Der Glaube gibt Sinn und Vertrauen ins Leben

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März
VerKehrshaus der schweiz
Ein Museum
in stetem Wandel
Veranstaltungen
Wichtige Termine,
die man nicht
verpassen sollte
Kardinal Kurt Koch
«Der Glaube gibt Sinn und
Vertrauen ins Leben»
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Lebensqualität im Alter - Was leistet die Medizin
Eine Gesprächsrunde zu Fragen der Gesundheitsversorgung, der medizinischen
Errungenschaften, der Altersrationierung und der Patientengeneration der Zukunft.
Dienstag, 18. Juni 2013, 17.00 - 19.30 Uhr, KKL Luzern, Konzertsaal
Teilnehmende:
Alain Berset, Dr., Bundesrat, Vorsteher Eidg. Departement des Innern
Christoffel Brändli, Präsident Verwaltungsrat Santésuisse, ehemaliger Ständerat
Verena Briner, Prof. Dr. med., Chefärztin Luzerner Kantonsspital und Vorstandsmitglied Schweiz. Akademie für medizinische Wissenschaften
Erika Ziltener, Präsidentin Dachverband Schweizerische Patientenstellen
Markus Zimmermann-Acklin PD, Dr., Lehr- und Forschungsrat für theologische Ethik
Moderation: Kurt Aeschbacher
Musik: Seniorenorchester Luzern/Jugendorchester Meggen/Musicalfactory Luzern
Veranstalter:
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Pro Senectute Kanton luzern 1 | 13
Medienpartner:
Sponsoren:
Eintritt: Fr. 25.–
Ihre Eintrittskarte (nummerierte Sitzplätze) erhalten
Sie beim KKL Luzern, Tel. 041 226 77 77,
E-Mail: [email protected].
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 13.00 bis 18.30
Uhr; Samstag/Sonntag, 10.00 bis 17.00 Uhr. Während
der laufenden Veranstaltung ist kein Einlass möglich.
Telefonisch reservierte Eintrittskarten müssen bis
am 5. Juni 2013 an der KKL-Kasse abgeholt werden.
EDITORIAL
Essen ist Balsam für die Seele
Impressum
ZENIT ist ein Produkt
von Pro Senectute
Kanton Luzern
Erscheint vierteljährlich
Redaktionsadresse
ZENIT, Pro Senectute
Kanton Luzern,
Bundesplatz 14
6002 Luzern
Telefon: 041 226 11 88
E-Mail:
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Redaktion
Pro Senectute
Kanton Luzern
Peter Dietschi,
Jürg Lauber,
Monika Fischer (extern)
Layout/Produktion
mediamatrix.ch GmbH
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Pro Senectute Kanton
Luzern, Geschäftsstelle
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Auflage
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Jahresbeitrag inbegriffen
Ein gutes Essen ist Balsam für die Seele und gehört zu
den schönsten Dingen des Lebens. Diese Weisheit gilt
gerade im Alter. Im Prinzip gelten für ältere Menschen
aber die gleichen Ernährungsregeln wie für andere Erwachsene. Ideal ist laut Experten eine ausgewogene,
fett- und salzarme, ballaststoffreiche Mischkost mit
einem hohen Anteil an Gemüse, Obst und Kohlenhydraten. Verzichtet werden sollte auf Zucker, Weissmehl
und Geräuchertes. In kleinen Mengen sind auch Frittiertes, Paniertes, Wurstwaren und andere Speisen mit
versteckten Fetten erlaubt. Weil sich ältere Menschen
weniger bewegen und somit weniger Energie verbrauchen, begnügen sie sich oft mit kleinen Portionen. Damit
besteht allerdings die Gefahr, weniger lebensnotwendige
Vitalstoffe aufzunehmen. Es ist deshalb besonders
darauf zu achten, dass die Nahrung von hochwertiger
Qualität ist und schonend zubereitet wird. Mit etwa
1500 bis 1800 Kalorien pro Tag lässt sich eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen erreichen.
Leider gehören Fehl- und Mangelernährung zu den häufigsten und am wenigsten beachteten Alterskrankheiten.
Erschreckend viele über 65-Jährige sind beim Spitaleintritt schwer unterernährt. Verbinden sich Altersgebrechen
mit sozialer Isolation, können die Folgen für die Ernährung
und den allgemeinen Gesundheitszustand der Betroffenen rasch dramatisch werden. Die Ursachen haben meist
seelische oder körperliche Gründe. Es gibt verschiedene
Möglichkeiten, um den Appetit anzuregen oder die tägliche Nahrungsversorgung zu erleichtern. Hilfreich sind
feste Mahlzeitenstrukturen mit klaren Tagesrhythmen.
Wer kein soziales Umfeld hat und beim Einkaufen oder
Kochen eingeschränkt ist, sollte die meist hervorragenden und ausgewogenen Angebote von Mittagstischen
oder Mahlzeitendiensten nutzen. Richten Sie Ihr Essverhalten ganz nach dem Motto von Winston Churchill,
der gesagt hat: «Man soll dem Leib etwas Gutes bieten,
damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.»
Ihr Peter Dietschi,
Geschäftsleiter Pro Senectute Kanton Luzern
inhalt
04
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IM ZENIT
Im Gespräch mit Kardinal Kurt Koch.
ERNÄHRUNG IM ALTER
Wie man den Menüplan abwechslungsreich und ausgewogen gestalten kann.
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NATURNAHE KÜCHE
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ESSEN UND WOHLBEFINDEN
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MAHLZEITENDIENST PRO SENECTUTE
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Ratschläge und Tipps von «Chrüteroski».
Dr. med. Klaus-Martin Christ erklärt, wie
Essen Leib und Seele zusammenhält.
Eine Fahrerin und ein Fahrer des
Mahlzeitendienstes erzählen.
SCHWEIZER ARMEEKÜCHE
Weshalb die Nationalmannschaft regelmässig Medaillen gewinnt.
KOCHEVENT
Interview mit Spitzenkoch Raphael Tuor.
VERKEHRSHAUS DER SCHWEIZ
Ein Besuch lohnt sich immer. Neu lockt
das Museum mit dem Angebot 60+.
SCHLACHTEN DER EIDGENOSSEN, 2
Dr. phil. Walter Steffen über die Gugler,
die 1375 in die Schweiz einbrachen.
ALZHEIMERVEREINIGUNG
Angebote für Angehörige von Demenzkranken.
AGENDA
Wichtige Veranstaltungen auf einen Blick.
GELDRATGEBER
Gregor Zemp über Kontinuität in der
Anlagestrategie und deren Umsetzung.
GUT ZU WISSEN
Wichtige Adressen von Pro Senectute.
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Für weitere Informationen
wenden Sie sich an:
Peter Dietschi, Geschäftsleiter,
3
«Der Glaube gibt
Sinn und Vertrauen
ins Leben»
Der in Emmenbrücke aufgewachsene Kardinal Kurt Koch gehört zu jenen 118 Kardinälen, die im Konklave den Nachfolger des zurückgetretenen Papstes Benedikt XVI.
wählen werden. Er selber hat eine Karriere im Vatikan nie angestrebt. Der Weg zum
hohen kirchlichen Würdenträger hat sich so ergeben.
VON MONiKa FiScher
Seit seiner Aufnahme ins Kardinalskollegium in Rom im ins Leben, eine positive Sicht der Welt. Es ist für mich ein
November 2010 wohnt Kardinal Kurt Koch in Rom. Be- sehr grosses Geschenk, für das ich enorm dankbar bin.»
dingt durch seine Aufgabe als Präsident des Päpstlichen Doch zweifelt er angesichts all der Grausamkeiten und
Rates zur Förderung der Einheit der
Schrecken in dieser Welt nicht
Christen ist er allerdings rund die
manchmal an der Existenz Gottes?
Hälfte des Jahres in der halben Welt
Er verneint: «Im Gegenteil, wenn
Es ist schon eigenunterwegs. Er weilt zwar hin und
ich den Glauben nicht hätte, könnte
artig: Der Mensch
wieder auch in der Schweiz, doch ist
ich die Welt mit all den Gräueln
die Zeit ausgefüllt durch Verpflichund Ungerechtigkeiten nicht ausbucht die Erfolge
tungen. So sind auch die Besuche
halten. Denn diese entspringen
für sich, die Missbei seinen beiden Brüdern meist
nicht dem Willen Gottes, sondern
nicht mehr als kurze Stippvisiten.
sind von Menschen verursacht. Es
erfolge schreibt er
Das Gespräch mit ihm erfolgt
ist schon eigenartig: Der Mensch
Gott
zu.
deshalb telefonisch. Eine freundlibucht die Erfolge für sich, die Missche Frauenstimme stellt auf Engerfolge schreibt er Gott zu. Jeder
lisch die Verbindung her. Der Austausch ist wie mit ei- Fortschritt hat auch seine Schattenseiten. Wir tragen die
nem guten Bekannten offen und freundlich. Obwohl Verantwortung für beides.»
nicht sichtbar, ist immer wieder ein Lächeln in seinen
Der Glaube an das ewige Leben erfüllt ihn zudem mit
Worten wahrnehmbar. Die Antworten sind schlagfertig tiefer Gelassenheit. «Ohne Aussicht auf den Himmel
bis humorvoll. So meint er auf die Frage seiner Vorstel- muss der Mensch die Erfüllung in dieser Welt suchen.
lung vom ewigen Leben, die Theologen würden im Him- Dazu gibt es nur drei Möglichkeiten: Amüsement, Armel wohl einige Überraschungen erleben und gar schal- beit, Liebe. Fachexperten sprechen heute davon, wir
lend lachen müssen angesichts all des Unsinns, den sie zu würden uns zu Tode amüsieren, zu Tode arbeiten und zu
Lebzeiten auf Erden erzählt haben.
Tode lieben. Oder um es mit der deutschen Soziologin
Marianne Gronemeyer zu sagen: Früher lebten die
Getragen im Glauben
Menschen 40 Jahre plus ewig. Heute leben sie nur noch
Der Glaube ist für ihn die Basis des Lebens: «Es ist das 90 Jahre; das ist viel weniger.»
Bewusstsein, dass ich gehalten und angenommen bin,
Eine Karriere hat Kardinal Koch nie angestrebt. Der
auch mit meinen negativen Seiten, meinem Scheitern Weg bis hinauf zum hohen Würdenträger der römischund meiner Ungeduld. Der Glaube gibt Sinn, Vertrauen katholischen Kirche hat sich für ihn so ergeben. Am 15.
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Fotos: Peter Lauth
März 1950 geboren, hat er sehr gute Erinnerungen an
seine Schulzeit und insbesondere an die religiöse Bildung durch hervorragende Katechetinnen. Im Elternhaus hatte die Religion keine wichtige Bedeutung. Vor
allem der Vater hatte ein distanziertes Verhältnis zur Kirche.
Geprägt hat ihn dagegen die Persönlichkeit von
Pfarrer Josef Schärli. Die Art und Weise, wie dieser den
Religionsunterricht und die Gottesdienste gestaltet
hatte, empfand er als Bereicherung. Schon als Drittklässler wusste er: «Das möchte ich auch einmal machen.»
Er wollte in der unmittelbaren Seelsorge tätig sein und
lacht: «Und doch habe ich es nie geschafft, Pfarrer zu
werden.»
Nach dem Theologiestudium in München und Luzern nahm der das Doktorat in Angriff. Daneben wollte
er Erfahrungen in der Pfarreiarbeit sammeln. Deshalb
versah er 1975 als Laientheologe eine dreimonatige Stellvertretung bei seinem grossen Vorbild Pfarrer Schärli in
Sursee. Nach der Priesterweihe am 20. Juni 1982 wirkte
er drei Jahre als Vikar in der Pfarrei St. Marien in Bern.
Begeistert erzählt er von der seelsorgerlichen Tätigkei in
der Diaspora.
Viele Katholiken waren aus der Zentralschweiz zugewandert, was das Zusammengehörigkeitsbewusstsein
stärkte. Das Pfarreileben war geprägt durch einen engagierten offenen Pfarrer und die Pflege der Ökumene. Die
Pfarreiangehörigen waren zu einer Gemeinschaft zusammengewachsen, die sich nach dem Gottesdienst jeden
Sonntag im Pfarreicafé trafen. Es war Seelsorge, wie sie
sich Kardinal Kurt Koch schon als Bub vorgestellt hatte.
Lernen durch Emotionen
Trotzdem folgte er dem Wunsch seines Bischofs Anton
Hänggi zur Lehrtätigkeit an der Universität. Da er sich
neben der Seelsorge auch zur Wissenschaft und Theologie hingezogen fühlte, stimmte für ihn auch dieser Weg.
Er wurde Dozent für Dogmatik, Moraltheologie und
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Ökumenische Theologie am Katechetischen Institut in
Luzern, 1989 Professor für Dogmatik und Liturgiewissenschaft an der Universität Luzern. Er schätzte es, junge
Menschen in der Theologie auszubilden. Das Hauptanliegen der über 60 von ihm verfassten Bücher und Schriften war die Verkündigung des Glaubens in der aktuellen
Zeit. Dieses Thema stand auch im Zentrum seiner Vorträge und Weiterbildungen für Pfarrei- und Kirchenräte.
Wie sollen die Menschen in unserer säkular gewordenen Gesellschaft wieder zum Glauben geführt werden?
