Uro-Telegramm 02|2016 ansehen - Klinik für Urologie Tübingen

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Ausgabe 02 | 16
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
schon immer ist die urologische Klinik
in reger Kommunikation mit internationalen Instituten und Kliniken. Ziel ist es,
eigene Erfahrungen mit hochrangigen
Experten auszutauschen, wissenschaftliche Ergebnisse zu präsentieren und
konstruktiv zu diskutieren sowie neue
Denkanstöße zu bekommen.
Dieses Jahr konnten wir Prof. Evans
aus Sacremento (USA), Prof. Cuzick
aus London sowie mehrere Kollegen
aus Japan und Taiwan im Rahmen des
Austauschs der europäischen Gesellschaft für Urologie begrüßen.
Wir hoffen, Ihnen mit dieser Ausgabe
einen kleinen Einblick über unsere
Bemühungen im Bereich des internationalen Austauschs, sowie einen
Ausblick über aktuelle Studien und der
Immuntherapie des Nierenzellkarzinoms zu geben.
Ihre
Meike Adam
AUS DER KLINIK
Besuch Prof. Jack Cuzick
S. 02
Academic Exchange Programme S. 04
„Meet the Professor“
Operative Sanierung großer
Nierensteine
Bilderausstellung auf den
Stationen Urologie
S. 05
S. 06
S. 07
UroFollow S. 08
Einfluß HEXVIX®- basierter
Blasenresektion auf Progression
von Urothelkarzinomen
Immunmodulation beim
Nierenzellkarzinom
STUDIENECKE
PERSONALIA | TERMINE
S. 10
S. 12
S. 16
S.18
2
AUS DER KLINIK
AUS DER KLINIK
Besuch Prof. Jack Cuzick
3
Anschließend eröffnete Prof. Cuzick
seine Vernissage „Flowers“ mit Fotografien, die auf seinen vielen Reisen
und Bergtouren entstanden sind.
Keynote Lecture im Rahmen der Comprehensive Oncology
Center Grand Rounds Oncology Tübingen - Stuttgart
Es konnten wunderbare Bilder verschiedenster Blumen grossformatig
betrachtet und erstanden werden. Der
Erlös der Bilderausstellung ging an den
Förderverein Urologie e.V..
Meike Adam, Tübingen
Im Rahmen der Comprehensive Oncology Center Grand Rounds Oncology Tübingen
- Stuttgart konnte die Klinik für Urologie Tübingen Prof. Cuzick zu einer Keynote Lecture
mit dem Titel „The Future of Preventive Medicine for Prostate Cancer“ als auch zu seiner
Vernissage „Flowers“ empfangen.
Der gebürtige Amerikaner Prof. Jack
Cuzick, aufgewachsen in der Nähe
von Los Angeles, lebt und arbeitet in
London. Er ist Direktor des Wolfson
Institute of Preventive Medicine sowie
Leiter des Zentrums für Krebsprävention.
tical Society, the Institute of Mathematical Statistics und ein Ehrenmitglied
des “Royal College of Physicians“.
Er zählt nach der Statistik von Thompson Scientific mit mehr als 500 peerreviewed Papern zu den 12 „heißesten“
Forschern weltweit.
Prof. Cuzick ist Fellow of Academy
of Medical Sciences, the Royal Statis-
In seinem anschliessenden Vortrag
“The Future of Preventive Medicine
for Prostate Cancer berichtete Prof.
Cuzick über die Möglichkeiten der Prävention eines Prostatakarzinoms.
Sein Ziel ist es, Bedingungen, die
zu einem Prostatakarzinom führen,
benennen zu können und Mittel als
Krebsprävention zu entwickeln. ►
Prof. Cuzick`s Vortrag „The Future of Preventive Medicine for Prostate Cancer“.
Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen
Prof. Stenzl und Prof. Cuzick bei der Eröffnungsrede der Vernissage
„Flowers“.
Über die Autorin:
Dr. med. Meike Adam
Oberärztin
Klinik für Urologie Tübingen
Hoppe-Seyler-Str. 3
72076 Tübingen
: [email protected]
Auszug der ausgestellten Bilder, welche großformatig im Wendelgang der CRONA Kliniken des Universitätsklinikum
Tübingen betrachtet werden konnten.
Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen
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AUS DER KLINIK
AUS DER KLINIK
Academic Exchange Programme
Austausch der Europäischen Gesellschaft für Urologie mit
den Gesellschaften für Urologie aus Japan und Taiwan
Niklas Harland, Tübingen
Im Rahmen des Austausch der
Europäischen Gesellschaft für Urologie mit den Gesellschaften für Urologie aus Japan und Taiwan waren am
09. und 10.03.2016 drei Urologen aus
Taiwan (Yuan-Hong, Jiang aus Hualien, Lee Hsiang Ying aus Kaohisung
und Bing-Juin Chiang aus New Taipei
City) sowie zwei Urologen aus Japan
(Kenji Omae aus Tokyo und Atsu-
„Meet the Professor“
Weiterbildung durch internationalen Wissensaustausch
Tina Schubert, Tübingen
shi Okada aus Nagoya) in der Klinik
für Urologie am Universitätsklinikum
Tübingen zu Gast. Der jährliche Austausch gibt aufstrebenden Urologen
die Möglichkeit die Unterschiede und
Gemeinsamkeiten in Patientenversorgung, Forschung und Lehre in unterschiedlichen Ländern zu erleben.
Zusätzlich bietet er die herausragende
Gelegenheit um internationale Kontakte
für zukünftige Zusammenarbeiten zu
knüpfen. Am ersten Tag hatten die Kollegen die Möglichkeit eine subtrigonale
radikale Prostatektomie mit der da
Vinci Methode durch Herrn Prof. Dr.
Stenzl zu sehen.
Anschließend zeigte Herr PD. Dr.
Kruck eine laparoskopische Nierenteilresektion bei einem Patienten mit
einem Nierenzellkarzinom.
Zum Abschluss konnten die Gäste in
der Trainingseinrichtung der Klinik für
Urologie erleben, wie die Assistenzärzte sich an speziellen Simulatoren
auf die einzelnen Operationen vorbereiten können.
Hospitation bei einer subtrigonalen radikalen Prostatektomie mit dem da
Vinci durch Herrn Prof. Dr. med. Stenzl.
Am zweiten Tag stand die Forschung
in der Urologie im Vordergrund.
Prof. Dr. Aicher erläuterte die aktuellen Forschungsarbeiten im Bereich der
Stammzellforschung mit Schließmuskelzellen sowie Urothel zur Rekonstruktion von Harnröhren.
Nach einem lebhaften Austausch
und vielen neuen Impulsen für gemeinsame Projekte hatten die Kollegen die
Möglichkeit während einer Stadtführung die Tübinger Altstadt zu sehen,
bevor es am Folgetag weiter zum Kongress der Europäischen Gesellschaft
für Urologie ging.
Prof. Aicher erläutert die aktuellen Forschungsarbeiten im Bereich der
Stammzellforschung mit Schließmuskelzellen.
Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen
Über den Autor:
Dr. med. Niklas Harland
Assistenzarzt
Klinik für Urologie Tübingen
Hoppe-Seyler-Str. 3
72076 Tübingen
: [email protected]
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Die Fortschritte der modernen Medizin basieren u.a. auf einem stetigen
interdisziplinären und internationalen Wissensaustausch. Daher ist die
Anwesenheit hochrangiger Gastdozenten in den Uroonkologischen Arbeitskreisen, als auch den Expertentreffen
iPet bzw. iNet in Kooperation mit den
niedergelassenen Kollegen zur festen
Tradition geworden. Als besonderen
Gastredner konnten wir im Rahmen des
iPet Prof. Christopher P. Evans für ein
3-tägiges „Meet-and-Greet“ begrüßen.
Er ist Leiter der urologischen Klinik
am UC Davis Medical Center in Sacramento (USA) und gehört zu den angesehensten Experten auf dem Gebiet des
Prostatakarzinoms (PCa). Sein operativer Schwerpunkt liegt auf der Entfernung der Prostata mittels da Vinci. Für
seine wissenschaftliche Arbeit wurde
er bereits mehrfach mit hochdatierten Forschungspreisen und Ehrungen
ausgezeichnet. Im Fokus steht hierbei
der Androgenrezeptor, der zentrale
Hormonrezeptor in Prostata-Zellen,
welcher Wachstums- und Progressionsmechanismen steuert. Durch die
Entschlüsselung Androgen-abhängiger
und Androgen-unabhängiger Signalwege leistet er einen wichtigen Beitrag
zur Erprobung neuer medikamentöser
Therapien. Die Identifikation zweier langer nicht-kodierender RNAs (PRNCR1
und PCGEM1) als Wachstumstrigger in
aggressiven PCas und deren gezielte
Hemmung fand internationale Anerkennung durch die Veröffentlichung im
„Nature-Journal“. Darüber hinaus konnten weitere bisher unbekannte Interaktionspartner des Androgenrezeptors, wie
beispielsweise das RNA-Bindeprotein
Lin28 oder der Retinsäure-Rezeptor
(ROR-γ) als neuer Ansatz für pharmakologische Entwicklungen identifiziert
werden. Als Mitglied des sogenannten
„West-Coast-Prostate-Cancer-DreamTeams“ war er an großen klinischen
Studien wie z.B. der „PREVAIL“ Studie
beteiligt. In dieser Studie konnte der
signifikante Therapiebenefit von Enzalutamid für Patienten mit einem metastasierten PCa gezeigt werden, wodurch
der Beginn einer Chemotherapie ggf.
weiter hinaus gezögert werden kann.
