173. Vogelgrippe_2005.10.17.

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173.Vogelgrippe!
... Hysterie oder tatsächliche Gefahr?
1.
Einleitung
Diesmal habe ich mir einige Zeit gelassen, bis ich nun dieses aktuelle Thema, welches sicher sehr
viele Menschen zur Zeit beschäftigt, aufarbeite. Zuerst mussten unzählige Quellen ausgelotet werden, um wie Sie es gewohnt sind, Ihnen einen soweit nur möglichen und seriösen Überblick zu
verschaffen. Dazu waren die kontroversen Eindrücke aus den Medien, zum Beispiel auch die ARENA
vom letzten Freitag, kaum hilfreich. Auch die Äusserungen von direkt Involvierten, sei es vom BAG
oder dem Veterinäramt des Bundes, konnten kaum wirklich Klarheit schaffen. So habe ich, wie
Ihnen bekannt, das ganze von unten herauf umfassend betrachtet und hier also mein Bericht!
2.
Pandemien
Unter Pandemie versteht man den länderübergreifenden oder sogar weitweiten Ausbruch einer
Krankheit. Im Gegensatz zu Epidemien ist eine Pandemie weder zeitlich noch örtlich beschränkt,
will also heissen, weltweit und jederzeit. Und noch einen Griff in die Geschichte, um einige vergangene Beispiele aufzuzeigen:
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Pest I
1347 – 1352
Pest II
1896 – 1945
Span. Grippe 1918 – 1920
Asiat. Grippe
1957
Hongkong Grippe
1968
AIDS
seit ca. 1980
Ganz Europa, ca. 25 Mio Tote, rund 1/3 der Bevölkerung
man staunt, weltweit, rund 12 Mio Tote
weltweit, rund 500 Mio Kranke und ca. 50 Mio Tote
weltweit, 1 Mio Tote
weltweit, 0,7 Mio Tote
bisher ca. 40 Mio Infizierte und ca. 20 Mio Tote
Diese – auch sehr unvollständige Aufstellung – ruft natürlich nach Erklärungen. Wir wissen heute
mit Bestimmtheit, dass die gefürchtete Lungenpest, „der Schwarze Tod“, bei entsprechender Hygiene und Quarantäne sofort eingedämmt werden könnte, was schon für damals galt!
Vorweg sei auch AIDS kommentiert: die Herkunft liegt bis heute im Dunkeln, man nimmt an, dass
der Erreger aus Afrika durch die Meerkatzen den Weg in die Zivilisation fand. Diese Tiere können
wie auch Schimpansen das Virus tragen, erkranken selber aber nicht daran. Die Essgewohnheiten
in Afrika und der käufliche Billigsex haben dann den Weg geebnet. Der Schutz vor AIDS ist aber
bekanntlich einfach, da sich die Übertragung nur durch den Austausch von Körperflüssigkeiten wie
Blut und Samen herstellen lässt: „Safer Sex“. Zur Zeit gibt es zwar noch keine Impfung, aber verschiedene Medikamente - Cocktails versprechen viel Erfolg, wobei zu beachten ist, dass AIDS eigentlich nur bedeutet, dass das Immunsystem nicht mehr richtig funktioniert und auch eine Infektion noch gar nicht bedeutet, dass die Folgen dieser Immunschwäche auftreten. Interessant für die
nun folgende Grippebetrachtung ist aber der Umstand, dass wir bis heute noch keinen brauchbaren
Impfschutz entwickeln konnten, weil das Virus ständig mutiert!