Gemäss Kardinal Koch hat die Kirche die grosse Aufgabe,
positive Erfahrungen von der Kirche als Glaubensgemeinschaft zu vermitteln: «Der Mensch lernt vor allem
durch Emotionen, nicht nur durch Informationen. Erst
auf dem Boden des Erlebten kann die Theologie geerdet
werden.»
die Schweizer Bischöfe
sollen sich darum
kümmern. Doch ist er
sich des Dilemmas bei
bestimmten Themen
wohl bewusst, was
auch den Papst beschäftige. Lösungen
seien in Fragen wie z.B.
dem Umgang mit den
wiederverheirateten
Geschiedenen und der
Ökumene nicht einfach zu finden, da es
um Grundsätzliches in
der Lehre der Kirche
gehe. Angesichts der
Kirche als Institution sekundär
komplexen ZusamSein Wahlspruch bei der Bischofsweihe vom 6. Januar menhänge sei das nicht
1996 «Christus hat in allem den Vorrang» (Kol 1,18) einfach erklärbar.
steht für ihn auch heute im Zentrum. Um Jesus Christus,
Er verweist auf die
nicht um die Kirche als Institution soll sich alles drehen. schwierige Rolle, die
Er erklärt dies mit einem alten Bild der Kirchenväter. mit dem Amt eines BiDiese verglichen die Kirche mit dem Mond, Jesus Chris- schofs verbunden ist. Man sei Projektionsfläche für vieles
tus mit der Sonne, von der der Mond das Licht emp- und werde mit unterschiedlichsten Erwartungen konfängt. Kardinal Koch bedauert deshalb sehr, dass die rö- frontiert. Dazu gehörte zu seiner Amtszeit die Erwartung,
misch-katholische Kirche nicht mit ihrer Kernbotschaft, er werde die Diakonatsweihe auch für Frauen ermöglisondern durch immer wieder neue negative Schlagzeilen chen, wie er dies als Theologe vertreten hatte. Doch sei ein
in der Öffentlichkeit steht. Seine persönlichen Erfahrun- Bischof einer von vielen und zudem Mitglied eines Kollegen mit der Kirche und deren Darstellungen in den Me- giums und der Weltkirche. Entsprechend müssten viele
dien sind für ihn zwei völlig verschiedene Welten. «So verschiedene Sichtweisen berücksichtigt werden. Angeschlimm sind wir doch nicht», hält er fest.
sichts der heterogenen Basis sei es unmöglich, allen geEr möchte alle die Skandale wie z.B. den sexuellen recht zu werden.
Missbrauch durch Priester und Ordensleute nicht totAls Bischof stand Kurt Koch unter anderem wegen
schweigen. Doch wünscht er sich von den Medien im des Konflikts mit dem Röschenzer Pfarrer Sabo in der
gleichen Umfang Berichte über positive Ereignisse in der öffentlichen Kritik. Dazu möchte er sich nicht mehr äusKirche. Als Beispiele verweist er auf
sern. Grundsätzlich steht er Kritik
die vielen guten Eindrücke des aktioffen gegenüber. Mühe hat er dann,
Der Mensch
ven Lebens im Dienste der Mitmenwenn er sie als ungerecht empfinschen, die er bei seinen Besuchen als
det. Zum Schlimmsten gehört für
lernt vor allem
Bischof bei Jubiläen und Firmunihn die Erfahrung, dass Seelsorger
durch Emotionen,
gen gewinnen konnte.
über den Bischof oft ganz anders reDurch seine Kontakte mit der
den als mit ihm. Sein vor einigen
nicht durch
Basis kennt er die Lebenssituation
Jahren erlittenes Burn-out führt er
Informationen.
und die damit verbundenen veränjedoch nicht allein auf diese Schwiederten religiösen Bedürfnisse der
rigkeiten zurück, sondern auf die
Menschen. Wie steht er denn zu den
allzu grosse Arbeitsbelastung. Zwei
Anliegen der von über 500 Seelsorgerinnen und Seelsor- Jahre ohne Ferien und Freizeit führten dazu, dass er eine
gern eingereichten Pfarreiinitiative mit der Forderung, Zwangspause einlegen musste. Heute ist er froh um diese
die Kirche solle sich wieder auf ihre Wurzeln im Handeln Erfahrung und bezeichnet sie als Chance, da er andere
Jesu besinnen? Er meint, dies sei nicht mehr seine Sache, betroffene Menschen besser verstehen kann.In Rom
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iM ZeNit
Nie und nimmer
Was möchten Sie nie erleben?
Nie (mehr) masslos enttäuscht werden.
Was würden Sie nie mehr machen?
So lange keine Freizeit machen, bis ich krank bin.
Was würden Sie nie mehr sagen?
Was ich nie sagen würde, sage ich auch jetzt nicht.
Wofür würden Sie nie Zeit verschwenden?
Einen ganzen Abend vor dem Fernseher verbringen.
Wofür würden Sie nie Geld ausgeben?
Für Dinge, die ich nicht brauche.
Wo möchten Sie niemals leben?
In der Hölle (die nicht Gott, sondern wir uns selber machen).
Wo waren Sie noch nie?
In Nationalchina und auf den Philippinen.
Was würden Sie nie essen?
Was ich nicht gern habe, zum Beispiel Fisch.
Was könnten Sie nie verzeihen?
Ich hoffe, dass es nichts gibt, was ich nicht verzeihen
könnte.
fühlt sich Kardinal Kurt Koch sehr wohl. Mit dem geografischen Wechsel verbunden ist seine völlig neue Aufgabe. Als Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung
der Einheit der Christen führt er Dialoge in Glaubensfragen mit den andern christlichen Kirchen und dem Ju-
Zur Person
Kardinal Kurt Koch
15. März 1950: geboren und in Emmenbrücke
zusammen mit zwei Brüdern aufgewachsen.
1975: dreimonatige Stellvertretung als Laientheologe in der Pfarrei Sursee.
20. Juni 1982: Priesterweihe.
1982–1985: Vikar in der Pfarrei St. Marien in Bern.
1986: Dozent für Dogmatik, Moraltheologie und
Ökumenische Theologie am Katechetischen Institut
in Luzern.
1989: Professor für Dogmatik und Liturgiewissenschaft an der Theologischen Fakultät der Universität
Luzern.
1995: Wahl durch das Basler Domkapitel zum
Bischof von Basel.
6. Januar 1996: Bischofsweihe durch Papst
Johannes Paul II.
2010: Ernennung zum Präsidenten des Päpstlichen
Rates zur Förderung der Einheit der Christen.
20. November 2010: Aufnahme ins Kardinalskollegium in Rom.
dentum. Bei den Gesprächen geht es um die Suche nach
Wegen, wie die im Laufe der Geschichte erfolgten Kirchenspaltungen überwunden werden können. Wichtig
sei dabei neben den Gesprächen die Pflege von Beziehungen und die Stärkung von Freundschaften.
Als Beispiel erwähnt er die gute Beziehung zum Orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel, die geprägt
ist durch eine schöne Gastfreundschaft und Liebenswürdigkeit. Bei der Begleitung der Besucher stand Kardinal
Koch regelmässig im Kontakt mit dem Heiligen Vater,
den er als sehr offen und freundlich erlebte. Ambitionen
auf das höchste Amt in der Kirche hat er keine und
meint, dieses sei so schwierig, dass er es niemandem
wünsche.
Den Haushalt in seiner Wohnung im Vatikan besorgen
zwei indische Ordensschwestern, von denen eine noch
studiert. In seinem abwechslungsreichen Alltag mit vielen Gästen bleibt wenig Zeit für Erholung. Diese findet
er leider viel zu wenig beim Besuch eines Konzertes oder
beim Lesen eines guten theologischen Buches.
Wie alle andern muss auch er lernen, älter zu werden
und seine Kräfte gut einzuteilen, liegt doch das Pensionsalter im Vatikan bei 75 Jahren. Es gehöre zu den wichtigen Aufgaben der Kirche, den Menschen ein würdiges
Sterben zu ermöglichen. Bei der Begleitung sterbender
Menschen durch stilles Dasein seien Laien ebenso gefragt wie Seelsorger. Er hat es selber mehrmals erlebt und
wurde dabei reich beschenkt.
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bewahren. Zwar lässt sich trotz ausgewogener Ernährung das Altern nicht verhindern,
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positive Lebensgefühl und den Schwung zu
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In der zweiten Lebenshälfte gilt es, das
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doch bleibt der ältere Mensch damit länger
fit und gewinnt dadurch mehr Lebensqualität. Was alles dazugehört, zeigen die folgenden Aspekte.
Von hELEnA KiStLER-ELmER, diPL. ERnähRungSbERAtERin
Mit den Jahren laufen die Stoffwechselvorgänge im
menschlichen Körper langsamer ab. Man bewegt sich
vielleicht auch nicht mehr so viel wie früher. Der Energiebedarf des Körpers wird kleiner und reduziert sich
um knapp ein Drittel. Dies bedeutet aber nicht, dass man
nun einfach weniger essen sollte. Es gilt zwar, weniger
zu essen, aber die Qualität der Nahrung beizubehalten,
weil der Bedarf an gewissen Nährstoffen im Alter gleich
oder sogar erhöht ist.
Mahlzeiten decken nicht nur die Bedürfnisse des
Körpers ab. Sie unterteilen den Tag und laden zum Geniessen und Verweilen ein. Ein schmackhaft zubereitetes
Essen macht Freude und bringt positives Wohlbefinden.
Darum soll sich auch der ältere Mensch täglich drei- bis
fünfmal etwas Feines gönnen.
Ein schwungvoller Start in den Tag gelingt mit einem
ausgewogenen Frühstück. Damit lassen sich die Energiereserven am Morgen prima auffüllen. Wichtige Starthil-
Helena Kistler-Elmer
dipl. Ernährungsberaterin Fh,
beraterin in Angewandter
Psychologie, Ausbilderin SVEb 1
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W
fen auf dem Teller sind Milch und Milchprodukte, Brot
oder Flocken und eine Frucht. Dazu passt ein warmes
Getränk.
Das Mittagessen dient im Sinne der Hauptmahlzeiten
zur eigentlichen Stärkung. In der Mitte des Tages braucht
der Körper eine vollwertige Mahlzeit. Dabei kommt es
auf die richtige Mischung an mit Nährstoffen, die dem
Körper guttun. Eine ausreichende Menge wichtiger
Nährstoffe bringen Gemüse und Früchte. Empfehlenswert sind fünf Portionen am Tag, wobei eine Portion
einer Handvoll entspricht. Wichtig zu wissen: Mit einer
reichhaltigen Gemüsesuppe oder einer grösseren Salatbeilage ist man schon mit zwei Portionen abgedeckt,
obwohl man nur einmal isst.
Zur körperlichen und geistigen Stärkung benötigt
der ältere Mensch zudem täglich Getreideprodukte wie
Brot, Kartoffeln, Reis oder Teigwaren. Diese werden vorzugsweise zu den Hauptmahlzeiten gegessen. Zur Ergän-
ERNÄHRUNG IM ALTER
Eine ausgewogene Mahlzeit besteht aus:
Eine ausgewogene Mahlzeit besteht aus:
GETRÄNK
GETRÄNK
Leitungs- oder Mineralwasser, ungesüsster
Leitungs- oder Mineralwasser, ungesüsster
Tee oder Kaffee
Tee oder Kaffee
GEMÜSE UND/ODER FRÜCHTE
(GEMÜSE
M I N D . 2UND/ODER
/ 5 D E S T FRÜCHTE
ELLERS)
(mind. 2/5 des Tellers)
Roh
und/odergekocht,
gekocht,
Beilage,
Roh und/oder
alsals
Beilage,
als als
Hauptgericht,
als
Dessert,
als
Salat,
Hauptgericht, als Dessert, als Salat, als als
Suppe, als Rohkost zum Knabbern usw.
Suppe, als Rohkost zum Knabbern usw.
STÄRKEREICHE LEBENSMITTEL
STÄRKEREICHE LEBENSMITTEL
(ca. 2/5 des Tellers)
z.B.Kartoffeln,
Kartoffeln, Getreideprodukte
(Teigwaren,
z.B.
Getreideprodukten
(Teigwaren,
Reis,
Couscous,Brot
Brot…),
HülsenReis, Polenta,
Polenta, Couscous,
…), Hülsenfrüchte
früchte
Kichererbsen,
(Linsen, (Linsen,
Kichererbsen,
rote oder rote oder
weisse
Bohnen
usw.),
Maniok,Quinoa
Quinoa
usw.
weisse Bohnen usw.), Maniok,
usw.
(CA. 2/5 DES TELLERS)
EIWEISSREICHE LEBENSMITTEL
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zung des Tellers dienen Nahrungsmittel, wie Fleisch,
Fisch, Eier, Milch oder Milchprodukte, und der optimale
Nährstoffmix ist komplett (siehe Abbildung oben «der
optimale Teller»).
Für den Abend braucht es eine Mahlzeit, die im Zentrum des Ausgleichs steht. Das, was man noch nicht gegessen hat, aber noch braucht oder auch möchte, kann
hier eingeplant werden. Hier kann auch eine üppige Mittagsmahlzeit mit einem leichten Abendessen ausgeglichen werden, und die ideale Ergänzung ist perfekt. Ein
leichtes Essen garantiert ausserdem erholsamen und
guten Schlaf. Auch diese Mahlzeit sollte reich an Nährstoffen sein. So lässt sich zum Beispiel ein Café complet
mit einer frischen Frucht oder einer stärkenden Gemüsesuppe zur Vorspeise aufpeppen. Optimale Energie
liefern auch eine Portion Hörnli mit Reibkäse und Apfelstückli oder Gschwellti mit Kräuterquark und einer
Portion fein geraffeltem Rüeblisalat.
EIWEISSREICHE LEBENSMITTEL
(ca. 1/5 des Tellers)
(CA. 1/5 DES TELLERS)
Einmal pro Tag eine Portion Fleisch,
Geflügel,
Fisch,
Quorn
oder Seitan.
Einmal
pro
Tag Eier,
eineTofu,
Portion
Fleisch,
Zu den anderen
Hauptmahlzeiten
Milchprodukt
Geflügel,
Fisch, Eier,
Tofu, Quornein
oder
Seitan.