In seinem klinischen Alltag legt er
besonderen Wert auf die individualisierte
Behandlung seiner Patienten durch ein
Team aus Urologen, Onkologen sowie
Strahlen- Physio- und Psychotherapeuten. Daher war die gemeinsame FallDiskussion von besonders komplexen
Patientenfällen mit beiden Professoren
und allen Oberärzten vor allem für die
jüngeren Assistenzärzte eine wertvolle
Erfahrung. Im Anschluss daran bestand
die Gelegenheit Prof. Evans während
einer „Live-Operation“ über die Schulter
zu schauen und sich wertvolle opera-
Prof. Dr. med. C. P. Evans und Prof.
Dr. med. A. Stenzl beim gemeinsamen Betriebsausflug der Klinik für
Urologie.
tive Tricks anzueignen. Im Mittelpunkt
standen hierbei die „Nerven-erhaltendePräparation“, die Schonung des Schließmuskels, sowie die Nahttechnik der Anastomose. Da neben aller theoretischen
und praktischen Expertise aber auch
die soziale Kompetenz über die Qualität
eines Arztes entscheidet, gipfelte das
Treffen in einem gemeinsamen Skiausflug, an welchem auch das Pflege- und
Verwaltungsteam teilnahm. Abschließendes Fazit - fundierte Weiterbildung
durch Kompetenz mit Herz.
Über die Autorin:
Tina Schubert
Assistenzärztin
Klinik für Urologie Tübingen
Hoppe-Seyler-Str. 3
72076 Tübingen
: [email protected]
Gemeinsame Fall-Diskussion von besonders komplexen Patientenfällen.
Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen
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AUS DER KLINIK
AUS DER KLINIK
Operative Sanierung großer
Nierensteine - ein Erfahrungsbericht aus dem
General Hospital Kuala Lumpur
Simone Bier, Tübingen
Nierensteine werden bei 5-10% der
Menschen während Ihres Lebens gebildet, wobei Männer dreimal häufiger
betroffen sind als Frauen. Am häufigsten ist die Erkrankung idiopathisch, seltener jedoch auf Fehlernährung
oder Stoffwechselerkrankungen
zurückzuführen.
für den Operateur eine ganz besondere
Herausforderung dar. Herr Prof. Stenzl,
ärztlicher Direktor der Klinik für Urologie des Universitätsklinikums Tübingen
ermöglichte seiner Mitarbeiterin Frau
Dr. Bier eine vierwöchige Hospitation
im General Hospital Kuala Lumpur.
Die urologische Abteilung des General Hospitals Kuala Lumpur ist unter
der Leitung von Dr. Murali Sundram.
Sie gilt als eine der besten urologischen Kliniken des Landes und folgt
westlichen Standards. Unter Dr. Murali
sind 6 Urologen und eine Urologin,
Tübingen die Punktionen sonographiegesteuert durchgeführt. Damit die Niere
während der Punktion röntgenologisch
adäquat dargestellt werden kann, füllt
man das Nierenbecken über einen Ureterenkatheter, der von der Niere über
die Blase aus der Harnröhre reicht, mit
Kontrastmittel auf.
Nach suffizienter Punktion des Nierenkelches wird der Punktionskanal
zur Niere auf bis zu einem Durchmesser zwischen 8 und 8,67 mm zu einem
Arbeitskanal aufbougiert. Über diesen
Arbeitskanal kann danach das
Nephroskop eingeführt, der Stein
mittels Laser oder Ultraschalllithotripsie zerkleinert und später
abgesaugt werden. Wenn während dieser Steinzerkleinerung
kein Konkrement in den Harnleiter disloziert, wird im General
Hospital auf die postoperative
Einlage einer Harnleiterschiene
verzichtet und die Patienten können nach Extraktion des passager über den Punktionskanal
inserierten Nierenfistelkatheters
am Folgetag die Klinik verlassen.
In Industrienationen handelt
es sich bei Nieren- oder Harnleitersteinen in 80-90% der Fälle
um Kalziumoxalatsteine. Häufig
sehen wir in der Klinik für Urologie
Tübingen Patienten mit kleineren
Steinen im Harnleiter oder in der
Niere, die mittels ureterorenoskopischer Steinentfernung oder
extrakorporaler Stoßwellentherapie suffizient behandelt werden
können. Seltener leiden unsere
Patienten an großen KelchkonAm General Hospital war es
krementen oder gar NierenbeFrau Dr. Bier möglich bei sehr
ckenausgusssteinen, die mittels
vielen dieser Eingriffe zu assis„mini“-perkutaner Nephrolithototieren und Punktionen sowie die
mie (PCNL) behandelt werden
Zerkleinerung der Steine selbstmüssen. Bei Nierenbeckenausständig durchzuführen.
Frau Dr. Bier mit einem Kollegen aus dem
gusssteinen handelt es sich um
General Hospital Kuala Lumpur.
Konkremente die das NierenDas Team um Dr. Murali war
beckenkelchsystem nahezu komplett
außerordentlich nett und hilfreich,
Ms. Susan Woo, die einzige Kinderuauskleiden und mit einem Verlust der
zeigte Frau Dr. Bier viele Tricks für eine
rologin des Landes, tätig. Außerdem
Nierenfunktion einhergehen können.
suffiziente und schnelle Punktion sowie
werden aktuell zwei urologische Facheine vollständigen Sanierung dieser
ärzte ausgebildet, die bereits Ihre allgeAnders ist dies in Südasien zum Beiungewohnt großen Konkremente.
meine chirurgische Ausbildung, welche
spiel in Malaysia. Hier sehen Urologen
für eine urologische Weiterbildung verÜber die Autorin:
regelmäßig Patienten mit sehr großen
pflichtend ist, abgeschlossen haben.
Nierensteinen oder NierenausgussDr. med. Simone Bier
steinen. Verantwortlich hierfür macht
Im General Hospital werden tägAssistenzärztin
man dafür das in Malaysia bestehende
lich Steinsanierungen mittels PCNL
Klinik für Urologie Tübingen
Äquatorialklima sowie die landestypidurchgeführt. Hierzu erfolgt eine PunkHoppe-Seyler-Str. 3
sche Ernährung. Die operative Sanietion der Niere unter röntgenologischer
72076 Tübingen
rung dieser großen Konkremente stellt
Kontrolle. Im Gegensatz hierzu wird in
: [email protected]
Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen
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Bilderausstellung auf den
Stationen der Klinik für Urologie
Petra Doppelbauer, Schorndorf
Bis vor kurzem war auf unseren Stationen 28 und 29 in der Klinik der Urologie eine Ausstellung von Petra Doppelbauer, einer Künstlerin aus Schorndorf
im Remstal zu sehen.
Seit über 20 Jahren ist sie dort im
regionalen Kunstbereich tätig, und
gehört seit sechs Jahren einer Künstlergruppe an, die sich „ART 5“ nennt. Die
elf Künstler dieser Gruppe leben Kunst,
indem sie zusammen ein altes Bauernhaus gemietet haben und dort arbeiten. Malerei, Bildhauerei und Tonwerkstatt gehören dazu. Frau Doppelbauer
arbeitet sowohl zu Hause im Atelier als
auch bei ART 5. Es entstehen Werke
in Öl und Acryl, sowie Tonskulpturen.
