baden-Württemberg
RL D
Rote Liste Deutschland
s
Sekunde
s. a.
siehe auch
SDB
Standarddatenbogen
s. u.
siehe unten
SW
Schluchseewerk AG
TBM
Tunnelbohrmaschine
u. a.
unter anderem
uGOF
unter Geländeoberfläche
UVS
Umweltverträglichkeitsstudie
v. a.
vor allem
vgl.
vergleiche
VSG
Vogelschutzgebiet
VSG-VO
Vogelschutzgebiets-Verordnung
VS-RL
Vogelschutz - Richtlinie
VU
Verträglichkeitsuntersuchung
WRRL
Wasserrahmenrichtlinie
z.B.
zum Beispiel
zit.
zitiert
z. T.
zum Teil
µg/l
Mikrogramm pro Liter
Teil D.I
Unterlagen zur Umwelt
Umweltverträglichkeitsstudie
ATD-GE-PFA-D.01-32001-Schutzgut Wechselwirkungen
Seite 9 von 28
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
GLOSSAR
Begriff
Erläuterung
Biotoptyp
Lebensraumtyp der durch spezielle Pflanzengesellschaften
gekennzeichnet ist
Habitat
Lebensraum einer Art
Primärwirkung
Direkte Auswirkung eines Wirkfaktors auf ein Schutzgut
Sekundärwirkung
Indirekte Auswirkung eines Wirkfaktors auf ein sekundäres Schutzgut
(oder Teilschutzgut) über eine Folgewirkung die sich aus der
Primärwirkung auf ein primäres Schutzgut (oder Teilschutzgut) ergibt
Wechselwirkung
tritt ein wenn eine Primärwirkung eine Sekundärwirkung auslöst
Wechselwirkungskom Spezifische auf bestimmte Schutzgüter (oder Teilschutzgüter)
plex
bezogene Wechselwirkungszusammenhänge
Wirkpfad
Teil D.I
Weg oder Richtung der Ausbreitung einer Ursache (Wirkfaktor) zur
Auswirkung auf primäre und sekundäre Schutzgüter (und
Teilschutzgüter)
Unterlagen zur Umwelt
Umweltverträglichkeitsstudie
ATD-GE-PFA-D.01-32001-Schutzgut Wechselwirkungen
Seite 10 von 28
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
1
ZUSAMMENFASSUNG
1.1
Methodik
Die Wechselwirkungen, also die Beziehungen zwischen den Schutzgütern, werden in
Hinsicht auf die negativen oder positiven Auswirkungen von Projektwirkungen auf die
schutzgutübergreifenden Wirkzusammenhänge bewertet. Dabei wird ein Wirkpfadbezogener Ansatz verfolgt, bei dem die potentiell kritischen Wechselwirkungskomplexe
identifiziert und beschrieben werden. Für jeden Wechselwirkungskomplex wird die
Primärwirkung auf die jeweiligen Schutzgüter beschrieben, sowie die sich daraus
ergebenden Folgewirkungen (Sekundärwirkungen) auf andere schutzrelevante Aspekte
oder Schutzgüter. Folgende Wechselwirkungen wurden untersucht:
•
Wechselwirkungen innerhalb von Schutzgütern
•
Wechselwirkungen zwischen getrennt betrachteten Schutzgütern
•
Wechselwirkungen zwischen räumlich benachbarten oder getrennten Ökosystemen
•
Wechselwirkungen zwischen Landschaftsstruktur und Landschaftsfunktionen
•
Wechselwirkungen
zwischen
Kompensationsmaßnahmen
Schutzgüter und deren Folgen auf andere Schutzgüter
für
bestimmte
Dabei wurde gezielt nach Wechselwirkungskomplexen gesucht in denen eine
Sekundärwirkung auf ein sekundäres Schutzgut nicht innerhalb des betroffenen
sekundären Schutzguts berücksichtigt wurde, was zu einer erheblichen nachteiligen
Umweltauswirkung in Bezug auf das Schutzgut Wechselwirkungen führen könnte.
Außerdem wurde untersucht ob Kompensationsmaßnahmen für bestimmte Schutzgüter
erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen auf andere Schutzgüter haben könnten.
1.2
Bestand
Der Bestand umfasst alle potentiell kritischen Wechselwirkungskomplexe zwischen den
Schutzgütern und die Folgewirkungen von Kompensationsmaßnahmen auf Schutzgüter
für die die Kompensationsmaßnahmen nicht vorgesehen sind. Dabei wurde der Fokus
auf die folgenden potentiell bedeutsamen Wechselwirkungskomplexe gelegt: (1)
Flächeninanspruchnahme/Versiegelung von Boden, (2) Veränderung der Habitatstruktur,
(3)
Veränderungen
des
Oberflächenund
Grundwassers,
(4)
Kompensationsmaßnahmen.
Teil D.I
Unterlagen zur Umwelt
Umweltverträglichkeitsstudie
ATD-GE-PFA-D.01-32001-Schutzgut Wechselwirkungen
Seite 11 von 28
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
1.3
Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen
Es sind keine erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen durch Wechselwirkungen
zwischen den Schutzgütern zu erwarten, da Sekundärwirkungen im Rahmen der
Bewertung der sekundär betroffenen Schutzgüter mitbehandelt werden und erhebliche
nachteilige
Umweltauswirkungen
durch
entsprechende
Vermeidungsund
Kompensationsmaßnahmen vermieden oder ausgeglichen werden. Aufgrund einer
vorsorglichen Maßnahmenplanung, welche die möglichen Auswirkungen von
Kompensationsmaßnahmen für ein Schutzgut auf andere Schutzgüter mitberücksichtigt,
werden auch keine erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen als Folge von
Wechselwirkungen im Rahmen der Maßnahmenumsetzung erwartet.