So kommen wir zu den grossen Grippe-Pandemien, 1918 - 20 – 1957 und 1968:
Die Spanische Grippe – das wurde dank der erst kürzlichen Überprüfung der Gewebeproben von
Toten, u. a. auch aus Alaska (Halbinsel Seward – Gräber im Permafrost festgestellt) – fusste eindeutig auf einem Vogelgrippe-Virus, mit Stamm A/H1N1. Diese und alle weiteren Epidemien oder
Pandemien hatten ihre Ursache in Influenzviren der Gruppen A, seltener B, die in der Lage sind,
ihre antigen Oberflächenmoleküle „HA – Hämagglutinin“ und „NA – Neuraminidase“ ständig zu
verändern. Das schaffen sie bei der Möglichkeit der Übertragung auf einen neuen Wirt und im besonderen, wenn dieser mit einem herkömmlichen Stamm schon infiziert ist. Da unser Immunsystem einmal generationen- und dann erfahrungsbezogen ist, kann dieses solche Mutationen schlecht
oder gar nicht erkennen. Diese grundsätzlichen Mutationen treten – siehe oben – in einem Zeitintervall von 10 bis 40 Jahren auf und verbreiten sich dann explosionsartig über die ganze Erde, mit
Infektionsraten bis zu 50 %. Wobei wir heute zwar über viele Möglichkeiten der Reaktion verfügen,
andererseits mit der absoluten Mobilität diesen Vorsprung sicher wenigstens teilweise einbüssen!
Überraschend sind sich die Virenforscher einig: die nächste Pandemie kommt bestimmt, es fragt
sich nur wann! Wenn wir SARS mal aussen vor lassen, hatten wir nun eine Pause von rund 37 Jahren. Gleichzeitig sagen die Forscher auch: Als die grösste vorstellbare und realistisch globale Katastrophe gilt heute eine Grippe-Pandemie. Diese würde die meisten Gesundheitssysteme der Nationen, wenn nicht sogar alle, völlig überfordern, nebst dem einhergehenden wirtschaftlichen Kollaps.
Aber das ist nochmals ein ganz anderes Thema, dass bisher noch in keinster Weise nur schon
grundsätzlich andiskutiert wurde.
3.
Die Pandemie läuft bereits auf vollen Touren, nämlich bei den Vögeln!
Die Geflügelpest wurde erstmals 1878 in Italien beobachtet, in den dreissiger Jahren in Europa,
Amerika und Asien, aber in weit harmloseren Varianten. Erst 1983 wurden neue Stämme in Irland
und den USA festgestellt, wobei Millionen Vögel den Tod fanden. Dann erfolgte 1992 Ausbrüche in
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Mexiko und 1997 in Hongkong, welche mit rigorosen Massnamen – Keulen der ganzen entsprechenden Tierarten - scheinbar eingedämmt werden konnten.
Diese Geflügelpest oder auch Vogelgrippe benannt, wir seit 1981 als hochansteckende Vireninfektion bei den Tieren bezeichnet. Sie erfasst Hühner, Puten, Gänse, Enten und wildlebende Wasservögel und kann sich grundsätzlich auf alle Vögel ausbreiten. Sie verläuft bei den erstgenannten Tieren
meist tödlich, während andere als Reservoirwirte, also Überträger fungieren. Der zurzeit aktive
Virenstamm ist das A/H5N1, welches sich seit 2003 zuerst langsam und nun immer schneller vom
östlichen Rand Asiens bis jetzt sogar nach Europa ausgebreitet hat. Zurzeit ist es eindeutig nachgewiesen in der Türkei, Rumänien, Bulgarien, dem europäischen Teil Russlands, Griechenland und
Italien. Aktuelle Verdachtsfälle bestehen in Deutschland und Österreich, das als letzter Stand vom
14. Februar 2006 abends. So betrachtet läuft also die Tier-Pandemie schon längst und es ist nur
noch eine Frage von Tagen, bis der erste Infektionsfall auch in der Schweiz festgestellt wird.
Es sind verschiedene Gründe, warum sich diese Tierseuche, trotz allen Anstrengungen, ungebremst
immer schneller ausbreitet:
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Vogelzug:
Jeden Herbst ziehen sich die verschiedensten Vogelarten aus dem sibirischen und nordeuropäischen Raum in wärmere Zonen zurück, zum Teil nach Afrika oder auch nur bis zu uns.