Das künstlerische Arbeiten bereichert
das Leben der Künstler. Doch die Wir-
kung der Kunst beschränkt sich nicht
nur auf diejenigen, die sie erstellen, wie
auch die Ausstellung in unserem Haus
gezeigt hat:
Die Bilder können gefallen oder nicht
gefallen, ein Lächeln oder ein Stirnrunzeln hervorrufen und zu Diskussionen
anregen. Zwei Zitate von Picasso weisen auf die Vielschichtigkeit der Kunst
hin, sowie auf ihre Rolle im Leben des
Künstlers – und auch darüber hinaus:
„Wenn ich wüsste was Kunst ist, würde
ich es für mich behalten.“ Außerdem
sagte er: „Das Geheimnis der Kunst
liegt darin, dass man nicht sucht, sondern findet.“
Auch Petra Doppelbauer behält ihre
Kunst nicht für sich und hofft, dass
der eine oder andere Betrachter darin
etwas findet - ganz ohne zu suchen. Ihr
Haupterwerb ist pädagogisches Arbeiten und ambulante Jugendhilfe. Auch
dort hat die Kunst ihren Raum: Zum
einen zur Förderung begabter Kinder,
zum anderen durch die therapeutischen Effekte der Kunst als Balsam für
die Seele.
Balsam für die Seele - das sollten
auch die Werke auf den Stationen 28
und 29 in der Klinik der Urologie sein.
Über die Künstlerin:
Petra Doppelbauer
Atelier-ART5
Hauptstraße 11
73655 Plüderhausen
: [email protected]
Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen
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AUS DER KLINIK
AUS DER KLINIK
UroFollow
eine prospektive, zweiarmige Multicenterstudie zur
Marker-basierten Nachsorge bei Patienten mit low-risk
Urothelkarzinom der Harnblase
ist ihre Aussagekraft stark untersucherabhängig. Eine alternative, z.B. Markerbasierte Nachsorgestrategie konnte
sich bisher nicht durchsetzen.
Gründe hierfür sind u.a., dass die
Detektionsraten der angewandten Marker (besonders im low risk Kollektiv)
unbefriedigend sind und die Urinmarker-basierte Nachsorge, im Vergleich
zur Zystoskopie aufwendig und teuer
ist. UroFollow ist eine prospektive,
zweiarmige Multicenterstudie zur Marker-basierten Nachsorge bei Patienten
mit low-risk Urothelkarzinom der Harnblase mit der man nun in Kombination
verschiedener, bereits etablierter Urin-
Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen
fität der Tests natürlich ganz erheblich.
Für die ELISA-Tests ist eine Sensitivität
von 68% beschrieben [2]. Problematisch ist vor allem die Anwendungen von
NMP22 als POCT z.B. als Screeningmaßnahme oder IGEL-Leistung, da es
hier häufig falsch positive Ergebnisse
gibt, die Patient wie Behandler gleichermaßen verunsichern können.
Über die Autoren:
Miriam Hegemann,
Dr. med. Tilman Todenhöfer
Fachärzte für Urologie
Klinik für Urologie Tübingen
Hoppe-Seyler-Str. 3
72076 Tübingen
: [email protected]
: [email protected]
Literatur:
1. Hajdinjak, T. (2008). UroVysion FISH test for detecting urothelial cancers: Meta-analysis of
diagnostic accuracy and comparison with urinary cytology testing. Urol. Oncol. Semin. Orig.
Investig. 26, 646–651.
2. Schmitz-Dräger, B.J., Todenhöfer, T., van Rhijn, B., Pesch, B., Hudson, M.A., Chandra, A., Ingersoll,
M.A., Kassouf, W., Palou, J., Taylor, J., et al. (2014). Considerations on the use of urine markers
in the management of patients with low-/intermediate-risk non–muscle invasive bladder cancer.
Urol. Oncol. Semin. Orig. Investig. 32, 1061–1068.
3. Têtu, B., Tiguert, R., Harel, F., and Fradet, Y. (2005). ImmunoCyt/uCyt+ improves the sensitivity of
Miriam Hegemann, Tübingen Tilman Todenhöfer, Tübingen
Die grundlegende Biologie des Harnblasenkarzinoms scheint sich zwischen low und high grade Tumoren
klar zu unterscheiden: Während sich
high grade Karzinome durch eine hohe
Progressionsrate und entsprechender
Aggressivität auszeichnen, wird das
low grade Karzinom bei vielen Patienten zu einer „chronischen Erkrankung“.
30-60% aller Patienten mit low grade
Tumoren erleiden ein Rezidiv innerhalb
der ersten 3 Jahre. In der Nachsorge
des Urothelkarzinoms der Harnblase
stellt die Zystoskopie, in Kombination
mit der Urinzytologie, den aktuellen
Goldstandart dar. Hierbei ist problematisch, dass die Cystoskopie von vielen
Patienten als unangenehm empfunden
und somit Nachsorgeuntersuchungen
zum Teil nicht wahrgenommen werden.
Auch weist die Zytologie eine hohe
Spezifität für high grade, nicht aber bei
low grade Tumoren auf. Des Weiteren
vier Studien-Zentren sollen 260 Patienten eingeschlossen werden. Die
Randomisierung, also Verteilung auf
die Untersuchungsarme, soll 1:1 erfolgen. Die Universitätsklinik für Urologie
Tübingen möchte sich mit 100 Patienten an der Studie beteiligen. Die
verwendeten Marker sind UroVysion,
ImmoCyt/uCyt+ und NMP 22. Alle drei
Marker, bzw. deren Testverfahren sind
von der amerikanischen FDA (Food and
Drug Administration) zugelassen und
bereits in klinischen Studien eingesetzt
worden. Hierbei konnte gezeigt werden, dass sich durch die Kombination
verschiedene Verfahren bessere Vorhersagewerte erzielen lassen als in der
Anwendung der einzelnen Marker [4].
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marker, der Urinzytologie, der Sonographie des Harntraktes und natürlich der
Cystoskopie, Daten für die Erstellung
evidenzbasierter, alternativer Nachsorgeschemata schaffen möchte. Für den
Sommer 2016 ist der Start der Studie,
auch in Tübingen, geplant.
Im Rahmen der UroFollow-Studie soll
die Nachsorge von low risk Tumorpatienten auf zwei unterschiedliche Arten
untersucht werden: Im Usual-care Arm
werden die Patienten in der herkömmlichen Weise, mittels Cystoskopie nachgesorgt. Im Marker-Arm erfolgt die Marker-basierte Nachsorge in Kombination
mit einer Ultraschalluntersuchung des
Harntraktes.
Bei einem positiven Markerbefund,
einer positiven Zytologie oder stattgehabter Makrohämaturie findet eine
Zystoskopie statt. In den insgesamt ►
Auch in einer Tübinger Pilotstudie die
Urin von low-risk, high-risk und gesunden Probanden untersuchte, konnte
man zeigen, dass die Kombination aus
allen drei Markern (UroVysion ImmoCyt/
uCyt+ und NMP 22), sowie der Urinzytologie für die low risk Tumoren eine
positiven Vorhersagewert von 98%
hat. 2% aller low-risk Tumoren werden
allerdings mit der untersuchten Urindiagnostik übersehen. Anders bei high-risk
Tumoren: Hier lag die Detektionsrate
bei 100%. Im Vergleich zu normalen
Urothelzellen weisen Tumorzellen oft
eine erhöhte Kopienzahl aller Chromosomen sowie Deletionen im kurzen
Arm von Chromosom 9 auf. UroVysion
kann eine Aneuploidy von Chromosom
3, 7, 17 und ein Verlust von 9p21 mittels Floureszenz in situ Hybridsierung
(FISH) detektieren. Eine Metaanalyse
aus 2008 zeigte eine Sensitivität von
72%, sowie einer Spezifität von 82% für
UroVysion [1]. ImmoCyt/uCyt+ bedient
sich dreier fluoreszenzmarkierter Antikörper (19A211, M344 und LDQ10),
die sich gegen glycosiliertes CEA (carzinomembrionales Antigen) bzw. tumorspezifische Muzine richtet. Schon früh
wurde hier der zusätzliche Nutzen für
eine Kombination von ImmoCyt/uCyt+
und Zytologie getestet. Allein betrachtet wurde eine Sensitivität von 74% und
eine Spezifität von 62% beschrieben
[3]. NMP22 steht für nukleäres Matrixprotein 22. Das unter anderem von
Blasenkrebszellen exprimierte Eiweiß,
lässt sich sowohl mittels Point-of-CareTests (POCT), als auch quantitativ mittels Enzym-Immunoassay nachweisen.
Hierbei variieren Sensitivität und Spezi-
urine cytology in patients followed for urothelial carcinoma. Mod. Pathol. Off. J. U. S. Can. Acad.
Pathol. Inc 18, 83–89.
4. Todenhöfer, T., Hennenlotter, J., Esser, M., Mohrhardt, S., Aufderklamm, S., Böttge, J., Rausch, S.,
Mischinger, J., Bier, S., Gakis, G., et al. (2014). Stepwise Application of Urine Markers to Detect
Tumor Recurrence in Patients Undergoing Surveillance for Non-Muscle-Invasive Bladder Cancer.
Dis. Markers 2014, 1–7.
Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen
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AUS DER KLINIK
AUS DER KLINIK
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Der Einfluß der HEXVIX® - basierten
transurethrale Blasenresektion auf
die Progression von Urothelkarzinomen der Harnblase
Georgios Gakis, Tübingen
Das Ziel einer fluoreszenzbasierten
Diagnostik von Harnblasenkarzinomen, auch photodynamische Diagnostik (PDD) genannt, ist es im Rahmen
der Zystoskopie tumorsuspekte Areale
optisch hervorzuheben, welche dann
einer exakteren Resektion unterzogen
werden können. Hierzu wird vor Durchführung der Fluoreszenzzystoskopie
über einen transurethralen Einmalkatheter die Substanz (HEXVIX®) in die
Harnblase instilliert und anschliessend
nach einer Einwirkzeit von ca. einer
Stunde die Untersuchung vorgenommen. Hexaminolävulinsäure ist die
Esterform der endogenen Substanz
Aminolävulinsäure. Sie wird nach intravesikaler Applikation vornehmlich
in stoffwechselaktiven Urothelzellen
in den Hämstoffwechsel aufgenommen, und resultiert in einer intrazellulären Akkumulation des photoaktiven
Stoffwechselproduktes Protoporphyrin IX. Nach Blaulichtexposition heben
sich tumorsuspekte Areale durch eine
verstärkte Emission von Rotlicht hervor (Abb. 1). Im Rahmen von randomisierten Studien konnte gezeigt
werden, dass die Detektion von malignen Schleimhautveränderungen der
Harnblase durch den Einsatz der fluoreszenzbasierten Diagnostik verbessert
werden kann. Dies trifft im besonderen
Maße für urotheliale Carcinomata in-situ
zu. Zudem zeigte sich, daß die Anzahl
von intravesikalen Frührezidiven ►
Abb.1: Visualisierung eines Blasentumor. Nach Blaulichtexposition heben sich tumorsuspekte Areale durch eine
verstärkte Emission von Rotlicht hervor.
Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen
Abb.2: Rezidivfreies Überleben im untersuchten Kollektiv aufgeteilt nach der Methode der transurethralen Resektion. Patienten unter HAL-basierter TUR-B hatten ein signifikant verlängertes 3-Jahres Überleben nach radikaler
Zystektomie (Leg.: HAL: Hexaminolävulinat, ALA: Aminolävulinat, WL: Weißlicht) [3].
signifikant unter Verwendung einer PDD
gesenkt werden kann [1]. Der Umstand,
dass in den bisherigen Auswertungen
zum Einfluß der HEXVIX® - basierten
TUR-B kein statistisch signifikanter
Zusammenhang auf die Progression
von Urothelkarzinomen der Harnblase
berichtet werden konnte, ist möglicherweise auch darauf zurückzuführen,
dass in den bisherigen randomisierten Studien das rezidivfreie Überleben
als primärer Studienendpunkt definiert
wurde. Die International Bladder Cancer
Group hat kürzlich eine neue Definition
zur Progression von nicht-muskelinvasiven Urothelkarzinomen vorgeschlagen.
Danach wird neben einer Zunahme
des Tumorgradings auch jegliche
Zunahme im TNM-Stadieneinteilung
als Progression definiert (z.B. Ta nach
Tis/T1, Tis nach T1, Entwicklung eines
≥T2 als auch von lymphogenen oder
hämatogenen Metastasen). Basierend
auf dieser Definition konnte nun anhand
einer neuerlichen Auswertung der randomisierten Phase III Studie, welche die
konventionelle Weißlichtresektion mit
der HEXVIX®-basierten TUR-B verglich,
ein signifikanter Unterschied für die progressionsfreie Zeit berichtet werden [2].
Eine aktuelle Arbeit aus unserer
Klinik zeigt darüber hinaus, dass die
Durchführung einer HEXVIX®-basierten
Resektion während des Erkrankungsverlaufes vor radikaler Zystektomie
einen signifikanten Einfluß auf das
Überleben der Patienten nach der Operation hatte [3] (Abb.2).
Im gynäko-onkologischen Bereich
konnte ferner gezeigt werden, dass bei
Patientinnen mit cervikaler intraepithelialer Neoplasie die topische Anwendung
von Hexaminolävulinsäure in einer
Reduktion der Viruslast von Humanen
Papillomaviren resultierte [4].
Daher sollte es Ziel zukünftiger Studien sein zu untersuchen, inwieweit
sich therapeutische Effekte durch den
Einsatz der Hexaminolävulinsäure
als Phototherapeutikum auch beim
Urothelkarzinom erzielen lassen und
welche molekularen Marker als Prädiktoren für ein Therapieansprechen dienen könnten.
Über den Autor:
PD Dr. med. Georgios Gakis
Oberarzt
Klinik für Urologie Tübingen
Hoppe-Seyler-Str. 3
72076 Tübingen
: [email protected]
Literatur:
1. Burger M, et al. (2013). „Photodynamic diagnosis of non-muscle-invasive bladder cancer with
hexaminolevulinate cystoscopy: a meta-analysis of detection and recurrence based on raw data.“ Eur
Urol 64(5): 846-54.
2. Kamat AM, et al. (2016). „Hexaminlevulinate on progression of bladder cancer – a new analysis.“
Bladder Cancer doi: 10.3233/BLC-160048.
3. Gakis G, et al. (2015). „Fluorescence-guided bladder tumour resection: impact on survival after radical
cystectomy.“ World J Urol 33(10):1429-37
4. Hillemanns P, et al. (2015). “A randomized study of hexaminolevulinate photodynamic therapy in
patients with cervical intraepithelial neoplasia 1/2.” Am J Obstet Gynecol 212(4): 465 e1-7.
Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen
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AUS DER KLINIK
AUS DER KLINIK
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Immunmodulation beim
Nierenzellkarzinom
Jens Bedke, Tübingen
Die Immuntherapie des Nierenzellkarzinoms (NZK) durch eine spezifische Modulation
des Immunsystems erlebt aktuell eine Renaissance in der Behandlung metastasierter
Patienten.
Schon frühzeitig war die Aktivierung
des Immunsystems ein Bestandteil in
der uro-onkologischen Behandlung
des NZK. Die unspezifische Stimulation durch die Zytokine Interferon-α und
Interleukin-2 führte erstmals zu einer
Verlängerung des Gesamtüberlebens
und war bis zum Jahr 2006
die Standardbehandlung bei
metastasierten Patienten.
Therapieansätze in der
Immuntherapie
Peptidsequenzen, die auf der Zelloberfläche von Tumorzellen durch die HLAMoleküle präsentiert werden, nachdem
die intrazelluläre Prozessierung des
Der generelle Ansatz in der ImmunTAA Proteins innerhalb der Tumorzelle
therapie ist die Sensibilisierung des körerfolgte. TAAs werden hierbei typischerpereigenen Immunsystems gegenüber
weise in einer höheren Dichte auf der
dem Tumor, der vom Immunsystem als
Tumorzelloberfläche als auf
gesundem Gewebe abgebildet. Daher eignen sie sich
besonders als Zielantigene,
gegen die das körpereigene
Immunsystem durch CD4+
und CD8+ T-Zellen aktiviert
werden kann. Basierend
auf diesem Konzept der
TAA Aktivierung der angeborenen Immunität wurden
in der Vergangenheit verschiedene Tumorimpfstoffe
getestet, bei denen professionelle Antigen-präsentierende Zellen (APC) oder
dendritische Zellen (DC)
aktiviert wurden [3].
Schematische Darstellung der inhibitorischen Signalwege der PD-1/PD-L1 und CTLA-4 CPI (Ref. 3).
Insbesondere das Auftreten
von
Remission
oder sogar langanhaltenden
Komplettremissionen
belegen die Vulnerabilität
des
Nierenzellkarzinoms
gegenüber einer Aktivierung des Immunsystems. In
einer Cochrane-Metaanalyse
zeigte sich für das Ansprechen auf eine Zytokinbehandlung eine Rate von
13%, das mediane Gesamtüberleben (OS) lag bei 13,3
Monaten [1]. Durch die intravenöse Gabe von hochdosiertem Interleukin-2 konnte
die Ansprechrate auf 22% gesteigert
werden, wobei 7% der Patienten eine
Tumorantwort von mehr als 3 Jahren
zeigten [2]. Dennoch wurde die unspezifische Zytokintherapie, nicht nur aufgrund der Nebenwirkungen, sondern
auch der zu geringen Ansprechraten in
Bezug auf alle behandelten Patienten,
zu Gunsten der Therapie mit Tyrosinkinase- und mTOR-Inhibitoren verlassen.
„fremd“ erkannt und abgewehrt werden soll. Diese Sensibilisierung erfolgt
durch eine Vakzinierung oder die Gabe
von immunstimulierenden Antikörpern
[3].