1.4
Maßnahmen
Es sind keine Maßnahmen zur Kompensation geplant.
1.5
Verbleibende Auswirkungen
Es bestehen keine verbleibenden Umweltauswirkungen.
2
EINLEITUNG
Nach § 2 Absatz 1, Satz 2 Nr. 4 UVPG umfasst die Umweltverträglichkeitsprüfung neben
der Ermittlung, Beschreibung und Bewertung der unmittelbaren und mittelbaren
Auswirkungen eines Vorhabens auf die Schutzgüter auch die Ermittlung, Beschreibung
und Bewertung der Wechselwirkungen zwischen diesen Schutzgütern. Die
darzustellenden Wechselwirkungen sind schutzgutübergreifende Auswirkungen, die nicht
bzw. nicht ausreichend durch den Bezug auf die einzelnen Schutzgüter behandelt
werden können.
Es ist zu betonen, dass es bei der Beschreibung möglicher Wechselwirkungen zunächst
um Annahmen über Wirkzusammenhänge zwischen Schutzgütern handelt. Diese
Annahmen sind Ausgangspunkt zur Ermittlung und Bewertung möglicher Auswirkungen.
Teil D.I
Unterlagen zur Umwelt
Umweltverträglichkeitsstudie
ATD-GE-PFA-D.01-32001-Schutzgut Wechselwirkungen
Seite 12 von 28
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Wechselwirkungen sind definiert als die Beziehungen zwischen den folgenden
Schutzgütern:
•
Menschen, einschließlich der menschlichen Gesundheit, Tiere, Pflanzen und die
biologische Vielfalt
•
Boden, Wasser, Luft, Klima und Landschaft
•
Kulturgüter und sonstige Sachgüter
Demgemäß umfasst die Ermittlung der Beeinträchtigung von Wechselwirkungen die
Folgewirkungen auf Schutzgüter, die sich durch die Auswirkungen des Projekts auf die
Wirkpfade der Wechselwirkungen ergeben.
Die Bezugsgröße für die Betrachtung von Wechselwirkungen ist das landschaftliche
Ökosystem (Naturhaushalt, vgl. § 10 Abs. 1 Nr. 1 BNatschG) einschließlich der vom
Menschen besiedelten Bereiche. Das landschaftliche Ökosystem ist durch bestimmte
physische Strukturen, Funktionen und Prozesse (Stoff-, Energie- und Informationsflüsse)
zwischen den Umwelt- oder Ökosystem-Elementen beschreibbar.
3
METHODIK
3.1
Methodik Bestand
3.1.1
Untersuchungsgebiet
Das Untersuchungsgebiet umfasst den gesamten Wirkraum der UVS. Pläne die die Lage
des Untersuchungsgebiets darstellen finden sich in den Berichtsteilen der jeweiligen
Schutzgüter und Teilschutzgüter.
3.1.2
Untersuchungsrahmen
Die relevanten Daten wurden im Rahmen der Datenerhebung für die Ermittlung der
Umweltauswirkungen der jeweiligen Schutzgüter und Teilschutzgüter erhoben.
3.1.3
Erhebungsmethodik
Zur Beurteilung der Wechselwirkungen, also der Beziehungen zwischen den
Schutzgütern, werden die negativen oder positiven Auswirkungen von Projektwirkungen
auf die schutzgutübergreifenden Wirkzusammenhänge bewertet. Dabei wird ein
Wirkpfad-bezogener Ansatz verfolgt, bei dem die potentiell bedeutsamen
Wechselwirkungskomplexe identifiziert und beschrieben werden.
Teil D.I
Unterlagen zur Umwelt
Umweltverträglichkeitsstudie
ATD-GE-PFA-D.01-32001-Schutzgut Wechselwirkungen
Seite 13 von 28
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Für jeden Wechselwirkungskomplex wird die Primärwirkung auf die jeweiligen
Schutzgüter beschrieben, sowie die sich daraus ergebenden Folgewirkungen
(Sekundärwirkungen) auf andere schutzrelevante Aspekte oder Schutzgüter.
Für die Datenerhebung wurde gezielt nach Wechselwirkungskomplexen gesucht in
denen eine Sekundärwirkung auf ein sekundäres Schutzgut nicht innerhalb des
betroffenen sekundären Schutzguts berücksichtigt wurde, und daher zu einer
erheblichen nachteiligen Umweltauswirkung führen könnte. Außerdem wurde untersucht
ob Kompensationsmaßnahmen für bestimmte Schutzgüter erhebliche nachteilige
Umweltauswirkungen auf andere Schutzgüter haben könnten.
3.2
Methodik Auswirkung
Zur Bewertung der Projektwirkungen auf die Wechselwirkungen, also die Beziehungen
zwischen den Schutzgütern, werden die negativen oder positiven Auswirkungen von
Projektwirkungen auf die schutzgutübergreifenden Wirkzusammenhänge bewertet. Die
schutzgutbezogenen Erhebungen beinhalten bereits Informationen über die funktionalen
Beziehungen zu anderen Schutzgütern und Schutzgutfunktionen. Die für die einzelnen
Schutzgüter maßgeblichen Umweltindikatoren gelten prinzipiell auch bei der Betrachtung
von Wechselwirkungen. Die Berücksichtigung erfolgt über Indikatoren, wie etwa
Biotoptypen, Pflanzen oder Tierarten mit besonderen Lebensraumansprüchen.
