I 5.13-28V1neu Merkblatt MRGN

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Merkblatt MRGN
Information
Liebe Patientin, lieber Patient,
liebe Angehörige und Besucher!
Ihnen wurde soeben mitgeteilt, dass bei Ihnen bzw. bei Ihrem Angehörigen MRGN Bakterien
nachgewiesen wurden. Daraus ergeben sich für Sie bestimmte hygienische Verhaltensmaßnahmen,
die Sie einhalten müssen. Um Sie dabei zu unterstützen, haben wir das Wichtigste für Sie
zusammengefasst.
Was sind MRGN und welche Erkrankungen ruft es hervor?
MRGN ist die Abkürzung für den Begriff multiresistente gramnegative Stäbchen. Bei diesen Bakterien
wirken nur noch sogenannte Reserve-Antibiotika.
MRGN können von Mensch zu Mensch übertragen werden oder aus der Umwelt aufgenommen
werden.
Durch diese Bakterien können z.B. folgende Infektionen verursacht werden: Harnwegsinfektion,
Lungenentzündung (Pneumonie), Wundinfektion, Blutvergiftung (Sepsis).
Die Krankheitszeichen sind entsprechend der unterschiedlichen Infektionen vielfältig.
Es ist wichtig zu wissen, dass MRGN nicht unbedingt Infektionen hervorrufen
müssen. Sie können im Körper nachweisbar sein, ohne dass man selbst erkrankt.
Um die Ausbreitung der resistenten Bakterien zu verhindern, ist es wichtig, die Übertragungswege zu
kennen.
Wie werden MRGN übertragen?
MRGN können über die Hände aus der Umwelt aufgenommen werden oder sie werden mit dem Stuhl
ausgeschieden oder befinden sich in Körpersekreten wie z.B. Speichel, Blut oder Urin. Von dort aus
gelangen sie in die patientennahe Umgebung. Hier werden sie wiederum in der Regel über die Hände
aufgenommen und über die Hände weiter übertragen.
Wer kann an MRGN erkranken?
Es können Patienten aller Altersgruppen erkranken. In der Regel liegt aber eine besondere
„Empfänglichkeit“ bestimmter Patientengruppen vor z.B. bei Antibiotikatherapie oder Immunschwäche.
Warum müssen besondere Hygienemaßnahmen ergriffen werden?
Da für die Behandlung von Infektionen mit MRGN nur Reserve-Antibiotika zur
Verfügung stehen, muss die Ausbreitung dieser Keime im Krankenhaus unbedingt verhindert werden.
Welche besonderen Hygienemaßnahmen werden ergriffen, um eine Übertragung zu
vermeiden?
Bei einem Nachweis von MRGN ist die Unterbringung in einem Einzelzimmer notwendig
Gegebenenfalls können Sie mit Patienten, die den Nachweis des gleichen Keimes haben, in
ein Zweibettzimmer gelegt werden. Leider dürfen Sie dieses Zimmer nur mit Genehmigung des
medizinischen Personals verlassen, z.B. wenn Untersuchungen anstehen, die nicht im Zimmer
durchgeführt werden können.
MRGN Bakterien werden hauptsächlich über die Hände übertragen. Eine wichtige
Hygienemaßnahme ist es daher, sich regelmäßig die Hände zu desinfizieren, vor allem vor Verlassen
des Zimmers. Das Pflegepersonal erklärt Ihnen gern, wie man sich die Hände richtig desinfiziert.
Das Personal wird bei engem Kontakt mit Ihnen z.B. im Rahmen von Pflegetätigkeiten Handschuhe
und einen Schutzkittel tragen. Der Schutzkittel wird beim Verlassen des Zimmers ausgezogen. In
einigen Situationen kann es auch notwendig sein, dass das Personal einen Mund-Nasenschutz trägt.
Was müssen Ihre Besucher beachten?
Die Anzahl der Besucher sollte so gering wie möglich gehalten werden.
Bevor der Besuch Ihr Zimmer betritt, muss er sich beim Pflegepersonal melden. Er wird dann in die
erforderlichen Hygiene- und Schutzmaßnahmen eingewiesen. Wichtig ist für den Besuch, sich bei
Verlassen des Zimmers immer die Hände zu desinfizieren.
Anschließende Besuche weiterer Patienten im Krankenhaus sollten vermieden werden.
Versions-Nr.: 01
Prozessverantwortlicher: SC Hygiene
Freigabedatum: 12.11.2013
Freizeichner: Hygienefachkraft
Dokumentennummer: I 5.13-28V1
Freizeichner: Barbara Rösch
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Das im Intranet stehende Dokument ist die aktuell gültige Version. Diese ist elektronisch erstellt und bedarf keiner
Unterschrift.
Merkblatt MRGN
Information
Können Sie mit MRGN entlassen werden und welche Maßnahmen sind in
der häuslichen Umgebung nötig?
Wenn die medizinische Behandlung abgeschlossen ist, können Sie entlassen werden.
Dort werden Sie über die weiteren Hygienemaßnahmen informiert.
Waschen Sie sich im häuslichen Umfeld nach jedem Toilettengang gründlich die Hände. Nutzen Sie
nach Möglichkeit eine eigene Toilette. Benutzen Sie ein eigenes Handtuch.
Außerhalb des Krankenhauses ist die Übertragungsgefahr gering, da gesunde Menschen meist nicht
gefährdet sind. Als gefährdet gelten allerdings Kontaktpersonen mit Immunschwäche.
Ihre Wäsche kann zu Hause bei mindestens 60°C unter Zusatz eines Vollwaschmittels gewaschen
werden. Zum Transport der Wäsche vom Krankenhaus nach Hause benutzen Sie bitte geschlossene
Plastiktüten und geben Sie die Wäsche möglichst sofort in die Waschmaschine.
Wir hoffen, dass Ihnen diese Informationen weiterhelfen.
Sollten Sie dennoch Fragen haben, wenden Sie sich bitte an den behandelnden Arzt oder die
Hygienefachkraft.
Wir danken für Ihr Verständnis und wünschen Ihnen eine gute Genesung!
Ihr SC Hygiene
Versions-Nr.: 01
Prozessverantwortlicher: SC Hygiene
Freigabedatum: 12.11.2013
Freizeichner: Hygienefachkraft
Dokumentennummer: I 5.13-28V1
Freizeichner: Barbara Rösch
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