Die Grundlage für eine präzise Aktivierung des Immunsystems ist das Erkennen sog. Tumor-assoziierte Antigene
(TAA). Tumor-assoziierte Antigene
oder auch Peptide (TUMAP) sind kurze
Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen
IMA901
Bei der Tumorvakzine IMA901
(Immatics, Tübingen, Germany) handelt es sich um einen sog. Peptidimpfstoff, bei dem synthetisch hergestellte
Peptide (n=9), die für entsprechende
tumorassoziierte Proteine kodieren,
als Impfung verabreicht werden. Eine
erste Phase II Studie bei mNZK ►
Färbung eines NZK für PD-L1.
Patienten (n=68) nach Vortherapie
zeigte erstmals, dass die Induktion einer
spezifischen Immunantwort mit der Aktivierung der T Zellen gegen die Impfpeptide in Kombination mit GM-CSF zu
einem verlängerten OS führte. Je stärker
die induzierte Immunantwort war, desto
länger war das OS. Das Gesamtüberleben konnte durch die immunmodulatorische Gabe mit niedrigdosiertem
Cyclophosphamid (300mg/m2 KO) weiter gesteigert werden (23,5 Monate im
+Cy-Arm vs 14,8 Monate im -Cy-Arm; p
= 0,09) [4,5].
Diese positiven Ergebnisse bildeten
die Grundlage für eine Phase III Studie von IMA901 in der Kombination
mit Sunitinib in der Erstlinienbehandlung von mNZK Patienten (IMPRINT;
NCT01265901). Die Ergebnisse wurden
auf dem ESMO 2015 vorgestellt und
ergaben einen negativen Ausgang der
Studie ohne Verlängerung des primären
Endpunktes des Gesamtüberlebens für
den Vakzinearm (Sutent+IMA901: 33,1
Monate vs. Sunitinib alleine: n.r.) [6].
Ebenso war das progressionsfreie Überleben (PFS: 15,1 vs. 15,1 Monate) nicht
unterschiedlich zwischen den Behandlungsgruppen.
Die Auswahl der Kombination von
IMA901 mit dem Tyrosinkinaseinhibitor Sunitinib erfolgte aufgrund positiver
Vorergebnisse von Sunitinib hinsichtlich der Beeinflussung von T Zellen. So
führte die Behandlung mit Sunitinib bei
mNZK Patienten zu einer Erniedrigung
der regulatorischen T Zellen und zu
einer verstärkten Th1 Immunantwort [7].
Die Analyse der induzierten Immunantworten durch die Kombination IMA901
H&E Färbung eines klarzelligen NZK.
+ Sunitinib der in der IMPRINT Studie behandelten Patienten ergab eine
geringere Rate an induzierten Immunantworten im Vergleich zu den Phase
II Daten, so dass dieser angenommene
positive immunmodulatorische Effekt
von Sunitinib mit der Verstärkung einer
T Zell Antwort auf die Vakzine sich in der
IMPRINT Studie nicht bestätigte.
körpereigenen Immunabwehr. Die heute
verfügbaren Substanzen zur Beeinflussung dieses Signalweges sind Antikörper, die entweder an PD-1 oder PD-L1
binden [8]. Dadurch wird das hemmende
Signal aufgehoben und die zytotoxischen T-Zellen können auch PD-L1-positive Tumorzellen bekämpfen.
Nivolumab
Eine weitere Erklärung für den negativen Ausgang der Studie könnte eine
Positivselektion der Patienten (Einschluss von favourable und intermediate
Patienten) sein, da das Gesamtüberleben mit 33,1 Monaten im Vakzinearm
deutlich über den bekannten OS Daten
anderer TKI Erstlinienstudien liegt. Ein
Bias zwischen den Behandlungsgruppen lag jedoch nicht vor.
Modulation immunologischer Checkpoints
Aktuell kündigt sich mit der Entwicklung der „Checkpoint-Inhibitoren“ (CPI)
eine neue Ära in der Immuntherapie an.
Von besonderem Interesse ist der PD-1/
PD-L1-Signalweg. PD-1 ist ein Protein,
das auf T-Zellen exprimiert wird und in
physiologischer Antwort mit dem dem
Liganden PD-L1 zu einer Dämpfung des
Immunsystems nach erfolgter Aktivierung steht. Durch diesen Mechanismus
werden überschießende Immunantworten verhindert und der Entstehung
von Autoimmerkrankungen vorgebeugt.
Diese im Körper vorhanden physiologische „Bremse“ kann von den NZK
Tumoren zweckentfremdet werden,
in dem Nierenzellkarziomzellen eine
Expression von PD-L1 ausbilden. Als
Folge kommt es zu einer Inhibition der
Nivolumab ist ein monoklonaler IG4Antikörper gegen PD-1. Die erste abgeschlossen Phase III Studie (CheckMate
025, NCT01668784) zur Checkpoint
Inhibition im Bereich des metastasierten
Nierenzellkarzinoms wurde mit Nivolumab durchgeführt und zeigte die Überlegenheit von Nivolumab im Vergleich
zu Everolimus bei mNZK Patienten nach
vorheriger VEGF gerichteter Therapie
im Hinblick auf das Gesamtüberleben
(OS, primärer Endpunkt) [9].
Die Studie wurde im Juli 2015 vorzeitig
auf Empfehlung des Data Monitoring
Committe gestoppt, nachdem die planmäßige Interimsanalyse eine Überlegenheit für die Prüfsubstanz Nivolumab (HR
0,73 (98,5% CI, 0.57 to 0,93; p=0.002)
ergeben hatte.
Das mediane OS betrug 25,0 Monate
unter Nivolumabtherapie (95% CI 2,8
– n.r.) vs. 19,6 months (95% CI 17,6 –
23,1) unter Everolimus. Das progressions-freie Überleben (PFS) unterschied
sich nicht signifikant zwischen den Substanzen 4,6 Monate (Nivolumab, 95% CI
3,7 - 5,4) vs. 4.4 Monate (Everolimus,
95% CI, 3,7 - 5.5, p=0.11). Eine anhaltende Tumorantwort >12 Monate wurde
bei 32 (31%) mit Nivolumab behandelten Patienten beobachtet. ►
Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen
14
AUS DER KLINIK
Die Studie zeigte ein gutes Sicherheitsprofil mit einer relativ geringen Rate an
Grad 3 oder 4 behandlungsassoziierten
Nebenwirkungen (Nivolumab: 76 von
406 (19%) der Patienten, Everolimus
145 von 397 (37%) der Patienten). Eine
der häufigen Nivolumab Nebenwirkung
war die Ausbildung einer Fatigue (2%).
Basierend auf diesen Daten erfolgte
die Zulassung für Nivolumab (Opdivo®)
durch die Food and Drug Administration
(FDA) im November. Die Zulassung von
Nivolumab in Deutschland erfolgte im
April 2016.
Weitere Entwicklungen im Bereich
der Checkpoint-Inhibitoren (CPI) sind
Kombinationstherapien. Aktuell sind in
Deutschland zwei Phase III Studien am
Laufen, die CPIs in der Erstlinienbehandlung untersuchen: In der Checkmate 214
Studie (NCT02231749) erfolgt eine Kombination von Nivolumab (PD1-AK) mit Ipilimumab (CTLA-4-AK), die Rekrutierung
ist abgeschlossen, und die Studie befindet sich in der Nachbeobachtungsphase.
In
der
Studie
IMmotion151
(NCT02420821) werden Bevacizumab
und der PD-L1 AK Atezolizumab kombiniert (vs. Sunitinib), In die IMmotion 151
Studie können aktuell Patienten eingeschlossen werden. Weitere zukünftige
Studien werden den TKI Axitinib mit
PD-L1 AK (Avelumab (JAVELIN Renal
101; NCT02684006) / Pembrolizumab)
kombinieren.
TKI 2.0
Trotz der vielen positiven Nachrichten rund um die neue Substanzklasse
der CPI, gibt es weiterhin eine Zahl an
Patienten, die nicht oder nur kurz von
einer Checkpoint-Inhibition profitieren.
Eine Weiterentwicklung von Tyrosinkinaseinhibitoren mit einem veränderten
Wirkspektrum, bzw. die Kombination mit
Everolimus als mTOR Inhibitor erbrachte
sehr interessante Ergebnisse. Cabozantinib ist ein TKI, der neben dem VEGFR2
Rezeptor auch MET inhibiert. Aktuell ist
Cabozantinib für die Behandlung des
metastasierten medullären Schilddrüsenkarzinoms zugelassen (COMETRIQ®).