Von besonderer Bedeutung ist auch die Berücksichtigung von Wechselwirkungen in der
Maßnahmenplanung. Maßnahmen die aus Sicht eines Schutzgutes geplant werden,
haben gelegentlich auch negative oder positive Auswirkungen auf andere Schutzgüter.
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Maßnahmenplanung interdisziplinär erfolgt um
keine unerwünschten Wechselwirkungen durch die Maßnahmenumsetzung
hervorzurufen.
3.2.1
Differenzierung der Auswirkung
Alle durch das PSW Atdorf resultierenden Auswirkungen und deren Folgewirkungen
werden in Hinblick auf deren Effekt auf Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern
berücksichtigt. Tabelle 1 gibt einen Überblick über alle bedeutsamen Wirkfaktoren die
sich aufgrund der Errichtung und des Betriebes PSW Atdorf auf die Schutzgüter
auswirken können. Aus der Interaktion von Auswirkungen auf ein Schutzgut und den sich
daraus ergebenden Folgeeffekte auf andere Schutzgüter, können sich Auswirkungen auf
das Schutzgut Wechselwirkungen ergeben.
Teil D.I
Unterlagen zur Umwelt
Umweltverträglichkeitsstudie
ATD-GE-PFA-D.01-32001-Schutzgut Wechselwirkungen
Seite 14 von 28
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Tabelle 1:
Bedeutsame Wirkfaktoren für das Schutzgut Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern.
Die bedeutsamen Wirkfaktoren, die in den jeweiligen Vorhabensbereichen auftreten, sind mit einem „X“ markiert.
Teil D.I
Boden
Wasser
Klima und Luft Landschaft
Kultur- und
sonstige
Sachgüter
x x x
x x
x x x x
x
x
x x x x
2-1 Direkte Veränderung von Vegetations- /
Biotopstrukturen
x x
x
2-2 Verlust / Änderung charakteristischer Dynamik
x
x x x x
x x x x
x x
x x x
x x x
x
x
3-2 Veränderung der morphologischen Verhältnisse
x x x
3-3-A Veränderung der hydrologischen /
hydrodynamischen Verhältnisse – Grundwasser
3-3-B Veränderung der hydrologischen /
hydrodynamischen Verhältnisse – Quellen und
Oberflächengewässer
3-4-B Veränderung der hydrochemischen
Verhältnisse – Oberflächenwasser
3-5-A Veränderung der Temperaturverhältnisse Luft
3-5-B Veränderung der Temperaturverhältnisse Wasser
3-6 Veränderung anderer standort-, vor allem
klimarelevanter Faktoren (z. B. Belichtung,
Verschattung)
4 Barriere- oder 4-1 Baubedingte Barriere- oder Fallenwirkung /
x x x
Fallenwirkung/ Individuenverlust
Individuenverlust 4-2 Anlagebedingte Barriere- oder Fallenwirkung /
x x
Individuenverlust
4-3 Betriebsbedingte Barriere- oder Fallenwirkung /
Individuenverlust
5 Nichtstoffliche 5-1 Akustische Reize (Schall)
x x x x
Einwirkungen
5-2 Bewegung / Optische Reizauslöser
6 Stoffliche
Einwirkungen
Biologische
Vielfalt
Pflanzen
Wehr
Freileitung, Kühmoos
Untertagebauwerke
Oberbecken
Unterbecken
Wehr
Freileitung, Kühmoos
Untertagebauwerke
Oberbecken
Unterbecken
Wehr
Freileitung, Kühmoos
Untertagebauwerke
Oberbecken
Unterbecken
Wehr
Freileitung, Kühmoos
Untertagebauwerke
Oberecken
Unterbecken
Wehr
Freileitung, Kühmoos
Untertagebauwerke
Oberbecken
Unterbecken
Wehr
Freileitung, Kühmoos
Untertagebauwerke
Oberbecken
Unterbecken
Wehr
Freileitung, Kühmoos
Untertagebauwerke
1-1 Versiegelung / Überdeckung und Überstauung
Tiere
Oberbecken
Unterbecken
Wehr
Freileitung, Kühmoos
Untertagebauwerke
Oberbecken
Unterbecken
Wehr
Freileitung, Kühmoos
Untertagebauwerke
Oberbecken
Unterbecken
1 Direkter
Flächenentzug
2 Veränderung
der
Habitatstruktur /
Nutzung
3 Veränderung
abiotischer
Standortfaktoren
Wirkfaktor
Wirkfaktorengruppe
Mensch
x x x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x x x
x
x x
x x x
x x x
x
x x x
x x
x
x x x
x x x x
x x x x
x x x x
x x
x x
x x x
x
x x x x
x x x x
x x x x
x x x x
5-3 Licht einschließlich Anlockung
x x x
x x x
x x x
5-4 Erschütterungen / Vibrationen
x x x
x x x x
x x x
6-1 Stickstoff- u. Phosphatverbindungen /
Nährstoffeintrag
x x x
x x x
x x
x
x x x
Unterlagen zur Umwelt
Umweltverträglichkeitsstudie
ATD-GE-PFA-D.01-32001-Schutzgut Wechselwirkungen
x x x
x x x
x x x
x x x
Seite 15 von 28
x
7 Strahlung
Teil D.I
6-7 Olfaktorische Reize(Geruchsbelästigung)
6-9 Sonstige Stoffe (Arsen, Radon)
7-1 Nichtionisierende Strahlung /
Elektromagnetische Felder
Wehr
Freileitung, Kühmoos
Untertagebauwerke
Oberbecken
Unterbecken
Wehr
Freileitung, Kühmoos
Untertagebauwerke
Oberbecken
Unterbecken
Wehr
Freileitung, Kühmoos
Untertagebauwerke
Oberbecken
