Merkblatt MRGN Information Liebe Patientin, lieber Patient, liebe Angehörige und Besucher! Ihnen wurde soeben mitgeteilt, dass bei Ihnen bzw. bei Ihrem Angehörigen MRGN Bakterien nachgewiesen wurden. Daraus ergeben sich für Sie bestimmte hygienische Verhaltensmaßnahmen, die Sie einhalten müssen. Um Sie dabei zu unterstützen, haben wir das Wichtigste für Sie zusammengefasst. Was sind MRGN und welche Erkrankungen ruft es hervor? MRGN ist die Abkürzung für den Begriff multiresistente gramnegative Stäbchen. Bei diesen Bakterien wirken nur noch sogenannte Reserve-Antibiotika. MRGN können von Mensch zu Mensch übertragen werden oder aus der Umwelt aufgenommen werden. Durch diese Bakterien können z.B. folgende Infektionen verursacht werden: Harnwegsinfektion, Lungenentzündung (Pneumonie), Wundinfektion, Blutvergiftung (Sepsis). Die Krankheitszeichen sind entsprechend der unterschiedlichen Infektionen vielfältig. Es ist wichtig zu wissen, dass MRGN nicht unbedingt Infektionen hervorrufen müssen. Sie können im Körper nachweisbar sein, ohne dass man selbst erkrankt. Um die Ausbreitung der resistenten Bakterien zu verhindern, ist es wichtig, die Übertragungswege zu kennen. Wie werden MRGN übertragen? MRGN können über die Hände aus der Umwelt aufgenommen werden oder sie werden mit dem Stuhl ausgeschieden oder befinden sich in Körpersekreten wie z.B. Speichel, Blut oder Urin. Von dort aus gelangen sie in die patientennahe Umgebung. Hier werden sie wiederum in der Regel über die Hände aufgenommen und über die Hände weiter übertragen. Wer kann an MRGN erkranken? Es können Patienten aller Altersgruppen erkranken. In der Regel liegt aber eine besondere „Empfänglichkeit“ bestimmter Patientengruppen vor z.B. bei Antibiotikatherapie oder Immunschwäche. Warum müssen besondere Hygienemaßnahmen ergriffen werden? Da für die Behandlung von Infektionen mit MRGN nur Reserve-Antibiotika zur Verfügung stehen, muss die Ausbreitung dieser Keime im Krankenhaus unbedingt verhindert werden. Welche besonderen Hygienemaßnahmen werden ergriffen, um eine Übertragung zu vermeiden? Bei einem Nachweis von MRGN ist die Unterbringung in einem Einzelzimmer notwendig Gegebenenfalls können Sie mit Patienten, die den Nachweis des gleichen Keimes haben, in ein Zweibettzimmer gelegt werden. Leider dürfen Sie dieses Zimmer nur mit Genehmigung des medizinischen Personals verlassen, z.B. wenn Untersuchungen anstehen, die nicht im Zimmer durchgeführt werden können. MRGN Bakterien werden hauptsächlich über die Hände übertragen. Eine wichtige Hygienemaßnahme ist es daher, sich regelmäßig die Hände zu desinfizieren, vor allem vor Verlassen des Zimmers. Das Pflegepersonal erklärt Ihnen gern, wie man sich die Hände richtig desinfiziert. Das Personal wird bei engem Kontakt mit Ihnen z.B. im Rahmen von Pflegetätigkeiten Handschuhe und einen Schutzkittel tragen. Der Schutzkittel wird beim Verlassen des Zimmers ausgezogen. In einigen Situationen kann es auch notwendig sein, dass das Personal einen Mund-Nasenschutz trägt. Was müssen Ihre Besucher beachten? Die Anzahl der Besucher sollte so gering wie möglich gehalten werden. Bevor der Besuch Ihr Zimmer betritt, muss er sich beim Pflegepersonal melden. Er wird dann in die erforderlichen Hygiene- und Schutzmaßnahmen eingewiesen. Wichtig ist für den Besuch, sich bei Verlassen des Zimmers immer die Hände zu desinfizieren. Anschließende Besuche weiterer Patienten im Krankenhaus sollten vermieden werden. Versions-Nr.: 01 Prozessverantwortlicher: SC Hygiene Freigabedatum: 12.11.2013 Freizeichner: Hygienefachkraft Dokumentennummer: I 5.13-28V1 Freizeichner: Barbara Rösch Seite 1 von 2 Das im Intranet stehende Dokument ist die aktuell gültige Version. Diese ist elektronisch erstellt und bedarf keiner Unterschrift. Merkblatt MRGN Information Können Sie mit MRGN entlassen werden und welche Maßnahmen sind in der häuslichen Umgebung nötig? Wenn die medizinische Behandlung abgeschlossen ist, können Sie entlassen werden. Dort werden Sie über die weiteren Hygienemaßnahmen informiert. Waschen Sie sich im häuslichen Umfeld nach jedem Toilettengang gründlich die Hände. Nutzen Sie nach Möglichkeit eine eigene Toilette. Benutzen Sie ein eigenes Handtuch. Außerhalb des Krankenhauses ist die Übertragungsgefahr gering, da gesunde Menschen meist nicht gefährdet sind. Als gefährdet gelten allerdings Kontaktpersonen mit Immunschwäche. Ihre Wäsche kann zu Hause bei mindestens 60°C unter Zusatz eines Vollwaschmittels gewaschen werden. Zum Transport der Wäsche vom Krankenhaus nach Hause benutzen Sie bitte geschlossene Plastiktüten und geben Sie die Wäsche möglichst sofort in die Waschmaschine. Wir hoffen, dass Ihnen diese Informationen weiterhelfen. Sollten Sie dennoch Fragen haben, wenden Sie sich bitte an den behandelnden Arzt oder die Hygienefachkraft. Wir danken für Ihr Verständnis und wünschen Ihnen eine gute Genesung! Ihr SC Hygiene Versions-Nr.: 01 Prozessverantwortlicher: SC Hygiene Freigabedatum: 12.11.2013 Freizeichner: Hygienefachkraft Dokumentennummer: I 5.13-28V1 Freizeichner: Barbara Rösch Seite 2 von 2 Das im Intranet stehende Dokument ist die aktuell gültige Version. Diese ist elektronisch erstellt und bedarf keiner Unterschrift.