Diese Tiere kommen aus bereits betroffenen Gebieten oder haben diese durchquert. Wie
oben beschrieben, müssen sie nicht selber daran erkranken, sondern können auch „nur“
Träger oder Wirt sein. Tierwissenschaftler sehen den Herbstzug als weniger gefährlich an,
als den vom Frühling. Die Tiere aus den bereits verseuchten Gebieten nehmen ihren Weg
eher via Kleinasien, deshalb auch die positiven Fälle rund um das Donaudelta und die angrenzenden Gebiete. Höchste Gefahr wird aber sicher im Frühling 2006 herrschen, wenn
diese Tiere, welche sich gemeinsam im nordafrikanischen Raum aufgehalten haben, via Europa dann gegen Norden streben!
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Fleischschmuggel und verbotene Importe
Zwar ist das H5N1 wie alle bisherigen Grippeviren nicht hitzebeständig. Aber als Rohfleisch
oder in nicht erhitzten Produkten kann es durchaus jahrelang „still“ überleben. Das beweisst ja auch der Nachweis des spanischen Stammes, siehe oben, nach fast hundert Jahren. Unter dem Preisdruck sind noch immer kriminelle Elemente bereit, Geflügelfleisch
gleich welcher Herkunft in unsere Gebiete zu schmuggeln. Dazu kommen Ausländer, welche
bei dem Besuch der Heimat es nicht lassen können, was von zu Hause mitzubringen. Die
Übertragungsmöglichkeiten sind da vielfältig, wie die ungebremste Kraft dieser Viren, neue
Wirte zu finden und nutzen wissen.
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Freilandtierhaltung
Es ist kaum auszuhalten, für Menschen, die alle Produkte aus natürlicher Haltung um jeden
Preis vorziehen. Aber gerade diese Tiere sind am meisten beim Vogelzug gefährdet. Eine
kleine Zwischenlandung von infizierten Wildgänsen und beim brave Picken der unbedarften
Hühner vor Ort und kann es schon passiert sein. Zwar wissen sowohl die Behörden wie
auch die Halter, dass beim geringsten Verdachtsfall das Keulen, Vernichten des ganzen
Tierbestandes angesagt ist. Das kann langen oder nicht, es ist eine reine Glücksfrage.
Zusammenfassend muss also festgestellt werden, die Geflügelpest ist unaufhaltsam auf dem Vormarsch, dass sie uns erreicht ist sicher, es ist nur noch die Frage des „wann“ offen! Die Übertragung auf andere Tiere, zum Beispiel Schweine und auch andere Huftiere wurde schon festgestellt.
5.
Die Vogelgrippe springt auf den Menschen über!
Zwar erst in Asien, aber mit letzter Sicherheit, ist dieses H5N1-Virus bereits auf Menschen übergesprungen. Es waren bisher vor allem Leute, welche sich intensiv mit Geflügelzucht befasst hatten.
Aber diese Schwelle hat dieses Virus bereits mehrfach geschafft. Von 122 infizierten Menschen
starben 64 daran, die Ansteckung hat also eine erschreckend hohe Mortalität. Die Opfer waren in
den Ländern Vietnam, Thailand, Kambodscha, Indonesien und Hongkong zu beklagen, aber auch in
der Türkei, wobei die meisten Verstorbenen 2005 registriert wurden. Konsternierend ist auch die
Tatsache, dass das Virus einwandfrei auch bei Zoo- und Haustieren in den ostasiatischen Ländern
nachgewiesen werden konnte, das Virus scheint also absolut keine Grenzen in seiner Anpassungsfähigkeit bei Warmblütern zu kennen und ein Ende ist also nicht abzusehen.
6.
Der Albtraum: die Übertragung von Mensch zu Mensch!