Unterbecken
Wehr
Freileitung, Kühmoos
Untertagebauwerke
Oberecken
Unterbecken
Wehr
Freileitung, Kühmoos
Untertagebauwerke
Oberbecken
Unterbecken
Wehr
Freileitung, Kühmoos
Untertagebauwerke
Oberbecken
Unterbecken
Wehr
Freileitung, Kühmoos
Untertagebauwerke
6-6 Depositionen mit strukturellen Auswirkungen
(Staub / Schwebstoffe u. Sedimente)
Oberbecken
Unterbecken
Wehr
Freileitung, Kühmoos
Untertagebauwerke
Oberbecken
Unterbecken
Wehr
Freileitung, Kühmoos
Untertagebauwerke
Oberbecken
Unterbecken
Wirkfaktor
Wirkfaktorengruppe
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Mensch
Tiere
x x x
x
Pflanzen
x
Biologische
Vielfalt
Unterlagen zur Umwelt
Umweltverträglichkeitsstudie
ATD-GE-PFA-D.01-32001-Schutzgut Wechselwirkungen
Boden
x x x
x x x
x x
x
x x x
x x x
x x
x
x x x
x x x
Wasser
x x x
Klima und Luft Landschaft
Kultur- und
sonstige
Sachgüter
x x x
x
x x x
x
Seite 16 von 28
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
3.2.2
Spezifische Methodik der Bewertung der Erheblichkeit
Zur Beschreibung der Wechselwirkungskomplexe und der Bewertung der Erheblichkeit
wird ein Wirkpfad-bezogener Ansatz verfolgt, bei dem die potentiell bedeutsamen
Wechselwirkungskomplexe identifiziert und beschrieben werden. Für jeden
Wechselwirkungskomplex wird die Primärwirkung auf die jeweiligen Schutzgüter
beschrieben, sowie die sich daraus ergebenden Folgewirkungen (Sekundärwirkungen)
auf andere Schutzgüter. Beim diesem Wirkpfad-bezogenen Ansatz wird die Emission
(Ausstoß), die Transmission (Ausbreitung) und die Immission (Eintrag) von Schadstoffen
oder anderen projektrelevanten Umweltfaktoren medienübergreifend betrachtet.
Es können unterschiedliche Arten von Wechselwirkungen zu betrachten sein. Folgende
Wechselwirkungen sind möglich:
•
Wechselwirkungen innerhalb von Schutzgütern
•
Wechselwirkungen zwischen getrennt betrachteten Schutzgütern
•
Wechselwirkungen zwischen räumlich benachbarten oder getrennten Ökosystemen
•
Wechselwirkungen zwischen Landschaftsstruktur und Landschaftsfunktionen
•
Wechselwirkungen
zwischen
Kompensationsmaßnahmen
Schutzgüter und deren Folgen auf andere Schutzgüter
für
bestimmte
Zur Bewertung der Erheblichkeit von Projektauswirkungen auf Wechselwirkungen ist
entscheidend, ob verbleibende Beeinträchtigungen nach Umsetzung der Vermeidungsund Kompensationsmaßnahmen für die jeweiligen durch Sekundärwirkungen
beeinträchtigten Schutzgüter zu erwarten sind. Bestehen keine verbleibenden
erheblichen Beeinträchtigungen bezüglich der Primärwirkung auf ein Schutzgut nach der
Implementierung von Vermeidungs- und Kompensationsmaßnahmen, kann dennoch
eine Beeinträchtigung durch Sekundärwirkungen auf andere Schutzgüter bestehen (zB.
Primärwirkung durch Flächeninanspruchnahme auf Boden führt zu Sekundärwirkungen
auf das Schutzgut Wasser (z.B. Versickerung von Niederschlagswasser auf versiegelten
Flächen über nicht-versiegelte Böden)). Die Kompensation einer Beeinträchtigung des
Schutzguts Boden aufgrund von Flächeninanspruchnahme (Flächenentsiegelung an
einem anderen Ort als dem an dem der Eingriff stattfindet), muss nicht notwendigerweise
zugleich auch einer Kompensation für die Folgewirkung auf das Schutzgut Wasser
entsprechen. Beispielsweise führt eine Kompensation der Beeinträchtigung durch
Flächeninanspruchnahme nicht zu einer Kompensation der Sekundärwirkung, die sich
aus der nicht mehr möglichen Versickerung von Niederschlagswasser ergibt. Die
Kompensation für die Beeinträchtigungen des Grundwassers durch die Wirkungen der
Flächenversiegelung wird daher im Berichtsteil für das Schutzgut Wasser behandelt.
Besteht nach der Kompensation der Sekundärwirkung keine verbleibende
Umweltauswirkung, kann in der Regel auch davon ausgegangen werden, dass keine
Beeinträchtigung durch Wechselwirkungen besteht.
Teil D.I
Unterlagen zur Umwelt
Umweltverträglichkeitsstudie
ATD-GE-PFA-D.01-32001-Schutzgut Wechselwirkungen
Seite 17 von 28
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Findet eine solche Kompensation einer Sekundärwirkungen jedoch nicht bezogen auf
das jeweilige sekundär betroffene Schutzgut statt, muss von einer Beeinträchtigung
ausgegangenen werden, welche gemäß ihrer Erheblichkeit bewertet wird und im Fall
einer erheblichen nachteiligen Umweltauswirkung kompensiert werden muss.