Zu
den
anderen
Hauptmahlzeiten
ein
Milchwie
Milch,
Joghurt,
Quark, Blanc battu,
Hüttenkäse
produkt
wie Milch, Joghurt, Quark,
oder Käse
Blanc battu, Hüttenkäse oder Käse
Nach Bedarf lohnt sich auch zwischen den Mahlzeiten, also vormittags und nachmittags, je «ein Tankstellen-Stopp». Vormittags hängt es meist davon ab, wann
gefrühstückt wurde. So reicht nach einem ausgiebigen
Frühstück oft einfach eine Frucht. Nachmittags bewältigt man dann mit einem kleinen Imbiss elegant das
nachmittägliche Leistungstief. Als optimale Energiespender gelten hier zum Beispiel: Früchte, Milch oder
Milchprodukte, ein Früchtebrot oder auch Darvida. Ab
und zu darf es auch mal etwas Süsses sein.
Auf das Durstempfinden ist kein Verlass
Im Alter wird das Durstempfinden schwächer. Spätestens
jetzt muss sich insbesondere der ältere Mensch ans Trinken ohne Durst gewöhnen. Mit zu wenig Flüssigkeit
reagiert der Körper mit verminderter Leistungsfähigkeit
des Gehirns. Die Konzentration nimmt ab, das Gedächtnis und die Leistungen leiden, und es können sogar KopfPro Senectute Kanton Luzern 1 | 13
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INSERAT
ZENIT – die Informations- und Serviceplattform
für Menschen im AHV-Alter
Dank der Unterstützung unserer treuen Inserenten
realisieren wir viermal jährlich für Seniorinnen
und Senioren im Kanton Luzern dieses informative
und interessante Magazin.
Die Geschäftsleitung von Pro Senectute Kanton
Luzern und die Redaktion ZENIT dankt allen
Inserenten herzlich für die gute Zusammenarbeit.
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Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 13
ERNÄHRUNG IM ALTER
schmerzen auftreten. Es lohnt sich darum, eine tägliche
Trinkmenge von 1,5 bis 2 Litern anzustreben.
Der gesündeste und billigste Durstlöscher ist sicherlich Wasser in Form von Leitungswasser oder Mineralwasser. Passend sind auch ungesüsste Kräuter- oder
Früchtetees oder verdünnte Fruchtsäfte. Dabei darf ruhig mit den Getränken variiert werden, um Abwechslung
hineinzubringen und die Flüssigkeitsaufnahme zu erleichtern. Nicht zu vergessen: Auch Suppen liefern viel
Flüssigkeit und sind mit einzuberechnen.
Getränke sollen als fester Bestandteil jeder Mahlzeit
eingeplant sein. Zur Erinnerung und hilfreichen Unterstützung ist auch ein Getränk in Reichweite fürs regelmässige Trinken nützlich. Oder man trinkt stündlich ein
Glas à 1 bis 2 dl, dann ist man auf der sicheren Seite und
erreicht eine ausreichende Trinkmenge für den Tag.
Mit zunehmendem Alter können der tägliche Einkauf
und das regelmässige Zubereiten von Mahlzeiten schwierig werden. Vielleicht kocht man auch nicht mehr so gerne
für sich alleine. In diesen Situationen ist es wichtig, sich zu
organisieren. Ein gemeinsamer Mittagstisch mit Gleichgesinnten kann eine wertvolle Unterstützung sein, sodass
man trotzdem regelmässig zu einem ausgewogenen Essen
kommt. Zusammen kochen halbiert zudem die Arbeit
und fördert auch entspannende Gespräche.
Eine andere Variante sind die tischfertigen, nährstoffmässig ausgewogenen Mahlzeiten, die nur gewärmt oder
aufgebacken werden müssen. Viele dieser Angebote sind
ihren Preis wert, und gerade bei tiefgefrorenen Fertigmahlzeiten bleiben die Nährstoffe erhalten. Diese zu kaufen und mit einem frischen Salat oder einer Frucht zu ergänzen, hat durchaus auch seinen berechtigten Platz in
der Ernährung des älteren Menschen. Heute gibt es auch
Gaststätten, die ganze Mahlzeiten nach Hause liefern.
Eine weitere sinnvolle Möglichkeit ist die Nutzung
des Mahlzeitendienstes von Pro Senectute. Ideal zur Unterstützung von älteren Personen, die zwar noch selbstständig ihren Alltag bewältigen, aber nicht mehr regelmässig kochen können oder wollen. Diese Mahlzeiten
werden nach modernsten Ernährungsgrundsätzen zubereitet (siehe unten), und der Hauslieferdienst trägt dazu
bei, dass ältere Menschen länger unabhängig und selbstständig bleiben können.
Feines vom Eichhof
Pro Jahr liefert der Mahlzeitendienst von Pro Senectute
Kanton Luzern rund 80 000 Mahlzeiten an über 750 ältere Menschen. Diese Mahlzeiten werden vom Team der
Gastronomie Eichhof zubereitet. Im Vordergrund dabei
stehen die Abwechslung, die Saisonalität und die Qualität. Zu den bewährten Menüs werden immer wieder neue
Kreationen angeboten. Rückmeldungen von Kundinnen
und Kunden werden monatlich an die Verantwortlichen
rapportiert. Deren Wünsche und Anregungen sowie Ernährungsgewohnheiten gelangen so direkt zu den Verantwortlichen bei der Gastronomie Eichhof. Themen wie
altersgerechte Portionen, Bissfestigkeit der Speisen und
Geschmack werden thematisiert und berücksichtigt.
Täglich werden auch fleischlose Menüs und ein
mediterranes Menü (für Diabetiker geeignet) angeboten.
Die Menüs werden ohne Zusatzstoffe nach dem
modernen Kochverfahren «Cook & Chill» (kochen und
kühlen) hergestellt. Die Produkte werden frisch
eingekauft und rasch verarbeitet. Die Menüs sind gekühlt
bei normaler Kühlschranktemperatur (+5 bis +7 Grad)
zwei bis drei Tage haltbar.
INSERAT
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Ausgewogen und gut essen und trinken in
einer angenehmen Umgebung ist für Oskar
Marti eine Investition in die Gesundheit. Der
unter dem Namen «Chrüteroski» bekannte
Spitzenkoch empfiehlt: «Geht hinaus und
orientiert euch an der Natur und an euren
Wurzeln!»
VoN MoNiKa FiScher
Der 1947 geborene Oskar Marti ist ein Wegbereiter der
naturnahen, saisonalen Küche. Seine Kochphilosophie,
die harmonische Verbindung von Wildpflanzen mit der
klassischen Küche, machten ihn als «Chrüteroski» in der
ganzen Schweiz bekannt. Dazu trugen auch über 250
Kochsendungen in Radio und Fernsehen und mehr als
15 Bücher bei. Nach dem «Drei Könige» in Entlebuch
übte er seine selbstständige Tätigkeit 25 Jahre in der legendären «Moospinte» in Münchenbuchsee aus. Seit
dem Verkauf vor gut zwei Jahren wohnt er mit Ehefrau
Ursula in Meggen. Mit ungebrochener Kraft engagiert er
sich für seine Philosophie, macht Beratungen, gibt Gastro- und Gartenkurse. Er empfindet es als Verpflichtung,
im Alter Wissen und Erfahrungen weiterzugeben.
Gemäss dem Motto «Gesundheit geht durch den Magen» sind für ihn essen und trinken das Wichtigste auf
der Welt. «Richtig essen und trinken ist Prävention für
Körper und Seele. Allerdings ist es wichtig, über den Einfüllstotzen Mund qualitativ hochwertigen Kraftstoff zu
uns zu führen.» Das heisst für ihn, sich an der Natur zu
orientieren und an den über Jahrhunderte gewachsenen
Traditionen anzuknüpfen, was Halt und Stärke gibt.
Saisonale Produkte
Die entsprechenden Grundpfeiler wurden bei ihm in
St. Urban gelegt: «Im Garten meines Elternhauses gab es
schon in meiner Kindheit Dill, Bohnenkraut, Majoran,
Thymian, Rosmarin, Liebstöckel und Meerrettich.
Zudem sammelten wir auf den Sonntagsspaziergängen
Zytrööseli, Löwenzahn, Bärlauch, Bachkresse und Holunder, die meine Mutter zu Köstlichkeiten verarbeitete.» Daneben schöpfte er aus der überlieferten Kräuterheilkunde. Das Kräuterbuch von Pfarrer Küenzli war
schon früh sein Begleiter.
Er rät dazu, gut auf den eignen Körper zu hören,
spüre dieser doch sehr wohl, was ihm guttue. Ebenso betont er die Bedeutung der saisonalen Produkte: «Unser
Körper wurde über Jahrhunderte aufgrund des
12
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Die Natur z
zum gesund
Rhythmus der Jahreszeiten geformt. Die Natur hält die
entsprechenden Produkte für uns bereit.» Er nennt dazu
ein paar Beispiele: Das Frühlingsgemüse Spargel wirkt
entwässernd, Spinat ist gut fürs Blut, Bärlauch reinigt
nach der deftigen Kost im Winter die verkalkten Arterien. Sommergemüse wie z.B. Tomaten, Gurken, Melonen enthalten wenige Kalorien, haben viel Wasser in den
Zellen gebunden und wirken deshalb kühlend. Wohl
hätten die Menschen auch schon früher im Winter Tomaten gegessen, jedoch konserviert: eingemacht oder
getrocknet.
Ähnlich wie beim Gemüse sei die Wirkung der Kräuter: Basilikum zeigt die Sommerzeit an und kühlt den
Körper ab, Thymian dagegen wirkt wie alle Kräuter, die
überwintern, wärmend. Kümmel bringt den Verdauungsapparat in Gang und wirkt gegen Blähungen. Dies
sei im Winter, wo die Kost deftiger ist und der Mensch
sich weniger bewegt, besonders wichtig. Laut Chrüteroski ist der richtige Einsatz von Kräutern lernbar durch
NaturNahe Küche
meinsam mit den Enkelkindern
Löwenzahnblüten zu sammeln und
zu Honig zu verarbeiten, oder Waldmeister zu Sirup.
Als ebenso wichtig wie Essen und
Trinken bezeichnet er ein «schönes
Drumherum»: Ein schön gedeckter
Tisch, mit Blumen oder Kerzen dekoriert, sorgt für eine wohltuende
Atmosphäre. Allein stehende Menschen sollten sich mit anderen zu einer Tischgemeinschaft zusammenfinden und abwechslungsweise
füreinander oder gemeinsam kochen: «Kochen und Backen sind ein
schönes Ereignis und eine Therapie.
Wenn dann die Rückmeldung und
der Dank für das gute Essen kommen, wird es zum Erfolgserlebnis.»
Guten Kraftstoff verwenden
zeigt den Weg
den Essen
den Bezug zur Natur. Er regt an, bei Spaziergängen auf
die Gerüche und Dürfte zu achten, den wilden Thymian,
Schnittlauch oder Dost wahrzunehmen und sich Zeit
zum Ausprobieren zu nehmen. Wie soll das gelingen,
wenn man sich nicht wie er einen Geschmack vorstellen
kann? Er nennt einen einfachen Grundsatz: «Alles, was
zusammen reif ist, passt auch geschmacklich zueinander.
Dabei muss auf die Dosierung geachtet werden, damit
kein Geschmack überwiegt.» Er sterilisiert etwa frische
Pfirsiche mit Basilikum, Aprikosen mit Perzipan, dem
Inneren des Steins der Aprikosen.
Tischkultur pflegen
Oskar Marti möchte anderen Menschen Mut machen,
kreativ mit der reichen Ernte der Natur zu experimentieren, zum Beispiel eine Suppe oder einen Sommersalat
mit Blüten nach Wahl zu dekorieren. Neben der Weitergabe von alten Familienrezepten könne dies eine wichtige Aufgabe für Grosseltern sein. Es sei ein Erlebnis, ge-
Fotos: Peter Lauth
Für Oskar Marti steht gesundes Essen in einem grösseren Zusammenhang. Er zeigt die Auswirkungen der
veränderten Lebensbedingungen
mit der Zunahme von Fastfood auf
die körperliche und seelische Gesundheit auf und ist überzeugt: «Wir
müssen wieder ein Bewusstsein für
den Wert der Nahrung, für die Wertschöpfung der Lebensmittel von der
Saat bis zum Konsum und von der
Bedeutung von qualitativ guten Lebensmitteln als Kraftstoff für ein gesundes Leben schaffen. Dies ist durch die
Nahrungsmittelindustrie und die vielen Fertigprodukte
weitgehend verloren gegangen. Es zeigt sich auch bei den
immer billiger gewordenen Lebensmitteln. 1963 wurden
noch 28% des Lohns für Lebensmittel, für Essen und
Trinken ausgegeben, heute sind es noch 8,5%. Für ein
Kilo Zucker musste 1954 durchschnittlich eine Stunde
gearbeitet werden, heute sind es noch drei Minuten.»
Im Hinblick auf die Schaffung eines neuen Bewusstseins setzt Oskar Marti bei den Kindern an. Auch weil
ihm und seiner Frau eigene Kinder versagt blieben, gründete er die Stiftung «Cocolino» für eine kindgerechte
Zukunft (www.cocolino.ch). In den von Oskar Weiss illustrierten Kinderkochbüchern lässt er Kinder und Jugendliche spielend in die Welt der Ernährung eintauchen. Fantasiefiguren wecken die Lust am Kochen und
am Ausprobieren und fördern dadurch ein bewusstes
und gesundes Essverhalten.
Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 13
13
Speis und Trank hält Le
Dr. med. Klaus-Martin Christ, leitender
Arzt Akutgeriatrie am Luzerner Kantonsspital, erläutert, worauf ältere Menschen
achten müssen, damit sie sich gesund,
ausgewogen und erst noch bekömmlich
ernähren.