Bei metastasierten NZK Patienten führte
Cabozantinib (US Handelsname für NZK:
CABOMETYX™) in der Zweitlinienbehandlung zu einer signifikanten Verlängerung des PFS (Primärer Endpunkt) im
Vergleich zum Kontrollarm mit Everolimus (7,4 vs. 3,8 Monate), was zu einer
Zulassung von Cabozantinib in im April
2016 durch die FDA führte [10]. Bei der
Substanz Lenvatinib (Lenvima®) handelt
es sich um einen Multikinase-Inhintor, der
neben den Rezeptoren VEGFR1-3 auch
FGFR1-4, PDGFRα, RET und KIT inhibiert. In der Kombination mit Everolimus
wurde nach Vorbehandlung beim mNZK
Patienten in einer Phase II Studie ein
medianes PFS von 14,6 Monaten beobachtet [11].
Dieses Ergebnis ist vor allem vor dem
Hintergrund interessant, dass alle bisherigen Kombinationstherapien von TKI und
mTOR Inhibitoren beim NZK keine positiven Ergebnisse aufzeigten, bzw. eine zu
große Toxizität aufwiesen. Der Antrag auf
Zulassung dieser Kombination ist aktuell
bei der EMA eingereicht.
Zusammenfassung
Durch die Zulassung von Nivolumab besteht nun auch eine Behandlungsmöglichkeit mit einem Checkpoint-Inhibitor für Patienten mit einem metastasierten
Nierenzellkarzinom. Weitere laufende Studien, auch in der Erstlinienbehandlung
unterstreichen den die Bedeutung der Immuntherapie für die uro-onkologische
Behandlung, welche aktuell eine Renaissance erlebt. Weitere neue Substanzen
aus der Klasse der Tyrosinkinaseinhibitoren (Cabozantinib und Lenvatinib) zeigen
ebenfalls positive Phase III und II Studienergebnisse, so dass hier zukünftig ebenfalls zusätzliche Behandlungsoptionen bestehen könnten.
Über den Autor:
Prof. Dr. med. Jens Bedke
Stv. Ärztlicher Direktor
Klinik für Urologie Tübingen
Hoppe-Seyler-Str. 3
72076 Tübingen
: [email protected]
Literatur:
1. Coppin C, Porzsolt F, Awa A et al. Immunotherapy for advanced renal cell cancer. The Cochrane database of systematic reviews 2005, DOI: 10.1002/14651858.
CD001425.pub2: CD001425
2. McDermott DF, Regan MM, Clark JI et al. Randomized phase III trial of high-dose interleukin-2 versus subcutaneous interleukin-2 and interferon in patients
with metastatic renal cell carcinoma. Journal of clinical oncology : official journal of the American Society of Clinical Oncology 2005; 23: 133-141
3. Bedke J, Gouttefangeas C, Singh-Jasuja H et al. Targeted therapy in renal cell carcinoma: moving from molecular agents to specific immunotherapy.
World journal of urology 2014; 32: 31-38
4. Bedke J, Stenzl A. IMA901: a peptide vaccine in renal cell carcinoma. Expert opinion on investigational drugs 2013; 22: 1329-1336
5. Walter S, Weinschenk T, Stenzl A et al. Multipeptide immune response to cancer vaccine IMA901 after single-dose cyclophosphamide associates with longer
patient survival. Nature medicine 2012; 18: 1254-1261
6. Rini B, Stenzl A, Zdrojowy R et al. An open-label, randomized, phase 3 study investigating IMA901 multipeptide cancer vaccine in combination with sunitinib vs.
sunitinib alone as first-line therapy for metastatic RCC. http://wwweuropeancancercongressorg/Scientific-Programme/Searchable-Programme - anchorScpr 2015, DOI
7. Finke JH, Rini B, Ireland J et al. Sunitinib reverses type-1 immune suppression and decreases T-regulatory cells in renal cell carcinoma patients. Clin Cancer Res
2008; 14: 6674-6682
8. Bedke J, Kruck S, Gakis G et al. Checkpoint modulation - A new way to direct the immune system against renal cell carcinoma. Human vaccines & immunothera-
peutics 2015; 11: 1201-1208
9. Motzer RJ, Escudier B, McDermott DF et al. Nivolumab versus Everolimus in Advanced Renal-Cell Carcinoma. The New England journal of medicine 2015;
373: 1803-1813
10. ChoueiriTK,EscudierB,PowlesTetal.CabozantinibversusEverolimusinAdvancedRenal-CellCarcinoma.TheNewEnglandjournalofmedicine2015;373:1814-1823
11. Motzer RJ, Hutson TE, Glen H et al. Lenvatinib, everolimus, and the combination in patients with metastatic renal cell carcinoma: a randomised, phase 2,
open-label, multicentre trial. The Lancet Oncology 2015; 16: 1473-1482
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Hier steht eine
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•
Behandlung im Rahmen der Zulassung
Einschluss
NIERENZELLKARZINOM
•
STUDIENECKE
16
Keimzelltumoren im klinischen Stadium I
STUDIENECKE
Metastasiert, alle Linien
Seminom, klinisches Stadium IIa/b
PROSTATAKARZINOM
STAR-TOR (NCT 00700258)
SAKK 01/10 (NCT 01593241)
hormonrefraktär, nicht metastasiert (M0)
PROSTATAKARZINOM
hormonrefraktär,
metastasiert
Phase
IV, Dokumentation
der neu-begonnen
Sutent, Axitinib und Torisel
Therapie von
SCOPE
Einschluss
Multizentrische prospektive randomisierte Studie zur Nicht•
neu-initiierte
mit Temsirolimus,
Sunitinib, und
interventionelle
StudieTherapie
zur Untersuchung
des Einflusses
der
Axitinib
Vorbehandlung
vor der Verabreichung von Cabazitaxel auf das
Behandlungsergebnis bei Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem
Prostatakarzinom
Metastasiert,
1st line
Phase II, 1x Carboplatin AUC7 + „involved node“ Radiatio
ARAMIS (NCT 02200614)
Einschluss
•
•
17
Phase III, ODM-201 (Hormonmanipulation der 2. Generation) vs.
Placebo (2:1)
„reines“ Seminom II A/B
pT1-4 cN1-2 cM0
Einschluss
Aktuelle klinische Studien in der Univ ersitätsklinik für Urologie Tübingen
WO
29637 ImMotion 151 (NCT 02420821)
Einschluss
•
Behandlung im Rahmen der Zulassung
Phase III, Therapie mit Atezolizumab (Anti-PD1-Antikörper) +
Bevacizumab vs. Sunitinib (1:1)
NIERENZELLKARZINOM
Bevacizumab15 mg/kg
(alle
2 Wochen i.v.) alle
Metastasiert,
und Atezolizumab 1200 mg i.v.
Linien
Einschluss
STAR-TOR (NCT 00700258)
•
cRCC oder sarkomatoide Histo
Phase IV, Dokumentation der neu-begonnen Therapie von
• Axitinib
Karnofsky
> 70
Sutent,
und Torisel
Einschluss
Ausschluss
••
•
•
•
•
Metastasiert,
line
Metastasiert, 1 line
WO 29637 ImMotion 151 (NCT 02420821)
PAZOREAL
Phase III, Therapie mit Atezolizumab (Anti-PD1-Antikörper) +
Prospektive
Bevacizumabnicht-interventionelle
vs. Sunitinib (1:1) Studie (NIS) zur Untersuchung
der Effizienz und Sicherheit von Pazopanib (Votrient®) und
®
Bevacizumab15
mg/kg
und Atezolizumab
1200 mg i.v.
Everolimus
(Afinitor
) im Real-Life
Setting bei fortgeschrittenem
(alle 2 Wochen i.v.) in einer wachsenden Therapieumgebung
Nierenzellkarzinom
Einschluss
cRCC oder sarkomatoide
Histo
•
Behandlung
im Rahmen der
Zulassung
•
Karnofsky
>
70
Dokumentation von 2/3 linie geplant.