Zur Zeit gibt es noch keine absolut gesicherten Beweise, dass das Virus auch diese Schwelle geschafft hat. Es gibt zumindest in Vietnam eine Ansteckung, innerhalb derselben Familie, die diesen
Übergang zu beweisen scheint. Nur ist der Nachweis sehr langwierig und kann selbst bei den uns
zur Verfügung stehenden modernsten Methoden noch Wochen dauern. Aber aus der Erfahrung von
H1N1 weisen alle anerkannten Wissenschaftler darauf hin, dass das schlussendlich nur eine Frage
der Zeit ist. Die wahrscheinlichste, sicherste und auch für uns gefährlichste Variante ist der Umstand, dass wir jedes Jahr mit den gängigen Grippeviren konfrontiert werden. Trifft also eine H5N1-
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Ansteckung einen bereits mit einem gängigen Grippevirus betroffenen Menschen, ist die Mutation
optimal gewährleistet. Das bisher für Menschen nicht kompatible H5N1 hängt sich an das vorhandene, nicht wirklich gefährlich HxNx und schafft dank dieser die Koppelung den Weg zu einem auch
auf Menschen übertragbaren höchst gefährlichen neuen H5N1 in entsprechender Variation.
Wir dürfen uns nicht täuschen lassen, dass die bisherigen Fälle – ob uns etwa die ostasiatischen
Länder über die tatsächliche Lage aus wirtschaftlichen oder innenpolitischen Gründen nicht so genau orientiert haben, lassen wir mal dahingestellt – auf Grund des Auftauchens in sozial armen
Schichten noch nicht so weit fortgeschritten wären. Bei unseren engen Verhältnissen und der absoluten Mobilität hätte eine entsprechende Infektion nur eines Trägers mit der normalen Grippe im
Zusammenhang mit dem Virus der Geflügelpest schon verheerende und unabsehbare Folgen!
7.
Wie verläuft die Vogelgrippe?
Zeit auch mal zu sagen, wie wirkt sich allenfalls diese Vogelgrippe aus:
Die Inkubationszeit beträgt leider 2 bis maximal 14 Tage und äusserst sich wie jede Grippe mit
extrem hohem Fieber, über 39 Grad, Husten, Atemnot und Halsschmerzen. Durchfall und Bauchschmerzen sowie auch Erbrechen können eher selten einher laufen. Im weitern Verlauf ist eine
Lungenentzündung, Magen- und Darmbeschwerden, sowie miserable Blutwerte und Nierenversagen typisch. Kann der Patient nicht stabilisiert werden, besteht die Gefahr von einem Multiorganversagen, dass zur hohen Sterblichkeit von bisher um die 50 % geführt hat. Die hohe Sterblichkeit
erklärt sich dadurch, dass einerseits dieses Virus nicht an den Menschen angepasst ist und der
Mensch andererseits für diesen Angriff so gut wie keine Abwehrkräfte besitzt!
Grundsätzlich sind also die Anfangssymptome wie bei jeder anderen Grippe. Deshalb auch der Aufruf der aufmerksamen Wissenschaftlicher, dass sich diesmal bitte alle Menschen, soweit als möglich
gegen die „normale“ Grippe impfen lassen sollten. Damit würden gleich zwei Dinge erreicht:
1. Man könnte besser zwischen der normalen oder der gefährlichen Grippe unterscheiden.
2. Die gefährliche Mutation des H5N1 wäre weit schwieriger, wegen fehlender Wirte.
8.
Die Pandemie wird kommen, sind wir auch vorbereitet?
Also eines wollen wir vorausschicken:
1. Es gibt zur Zeit keine Impfung als Schutz gegen H5N1. Selbst wenn alles gut geht, dürfte
das zwischen mindestens 6 bis 12 Monate dauern.
2. Es gibt auch kein Medikament, das bei einer fortgeschrittenen H5N1-Infektion eingebracht
werden könnte.
3. Im Frühstadium (ca. 12 - 36 Stunden nach Infektion!) können die antiviralen Neuraminidase-Hemmer angewandt werden. Also Medikamente, welche „nur“ die Ausbreitung
hemmen, aber nicht grundsätzlich Heilung bringen. Auf dem Markt sind Tamiflu®) (Kapseln) von Hoffmann La Roche und Relenza®) aus den USA, zum Inhalieren. Beide Präparate sind auf dem Wirkstoff „Oseltamivir“ aufgebaut. Aber japanische Mediziner haben trotz
erfolgreicher Anwendung bei betroffenen Menschen, schon eine gewisse Resistenz festgestellt!