Weiterhin relevant ist ob geplante Kompensationsmaßnahmen für ein bestimmtes
Schutzgut,
auch
nach
Umsetzung
von
diesbezüglich
geeigneten
Maßnahmenanpassungen, zu erheblichen Beeinträchtigungen eines anderen Schutzguts
führen können. Eine erhebliche nachteilige Umweltauswirkung ist zu erwarten, wenn ein
Konflikt zwischen der Notwendigkeit eine bestimmte Kompensationsmaßnahme
durchzuführen und der negativen Wirkung auf ein anderes Schutzgut besteht, und diese
Beeinträchtigung nicht vermieden oder in ihrer Auswirkung auf ein nicht-erhebliches
Niveau reduziert werden kann. Beispielsweise würde eine Kompensationsmaßnahme
zur Anreicherung von stehendem Totholz in Waldbeständen (zur Kompensation von
Beeinträchtigungen von waldlebenden Tieren) unter Umständen zur Beeinträchtigung
des Schutzguts Mensch (Gefahr durch umfallendes Totholz) oder des Schutzguts
Landschaft (Beeinträchtigung des Landschaftsbilds) führen, wenn nicht entsprechende
vermeidende Maßnahmenanpassungen (Anreicherung von Totholz in Gruppen abseits
von Wegen und außerhalb der Sichtweite von Erholungsuchenden) implementiert
würden. Ist eine solche Maßnahmenanpassung jedoch nicht möglich, kann die
Implementierung von Kompensationsmaßnahmen zu erheblichen nachteiligen
Umweltauswirkung bezüglich des Schutzguts Wechselwirkungen führen.
3.3
Darstellung und Begründung allfälliger Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung
der Angaben
Es sind keine Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Angaben aufgetreten.
Teil D.I
Unterlagen zur Umwelt
Umweltverträglichkeitsstudie
ATD-GE-PFA-D.01-32001-Schutzgut Wechselwirkungen
Seite 18 von 28
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
3.4
Querverweise
Tabelle 2:
Als Grundlage verwendete Antragsteile
Angaben zu
Antragsteil
Bezeichnung
ATD-GE-PFA-D.01-
Schutzgut Mensch
einschließlich der
28001_Schutzgut
D.I.02
menschlichen Gesundheit
Mensch einschließlich
der menschlichen
Gesundheit
ATD-GE-PFA-D.01-
Teilschutzgut Amphibien
D.I.02
11001_Teilschutzgut
Amphibien
ATD-GE-PFA-D.01-
Teilschutzgut Reptilien
D.I.02
10001_Teilschutzgut
Reptilien
ATD-GE-PFA-D.01-
Teilschutzgut
D.I.02
Fledermäuse
07001_Teilschutzgut
Fledermäuse
Teilschutzgut Sonstige
Säugetiere
ATD-GE-PFA-D.01D.I.02
08001_Teilschutzgut
sonstige Säugetiere
ATD-GE-PFA-D.01-
Teilschutzgut
D.I.02
Heuschrecken
15001_Teilschutzgut
Heuschrecken
ATD-GE-PFA-D.01-
Teilschutzgut Bock- und
Prachtkäfer einschließlich
D.I.02
Hirschkäfer
13001_Teilschutzgut
Bock- und Prachtkäfer
einschließlich Hirschkäfer
ATD-GE-PFA-D.01-
Teilschutzgut Laufkäfer
D.I.02
14001_Teilschutzgut
Laufkäfer
ATD-GE-PFA-D.01-
Teilschutzgut Tagfalter
D.I.02
16001_Teilschutzgut
Tagfalter
ATD-GE-PFA-D.01-
Teilschutzgut Nachtfalter
D.I.02
17001_Teilschutzgut
Nachtfalter
Teil D.I
Unterlagen zur Umwelt
Umweltverträglichkeitsstudie
ATD-GE-PFA-D.01-32001-Schutzgut Wechselwirkungen
Seite 19 von 28
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Angaben zu
Antragsteil
Bezeichnung
ATD-GE-PFA-D.01-
Teilschutzgut Wildbienen
D.I.02
18001_Teilschutzgut
Wildbienen
ATD-GE-PFA-D.01-
Teilschutzgut Libellen
D.I.02
19001_Teilschutzgut
Libellen
ATD-GE-PFA-D.01-
Teilschutzgut Vögel
D.I.02
09001_Teilschutzgut
Vögel
ATD-GE-PFA-D.01-
Teilschutzgut Biotoptypen
und Pflanzen
D.I.02
03001_Teilschutzgut
Biotoptypen und
Pflanzen
Teilschutzgut Biologische
Vielfalt
ATD-GE-PFA-D.01D.I.02
24001_Teilschutzgut
Biologische Vielfalt
Schutzgut Boden
D.I.02
ATD-GE-PFA-D.0125001_Schutzgut Boden
Teilschutzgut
ATD-GE-PFA-D.01-
Oberflächenwasser –
26100_Schutzgut
Hydrologie; Teilschutzgut
D.I.02
Wasser - Teilschutzgut
Grundwasser -
Oberflächen- und
Hydrogeologie
Grundwasser
ATD-GE-PFA-D.01-
Teilschutzgut
26200_Schutzgut
Oberflächenwasser –
Wasser - Teilschutzgut
Quellen und
Fließgewässer
D.I.02
einschließlich aquatischer
Oberflächenwasser Quellen und
Fließgewässer
Fauna (Makrozoobenthos,
einschließlich
Fische, Krebse, Libellen)
aquatischer Fauna
ATD-GE-PFA-D.01-
Teilschutzgut
26300_Schutzgut
Oberflächenwasser -
D.I.02
Stillgewässer
Wasser - Teilschutzgut
Oberflächenwasser –
Stillgewässer
Schutzgut Klima und Luft
Teil D.I
D.I.02
ATD-GE-PFA-D.01-
Unterlagen zur Umwelt
Umweltverträglichkeitsstudie
ATD-GE-PFA-D.01-32001-Schutzgut Wechselwirkungen
Seite 20 von 28
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Angaben zu
Antragsteil
Bezeichnung
31001_Schutzgut Klima
und Luft
ATD-GE-PFA-D.01-
Schutzgut Landschaft
D.I.02