Für die meisten Menschen bedeutet Essen Genuss und
Freude, zumindest in einer gemütlichen Runde oder an
einem festlich gedeckten Tisch. Auch geht es bei Essen
und Trinken um Lebensqualität und um Kultur. Und es
handelt sich um eine sinnliche Angelegenheit; schon der
Anblick einer liebevoll zubereiteten Mahlzeit, klapperndes Geschirr oder Essensgeräusche können Lustgefühle
auslösen, Düfte können Erinnerungen oder Erwartungen wecken … Das Angebot an Nahrungsmitteln war nie
so vielseitig und umfassend wie heute. Für die Konsumenten ist das eine Herausforderung. Die Ernährungslehre ist ein umfangreiches und nie abgeschlossenes
Kapitel. Viele ältere Menschen stellen sich immer wieder
die Frage, ob und wie sie sich richtig ernähren. Und so
differenziert, wie das Alter ist – fällt auch der Blick auf
die Ernährung im Alter aus.
«Der Mensch lebt von einem Viertel dessen,
was er isst, und von dem Rest leben die Ärzte ... »
Ganz allgemein gelten heute vier Faktoren als besonders
wichtig für eine gute Gesundheit und Selbstständigkeit im
Alter: eine sogenannte mediterrane Ernährung (d.h. ähnlich speisen wie die Menschen in den Mittelmeerländern),
ergänzt um Milchprodukte, dann Rauchverzicht, nur sehr
moderater Alkoholkonsum (pro Tag maximal 1 bis 2 dl
Wein für Frauen, 2 bis 3 dl für Männer zum Essen, falls
keine Alkoholprobleme oder Lebererkrankungen bestehen) sowie tägliche körperliche Aktivität! In einer grossen
und viel beachteten europäischen Studie von 2004 stieg
die Lebenserwartung von 70- bis 90-jährigen Personen,
die diese Regeln beachteten, um über 50 Prozent.
Die physiologischen Bedürfnisse des Organismus und
das Essverhalten verändern sich im Laufe des Lebens. Zunehmend schon in der Jugend und im jungen Erwachsenenalter ist heute Übergewicht (medizinisch Adipositas)
das bestimmende Gesundheitsthema. Dass Fehlernäh14
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rung mit Übergewicht ein hohes Risiko bedeutet für
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arthrosen und Stoffwechselleiden wie Diabetes mellitus, ist lange bekannt.
Nach einer Studie der Universität Lausanne von 2011
sind heute auch mindestens 46 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer (von den USA und aus Deutschland
war man das schon gewohnt) übergewichtig. Neben einer Veranlagung spielen die unausgewogene Ernährung
und der Mangel an ausreichender, regelmässiger Bewegung oder sportlicher Betätigung die ganz entscheidende
Rolle.
«Halt recht Mass in Speis und Trank,
so wirst Du weis und wenig krank.»
Etwa ab dem 65. Lebensjahr sinkt der Energiebedarf des
Körpers langsam ab; der ältere Organismus verbraucht
weniger Kalorien als in jüngeren Jahren. Nur der Bedarf
an Mikronährstoffen (z.B. Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen) steigt noch leicht an. Spätestens jetzt sind
also Lebensmittel zu bevorzugen, die wenig Kalorien,
aber viele Nährstoffe liefern.
Die Fachgesellschaften für Ernährung empfehlen
dabei täglich frisches Obst und Gemüse (4 bis 5 Portionen) sowie stärkehaltige Beilagen wie Brot (besonders
Vollkorn-, Kernen- und Nussbrot), Kartoffeln, Teigwaren, Reis, Mais oder anderes Getreide. Diese Lebens-
ESSEn und WohLbEfindEn
ib und Seele zusammen
sorgung gerade bei Älteren anders kaum sichergestellt
werden kann. Vitamin D ist für den Knochenstoffwechsel essenziell und auch z.B. für die Muskeln.
«Die zuverlässigste aller Uhren ist der Magen.»
Im fortgeschrittenen Lebensalter
gilt dieser Satz nicht mehr!
foto: Prisma
Nicht zu wenig essen! So lautet die wichtigste Ernährungsempfehlung an Menschen jenseits des 70. oder 75.
Lebensjahres, natürlich immer noch abhängig von der
individuellen Situation und Lage. Hauptanliegen ist,
dass ältere, betagte Menschen ihr Gewicht halten, nicht
stark abnehmen und dass sie sich viel bewegen, so weit
und so lange es ihnen möglich ist! Bewegung regt den
Appetit an.
Geringer Appetit ist ein Kernproblem bei der Ernährung im höheren Alter. Das hat vielfältige Ursachen,
auch in der natürlichen Alterung mit Abnahme von Geschmacks- und Geruchsempfindung und im verändermittel sind reich an Vitaminen, Mineral- und Ballast- ten Sättigungsgefühl. Zudem wird nach einer Erkrankung – anders als bei der Genesung jüngerer Menschen
stoffen.
Für die kalte Küche sind Olivenöl oder Rapsöl die – verlorenes Gewicht oft nicht mehr aufgeholt.
Viele selbstständig lebende Betagte sind noch nicht
Zutaten der Wahl. Zwei- bis dreimal wöchentlich können Fleisch, Wurst oder Eier auf dem Speiseplan stehen mit Fastfood aufgewachsen und pflegen eine gute Ernährung. Andererseits haben Untersuund möglichst zweimal pro Woche
chungen in den letzten Jahren imFisch. Der Calciumbedarf ist mit
Gesundheit
mer wieder gezeigt: Bei Spitaleintritt
täglich etwa 1/4 Liter fettarmer
bekommt man
ist ein Viertel der über 65-Jährigen
Milch oder Joghurt und zwei Scheiunterernährt oder hat ein hohes Riben magerem Käse ausreichend genicht im Handel,
siko dafür. Besonders betroffen sind
deckt. Statt Salz werden gerne Kräusondern durch den
Betagte, die allein leben, denn die
ter und Gewürze verwendet.
Ernährung ist stets mit den allgeZum Dessert frische Früchte
Lebenswandel.
meinen Lebensumständen vernach Saison. Gelegentlich eine
Sebastian Kneipp
knüpft. Die ausführliche Erhebung
kleine Süssigkeit (besonders
von Ernährungsanamnese und Erschwarze Schokolade) ist gut für
nährungsstatus ist ein wichtiges
Seele und Herz. Regelmässige, am
besten 4 bis 5 kleinere Mahlzeiten täglich sind vorteil- Element der altersmedizinischen Untersuchung.
Es gibt praktische Strategien, einer Unterversorgung
haft. Genauso wichtig ist das Trinken; die Trinkmenge
soll mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit pro Tag errei- entgegenzuwirken: z.B. bewusst zu viel kochen und feste
chen. Häufig verspüren ältere Menschen kaum Durst Essenszeiten im Tagesrhythmus. Nehmen Sie sich Zeit
und trinken zu wenig. Günstig ist, das Trinken zu «trai- zum Essen wie auch zum Kochen! Wer keine Unterstütnieren», etwa mit einem «Trinkfahrplan» über den Tag zung hat und beim Einkauf oder Kochen eingeschränkt
ist, sollte die Angebote von Institutionen nutzen, wie
verteilt.
Seit 2012 wird vom Bundesamt für Gesundheit den elektronisches Einkaufen (Internet), Bestellen per TeleMenschen > 60 Jahre eine Supplementierung mit Vita- fon, Spitex-Dienste, Mahlzeitendienste und Mittagsmin D (800 IE/d) empfohlen, da eine ausreichende Ver- tische, wo man gemeinsam mit anderen isst.
”
”
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15
Gesundes Essen und m
Seniorin öffnet Susanne Kesselring die Haus- und Wohnungstüre mit dem gut versteckten
Schlüssel. Wenn sich die Milchkästen bei älteren Wohnblocks
hinter der verschlossenen Haustüre befinden, öffnet sie diese
mit dem notierten Code oder
«Pöstlertrick», der hier nicht
verraten werden soll.
Wichtige Kontaktperson
Die 55-jährige Susanne Kesselring ist seit 21
Jahren für den Mahlzeitendienst unterwegs. Sie
teilt sich die Arbeit mit ihrem Schwager, seitdem die jüngere der beiden Töchter den Kindergarten
besuchte. «Das wochenweise Jobsharing hat sich bestens
eingependelt», freut sie sich und schätzt die damit verbundene Entschädigung als Feriengeld.
Seit Jahren fährt sie dieselbe Tour in Luzern und teilweise in Kriens. Die Suche nach einem freien Parkplatz in
der Nähe der Kundschaft ist nicht einfach. Manchmal
parkiert sie auf einem Behindertenparkplatz. Obwohl ein
Schild an ihrem Auto auf den Zweck der Fahrten hinweist
und das Auto meist sehr kurz abgestellt ist, kassierte sie
auch schon eine Busse an unberechtigter Stelle. Die Polizei kannte auch angesichts ihrer Erklärung keine Gnade.
An diesem Vormittag legt Susanne Kesselring viele
Mahlzeiten in den Milchkasten. Als Zeichen für die erfolgte Lieferung läutet sie bei den Empfängerinnen und
Empfängern zweimal und erklärt: «Manche ältere Menschen schlafen aus und wollen auch sonst nicht gestört
werden.» Wegen der Hygienevorschriften müssen die
Kunden ihren Wunsch im Voraus schriftlich bestätigen
und im Sommer eine Kühltasche bereitstellen.
Eindrücklich sind die unterschiedlichen Wohnsituationen. Einige ältere Häuser haben keinen Lift. Bei einer
16
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In einem der neuen Hochhäuser
auf der Allmend reagiert die
Kundin nicht aufs Läuten. Auf
dem Natel meldet sich nur die
Combox. Mit der Briefträgerin
gelangt Susanne Kesselring ins
Haus und bemerkt dort den vollen Briefkasten. Sie macht sofort
eine Meldung an Pro Senectute,
die sich um die Situation kümmert. Das Beispiel zeigt die Bedeutung des Mahlzeitendienstes auf, sind doch die Verträger bei alleinstehenden
Menschen oft die einzige Kontaktperson.
Die Begegnung bei der Abgabe der Mahlzeiten ist oft
sehr kurz. Einige Kunden signalisieren die Distanz
mit der nur einen spaltbreit geöffneten Türe. Andere
wünschten sich wohl Zeit für ein Gespräch. «Ich muss
dann aber erklären, dass dies nicht möglich ist. Die letzte
Mahlzeit muss nämlich um halb 12 Uhr abgeliefert sein»,
erklärt Susanne Kesselring. Eine Ausnahme macht sie,
wenn sie spürt, dass es einem Kunden oder einer Kundin
zum Beispiel nach einem Todesfall schlecht geht. Sie
liebt ihre Arbeit im Dienste der betagten Menschen, bei
denen sie immer willkommen ist.
Der Mahlzeitendienst von Pr
Die Mahlzeiten werden in der Eichhofküche gekocht, in Schalen sauber verpackt und schockartig gekühlt. Die Kundinnen
und Kunden müssen sie in der eigenen oder der zur Verfügung
gestellten Mikrowelle nur noch wärmen. Auf dem Menüplan
für sieben Wochen stehen vier unterschiedliche Menüs zur
Verfügung: Tagesmenü, Mediterran (Schonkost) mit oder ohne
Dessert, Fleischlos, Gemüseteller. Als Geschenk erhalten alle
am Freitag ein Dessert.
MahLzeitendienSt
36 Fahrkilometer, 6600
Schritte, 724 Tritte und
viele Begegnungen. So
fasst Bruno Wey, 64, seine Tour
zusammen. Seit fünf Jahren liefert er dreimal wöchentlich die
bestellten Mahlzeiten bei 30 bis
40 Kunden in Reussbühl-Littau
ab. Manchmal parkt er direkt vor
dem Haus. In einem Quartier
mit vielen Hochhäusern packt er
die Schalen in einen Einkaufskorb und geht zu Fuss von Haus
zu Haus.
Bei den grossen Wohnblöcken klingelt er beim betreffenden Namensschild. Meistens erwarten ihn die Kunden unter der
geöffneten Wohnungstüre. Die
Übergabe erfolgt speditiv: ein
herzliches Grüssen, ein dankbarer Händedruck zum Abschied.
Freundlich und geduldig geht Bruno Wey auch auf Anliegen ein. Für eine Frau bestellt er zwei Mahlzeiten ab,
weil sie ihren Mann im Spital besuchen möchte. Zwei
Minuten später bekommt er ein dickes Lob zuhanden
der Küche. Bruno Wey ist froh um jede Rückmeldung
und bittet, allfällige Reklamationen sofort mitzuteilen.
Grosse Unterstützung dank kleinen Hilfeleistungen
Er kennt seine Kundschaft und verbindet die Abgabe
gerne mit kleinen Liebesdiensten. Den einen bringt er
die Zeitung ins Haus, andern trägt er den Kehrichtsack
hinaus. Mehreren Kunden füllt er die Bestellungen für
sieben Wochen anhand des Menüplans selber aus. Er
weiss, wer was gerne hat oder nicht und wählt die Menüs
ro Senectute Luzern
Die Fahrerinnen und Fahrer des Mahlzeitendienstes bringen
den Kunden dreimal wöchentlich die bestellten Mahlzeiten für
jeweils zwei Tage. Diese werden gegen 8 Uhr in die mit Kühlelementen ausgestatteten Boxen ins Auto geladen. Die Route
wird so gewählt, damit möglichst wenige Kilometer gefahren
und kurze Wege zu Fuss zurückgelegt werden müssen. Die
Kurzporträts der zwei Mahlzeitendienstfahrer geben Einblick in
die wichtige Dienstleistung von Pro Senectute Kanton Luzern.