Ausschluss
stattgehabte Organ-oder KM-Transplantation
•
laufende Therapie mit Immunsupressiva
HODENKARZINOM
HODENKARZINOM
st
Phase II, 1x Carboplatin AUC7 + „involved node“ Radiatio
Phase II, 1x Carboplatin AUC7 + „involved node“ Radiatio
Einschluss
Einschluss
•
„reines“ Seminom II A/B
••
„reines“
Seminom
pT1-4 cN1-2
cM0 II A/B
•
pT1-4 cN1-2 cM0
Ausschluss
Ausschluss
•
erhöhtes AFP
••
erhöhtes
GFR<50 AFP
••
GFR<50
Fernmetastasen
•
Fernmetastasen
UROTHELKARZINOM
UROTHELKARZINOM
Lokal-begrenzt
Lokal-begrenzt
SPIES (NCT 02252549)
SPIES (NCT 02252549)
klinische Anwendung des Professional Image Enhancement
klinische
Anwendung des Professional Image Enhancement
System (SPIES)
System (SPIES)
SPIES+Weißlicht-TUR-B vs. Weißlicht-TUR-B (1:1)
SPIES+Weißlicht-TUR-B
vs.fürWeißlicht-TUR-B
Uro-Telegramm
| Informationen der Klinik
Urologie Tübingen (1:1)
Einschluss
Einschluss
laufende Therapie mit 5-ARIS
Lokal-begrenzt
hormonsensitiv
hormonrefraktär, nicht metastasiert (M0)
hormonsensitiv
SPIES (NCT 02252549)
PREFERE (NCT01717677)
PROSPER (NCT01717677)
(NCT 02003924)
PREFERE
klinische Anwendung des Professional Image Enhancement
System (SPIES)
Präferenzbasierte randomisierte Studie zur Evaluation von Behandlungsmodalitäten beim Prostatakarzinom mit niedrigem
oder frühen intermediären Risiko
Phase III, Enzalutamid
vs. Placebo
(2:1) zur Evaluation von BePräferenzbasierte
randomisierte
Studie
handlungsmodalitäten beim Prostatakarzinom mit niedrigem
oder frühen intermediären Risiko
Einschluss
Einschluss
•
PSA Anstieg unter LH-RH Therapie
Einschluss
•
PSA Verdopplungszeit < 10 Monate
•
neu-diagnostiziertes Prostatakarzinom (< 3 Monate)
•
PSA > 2 ng/ml
•
cT1-cT2b
•
Gl. 7a, PSA bis 10 µg/l
Ausschluss
Einschluss
•
•
•
cystoskopischer V.a. (primär/Rezidiv) pTa/1/CIS
kein Tumor im oberen Harntrakt
keine Bestrahlung im Becken
Ausschluss
•
•
ausgeprägte Makrohämaturie
stattgehabte Instillationstherapie < 6 Mon.
Lokal-begrenzt
NIMBUS
Phase III, Behandlung von hochrisiko, nicht-muskelinvasivem
Urothelkarzinom der Harnblase in Standard oder reduzierter
BCG-Dosierung
Einschluss
•
Erstindikation zur BCG-Instillation
Phase III, Ramucirumab (VEGF-2-Rezeptor-Antagonist) vs.
Placebo plus Docetaxel (1:1)
SAKK 01/10 (NCT 01593241)
SAKK 01/10 (NCT 01593241)
•
•
hoch-dosierte Kortikoide
PROSTATAKARZINOM
Prospektive nicht-interventionelle
Studie (NIS) zurvon
Untersuchung
Fragebogen
basierte Studie
zur Lebensqualität
Patienten
®
Fragebogen
Studie
zurvon
Lebensqualität
von Patienten
der Hodentumoren
Effizienzbasierte
und im
Sicherheit
Pazopanib
(Votrient
) und
mit
klinischen
Stadium
I
®
mit
Hodentumoren
im
klinischen
Stadium
I
Everolimus (Afinitor ) im Real-Life Setting bei fortgeschrittenem
Nierenzellkarzinom
in einer wachsenden Therapieumgebung
Einschluss
Einschluss
•
Keimzelltumoren im klinischen Stadium I
Einschluss
•
Keimzelltumoren im klinischen Stadium I
•
Behandlung
im Rahmen
der Zulassung
Seminom,
klinisches
Stadium
IIa/b
Seminom, klinisches Stadium IIa/b
Ausschluss
PROSTATAKARZINOM
metastasiert, nach Cisplatin-Versagen
Dokumentation von 2/3 linie geplant.
PSA-Anstieg unter LH-RH
PSA-Verdopplungszeit < 10 Mon.
PSA > 2 ng/ml
UROTHELKARZINOM
Metastasiert, 1 line
Keimzelltumoren
im klinischen Stadium I
Keimzelltumoren im klinischen Stadium I
PAZOREAL
QoL Hodentumoren
QoL Hodentumoren
•
•
•
erhöhtes AFP
GFR<50
Fernmetastasen
SPIES+Weißlicht-TUR-B vs. Weißlicht-TUR-B (1:1)
neu-initiierte
mitKM-Transplantation
Temsirolimus, Sunitinib, und
stattgehabte Therapie
Organ-oder
Axitinib
laufende Therapie mit Immunsupressiva
1st
st
•
Ausschluss
RANGE (NCT 02426125)
Ausschluss
•
bekannte Blutungsdiathese
•
Z.n. GI-Perforation < 6 Mon.
•
thromboembolisches Ereignis oder Blutung
Grad III < 3 Mon.
•
GFR <30 ml/min
•
Proteinurie
•
•
•
neu-diagnostiziertes Prostatakarzinom (< 3 Monate)
cT1-cT2b
Gl. 7a, PSA bis 10 µg/l
Ausschluss
•
•
•
•
funktionelle Obstruktion
Prostatavolumen > 60 g oder großer Mittellappen
chronische Entzündungen des Enddarms
Kontraindikationen für die angebotenen TherapieOptionen
hormonsensitiv, oligo-metastasiert (M1b)
gRAMPP (NCT 02454543)
Klinische Evaluierung der radikalen Operation bei lokalfortgeschrittenem und rein össär, oligometastischem Prostatakarzinom (1:1)
Einschluss
•
histologisch gesicherten Prostata-CA (ED
bis 6 Monate vor Randomisierung)
•
1-3 ossäre Metastasen
•
PSA < 150 ng/ml
•
asymptomatische/gering symptomatische Erkrankung
•
lokal resektables Tumorstadium ≤ 75 Jahre
Ausschluss
•
Opioid-Analgetika
•
Nachweis von visceralen Metastasen oder Hirnmetastasen
•
neuroendokrine/kleinzellige Differenzierung
•
Charlson-Komorbidity-Index > 2
•
schwere Allgemeinerkrankungen
PROSTATAKARZINOM
hormonrefraktär, nicht metastasiert (M0)
Ausschluss
•
Epilepsie
•
funktionelle Obstruktion
•
Prostatavolumenmetastasiert
> 60 g oder großer
Mittellappen
hormonrefraktär,
(M1b)
•
chronische Entzündungen des Enddarms
•
Kontraindikationen
für die angebotenen TherapieREASSURE
(NCT 02141438)
Optionen
Phase IV, Anwendungsbeobachtung mit XOFIGO
Einschluss
hormonsensitiv,
oligo-metastasiert (M1b)
•
symptomatische, ossäre Metastasierung
gRAMPP (NCT 02454543)
Ausschluss
Klinische
Evaluierung der radikalen Operation bei lokal•
vorherigeund
Therapie
mit XOFIGO
fortgeschrittenem
rein össär,
oligometastischem Prosta•
fehlende
takarzinom
(1:1) Knochenmarksreserve
•
viszerale oder ausgedehnte lymphogene
Einschluss
Metastasierung
•
histologisch gesicherten Prostata-CA (ED
bis 6 Monate vor Randomisierung)
hormonrefraktär,
metastasiert, chemonaiv
•
1-3 ossäre Metastasen
•
PSA < 150 ng/ml
SOTIO (NCT 02111577)
•
asymptomatische/gering symptomatische Erkrankung
• III, lokal
resektables Tumorstadium
≤ 75 Jahre
Phase
Firstline-Docetaxel
plus Vakzinierung
mit extracorporal stim. T-Lymphozyten vs. Placebo (2:1)
Ausschluss
•
Opioid-Analgetika
Einschluss
••
Nachweis
von visceralen
Metastasen
oder2 Hirnmetabiochemischer
oder rad. Progress
(mind.
Knochenstasen
metastasen
oder
messbare
Läsion)
PROSTATAKARZINOM
•
neuroendokrine/kleinzellige Differenzierung
•
Charlson-Komorbidity-Index > 2
hormonrefraktär,
metastasiert
•
schwere Allgemeinerkrankungen
SCOPE
hormonrefraktär, nicht metastasiert (M0)
Phase III, ODM-201
ARN-509 (Hormonmanipulation
(Hormonmanipulation der
der 2. Generation) vs.
Placebo (2:1)
Multizentrische prospektive randomisierte Studie zur Nichtinterventionelle
Studie01946204)
zur Untersuchung des Einflusses der
SPARTAN (NCT
Vorbehandlung vor der Verabreichung von Cabazitaxel auf das
Phase III, ARN-509 (Hormonmanipulation
der 2. Generation)
vs.
Behandlungsergebnis
bei Patienten mit metastasiertem
kastratiPlacebo (2:1) Prostatakarzinom
onsresistentem
Einschluss
••
PSA-Anstieg
PSA-Anstieg unter
unter LH-RH
LH-RH
••
PSA-Verdopplungszeit
PSA-Verdopplungszeit <
< 10
10 Mon.
Mon.