29001_Schutzgut
Landschaft
Schutzgut Kulturgüter und
sonstige Sachgüter
ATD-GE-PFA-D.01D.I.02
30001_Schutzgut Kulturund Sachgüter
ATD-GE-PFA-D.01-
Pläne
01010-ILF
Umweltverträglichkeitsstu
D.I.-3
die
bis
ATD-GE-PFA-D.0131015-ILF
Baubezogene Eingriffe:
Verkehrsaufkommen
Bauverkehr,
B.VII
Durchführung der
Maßnahme (Bauphase)
Rodungsarbeiten
Fachgutachten
Hydrogeologischer
Wirkraum
E.I
Hydrologie und
Thermalquellen Bad
Säckingen
Fachgutachten Arsen
Arsen
E.II
Bewertung geogener
Arsengehalte
Wasser, Einfluss auf
Qualität, Depositionen
Luft, Einfluss auf Qualität,
Depositionen
Teil D.I
E.V
Gewässerökologisches
Fachgutachten
Gutachten zu den
E.VII
Auswirkungen auf das
Schutzgut Luft
Lärm
E.VIII
Erschütterungen
E.IX
Lärm
E.X
Schalltechnische
Untersuchung
Erschütterungstechnisch
es Gutachten
Schallimmissionsprognos
e Freileitung
Unterlagen zur Umwelt
Umweltverträglichkeitsstudie
ATD-GE-PFA-D.01-32001-Schutzgut Wechselwirkungen
Seite 21 von 28
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Angaben zu
Antragsteil
Bezeichnung
Berechnung der
elektrischen und
magnetischen
Feldstärken ausgehend
Elektromagnetische
Strahlung
von der 380-kV
E.XI
Freileitung WehrKühmoos der
Schluchseewerk AG,
nach Ertüchtigung und
Erweiterung auf vier
Stromkreise
Ermittlung und
Licht
E.XIV
Beurteilung der
Lichtimmissionen
Verweise auf die Pläne der einzelnen Teilberichte finden sich in den jeweiligen
Teilberichten und im Inhaltsverzeichnis der UVS (ATD-GE-PFA-D.01-01001Inhaltsverzeichnis).
Teil D.I
Unterlagen zur Umwelt
Umweltverträglichkeitsstudie
ATD-GE-PFA-D.01-32001-Schutzgut Wechselwirkungen
Seite 22 von 28
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
4
BESTAND
Bezüglich der Bestandsbeschreibung der einzelnen Schutzgüter wird auf die
betreffenden Ausführungen in den UVS Kapiteln der Schutzgüter und Teilschutzgüter
verwiesen (für eine Liste der Querverweise siehe Kapitel 3.4).
5
BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER UMWELTBEZOGENEN
WECHSELWIRKUNGEN
Aufgrund der schutzgutübergreifenden Betrachtung von Wechselwirkungen werden die
Wechselwirkungen auf das gesamte Projekt bezogen behandelt. Falls erforderlich wird
auf konkrete Vorhabensbestandteile und Projektphasen Bezug genommen. Die
Wechselwirkungen
werden
gemäß
dem Wirkpfad-bezogenen
Ansatz
als
Wechselwirkungskomplexe beschrieben. Diese werden bei der Ermittlung der
umweltbezogenen Wechselwirkungen, soweit erforderlich, herangezogen. Tabelle 3 gibt
einen Überblick über die relevanten Wechselwirkungskomplexe des Vorhabens.
Tabelle 3:
Übersicht über die behandelten Wechselwirkungskomplexe
Wechselwirkungskomplex
Primär betroffenes
Schutzgut
(1)
Flächeninanspruchnahme /
Versiegelung von Boden
(2)
Veränderung der
Habitatstruktur
(3)
Veränderungen des
Oberflächen- und
Grundwassers
(4)
Ausgleichsmaßnahmen
Teil D.I
Primärwirkung
Sekundär betroffenes
Schutzgut
Sekundärwirkungen
Boden
Verlust des
gewachsenen Bodens,
Beeinträchtigung von
Bodenfunktionen
Wasser
Absenkung des
Grundwasserspiegels
durch Reduzierung der
Grundwasserneubildung
Mensch, Pflanzen, Tiere,
Boden
Pflanzen
Verlust von Lebensraum
Biologische Vielfalt
Tiere
Verlust von Lebensraum
Biologische Vielfalt
Tiere
Verlust von Lebensraum
Biologische Vielfalt
Wasser
Veränderungen der
Menge oder Qualität von
Oberflächen- oder
Grundwasser
Mensch, Pflanzen, Tiere,
Boden
Folgewirkungen auf den
Menschen, auf die
Habitatqualität von Pflanzen und
Tiere, und auf die Bodenqualität
Wertgebende Bestandteile
der zu kompensierenden
Schutzgüter oder andere
Schutzgüter
Kollaterale Beeinträchtigung von
anderen Schutzgütern
alle Schutzgüter mit
erheblichen
Beeinträchtigungen
durch das Vorhaben
Kompensation der
Beeinträchtigungen
Wasser
Unterlagen zur Umwelt
Umweltverträglichkeitsstudie
ATD-GE-PFA-D.01-32001-Schutzgut Wechselwirkungen
Abfluß von Niederschlagswasser
auf versiegelten Flächen zu nichtversiegelte Böden, temporär
erhöhte Auswaschung von Nitrat
Beeinträchtigung der
Abflußverhältnisse, der
Bodenfeuchte und der
Habitateigenschaften von
Pflanzen und Tieren
Verringerung der Biologischen
Vielfalt
Verringerung der Biologischen
Vielfalt
Verringerung der Biologischen
Vielfalt
Seite 23 von 28
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
5.1
Wechselwirkungskomplex 1: Flächeninanspruchnahme / Versiegelung von Boden
Eingriffe in den Boden erfolgen durch Abgrabung, Aufschüttung, Wiederandeckung,
Versiegelung und Überstauung.