Fotos: Peter Lauth
mehr Lebensqualität
dementsprechend. Er begegnet den unterschiedlichsten
Menschen in verschiedensten Lebenssituationen. Wenn
er eine massive Verschlechterung des Gesundheitszustandes eines Kunden feststellt, weist er auf Möglichkeiten der Unterstützung hin oder spricht mit der Spitexmitarbeiterin. Es kommt auch vor, dass Menschen
aufgrund ihrer Krankheit behaupten, dass sie keine
Mahlzeiten bestellt haben. Für Bruno Wey ist es wichtig,
in solchen Situationen Ruhe, Geduld und Klarheit zu
bewahren und sich angesichts trauriger Schicksale abzugrenzen.
Obwohl Bruno Wey zielstrebig und zügig unterwegs
ist, wirkt er nicht gestresst. Er ist überzeugt von der
wichtigen Bedeutung dieser Dienstleistung von Pro
Senectute: «Viele betagte Menschen können dank dieser
Unterstützung und der Spitex länger in den eigenen vier
Wänden wohnen. Das bedeutet für sie mehr Lebensqualität. Zudem können sie viel Geld sparen.»
Der langjährige Verkaufsleiter wollte nach seiner
Frühpensionierung mit 57 Jahren noch etwas machen
und meint lachend: «Zum einen ging es mir darum, eine
Tagesstruktur zu haben. Zum anderen habe ich bisher
gut gelebt und möchte jetzt der Gesellschaft etwas zurückgeben, andern etwas zuliebe tun – und mache dabei
erst noch etwas für die eigene Fitness.»
Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 13
17
Die Schweizer Armeeköche sind spitze
Die Zeiten, als die Militärküche nicht den besten Ruf genoss, sind längst vorbei. Heute
schwärmen Männer nach dem Dienst vom Essen. Kein Wunder, steht in einigen Truppen
doch die Topelite für sie am Herd. Eindrückliche Beweise liefert zudem die Nationalmannschaft der Schweizer Armeeköche seit einigen Jahren: Sie holt an Wettkämpfen
regelmässig Medaillen.
Von Sonja HabLützeL
Leicht geräucherte Lachstranche auf Pfifferlingsalat
mit gehacktem Ei und Bärlauchkapern, Lachstatar mit
Joghurt-Zitronen-Mousse, marinierte Gurken und ein
Maccaron mit Lachsrilettes als Vorspeise; darauf folgte
ErfolgrEichE SchwEizEr ArMEEküchE
Olympiasieger an der Koch-Olympiade Erfurt 2012
(zusätzlich zwei Goldmedaillen bei der Kochkunstausstellung
und beim Kochwettkampf)
Vize-Weltmeister 2010 an der Koch-WM in Luxemburg
(zusätzlich zwei Goldmedaillen bei der Kochkunstausstellung
und beim Kochwettkampf)
Olympiasieger an der Koch-Olympiade Erfurt 2008
(zusätzlich zwei Goldmedaillen bei der Kochkunstausstellung
und beim Kochwettkampf)
Weltmeister 2006 an der Koch-WM in Luxemburg (zusätzlich
zwei Goldmedaillen bei der Kochkunstausstellung und beim
Kochwettkampf)
3. Platz Kocholympiade Erfurt 2004 (Gold, warme Küche und
Silber, kalte Küche)
Weltmeister 2002 an der Koch-WM in Luxemburg (zusätzlich
zwei Goldmedaillen bei der Kochkunstausstellung und beim
Kochwettkampf)
18
Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 13
ein Duo von der Poularde mit Laugenbrot-BuchweizenAuflauf sowie Pastinaken und Romanesco mit konfierter
Pflaume. Den krönenden Abschluss bildete eine Schokoladen-Passionsfrucht-Terrine mit lauwarmem Himbeerküchlein und Himbeersorbet auf marinierten
Beeren.
Bei dieser Aufzählung von Haute-Cuisine-Köstlichkeiten denkt wahrscheinlich kaum jemand an die Armee.
Doch genau diese Gerichte bereitete die Nationalmannschaft der Schweizer Armeeköche 2012 in Erfurt innerhalb von sechs Stunden für 150 Personen zu.
Sicher entspricht das Menü nicht gerade der täglichen Ve rpflegung der Truppe, aber trotzdem sollte es die
Küchenequipen in den Kasernen inspirieren und Möglichkeiten aufzeigen. Das Swiss Armed Forces Culinary
Te am SACT überzeugte die gestrenge Jury und holte sich
die Goldmedaille, nachdem sie bereits tags zuvor mit der
Kochausstellung das Feld angeführt hatte.
Seit 1999 auf Medaillenkurs
Die Geschichte des SACT geht zurück auf das Jahr 1999.
Durch seine Te ilnahme an internationalen Kochkunstwettbewerben war dem Gründer René Schanz aufgefallen, dass sich Kochmannschaften der Streitkräfte in einer
besonderen Kategorie massen. Er wurde aktiv und stellte
eine achtköpfige Gruppe zusammen. Seither macht die
Kochnati der Schweizer Armee immer wieder mit Topplatzierungen auf sich aufmerksam.
Auch in Fachkreisen lobt man sie in höchsten Tönen.
So hiess es etwa an der Schweizerischen Hotelfachschule
Luzern: «Ja, ja, die sind super!» Die Ziele des Swiss Armed Forces Culinary Te am SACT sind so umschrieben:
«Den Stellenwert und die Möglichkeiten einer zeitgemässen Truppenverpflegung weltweit aufzeigen, den
Fotos: zVg
Mit liebe und können zubereitet: Die nationalmannschaft
der Schweizer armeeköche
feiert mit ihren Haute-CuisineKöstlichkeiten grosse erfolge.
Nachwuchs im Bereich Truppenhaushalt fördern und im
Wettkampf Höchstleistungen erlangen.»
2010 übernahm Daniel Marti das Team, mit dem er
seit seinem Beitritt im Jahre 2003 zu diesem Zeitpunkt
schon einen Olympiasieg und einen Vizeweltmeistertitel
geholt hatte. Insgesamt gehören dem SACT 14 Mitglieder an – im Moment sogar ein weibliches, was zuvor
noch nie der Fall gewesen war. Dies hängt laut Marti damit zusammen, dass die Frauenquote in der Truppenküche gleich null sei. «Wenn Frauen Dienst leisten, wollen
sie meist nicht in die Küche», weiss der Profi. Unter den
800 bis 900 Rekruten, die jährlich in Thun zum Truppenkoch ausgebildet werden, hat es denn auch höchstens
eine bis drei Frauen.
Ausser dem Teamchef, im Grad Stabsadjutant und
beim Kommando Küchencheflehrgang als Chef Einsatz
tätig, gehören dem SACT ausschliesslich Armeeangehörige im Milizdienst an. Sie arbeiten in Gastrobetrieben
auf sehr hohem Niveau, zum Beispiel im «Palace» in
Gstaad, im Restaurant Löwen in Worb oder im «Castello
del sole» in Ascona.
Bei der Auswahl seiner Mannschaftskameraden legt
Daniel Marti Wert darauf, dass jemand schon Erfahrungen an kulinarischen Wettbewerben gesammelt hat. Weil
die Wettkämpfe nur alle zwei Jahre stattfinden, die
nächsten somit 2014, sind die Diensttage der SACT-Mitglieder unregelmässig verteilt. «In Wettbewerbsjahren
fallen in der Regel etwas mehr an», erklärt der Teamchef.
So bleibt im Wettkampfjahr mehr Zeit, «den Ernstfall»
zu üben und mehrere Testläufe zu machen. Auf die
Probeessen soll jeweils sogar Armeechef Ueli Maurer
sich besonders freuen.
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Für alle Eventualitäten.
Erleben Sie, wie einfach und zeitsparend Sie Ihren wöchentlichen Einkauf bei
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MiLitärKüCHe
Bei Wettkämpfen muss eine Mannschaft mit sechs Köchen oder Patissiers antreten, inklusive Chef. Es gilt, sich
in zwei Kategorien zu bewähren. Bei der «Kochkunst»
sind sieben Menüs mit verschiedenen Merkmalen zu
präsentieren, von der zweckmässigen Feldverpflegung
bis zum Gala-Dinner. Daraus wählt der Organisator eines aus, das die Equipe dann in der Kategorie «Restaurant der Nation» für 150 Gäste zubereitet und serviert.
SpAtz odEr pot-Au-fEu
Vorschlag aus
«Kochrezepte»,
dem Kochbuch der
Schweizer Armee,
berechnet für
4 Personen.
Qualität ist auch im Alltag ein Massstab
Daniel Marti kann bei den Wettbewerben seine ganze
Passion ausleben, doch auch im Alltag kommen seine
Kochkünste immer wieder zum Tragen; er ist am Kommando Küchencheflehrgang für die Organisation und
Durchführung interner Caterings und Anlässe zuständig: «Das kann ein Mittagessen für fünf Personen sein,
ebenso gut aber auch ein Stehlunch für 500.»
Bei seinen alltäglichen Aufgaben legt der eidgenössisch diplomierte Küchenchef nicht weniger grossen
Wert auf Qualität und bezieht seine Produkte wenn immer möglich aus der Region. Auch hier gilt der Grundsatz der Truppenküche: «Die Truppe erhält jederzeit eine
angepasste Kostform, welche die Moral, die Gesundheit
und die Leistungsbereitschaft fördert.»
Zutaten:
720 g Rindsragout, 80 g Zwiebeln, 240 g Rüebli, roh, 120 g Lauch
in Vierecke, 160 g Sellerie roh, 240 g Weisskabis roh, 600 g
Kartoffeln roh in Würfel, 1.2 l Wasser. Mit Salz, Pfeffer, Nelken,
Lorbeer, Muskat, Bouillonpaste abschmecken.
Zubereitung: 1. Wasser aufkochen und mit Bouillonpaste kräftig
abschmecken. 2. Fleisch beigeben und aufkochen, abschäumen.
3. Fleisch ca. 1 Stunde vorkochen. 4. Das Gemüse beifügen und
mitkochen. 5. 30 Minuten vor dem Servieren die Kartoffeln
beigeben und weichkochen. 6. Abschmecken.
Varianten: Je nach Verfügbarkeit können auch Pfälzerkarotten,
Wirsing, Stangensellerie usw. verwendet werden.
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Mit 17 Gault-Millau-Punkten führt
Raphael Tuor vom Gasthof Adler in
Nebikon die Rangliste der besten Köche
im Kanton Luzern an. Am 21. Januar kamen
die Kundinnen und Kunden des Mahlzeitendienstes von Pro Senectute sowie die
Gäste des Kochevents 2013 in den
Genuss seiner Kochkünste.
«Koch war
immer mein
Traumberuf»
IntervIew: SOnja habLützeL
Herr Tuor, Sie haben im Januar für den Mahlzeitendienst von
Pro Senectute gekocht – wie haben Sie diese Aufgabe bewältigt?
Inwiefern haben Sie dabei einem vorwiegend älteren
Kundenkreis Rechnung getragen?
Es war eine schwierige Aufgabe. Weil wir unser Restaurant am Vortag nicht schliessen konnten, hatten wir nur
einen Tag Zeit. Deshalb haben wir der Eichhof-Küche
unsere Rezepte zur Verfügung gestellt und haben dann
am Eventtag dort alles zubereitet. Nicht ganz üblich für
uns war auch die Menge. Sowohl bei Banketten wie bei
unserem Mittagsservice haben wir auch viele Gäste,
aber doch nicht gerade 500 wie beim Kochevent von Pro
Senectute. Deshalb konnten wir natürlich auch nicht ein
ganz repräsentatives Bild unserer Küche vermitteln, sondern mussten die Zubereitung etwas vereinfachen.
Es sind Gerichte, die eher auf der weichen Seite, geschmacklich nicht extrem und einfach zu essen sind.
Worauf haben Sie besonderen Wert gelegt?
Ich musste etwas wählen, das gut machbar ist, das für alle
stimmt und das alle gern haben. Zur Vorspeise gab es
zweierlei gebeizten Lachs und Sauerkraut, zum Hauptgang geschmorte Kalbskopfbäggli mit Tessiner Polenta
und Gemüse; den Abschluss machte ein Schoggischnittli
mit Orangensalat und Grand-Marnier-Parfait. Alles
wurde vor Ort im Eichhof vor- und zubereitet.
22
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Worauf liegt bei Ihren kulinarischen Kreationen generell
das Hauptgewicht?
Ich wähle wenn immer möglich Erzeugnisse aus der
Region oder sonst sicher aus der Schweiz. Am wichtigsten
ist mir, dass alle Produkte frisch sind. Ich kaufe saisongerecht ein und schaue, was der Markt hergibt. Zudem wird
bei uns in der Küche nichts vorproduziert, es ist immer
alles frisch zubereitet. Mit Ausnahme des Brotes machen
wir von A bis Z alles selbst. Wenn wir zu einem Gericht ein
spezielles Brot brauchen, backen wir auch dieses selbst.
Was hat Sie seinerzeit bewogen, beim Kochevent von Pro
Senectute mitzumachen?
Es hörte sich spannend an und war eine Abwechslung zu
dem, was wir sonst machen. Ausserdem ist Pro Senectute
eine gute Sache. Wenn man etwas dazu beitragen kann –
wieso nicht?
KOchevent
Welche Beziehung haben Sie sonst zu sozialen Institutionen
bzw. zum sozialen Wirken?
Im Moment beteiligen wir uns an der Aktion «Wasser für
Wasser», die zwei junge Luzerner zur Unterstützung von
Wasserprojekten ins Leben gerufen haben. Das Total
des Frankenbetrages, welches wir im Restaurant für
Leitungswasser einnehmen, überweisen wir monatlich
an die Aktion.
Heute gilt Koch zum Teil schon als Traumberuf. Warum
haben Sie diesen Beruf gewählt?
Es war auch mein Traumberuf – deshalb war es für
mich immer klar, dass ich diese Ausbildung machen
wollte. Schon mein Vater wäre fürs Leben gern Koch
geworden, musste aber als Ältester den Beruf seines
Vaters erlernen. Meine Mutter kocht immer noch super
gut.