4. Zusätzlich wollen anerkannte Immunologen nicht ganz ausschliessen, dass auch die bisherige Grippeimpfung, einen gewissen bisher „noch nicht bekannten“ Schutz bringen könnte.
So also die Ausgangslage:
Nett ausgedrückt, beschissen und die Behörden vergeuden auch keine Minute, uns brav zu sagen,
das ganze hätten sie im Griff, es wären auch genügend Impfstoff und Tamiflu-Dosen da und im
übrigen wäre das ganze ja bis „jetzt“ nur eine Tierseuche. Im gleichen Moment vernehmen wir aber
heute, dass die Regierung die Ärzte „auffordert“, doch bitte nur die Risikogruppen gegen die normale Grippe zu impfen, eventuell könnte sonst der „Stoff“ ausgehen und dann hätte man Probleme
um die nach Ansicht des Bundes wirklichen Gefährdeten zu impfen! Inzwischen ist der Grippeimpfstoff wie erwartet ausgegangen und auch die Tamiflu®)-Versorgung ist immer noch ungenügend.
9.
Das Szenario
Irgend ein unglücklicher Mensch, eventuell kennt die Geschichte sogar mal seinen Namen, erkrankt
an der normalen Grippe und infiziert sich wie auch immer mit der Vogelgrippe. Sofort besteht die
Möglichkeit, dass sein Organismus als Wirt die gefährliche Mutation schafft: H5N1 wird menschentauglich und wie nun diese weitere Übertragung stattfindet, wissen wir aus Erkältungen und bisherigen Grippen alle nur zu genau: im Zug, im Flugzeug, an der Vereinsversammlung, in der Schule
oder auch am Arbeitsplatz: die Verbreitung wird dann auf jeden Fall im bildlichen Sinne explosionsartig sein. Die Verantwortlichen werden zuerst – unsäglich wichtige Stunden verstreichen – zweifeln, ist das nun die Vogelgrippe oder nicht. Die Laboratorien, der Nachweis ist recht schwierig,
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sind hoffnungslos überlastet, bis dann endlich, wir glauben mal an die Ehrlichkeit unserer Staatenlenker, man uns sagt, ja leider, es ist die Vogelgrippe.
Die Öffentlichkeit ist schockiert und auch die Regierung – und das sei ihr zu Gute gehalten – die
das nun nie proben konnte. So treffen die Leute ihre eigenen Entscheidungen. Langsam je nach
Gefühl der Autoritäten und Verantwortlichen vor Ort wird die Schliessung von Schulen, Kinos, Veranstaltungen usw. verfügt. Ein letzter Run auf die gewöhnliche Grippeimpfung beginnt, Apotheken
welche noch über das Mittel Tamiflu verfügen, müssen von Sicherheitskräften geschützt werden.
Die Regierung setzt nun Parameter fest, wer darf „noch“ geimpft werden und wer darf nun seine
Tamiflu-Charge doch offiziell beziehen. Das werden sich viele Bewohner nicht bieten lassen. Gleichzeitig berichten die Medien über weitere Verdachtsfälle und bewiesene Infektionen. Die Regierung
muss in allen Landesteilen Quarantänezentren für echt infizierte einrichten, die bald schon überfüllt
sind. Das eigentliche Leben der Nationen beginnt Schritt für Schritt zu stocken. Um die öffentliche
Ordnung einigermassen aufrecht zu erhalten wird das Militär eingeschaltet.