I. Primärwirkungen auf das Schutzgut Boden
(a) Verlust des gewachsenen Bodens, (b) Beeinträchtigung von Bodenfunktionen
I. Sekundärwirkungen auf das Schutzgut Wasser
(a) Versickerung von Niederschlagswasser auf versiegelten Flächen über nichtversiegelte Böden, (b) temporär erhöhte Auswaschung von Nitrat in das Grundwasser
und Oberflächenwasser.
Diese Sekunderwirkungen wurden bei der Bearbeitung des Schutzguts Wasser
berücksichtigt. Die Sekundärwirkungen auf das Schutzgut Wasser entsprechen daher
keiner erheblichen nachteiligen Umweltauswirkung.
II. Primärwirkungen auf das Schutzgut Wasser
Absenkung des Grundwasserspiegels durch Reduzierung der Grundwasserneubildung.
II. Sekundärwirkungen auf die Schutzgüter Mensch, Pflanzen, Tiere, Boden
Beeinträchtigung der Abflussverhältnisse und der räumlichen Lage von Quellen, der
Habitateigenschaften für Pflanzen und Tiere und der Bodenfeuchte.
Diese Sekunderwirkungen wurden bei der Bearbeitung des Schutzguts Wasser
berücksichtigt. Die Sekundärwirkungen auf die Schutzgüter Mensch, Pflanzen und Tiere,
sowie Boden entsprechen daher keiner erheblichen nachteiligen Umweltauswirkung.
III. Primärwirkungen auf die Teilschutzgüter Pflanzen und Tiere
Verlust von Lebensraum für Pflanzen und Tiere.
III. Sekundärwirkungen auf das Teilschutzgut Biologische Vielfalt
Beeinträchtigungen von Lebensräumen von Pflanzen und Tieren könnten sich in Folge
beeinträchtigend auf die Biologische Vielfalt auswirken, wenn die Anzahl der Arten, die
Vielfalt der Lebensräume oder die genetische Vielfalt reduziert werden würde.
Diese Sekunderwirkungen wurden bei der Bearbeitung der Teilschutzgüter Pflanzen und
Tiere berücksichtigt. Die Sekundärwirkungen auf die Biologische Vielfalt und somit auf
die
Wechselwirkungen
entsprechen
keiner
erheblichen
nachteiligen
Umweltauswirkung.
Teil D.I
Unterlagen zur Umwelt
Umweltverträglichkeitsstudie
ATD-GE-PFA-D.01-32001-Schutzgut Wechselwirkungen
Seite 24 von 28
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
5.2
Wechselwirkungskomplex 2: Veränderung der Habitatstruktur
I. Primärwirkungen auf das Schutzgut Pflanzen und Tiere
Veränderungen der Habitatstruktur durch Flächeninanspruchnahme, Drainagewirkung
der Untertagebauwerke.
I. Sekundärwirkungen auf das Schutzgut Biologische Vielfalt
Denkbare Abnahme der Biologischen Vielfalt in Folge von Verlust von Arten im
Untersuchungsgebiet.
Diese Sekunderwirkungen wurden bei der Bearbeitung der Teilschutzgüter Pflanzen und
Tiere berücksichtigt. Die Sekundärwirkungen auf die Biologische Vielfalt und somit auch
auf die Wechselwirkungen entsprechen daher keiner erheblichen nachteiligen
Umweltauswirkung.
5.3
Wechselwirkungskomplex 3: Veränderungen des Oberflächen- und Grundwassers
I. Primärwirkungen auf das Schutzgut Wasser (Oberflächengewässer)
Veränderungen der Menge und Qualität von Oberflächenwasser in stehenden und
Fließgewässern.
I. Sekundärwirkungen auf Pflanzen und Tiere
Folgewirkungen
auf
die
Habitatqualität
von
an
Feuchtstandorte
Oberflächengewässer gebundene Pflanzen, Tiere und Biotoptypen.
und
Diese Sekunderwirkungen wurden bei der Bearbeitung der Teilschutzgüter des
Schutzguts Wasser berücksichtigt. Die Sekundärwirkungen auf die Pflanzen und Tiere
und somit auf die Wechselwirkungen entsprechen daher keiner erheblichen
nachteiligen Umweltauswirkung.
II. Primärwirkungen auf das Schutzgut Wasser (Grundwasser)
Veränderungen der Menge von Grundwasser.
II. Sekundärwirkungen auf Pflanzen und Tiere
Folgewirkungen auf die Habitatqualität für grundwassergebundene Pflanzen, Tiere und
Biotoptypen.