Hätte es eine Alternative gegeben für Sie?
Foto: Peter Lauth
Ja, Bauer. Das hat mir meine Familie aber ausgeredet.
Wie wird man Spitzenkoch?
Eigentlich stört mich dieser Begriff, und ich verstehe
nicht ganz, weshalb man ihn nur für bewertete Köche
und Köchinnen verwendet. Es gibt viele andere, die vielleicht etwas einfacher, aber auch hervorragend kochen;
das kann doch auch spitze sein. Ich fühle mich auch gar
nicht als Spitzenkoch, sondern koche einfach gern.
Diese Art von Küche fasziniert mich. Ich habe sehr viel
Respekt vor den grossen Küchenchefs und hatte das
Glück, dass ich selbst die denkbar beste Lehre machen
konnte.
Wie schaffen Sie es, das hohe Niveau über Jahre zu
halten?
Wichtig ist die Freude. Man darf das Ziel nicht aufgeben,
nach Perfektion zu streben, obwohl ein Koch nie sagt,
dass alles perfekt ist. Eigentlich muss man immer unzufrieden sein und denken, man hätte es noch besser machen
können.
InSerate
Gibt es überhaupt noch Steigerungsmöglichkeiten?
Man hat stets Ziele und will sich verbessern – das sind
auch Themen, die ich mit meinem Team immer wieder
diskutiere.
Die Essgewohnheiten haben sich in den letzten Jahren
verändert. Wie spüren Sie das in Ihrem Restaurant?
Die Portionen sind kleiner geworden, und wir versuchen, leichter zu kochen. Was ebenfalls auffallend ist,
das sind die vielen Allergiker, auf die wir uns einstellen
müssen. Da gilt es oft, flexibel zu reagieren, vor allem
wenn sie nicht schon bei der Reservation erwähnen, dass
sie dieses oder jenes Lebensmittel nicht vertragen.
Welche Trends haben Sie in der jüngeren Vergangenheit in
Ihre Speisekarte übernommen?
Eigentlich keine. Natürlich entwickeln wir uns immer
weiter und übernehmen von da und dort das eine oder
andere Element. Aber auf kurzfristige Modeerscheinungen stellen wir nicht um.
Was raten Sie jemandem, der vielleicht nicht immer
Lust hat zu kochen, sich aber dennoch gesund ernähren
möchte?
Ich finde es wichtig, dass man sich Zeit nimmt, etwas
Frisches zu kochen. Das kann durchaus auch etwas Einfaches sein, das schnell zubereitet ist.
Zur Person
Raphael Tuor führt zusammen mit seiner Frau
Marie-Louise seit Anfang 2005 den Gasthof Adler in
Nebikon. Zuvor war er in einer Reihe renommierter
Häuser tätig. Nebst 17 Punkten im Gault Millau bekam
er folgende Auszeichnungen: Michelin:1 Stern und Bib
Gourmand fürs Beizli; Schlemmeratlas Deutschland:
3 Bestecke; Feinschmecker Deutschland: FFF (kreative Küche, sehr guter Service); Bertelsmann Deutschland: 3 Hauben; Club 7/7 Goldmedaille in der Sparte
Spezialitätenrestaurants. Raphael Tuor ist Mitglied von:
Club Prosper Montagné; Chaîne des Rôtisseurs und
Grandes Tables de Suisse. Er kocht auch in seiner
Freizeit leidenschaftlich gern und mag guten Wein.
Inserat
Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 13
23
inSerate
Heiteres Tanzvergnügen in stilvollem Ambiente
Der club sixtysix und das Hotel Palace Luzern präsentieren:
The Farmers Party Fresh
Top-Tanzorchester
Sonntag, 4. April 2013, 14.30 bis 17.30 Uhr,
im Hotel Palace Luzern
Schwingen Sie nach Herzenslust das Tanzbein, oder schwelgen Sie
einfach in musikalischer Nostalgie.
Wir freuen uns auf Sie!
Hotel Palace Luzern, Haldenstrasse 10, 6006 Luzern
Türöffnung: 13.30 Uhr
Eintritt Fr. 15.00 (Fr. 10.00 für Mitglieder club sixtysix)
24
Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 13
PubLirePortage
Für den Einkauf zu Hause.
coop@home – Coop's online Supermarkt
Wer kennt das nicht – die Vorratspackung Haushaltpapier ist unhandlich und der Wein zum
Tragen viel zu schwer. Das raubt dem wöchentlichen Einkauf jegliches Vergnügen – genau wie
das Gedränge zwischen den Regalen und die langen Schlangen an der Kasse. Viel bequemer ist
es doch, wenn der Einkauf direkt an die Wohnungstüre geliefert wird.
Eben diese Dienstleistung bietet
coop@home, der online Supermarkt von
Coop. Ganz entspannt erledigt man den
Wocheneinkauf von zu Hause aus oder wenn man gerade unterwegs ist – mit
der benutzerfreundlichen coop@home
iPad-, iPhone oder Android-App.
Im Webshop von coop@home sieht man
die Promotionen und Neuheiten auf
einen Blick. Mit einer gut strukturierten
Kategorien-Ordnung oder mit Hilfe der
Suchmaske finden sich die Produkte
sekundenschnell. Und gespeicherte
Einkaufslisten und bisherige
Bestellungen erlauben es, ganze
Produktegruppen mit nur einem Klick
in den Warenkorb zu legen.
Gleiche Preise wie die Filialen
Mit dem Abschicken der Bestellung im
übersichtlichen Checkout hat der Kunde
seine Pflicht erfüllt. Ab diesem
Zeitpunkt übernimmt coop@home alle
weiteren Schritte:
Einige Stunden vor dem vereinbarten
Liefertermin beginnen coop@home
Mitarbeitende mit dem Zusammenstellen der Kundenbestellung.
Dem Kunden stehen online mehr als
13'000 Artikeln zur Auswahl, was dem
Sortiment einer grösseren Filiale von
Coop entspricht – und das zu gleichen
Preisen wie in den Filialen. Dabei kann
von Frischprodukten über Haushaltsund Reinigungsartikeln bis hin zu
Tiefkühlwaren alles bestellt werden,
was zum täglichen Bedarf gehört. Und
der Weinkeller von coop@home ist mit
über 1'000 Jahrgangsweinen
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Nachdem die Kundeneinkäufe in
verschiedenen gekühlten und
ungekühlten Bereichen sorgsam in
Papiertaschen gepackt wurden, werden
diese in einem grossen Kühlraum
zusammengeführt und auf TransportRollis umgeladen oder für den
Postversand in speziell entwickelte
Transportboxen gepackt.
Geliefert direkt an die
Wohnungstüre – überall in der
Schweiz
Bestellungen aus den grösseren
Ballungsgebieten werden von einem
Coop Chauffeur ins Auslieferfahrzeug
geladen und auf eine Stunde genau
direkt an die Wohnungstüre des Kunden
geliefert. Bei dieser Gelegenheit kann
der Kunde dem Chauffeur leere PETFlaschen gleich wieder mitgeben. Bei
Abwesenheit des Kunden wird die
Lieferung vor der Wohnungstüre oder
gemäss den Anweisungen des Kunden
deponiert.
Bestellungen von ausserhalb der
Agglomerationen werden an die
Schweizerische Post übergeben. Diese
bringt die Lieferung je nach Wunsch
des Kunden vormittags mit der
normalen Paketpost oder abends mit
der Spätzustellung.
Online einkaufen wird immer
populärer
Vor einigen Jahren noch ein Nischenmarkt gewinnt der online Einkauf von
Lebensmitteln immer mehr an
Bedeutung. Die durchschnittlichen
Lieferkosten von CHF 7.–, abhängig vom
Warenwert und Bestellrhythmus, sind
kaum teurer als die Fahrt zum
Supermarkt und Zeit spart man dabei
auch noch. Die Kunden schätzen bei
coop@home aber vor allem eines – den
Einkauf ohne lästiges Schleppen mit
Lieferung direkt an die Wohnungstüre!
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Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 13
25
Das Verkehrshaus der Schweiz in Luzern
verändert sich ständig und ist deshalb immer
einen Besuch wert. Jeweils am ersten Montag
des Monats bezahlen Personen ab 60 Jahren
für den Eintritt nur 20 statt 30 Franken.
Das Verkehrs
ein Museum
Von Peter Laube
Es mag Museen geben, die kennt man nach einem Besuch. Auf das Verkehrshaus der Schweiz (VHS) trifft dies
aber gar nicht zu, im Gegenteil. So wie es den Wandel in
Verkehr und Kommunikation darstellt, so wohnt ihm
selbst auch steter Wandel inne. Themenkreise werden
ausgebaut oder kommen, wie zuletzt die Informatik,
ganz neu dazu.
Gerade die neuesten Bereiche Kommunikation und
Informatik zeichnen sich durch viele interaktive Angebote aus. So kann man jeden Besuch selbst immer wieder
neu gestalten – und selbst produzierte Fernseh- oder Radio-«Sendungen» können sogar auf Speichermedien
nach Hause genommen werden. Das VHS hält dabei
Schritt mit den aktuellsten Entwicklungen der Technik.
Das Selbstverständnis des Verkehrshauses ändert sich
ebenfalls. Wohl deutlichstes Beispiel dafür ist die «Rigi».
Als es noch keine Dampferfreunde gab, rettete
Alfred Waldis den Raddampfer vor dem Verschrotten.
Er kaufte 1958 das 1952 ausser Dienst gestellte Schiff
für 1000 Franken. Letzte Bauten des VHS wurden extra
aufgeschoben, damit der Transport in den Innenhof
noch möglich war. Als Restaurant war die «Rigi»
dort jahrzehntelang ein Publikumsmagnet. Niemand
störte sich daran, dass DS Rigi so mit allen baulichen
Veränderungen gezeigt wurde, die sich im Laufe der
Jahre ergeben hatten. Der Salon beispielsweise kam erst
1905 dazu.
Das hat sich geändert. Seit 2007 wurde dieses älteste
erhaltene motorisierte Verkehrsmittel der Schweiz
(Jungfernfahrt 1848) in den Zustand des 19. Jahrhunderts zurückversetzt. Auch bei andern Restaurierungsprojekten achten die Konservatoren auf historische Echtheit, so bei der Zahnradlok «Gnom», beim Automobil «Adler» und beim Motorrad «Motosacoche
Jubile».
Kommt dazu, dass das VHS seine ständige Ausstellung – vom über 3500 Jahre alten Einbaum aus dem Bielersee bis zum Nachbau eines Moduls des Raumlabors
ISS – jedes Jahr durch eine Sonderschau von März bis
Oktober ergänzt. Dieses Jahr geht es um Gütertransporte
auf Schiene und Strasse, auf dem Wasser und in der Luft.
Wie erreichen all die Güter, welche die Schweiz impor26
Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 13
Von der Eisenbahn bis zum Raumfahrtlabor: das Verkehrshaus
tiert, unser Land, und welcher Rohstoffverbrauch ist damit verbunden?
Auch kürzere Spezialshows, vielfach Themenwochenenden, locken das Publikum an. Dieses Jahr steht ein Wasserflugzeugtreffen auf dem Programm, bei den Autos werden luftgekühlte Fahrzeuge gezeigt, solche mit Kunststoffkarosserie oder historische und aktuelle Elektrofahrzeuge. Auch an zwei Jubiläen wird dieses Jahr erinnert. Vor
VerKehrShauS der Schweiz
haus –
in stetem Wandel
Eine «Fahrt mit dem Bauzug» lässt einen erleben, wie
es 1875 beim Bau des Gotthardtunnels und im Tunnelbaudorf Göschenen zu und her ging. Auch die Probleme
der Herren Escher und Favre, Financier respektive Ingenieur, kommen zur Sprache.
Der Geschichte der Schifffahrt und des Tourismus
am Vierwaldstättersee nachspüren können die Besucher
des «Nautiramas». Die Swissarena schliesslich ist ein begehbares Luftbild der Schweiz im Massstab 1: 20 000.
«Freude herrscht». Das Zitat ist bekannt: Vom Verkehrshaus aus wandte sich im August 1992 Adolf Ogi an
Claude Nicollier, den ersten und bisher einzigen Schweizer im All. Auch sonst ist die Raumfahrt, der jüngste Verkehrszweig, wichtig im VHS. Prominente Astronauten
und Kosmonauten waren zu Gast. John Glenn, erster
(und beim Zweitflug 36 Jahre später auch ältester) Amerikaner im All, Neil Armstrong, erster Mensch auf dem
Mond, sowie die gesamte Apollo 13 Crew gehörten dazu.
Glenn (via Satellit), Armstrong und der Schweizer Flugpionier Henri Dufaux eröffneten 1972 gemeinsam die
Halle Luft- und Raumfahrt des VHS.
Literatur: alfred waldis – Gastgeber Verkehrshaus
der Schweiz, Luzern 1999. Mehr infos zum VhS:
www.verkehrshaus.ch
Fotos: zVg
Das Angebot 60+
bietet Spannendes für jeden Geschmack und für jedes alter
200 Jahren fuhr in Vevey das erste Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, und seit dem Alpenflug von Oskar Bider
sind 100 Jahre vergangen. Die bekannteste Erlebnisschau
ist sicher das 10 Jahre nach dem VHS eröffnete Planetarium. Auf einer Fläche von 508 m2 können die Abläufe der
Sternenbewegungen dargestellt werden – natürlich auch
im Zeitraffer. Sternkonstellationen der Vergangenheit oder
der Zukunft lassen sich auch berechnen und abbilden.
Seit Oktober 2012 öffnet das Verkehrshaus seine
Türen für Personen ab 60 Jahren jeweils am ersten
Montag jedes Monats zum Preis von 20 Franken
(statt regulär 30 Franken).