Die Leute, welche sich rechtzeitig impfen liessen, können wenigstens sicher auf Vogelgrippe diagnostiziert werden. Und die, welche rechtzeitig Tamiflu einnehmen konnten, durchlaufen die Vogelgrippe meist weit mässiger als die andern, die dieses Glück leider nicht hatten. Die Welle überschwemmt natürlich nicht nur Asien und Europa, sondern auch den ganzen amerikanischen Kontinent, sowie Australien, welches sich abgeschottet hatte, wird ergriffen. Immerhin geht das ganze
sehr schnell, nur so um die drei bis vier Monate, dann ist H5N1 menschentauglich rund um den
Erdball durch. Nur ist dann, das kann und will ich nicht abschätzen, unsere Bevölkerung um einige
Millionen geschrumpft und wir alle, die es hinter sich haben, sind immun gegen H5N1 und haben
Zeit und Muse uns Gedanken zu machen, wie wir demnächst mit H6NX dann umgehen wollen!
10.
Was kann man trotzdem tun?
Die nun folgenden Hinweise sind rein persönlich und haben sich aus dem Studium aller zur Zeit zur
Verfügung stehender Quellen ergeben:
Präventiv:
1. Leben Sie gesund, also Ernährung, Vitamine, Bewegung und Geist.
2. Lassen Sie sich gegen die gewöhnliche Grippe impfen.
3. Wenn Sie möchten, kaufen Sie sich eine Charge Tamiflu und Mundschutz.
4. Halten Sie sich wie in alten Zeiten einen Notvorrat.
Wenn es passiert:
5. Meiden Sie alle Orte, mit engem Personenkontakt.
6. Meiden Sie alle Einrichtungen mit geschlossenen Lüftungssystemen wie Flugzeuge, modernes Zugmaterial, entsprechende Gebäude.
7. Hygiene ist oberstes Gebot: Handschuhe im Alltag unterwegs und immer wieder Waschen!
8. Scheuen Sie sich nicht, im Alltag mit Mundschutz aufzutreten.
9. Legen Sie im Voraus fest, wie und wann allenfalls präventiv Tamiflu genommen wird.
11.
Schlusswort
Es kann sein, dass mancher Leser nun völlig perplex ist und sich nun denkt, bisher war doch dieser
Berichterstatter so bodenverbunden. Ist er nun plötzlich völlig durchgedreht? Nein, das bin ich keineswegs. Aber haben wir nicht – wenigstens die Ältern aus der Zeit des kalten Krieges und das wie
wir heute wissen auch nicht unbedarft! – immer gelernt, auf alles vorbereitet zu sein? Diese bisher
nur Vogelgrippe hat sich bei den Tieren mit verheerendem Ergebnis bereits über ganz Asien bis zu
uns nach Europa, nebenan, vorgearbeitet. Dass bei unserer Bevölkerung von über 5 Mia Menschen
der Sprung glücken wird, ist leider nur eine Frage der Zeit. Anders ausgedrückt, die Natur will es
wohl so, ob morgen oder übermorgen, durch dieses Virus A/H5N1 müssen wird hindurch.
Mein Bericht hat einzig den Anspruch, alles was zur Zeit an allgemein zugänglichem Wissen verfügbar ist, einfach zusammen gefasst zu haben. Auch das Szenario ist, wenn es auch wohl kaum gefallen mag, einem Ablauf, welcher der Bund selber direkt oder indirekt auf seinen Seiten mit den
Stufen 1 bis 6 darstellt, nachempfunden.
Erinnern wir uns nochmals: wir werden so oder so eine Pandemie haben, das ist aus der Geschichte
und der Kraft den Virus unumgänglich, es ist nur noch eine Frage des „wann“, ob nun 2005, 2006
oder auch später! Es ist also nur noch der Umstand, wie wir uns darauf einstellen, vorbereiten und
auch lernen mit dieser Situation der Bedrohung umzugehen.
Auf jeden Fall ist eine gute Vorbereitung, auch in persönlicher Hinsicht, wohl wie schon immer das
Beste was man tun kann. Sich nur gutgläubig auf die offiziellen Statements zu verlassen, das könnte eventuell ins Auge gehen. Das haben nicht nur die vergessenen Bewohner und Touristen im
Superdome von New Orleans bitter feststellen müssen!
©Robert-Roger Martin
17.10.2005/24:00 – überarbeitet 002: 07.11.2005/23:00h – überarbeitet 003: 14.02.2006/22:40h
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