Präparation eines Lammhirns - Wiedtal
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18.02.2014 Exkursion Tübingen Biologie MSS12 Hw Präparation eines Lammhirns Das bereits aus dem Lammschädel präparierte Gehirn war in Formalin eingelegt und wurde zunächst einmal gründlich gewaschen. Anschließend durften alle es mit Handschuhen anfassen. Wir waren überrascht, dass es so fest war, denn wir hatten mit einer eher labbrigen Konsistenz gerechnet. Als äußerste Struktur konnte man die Dura mater (harte Hirnhaut) erkennen, die sich über das Hirn und zwischen den Hirnhälften platziert. Diese ließ sich auch relativ leicht ablösen, sie war allerdings so stabil, dass sie sich nicht zerreißen ließ (sie ist auf dem Bild oben oberhalb des Gehirns zu sehen). Darunter befindet sich die Arachnoidea (Spinnengewebshaut), die das komplette Gehirn mit einer feinen Schicht bedeckt, in der die Blutgefäße eingelagert sind. Als letzte Haut finden wir die Pia mater (feine Hirnhaut), die das Hirn als kaum sichtbaren Mantel umgibt. Alle Hirnhäute dienen zum Schutz des Hirns und die Arachnoidea zusätzlich zur Nährstoffversorgung. Wenn man das Hirn umdreht, kann man sehr gut das verlängerte Mark sehen, das an der einen Seite mit dem Mittelhirn verbunden ist uns am anderen Ende die Verbindung zum Rückenmark bildet. Im Querschnitt des Marks, kam die schmetterlingsförmig aufgebaute Struktur des Rückenmarkkanals zum Vorschein. Als nächsten Schritt haben wir eine kleine Scheibe von Großhirn abgetrennt,um die graue und die weiße Substanz zu sehen und deutlich voneinander abzugrenzen. 18.02.2014 Exkursion Tübingen Biologie MSS12 Hw Die graue Substanz ist im aktiven Zustand eher rosa, färbt sich allerdings durch das Formalin gräulich. Sie beinhaltet gegenüber der weißen Substanz nur vollständige Neurone, wobei in der weißen Substanz nur die Axone der Nerven vorliegen. Da es unzählbar viele Neurone im Gehirn gibt, die alle miteinander verbunden sind, entsteht so die ungeheure Leistung die das Gehirn erbringen kann, z.B. für Denkprozesse, Bewusstsein, motorische Fähigkeiten, usw. . Im Gesamten lässt sich die Großhirnrinde, in der die gesamte Informationsverarbeitung stattfindet, in verschieden Lappen aufteilen, die durch Furchen voneinander getrennt werden. Die Furchen die allerdings zusätzlich noch zur Vergrößerung der Oberfläche. So gibt es den Stirnlappen, den Scheitellappen, den Schläfenlappen und den Hinterhauptslappen. Hierzu siehe Bild in der Power-Point. In den verschieden Lappen befinden sich verschiedene Strukturen und Bereiche, die für unterschiedliche Hirnfunktionen zuständig sind. So liegt zum Beispiel im Scheitellappen das Zentrum für Sprachverständnis, Körpergefühl und das Lesezentrum. Weiter haben wir das Lammhirn zwischen den beiden Hirnhälften entlang durchgeschnitten, wobei wir auch das Kleinhirn durchtrennt haben. Jetzt sind die inneren Strukturen sichtbar geworden. So also das Zwischenhirn mit dem Thalamus, der Hypothalamus, die Brücke und der Balken, der die rechte und die linke Hirnsphäre miteinander verbindet. Im Inneren war das Gehirn sogar noch rosa, weil es erst seit einer Woche im Formalin-Bad lag. Weiterhin auffällig war die innere Struktur des Kleinhirns, die noch stärker von weißer Substanz gemustert ist, was auf eine extrem hohe neuronale Leistung schließen lässt. 18.02.2014 Exkursion Tübingen Biologie MSS12 Hw Abschließend haben wir unter Anleitung den Hippocampus hinauspräpariert. Er ist wichtiger Bestandteil des Gedächtnisses. In ihm findet der Transport von Informationen aus dem Kurzzeitgedächtnis ins Langzeitgedächtnis statt. So kann zum Beispiel bei einer Verletzung der beiden Hippocampi keine Information mehr ins Langzeitgedächtnis gelangen.