Diese Sekunderwirkungen wurden bei der Bearbeitung der Teilschutzgüter Pflanzen und
Tiere berücksichtigt. Die Sekundärwirkungen auf das Schutzgut Pflanzen und Tiere und
somit auf die Wechselwirkungen entsprechen daher keiner erheblichen nachteiligen
Umweltauswirkung.
Teil D.I
Unterlagen zur Umwelt
Umweltverträglichkeitsstudie
ATD-GE-PFA-D.01-32001-Schutzgut Wechselwirkungen
Seite 25 von 28
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
5.4
Wechselwirkungskomplex 4: Kompensationsmaßnahmen
Auswirkungen
auf
Schutzgüter
können
durch
die
Durchführung
von
Kompensationsmaßnahmen entstehen, z.B. durch Waldumbau, Extensivierung der
Nutzung von Offenlandflächen, Anlage von Habitatstrukturen wie Kleinstgewässer oder
Totholz etc.
Grundsätzlich
werden
die
Kompensationsmaßnahmen
so
geplant,
dass
Wechselwirkungen auf andere Schutzgüter oder andere Bestandteile des zu
kompensierenden Schutzguts/Teilschutzguts vermieden werden. Dieser Ansatz wird
unten beispielhaft dargestellt.
I. Primärwirkungen auf Bestandeile des auszugleichenden Teilschutzguts (Beispiel
Vögel)
Kompensation der nachteiligen Umweltauswirkungen auf Vögel durch Waldmaßnahmen
(z.B. Waldumbau).
I. Sekundärwirkungen auf andere Bestandteile des Teilschutzguts Vögel
Kompensationsmaßnahmen mit dem Ziel der Aufwertung von Waldbestandteilen (z.B.
Waldumbau naturferner Waldbestandteile zu Buchenwald) zur Aufwertung von Habitat
für eine bestimmte Vogelart (z.B. Schwarzspecht) könnten sich beeinträchtigend auf
andere Vogelarten (z.B. Sperlingskauz: benötigt Fichtendickungen als Ruheplätze)
auswirken. Beeinträchtigungen werden vermieden indem bei der Planung der
Kompensationsmaßnahmen die Ansprüche anderer Arten berücksichtigt werden und für
das Beispiel des Sperlingskauzes eine Maßnahme implementiert wird zur Erhaltung von
Gruppen dichter Fichtenbestände im Bereich des Revierzentrums des Sperlingskauzes.
Es besteht keine nachteilige Umweltauswirkung.
II. Primärwirkungen auf die Teilschutzgüter Tiere und Pflanzen
Kompensation der erheblichen Beeinträchtigungen auf Pflanzen und Tiere durch
Anreicherung von Totholz.
II. Sekundärwirkungen auf andere Schutzgüter
Die Umsetzung könnte zu Beeinträchtigungen des Schutzguts Mensch (Gefahr durch
umfallendes Totholz) oder des Schutzguts Landschaft (Beeinträchtigung des
Landschaftsbilds) führen. Zur Vermeidung solcher Sekundärwirkungen werden
entsprechende Maßnahmenanpassungen (Anreicherung von Totholz in Gruppen abseits
von Wegen und außerhalb der Sichtweite von Erholungsuchenden) umgesetzt. Es
bestehen somit keine nachteiligen Umweltauswirkungen.
Teil D.I
Unterlagen zur Umwelt
Umweltverträglichkeitsstudie
ATD-GE-PFA-D.01-32001-Schutzgut Wechselwirkungen
Seite 26 von 28
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
6
ZUSAMMENFASSENDE DARSTELLUNG DER ERHEBLICHEN NACHTEILIGEN
UMWELTAUSWIRKUNGEN
Im Ergebnis sind keine verbleibenden erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen
durch die Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern zu erwarten. Dadurch dass die
Sekundärwirkungen im Rahmen der Bewertung der sekundär betroffenen Schutzgüter
mitbehandelt werden, sind keine erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen aufgrund
von Wechselwirkungen zu erwarten. Aufgrund einer vorsorglichen Maßnahmenplanung,
welche die Auswirkungen von Kompensationsmaßnahmen auf andere Schutzgüter mit
berücksichtigt, werden auch keine erheblichen nachteiligen Folgewirkungen durch die
Maßnahmenumsetzung erwartet.
7
MAßNAHMEN
Da keine erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen zu erwarten sind, sind keine
Maßnahmen zur Kompensation geplant.
8
DARSTELLUNG VERBLEIBENDER UMWELTAUSWIRKUNGEN
Es bestehen keine verbleibenden Umweltauswirkungen.
Teil D.I
Unterlagen zur Umwelt
Umweltverträglichkeitsstudie
ATD-GE-PFA-D.01-32001-Schutzgut Wechselwirkungen
Seite 27 von 28
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
9
LITERATUR
Gassner,
E.,
Winkelbrandt, A., Bernotat, D. (2010): UVP und strategische
Umweltprüfung; Rechtliche und fachliche Anleitung für die Umweltprüfung.
C.F. Müller Verlag Heidelberg
Rassmus, J., Brüning, H., Kleinschmidt, V., Reck, H., Dierßen, K. (2001): Entwicklung
einer Arbeitsanleitung zur Berücksichtigung der Wechselwirkungen in der
Umweltverträglichkeitsprüfung;
Umweltforschungsplan
des
Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit –
Umweltplanung
Teil D.I
Unterlagen zur Umwelt
Umweltverträglichkeitsstudie
ATD-GE-PFA-D.01-32001-Schutzgut Wechselwirkungen
Seite 28 von 28
Herunterladen