Lektürkurs Sozialpsychologie 1 Hausarbeit 1 – 23.10.2006 Bearbeiter: Felix Müller Frage: Wie lässt sich die Sozialpsychologie von anderen Sozialwissenschaften abgrenzen? Um diese Frage zu klären muss man sich darüber bewusst sein wie und woraus sich die Sozialpsychologie entwickelt hat. Geschichtliche Grundlage der Sozialpsychologie ist die Gestaltpsychologie die sich damit beschäftigt wie Menschen ihre Umgebung subjektiv erfassen und wie sie ihre Umgebung interpretieren. Diese Betrachtungs- und Hinterfrageweise hat sich die Sozialpsychologie zu eigen gemacht. Somit kann man nicht – wie z.B. im Behaviorismus – das Verhalten einer Person rein auf fest definierten Einflüssen hin interpretieren, vielmehr muss man Handlungsweisen in den sozialen Kontext einfügen. Insofern bekommen Begriffe wie „Gruppenzwang“ oder auch „Selbst-erfüllende Prophezeiung“eine Bedeutung. Sozialpsychologie ist also die wissenschaftliche Untersuchung über den Einfluss real vorhandener, aber auch eingebildeter Personen auf die Art und Weise wie Menschen denken, fühlen und handeln – die Studie von sozialen Einflüssen. Wichtig ist hierbei, dass Sozialpsychologie eine empirische Wissenschaft ist. Hier wird auch deutlich worin der Unterschied zwischen Soziologie und Sozialpsychologie besteht: Die Sozialpsychologie beschäftigt sich mit dem Verhalten einzelner Individuen, während die Soziologie sich mit Theorien beschäftigt die generelle Gesetzmäßigkeiten für ganze Gesellschaften beschäftigt (Mikrokosmos vs. Makrokosmos). Die Persönlichkeitspsychologie scheint schon enger mit der Sozialpsychologie verwandt zu sein, ist aber dennoch ein anderes Feld, da sie beschreibt worin sich Menschen unterscheiden, nicht worin sie sich ähneln. Der Ansatz ist also ein anderer. Diese Unterschiede sind genau die, die die Sozialpsychologie von anderen Sozialwissenschaften abgrenzt. Eigener Gedanke: 1. Was passiert wenn der „Self-Esteem approach“ für ein Individuum nicht mehr aufrecht zu erhalten ist? Ist das eine sozialpsychologische Begründung für suizidale Personen? Wie wird Suizidgefährdung von anderen Disziplinen erklärt? 2. Es wird betont, dass Sozialpsychologie eine empirische Wissenschaft ist. Ich kann mir aber noch nicht richtig vorstellen wie man solche sozialen Einflüsse tatsächlich empirisch erfassen kann. Ich glaube schon, dass man am Ende einer Studie durchaus generalisieren kann wie eine Person auf bestimmte soziale Einflüsse reagieren wird, allerdings hängt seine Reaktion in letzter Konsequenz eben doch von seinen eigenen Erfahrungen, seiner momentan Stimmung usw. ab. Insofern kann er eben doch unerwartet reagieren. Genau dies kann ja auch bei Untersuchungen passieren. Ergo kann man nicht einfach eine Schnittmenge aus den erfassten Daten sammeln, sondern muss die Daten doch noch interpretieren, was man meistens wohl so machen wird wie man das Ergebnis erwartet, schon allein um sein eigenes Ego zu stärken. Wie geht man dieses Problem an?