Wer vom Angebot profitiert, erhält auch einen Gutschein über einen Fünfliber: Entweder kann man
damit in den Restaurants günstiger konsumieren
oder im Shop günstiger einkaufen. So gesehen
beträgt der eigentliche Eintrittspreis nur noch
15 Franken, halb so viel wie üblich.
Das Angebot ist für Einzelpersonen ebenso gedacht
wie für Gruppen von Menschen über 60 Jahre.
Eine andere Idee ist, dass Opa und Oma mit ihren
Enkeln das Museum besuchen.
Die weiteren 60+-Montage dieses Jahres sind:
1. April (Ostermontag); 6. Mai; 3. Juni; 1. Juli;
5. August; 2. September; 7. Oktober; 4. November
und 2. Dezember.
Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 13
27
Erfolgreicher Kampf gegen
Im Jahre 1375 brechen Engländer in die
Schweiz ein: die Gugler. «Googler» sind wir
heute fast alle – aber wer weiss schon, wer
die wahren Gugler waren?
Von dr. WaLter Steffen
Die Innerschweiz des 14. Jahrhunderts wird von zwei
grossen Ereignissen geprägt: Morgarten 1315 und Sempach 1386. Sind die Schwyzer bei Morgarten noch weitgehend auf sich selber gestellt, so ist Sempach der erste
grosse Sieg der «Eidgenossenschaft der acht alten Orte».
Der Guglerkrieg ist ein Vorspann des Sempacherkrieges.
Gugler nennt man die fremden Söldner wegen ihrer
gugelförmigen Spitzhelme (lat. cuculla). Die Leute interpretieren diese seltsamen Helme als «Henkerkapuzen»,
was den Guglern noch den Beinamen «Schinder» (Totengräber, Henker, Quälgeister) einträgt.
In Zürich findet 1310 eine pompöse Hochzeit statt:
Katharina von Habsburg, die Tochter Herzog Leopolds I.
(der am Morgarten besiegt wird und nur knapp den
Schwyzern entrinnt), heiratet den nordfranzösischen
Grafen Ingelram VI. von Coucy. Als Mitgift erhält sie die
Städte Sempach, Sursee, Willisau, Aarau, Lenzburg und
Bremgarten. Die Übergabe dieser Städte an die Erbin
wird aber immer wieder verzögert und schliesslich gar
verweigert.
65 Jahre später fordert ihr Sohn Ingelram VII. dieses
Erbe mit einer Söldnerarmee ein. In Nordfrankreich
herrscht wieder einmal Pause im Hundertjährigen Krieg:
Engländer und Franzosen einigen sich 1374 auf einen
Waffenstillstand. Die nun arbeitslosen Söldner drohen,
ihren Lebensunterhalt mit Plündern zu bestreiten. Hier
leistet Ingelram VII. von Coucy Frankreich einen Dienst.
Er offeriert seinen Söldnern Arbeit, indem er sie in einen
Krieg gegen die Habsburger im Alpenvorland führt. Dieses Heer umfasst je nach Quelle 20 000 bis 60 000 Mann:
Dr. phil. Walter Steffen ist
historiker. geboren 1945 in
Luzern, Städtisches Lehrerseminar und Studien in Zürich
und Bologna. 30 Jahre Lehrer
für geschichte, italienisch und
englisch an den Lehrerseminarien Luzern und hitzkirch. Seit
der Pensionierung reiseleiter
für italien.
28
Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 13
26. Dezember 1375: Überfall der Berner auf die gugler (Berner
chronik des Benedikt tschachtlan, um 1470).
Söldner aus England, der Bretagne, der Normandie und
Picardie, dem Limousin und der Gascogne, aus Flandern, Deutschland und Italien. (Zum Vergleich: Die
Stadt Luzern zählt zu dieser Zeit ungefähr 4000 Einwohner.) Die englischen Elitetruppen jagen mit ihren Langbogen der hilflosen Bevölkerung grossen Schrecken ein.
Obwohl die Engländer nur einen Teil des Heeres ausmachen, sprechen die Zeitgenossen nur von den «engellendern».
Die modern ausgerüstete Streitmacht zieht im Herbst
1375 plündernd durch das Elsass Richtung Basel. Die
Jurapässe erweisen sich als strategisches Problem: Um
auf den engen Wegen rascher voranzukommen und um
sich leichter durch Plündern verpflegen zu können, teilt
Coucy sein Heer in drei Kolonnen auf. Die erste Abteilung unter Jean de Vienne zieht über Porrentruy nach
Biel. Den andern beiden Kolonnen gewährt der Bischof
von Basel – er ist der Cousin von Jean de Vienne – freien
SchLachten der eidgenoSSen, teiL 2
Bildquelle: Berner chronik des Benedikt tschachtlan, um 1470
die englischen Elitetruppen
Durchzug. Die eine Kolonne, geführt von Coucy, zieht
über den Oberen Hauenstein, die andere unter Ivo von
Wales (Owen Langoch) über den Unteren Hauenstein.
Bei Büren an der Aare vereinigen sich die drei Kolonnen.
Doch da ist kein Feind, der sich zur Entscheidungsschlacht stellt. Also trennt sich das Heer wieder: Jean de
Vienne schlägt sein Hauptquartier im Prämonstratenserkloster Gottstatt bei Biel auf und lässt seine Truppen im Seeland plündern.
Ivo von Wales nistet sich im Zisterzienserkloster
Fraubrunnen ein. Seine Truppen brandschatzen den
Raum Solothurn–Herzogenbuchsee. Ingelram von
Coucys Hauptmacht dringt in die habsburgischen
Stammlande um Zofingen und Langenthal vor. Das
Kloster St. Urban ist sein Hauptquartier.
Die hilflosen Habsburger
Die Habsburger – Schutzherren des Aargaus – bleiben
passiv. Sie sollten Land und Leute vor fremden Invasoren
schützen. Aber dem fremden Invasionsheer geht der Ruf
des Unbesiegbaren voraus. Kein habsburgischer Feldherr
wagt es, die Eindringlinge aufzuhalten. Im Gegenteil, sie
suchen Hilfe bei den Eidgenossen – ihren Erzfeinden:
Am 13. Oktober 1375 verbündet sich Herzog Leopold III.
(der 11 Jahre später bei Sempach fallen wird) mit Zürich,
Winterthur und Bern zu gegenseitiger Hilfe auf ein halbes Jahr. Zürich bürgt dabei für die Mithilfe von Luzern,
Bern für diejenige von Solothurn. Die Länderorte halten
sich von dieser kurzfristigen Allianz fern, befürworten
aber eine Verlängerung des Waffenstillstands mit Österreich für weitere zehn Jahre.
Auf Antrag des Herzogs schicken Zürich und Luzern
Hilfstruppen nach Suhr. Berner Kontingente ziehen
nach Herzogenbuchsee. Da aber die österreichischen
Truppen aus dem Thurgau und Aargau und auch die
Schar Peter von Thorbergs (Herzog Leopolds Landvogt)
wenig Kriegslust zeigen angesichts des übermächtigen
Feindes, weist Leopold seinen Vogt an, die eidgenössischen Truppen wieder heimzuschicken.
Statt zu helfen, geben die Habsburger den Bauern
den Rat: «Zündet Höfe und Dörfer an! Flieht in die
Städte und Wälder!» (Die gleiche Taktik wenden die
Franzosen im Hundertjährigen Krieg gegenüber den
Engländern an, was zum oben erwähnten Waffenstillstand von 1374 führt). August Bickel schreibt dazu in
seiner Dissertation über die Herren von Hallwil: «Herzog Leopold verfolgt mit seinen begrenzten militärischen Kräften eine geschickte Taktik, indem er sich auf
die Verteidigung einiger besonders starker Plätze beschränkt und im Übrigen das eigene Land verwüstet und
entblösst, um so dem Feind die Lebens- und Verteidigungsmittel zu entziehen. So werden beispielsweise die
schlecht bewehrten Städte Lenzburg und Willisau völlig
geschleift.»
Die notleidende Bevölkerung des Luzerner Hinterlandes aber ist verbittert über diese «Taktik der verbrannten Erde» durch die hilflosen Habsburger. Die
Steuern treiben sie ein, aber ihrer Verpflichtung zum
Schutz der Bevölkerung vor fremden Heeren kommen
sie nicht nach! Anonyme Spottlieder entstehen, die sich
gegen die «feinen Herren von ennet dem Rhein» richten:
«Von Osterreich, von Peyerlandt, von Wirttenberg,
herren und stetten viel,
die schuchtern vast der vigende Ziel;
sie lagent enet dem Rhine, sicher als in einem schrine;
ihnen was zen vigenden nit vast gach,
sie kamen inen nit ze nach
und liessen verderben lüt und lant,
das (was) rich und arm wohl befant.»
Übersetzt heisst das: Adel und Stadtbewohner aus Österreich, Bayern und Württemberg fürchteten sich sehr vor
den Feinden. Sie blieben ennet dem Rhein in Sicherheit
wie in einem Schreine und hatten es gar nicht eilig, die
Feinde zu bekämpfen. Sie kamen ihnen nicht zu nahe
und überliessen alle ihre (schutzbefohlenen) Menschen
und Länder – reich oder arm – dem Verderben.
Die Gefechte von Buttisholz, Ins und Fraubrunnen
Die drangsalierten Bauern wehren sich verzweifelt gegen
die raubenden Banden und überfallen sie in zahlreichen
nächtlichen Stosstrupps: Aus Platzmangel lagern die
Söldner im Freien um die Klöster herum und werden so
von den «Schweizer Guerilleros» oft im Schlaf getötet.
Doch die Gugler kommen immer näher an Luzern
heran. Pfaffnau geht in Flammen auf und am 6. Dezember 1375 Rüediswil und Ruswil.
In grösster Verzweiflung schlagen aufgebrachte Bewohner in der Nacht vom 24. Dezember los: 600 Entlebucher und (trotz öffentlichen Verbots) Freunde aus
Luzern, Unterwalden und Küssnacht greifen die 3000 im
Freien lagernden «Kriegsprofis» überraschend an. In
der Buttisholzer St.-Verena-Kirche verschanzen sich 150
Gugler. Gnadenlos wird Feuer gelegt. Es fallen 350
Feinde. Die Restlichen fliehen in die kalte Nacht hinaus.
Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 13
29
inSerate
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SchLachten der eidgenoSSen, teiL 2
Nach der Überlieferung vertreiben die Entlebucher nun
auch ihren verhassten Vogt Peter von Thorberg.
Am Weihnachtstag überfallen die Berner bei Ins die
Horden von Jean de Vienne. Zäh kämpfen sie am 27. Dezember gegen die Truppen Ivo von Wales, welche im und
um das Kloster Fraubrunnen lagern. Erst als sie das Kloster in Brand setzen, fällt die Entscheidung.
In Ins fallen 300 Feinde, in Fraubrunnen deren 800.
Immer und überall werden die Gugler nachts aus ihren
warmen Nestern in die Winterkälte hinausgejagt. Nirgendwo finden sie Ruhe. Die stolzen Söldner hungern
und frieren und ziehen im Januar 1376 über den Jura ab.
Schlechte Vorbereitung
Für diesen Rückzug gibt es verschiedene Gründe. Mann
und Pferd sind auf den eisigen Winter zu wenig vorbereitet. Die meist im Freien lagernden Söldner sind somit
nur bedingt einsatzfähig. Zudem wird die Beschaffung
der Nahrungsmittel immer schwieriger. Vergeblich hat
man auf eine offene, ritterliche Feldschlacht gesetzt.
Überdies wurden keine Werkzeuge zur Belagerung
von Städten mitgeführt. Den endgültigen Entschluss
zum Rückzug dürften aber die drei verlorenen Gefechte
gebracht haben. Was sollte Coucy in einem Land
noch unternehmen, wo der Feind nirgends und doch
überall ist?
Seine Kriegsziele hat Coucy nicht erreicht: Er erhält
zwar im Jahr 1387 in einem Vergleich mit Albrecht III.
die Herrschaft Büren und die Hälfte der Stadt Nidau als
Pfand zugesprochen. Doch bereits ein Jahr später geht
sein Besitz an die Städte Bern und Solothurn verloren.
Für die Eidgenossen wird klar: Sie meiden die offene
Feldschlacht. Sie bestimmen den Ort des Kampfes mit
der Taktik des Kleinkrieges. So besiegen sie ein mit damals modernen Waffen ausgerüstetes Söldnerheer und
begründen ihren Ruf als tapfere Kämpfer.
Obwohl Leopold III. das durch ihn verursachte Leid
der Bevölkerung durch finanzielle Unterstützung zu
mildern versucht, verlieren die Habsburger im Aargau
gewaltig an Achtung und Prestige, was sich im Sempacherkrieg noch bestätigen wird.
Die Gugler sind aber auch nach 637 Jahren noch im
kollektiven Bewusstsein präsent: Die im Raum St. Urban
vorkommenden Flurnamen «Bikadei/Pikedie, Bikardenweid» gehen höchstwahrscheinlich auf die – nach der
Überlieferung – 200 dort begrabenen «Pikarden» zurück, stammt doch Coucy aus der Picardie. In Buttisholz
erinnern die «Streitmatt», der Weiler «Gugleren» (nicht
«Gluggeren« – wie fälschlicherweise auf manchen Karten oder humoristisch kolportiert wird!) – und der Gugler-Brunnen an sie.
ScHIlleRnDe PeRSönlIcHkeIt
Ingelram VII. (Enguerrand) von Coucy
(1339–1397)
Als Marschall von Frankreich und
Schwiegersohn des Königs von England
verkörpert er in seiner Person die
Problematik der Zeit des Hundertjährigen
Krieges. Er kämpft in Flandern, Italien,
Nordafrika und stirbt auf einem Kreuzzug bei Bursa in der
Türkei: eine schillernde Persönlichkeit – ein Kind des
Krieges. Der Chronist Froissart schreibt über ihn: «Der Sire
de Coucy war der höflichste, redegewandteste Herr in der
ganzen Christenheit … der Gewandteste in allen Gebräuchen. Das war der Ruf, den er unter allen Damen und Herren
in Frankreich, England, Deutschland und der Lombardei und
überall, wo er bekannt war, genoss, denn er war in seiner
Zeit viel gereist und hatte viel von der Welt gesehen, auch
war er von Natur geneigt, höflich zu sein.»