••
PSA
PSA >
>2
2 ng/ml
ng/ml
Einschluss
Einschluss
•
PSA-Anstieg unter LH-RH
•
Behandlung im Rahmen der Zulassung
•
PSA-Verdopplungszeit < 10 Mon.
•
PSA > 2 ng/ml
SPARTAN
(NCT
01946204)
ARAMIS (NCT
02200614)
Ausschluss
Ausschluss
•
laufende Therapie mit 5-ARIS
•
laufende Therapie mit 5-ARIS
Epilepsie
•
hoch-dosierte Kortikoide
hormonrefraktär, nicht metastasiert (M0)
PROSPER (NCT 02003924)
Phase III, Enzalutamid vs. Placebo (2:1)
Einschluss
•
PSA Anstieg unter LH-RH Therapie
NIERENZELLKARZINOM
Ausschluss
•
laufende Therapie
mit 5-ARIS
Metastasiert,
alle Linien
•
Epilepsie
STAR-TOR (NCT 00700258)
Phase IV, Dokumentation der neu-begonnen Therapie von
Sutent, Axitinib und Torisel
Einschluss
•
neu-initiierte Therapie mit Temsirolimus, Sunitinib, und
Axitinib
Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen
Metastasiert, 1st line
18
Impressum:
Verantwortlich für den Inhalt:
Prof. Dr. med. A. Stenzl
Schriftleitung: Dr. med. M. Adam
Layout: B. Golinski
Druck: Mauser & Tröster, www.MTDruck.de
Auflage: 2.000 Stück
PERSONALIA | TERMINE
Herr Michael Denner unterstützt
seit 01.02.2016 das administrative
Team im Sekretariat von Prof. Dr. med.
Stenzl.
Frau Dr. med. Simone Bier ist im
Rahmen eines Forschungsaufenthalts
seit 01.04.2016 für ein Jahr am „Naturwissenschaftliche und Medizinische
Institut“ (NMI) in Reutlingen tätig.
POSTTHERAPEUTISCHE KONFERENZ
PROSTATAKREBS ZENTRUM TÜBINGEN
Interdisziplinäres Tumorboard des
Südwestdeutschen Tumorzentrums für
Urogenitale Tumoren (ZUG).
Beginn:jeden Dienstag, 16.00 Uhr
Ort:
Konferenzraum Urologie
(Poliklinik), CRONA Ebene 03
Anmeldung: Fax an 07071/29 5092
E-Mail: [email protected]
Frau Dr. med. Susanne Schnürer
wurde am 18.02.2016 der Doktorgrad
verliehen.
Ihre Dissertation trägt den
Titel:
„Adsorptionsverhalten von Everolimus
in vitro und Auswirkungen auf die Zellkultur“.
Herr Dr. med. Stefan Aufderklamm
ist zum 31.05.2016 aus unserer Klinik
ausgeschieden.
Er hat zum 01.06.2016 eine Stelle als
Oberarzt in der urologischen Klinik des
Diakonie-Klinikums Stuttgart angetreten.
PATIENTENABEND - PROSTATAKREBS,
WAS SOLLTEN SIE WISSEN?
Patienteninformationsveranstaltung
Termin: 27. September 2016
Beginn: 18.00 Uhr
Ort: Hotel Stadt Tübingen
Veranstalter:
I-MED Institute GmbH
UROONKOLOGISCHER ARBEITSKREIS
HPV-VIREN/PENISKARZINOM
Termin: 26. Oktober 2016
Beginn: 19.30 Uhr
Ort: Hotel Stadt Tübingen
Organisation:
Prof. Dr. med. J. Bedke
Kontakt: Fr. Flamm
Tel.: 07071/29 80349
iPET - INTERDISZIPLINÄRES PROSTATAKARZINOM EXPERTEN TREFFEN
Termin: 16. November 2016
Ort: Mövenpick Hotel,
Flughafen Stuttgart
Kontakt: Fr. Flamm
Tel.: 07071/29 80349
Universitätsklinikum Tübingen
Klinik für Urologie
Hoppe-Seyler-Str.3
72076 Tübingen
Ärztlicher Direktor
Prof. Dr. med. Arnulf Stenzl
Sekretariat (8.00 Uhr - 17.00 Uhr)
Tel.: 07071 29-86613
Fax: 07071 29-5092
E-Mail: [email protected]
Stellvertretender Ärztlicher Direktor
Prof. Dr. med. Jens Bedke
Schwerpunkte: Operative Uro-Onkologie der
Prostata, Blase, Niere und Hoden, med. Tumortherapie, Immuntherapie
E-Mail: [email protected]
Oberarzt-Sekretariat
Tel.: 07071 29-80349
E-Mail: [email protected]
Herr Dr. med. Tilman Todenhöfer
ist seit 07.07.2016 Facharzt für Urologie.
Frau Viktoria Stühler hat am
01.09.2016 eine Stelle als Assistenzärztin in unserer Klinik angetreten.
Dr. med. Tilman Todenhöfer
Facharzt für Urologie
E-Mail:
[email protected]
E-Mail:
[email protected]
Dr. med. Simone Bier
Assistenzärztin
E-Mail:
[email protected]
Service Hotline (24h-Hotline)
Tel.: 07071/29 86000
Fr. Inês Anselmo da Costa
Assistenzärztin
Hochschulambulanz (8.00 Uhr - 15.30 Uhr)
Leitung: Janet Meye
E-Mail: [email protected]
Hr. Dominik Docter
Assistenzarzt
Anmeldung:
Tel.: Fax: E-Mail:
[email protected]
Monika Lanz
07071/29 86565
07071/29 5880
Belegungsmanagement (8.00 Uhr - 16.00 Uhr)
Kontakt:
Barbara Schäffler
Tobias Adam
Tel.: 07071/29 84097
Fax: 07071/29 84170
E-Mail: [email protected]
Hr. Niklas Harland
Assistenzarzt
E-Mail:
[email protected]
Oberärztin
Dr. med. Meike Adam
Schwerpunkte: Endo-Urologie
E-Mail: [email protected]
Hr. Fahmy Nabil Hassan
Assistenzarzt
E-Mail:
[email protected]
Stationen Urologie:
Bereichsleitung: Albrecht Röhm
E-Mail: [email protected]
Oberarzt
Dr. med. Bastian Amend
Schwerpunkte: Andrologie, Neurourologie,
Inkontinenz, Steintherapie
E-Mail: [email protected]
Fr. Miriam Hegemann
Fachärztin für Urologie
Stationsleitung: Andreas Kintzinger
E-Mail: [email protected]
Oberarzt
PD Dr. med. Georgios Gakis
Schwerpunkte: Urothelkarzinom, radikale
Zystektomie, Latissimus Dorsi Detrusor Myoplastie
E-Mail: [email protected]
Oberarzt
Dr. med. Steffen Rausch
Schwerpunkte: Endo-Urologie, Andrologie
E-Mail: [email protected]
Oberarzt
Dr. med. Markus Renninger
Schwerpunkte: Urologische Diagnostik,
Funktionelle Urologie, Gutartige Prostataerkrankungen
E-Mail: [email protected]
Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen
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Hr. Bandar Alhubaishy
Assistenzarzt
E-Mail:
[email protected]
Oberarzt
PD Dr. med. Stephan Kruck
Schwerpunkt: Prostatakarzinomdiagnostik,
Urologische Bildgebung, Laparoskopie
E-Mail: [email protected]
Herr Dieter Henger, Leitung der
Zentral-OP Pflege Urologie wurde zum
30.06.2016 in den Ruhestand verabschiedet.
ADRESSEN
E-Mail:
[email protected]
Dr. med. Johannes Mischinger
Assistenzarzt
Station 28 (A7 Ost)
07071/29 86651
Tel.: E-Mail:
[email protected]
Station 29 (A7 Nord)
Tel.: 07071/29 86642
Fax: 07071/29 5432
Fr. Eva Neumann
Assistenzärztin
Wachzimmer Urologie
Tel.: 07071/29 84076
E-Mail:
[email protected]
Endo-Urologie
Leitung: Elke Cielo
E-Mail: [email protected]
Dr. med. Susanne Schnürer
Assistenzärztin
E-Mail:
Zuständigkeit ZUG
[email protected] Koordination: Prof. Dr. med.
Fr. Tina Schubert
Assistenzärztin
Jens Bedke
Kontakt:
Fr. Eva Neumann
E-Mail: [email protected]
E-Mail:
[email protected]
Fr. Viktoria Stühler
Assistenzärztin
E-Mail:
[email protected]
Studienteam
Leitung: Fr. Miriam Hegemann
Tel.: 07071/29 87235
Fax: 07071/29 4396
E-Mail: [email protected]
Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen
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