Ein Vertrag zwischen Coucy und dem Söldnerführer Ivo von
Wales verrät vieles über das üble Kriegshandwerk:
n Ivo stellt 400 voll gerüstete Krieger zu einem bestimmten
Sold. Ausserhalb Frankreichs wird die Truppe aus der Beute
im Feindesland besoldet.
n Bei der Einnahme von Städten und Festungen fällt Ivo alle
Habe zu; die betreffenden Orte selbst und ihre Artillerie
müssen an Coucy abgetreten werden.
n Coucy und Ivo sollen je ein Sechstel der über 200 Franken
taxierten Gefangenen erhalten; auf die unter 200 Franken
taxierten Gefangenen hat Coucy keinen Anspruch.
n Sollten Ivo und seine Krieger den Herzog von Österreich
selbst fangen, so wird dieser Coucy gegen 10 000 Franken
Lösegeld überlassen.
Im Entlebuch wird der Sieg über die Gugler noch
jedes Jahr am «Hirsmändig» gefeiert, am letzten Montag
vor der Fastenzeit: Dem letzten Gugler wird die Uniform gestohlen und die Nase abgeschnitten. Das Riechorgan wird zur Abschreckung nach England zurückgeschickt. In Ins trägt ein Feld den Namen «Gugelacker»,
und bei Freiburg nennt sich ein Weiler «Guglera». In
Fraubrunnen schliesslich erinnert ein Schlachtdenkmal
an die Gugler. Als typisch schweizerischer Geschlechtsname ist «Gugler» im Telefonbuch 251 Mal verbürgt, v.a.
in der Westschweiz.
Literatur: Beatrix Lang, der guglerkrieg, fribourg 1982.
Barbara tuchman, der ferne Spiegel (das dramatische
14. Jahrhundert), 19. auflage, München 2006.
Nächste Folge: Die Schlacht bei Sempach 1386
Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 13
31
inSerAte
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auf die Bedürfnisse von jüngeren Betroffenen
ausgerichl Wärmegerät
wird auf Wunsch kostenlos zur Verfügung gestellt
l täglich frisch zubereitete Mahlzeiten
l Entlastung
der Angehörigen und Bezugspersonen
tete neue
Gesprächsgruppe
3»). Das Anl einfache
telefonische
Bestellung (siehe «Gruppe
gebot richtet sich an all jene, in deren Situation mindes-
Pro Senectute Kanton Luzern Mahlzeitendienst - Habsburgerstr. 26 - 6003 Luzern - Tel. 041 360 07 70 - [email protected]
Wo sich Angehörige treffen können
Luzern, Gruppe 1
in der regel am ersten Dienstag des
monats, 14.30 bis 16.30 uhr
n Beratungsstelle Pro Senectute,
taubenhausstrasse 16, Luzern
Begleitung: Antoinette ruckstuhl,
Sozialarbeiterin
Anmeldung: tel. 041 268 60 90
Luzern, Gruppe 2
in der regel am zweiten mittwoch
des monats, 14 bis 16 uhr
n Pfarreizentrum «zum Barfüesser»,
Winkelriedstrasse 5, Luzern (bitte
Anschlag im eingang beachten)
Begleitung: monika Schuler,
Sozialarbeiterin, Leiterin infostelle
Demenz
Anmeldung: tel. 041 319 22 88
Luzern, Gruppe 3
neu: Für jüngere Betroffene
in der regel am vierten Dienstag
des monats, 18.30 bis 20.30 uhr
n Beratungsstelle Pro Senectute,
taubenhausstrasse 16, Luzern
Begleitung: Brigitte Steiger,
Sozialarbeiterin
Anmeldung: tel. 041 319 22 88
Demenzielle erkrankungen wie zum
Beispiel Alzheimer können auch
menschen betreffen, die noch nicht
im Pensionsalter sind. Sie und ihre
meist ebenso jüngeren Angehörigen
sind mit anderen Fragestellungen
konfrontiert als Betroffene über 65
Jahre.
Emmenbrücke
in der regel am ersten Freitag des
monats, 14 bis 16 uhr
n Beratungsstelle Pro Senectute,
Oberhofstrasse 25, emmenbrücke
Begleitung: Antoinette graf,
Sozialarbeiterin
Anmeldung: tel. 041 319 22 85
Hochdorf
in der regel am zweiten Freitag des
monats, 14 bis 16 uhr
n zentrum St. martin (Pfarreiheim),
hohenrainstrasse 3, hochdorf
Begleitung: Chantal Jansen,
Pflegefachfrau
Anmeldung: tel. 041 917 01 44
Sursee
in der regel am zweiten Donnerstag
des monats, 14 bis 16 uhr
n Kloster Sursee (Agnell-Stube),
geuenseestrasse 2A, Sursee
Begleitung: Verena Wey Schwegler,
Sozialarbeiterin
Anmeldung: tel. 041 937 10 14
Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 13
33
21. März 2013
Veranstaltung:
«Gesunde Ernährung im Alter»
ed
Was leistet die M
18. Juni
Diskussionsrunde
Unter der Leitung von Kurt Aeschbacher präsentiert
Pro Senectute Kanton Luzern am 18. Juni von
17 bis 19.30 Uhr im Konzertsaal des KKL in Luzern
eine Diskussionsrunde zu Themen der medizinischen
Errungenschaften unserer Zeit und der Altersrationierung im schweizerischen Gesundheitswesen. Fragen
rund um die ökonomische Belastbarkeit oder die Ethik
bei Leistungsbeschränkungen im Gesundheitswesen
sowie das Altern in der Gesellschaft als Kostenfaktor
dürften dabei im Zentrum stehen. Bundesrat Alain
Berset wird ein Eingangsreferat halten; am Talk
nehmen folgende prominente Gäste teil: Christoffel
Brändli, Präsident Verwaltungsrat Santésuisse,
ehemaliger Ständerat, Prof. Dr. med. Verena Briner,
Chefärztin Luzerner Kantonsspital und Vorstandsmitglied Schweiz. Akademie für medizinische Wissenschaften, sowie Erika Ziltener, Präsidentin Dachverband Schweizerische Patientenstelle und Dr. Markus
Zimmermann-Acklin, PD, Lehr- und Forschungsrat
für theologische Ethik. Musikalisch umrahmt wird
die Vorabendveranstaltung vom Seniorenorchester
Luzern, dem Jugendorchester Meggen und Mitwirkenden der Musical Factory Luzern.
n Der Eintritt (nummerierte Sitzplätze) kostet CHF 25.–.
n Vorverkauf: KKL Luzern (Montag bis Freitag 13 bis
18.30 Uhr; Samstag, Sonntag 10 bis 17 Uhr), Tel.
041 226 77 77, E-Mail: [email protected].
Beachten Sie auch den Prospekt in diesem Heft und
das Inserat auf Seite 23.
34
Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 13
14. Juni
Ausstellung
Edmondo Dobrzanski
Gratiseintritt mit Führung für club-sixtysix-Mitglieder,
Kunstplattform akku, Gerliswilstrasse 23, Emmenbrücke
Den Erschütterungen einer durch Kriege geprägten Epoche
nachspürend, Beobachtungen und Szenerien in nächtliche
Visionen verlegend, ungestüm
und mit Farbe als Materie
hantierend: Das war Edmondo
Dobrzanski, dessen Geburtstag
sich 2014 zum hundertsten Mal
jährt. Die Malerei und informelle
Sprache des hierzulande in
Vergessenheit geratenen
Einzelgängers ist existenziell
und dramatisch. Dobrzanski
wuchs in Zug auf, wo sein Vater als Wanderfotograf ein Atelier
führte. Er besuchte die Accademia di Brera in Milano, arbeitete in
Zürich, war mit Varlin befreundet und lebte später bis 1997 im
Tessin.
n club-sixtysix-Führung: Freitag, 14. Juni 2013,15 Uhr.
Gleichzeitig wird eine Werkauswahl von Ernst Schurtenberger
(Luzern 1931–2006 Reinsbach) gezeigt. Sie ist Teil einer kürzlich
erfolgten Bilderschenkung. Weitere Infos: www.akku-emmen.ch
Foto: zVg
Alter –
Lebensqualität im
izin?
Fehl- und Mangelernährung gehören zu den häufigsten und am
wenigsten beachteten Alterskrankheiten in unserer Gesellschaft.
Die medizinischen Folgekosten der durch Mangelernährung
hervorgerufenen körperlichen Leiden sind hoch. Muss künftig der
Ernährungszustand älterer Menschen bei Arztbesuchen oder bei
Spital- und Heimaufenthalten systematisch abgeklärt und regelmässig wiederholt werden? Gibt es nützliche Kochtipps für ältere
Menschen mit Einschränkungen? Können die Menüpläne und die
Vielfalt in den Heimküchen optimiert werden? Solche und weitere
Fragen werden an der Tagung aus verschiedenen Perspektiven
beleuchtet und diskutiert. Es referieren Dr. Cristina Mitrache,
Leitende Ärztin, Felix-Platter-Spital Basel, Helena Kistler-Elmer,
dipl. Ernährungsberaterin FH, und Markus Biedermann, eidg. dipl.
Küchenchef und Gerontologe.
n Der Anlass vom 21. März im Paraplegikerzentrum Nottwil steht
allen am Thema Interessierten offen und dauert von 13.30 bis
17 Uhr. Der Eintritt kostet CHF 50.–, inklusive Pausenverpflegung
und Apéro.
n Anmeldung: Pro Senectute Kanton Luzern, Geschäftsstelle,
Tel. 041 226 11 88
agenda
SondEranGEbot Für zEnit-LESEr
Die geheimnisvollen Sagen
vom Pilatus
eater
Tanz Luzerner Thd wandering
Tanz 12: Waiting
an
«Odyssee» einmal anders
Die jungen Choreografen
Caroline Finn und Ihsan
Rustem gestalten unter der
künstlerischen Leitung von
Kathleen McNurney, Tanz
Luzerner Theater, jeweils eine
Uraufführung, die Homers
Epos «Odyssee» von verschiedenen Perspektiven
beleuchtet. in zusammenarbeit mit Pro Senectute
Kanton Luzern werden ältere
Menschen ausgewählt, die
den kreativen Entwicklungsprozess begleiten und neben
den professionellen Tänzerinnen und Tänzern Teil des
Bühnengeschehens sind.
Einerseits nimmt uns das
Ensemble mit auf die
abenteuerlichen Irrfahrten von
Odysseus und erzählt von
männlichem Mut und Stärke.
Andererseits erleben wir die
weibliche Sichtweise,
inspiriert durch die Figur der
Penelope, Ehefrau des
Odysseus. Nach der Premiere
in Luzern geht das Stück auf
Reise rund um den Vierwaldstättersee.
Vorstellungen (jeweils
20 uhr):
Südpol Luzern:
10. Mai, 13./14. Juni 2013
MythenForum Schwyz:
16. Mai 2013
theater(uri) altdorf:
24. Mai 2013
altes Gymnasium Sarnen:
1. Juni 2013
theater buochs:
6. Juni 2013
n in zusammenarbeit mit Pro Senectute Kanton Luzern
21. aPriL
«Luzerner Begegnungen»
im Luzerner Theater
Die Diskussionsreihe von Pro Senectute Kanton Luzern und den
Partnern Luzerner Theater und der Universität Luzern ist ein breit
gefächertes Diskussionsforum für Jung und Alt. Die nächste Veranstaltung vom Sonntag, 21. April 2013, widmet sich thematisch
der Bevölkerungszunahme. Unter dem Titel «Es wird eng – Wie
lebt die Schweiz im Jahre 2050» diskutieren der bekannte
Soziologe Prof. Francois Höpflinger und weitere Fachleute unter
der Leitung der Luzerner Journalistin und Autorin Gisela Widmer
(in Anfrage).
n Die öffentliche, zirka einstündige Diskussion im Foyer des
Luzerner Theaters beginnt um 11 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos.
Das Buch liest sich wie ein spannender Kriminalroman. In
griffigen Texten lässt der Ruswiler Tierarzt Martin Seewer die
Vergangenheit auf dem Pilatus aufleben. Da geht es um Mord und
Todschlag, Wilderer und die Pest, den Sabbat der Hexen und den
Zauberer vom Eigenthal. Petra Sieber vom Lifa-Verlag hat ein
Werk herausgegeben, das, illustriert von Susanne Uribe, voll von
mächtigen Geistern, wilden Bären und ungebändigten Drachen
ist. So beschreibt das Buch, was sich hinter den Gespenstern
versteckt, die im Jahr 1903 so viel zu reden gaben. Nicht in jedem
Fall weiss der Autor, wie die Geschichte ausgeht. So ist bis heute
ungeklärt, wer der brutale Mörder ist, der am 14. November 1863
den Wächter Franz Josef Imfeld im Hotel Bellevue auf dem
Pilatusgipfel mit einem Messer erstach.
n Martin Seewer: Wie der Berg Pilatus
zu seinem Namen kam. 60 Seiten,
CHF 25.80. Bestellungen an Lifa-Verlag,
[email protected]., www.pilatus-sagen.
ch, Waldstätterstrasse 9, Postfach 4260,
6002 Luzern, Tel. 041 210 58 80.
Leserinnen und Leser von ZENIT erhalten
das Buch für CHF 21.90. Bitte bei der
Bestellung Stichwort ZENIT angeben.
Mitwirkende gesucht
Luzerner Senioren-Stubete
Seniorinnen und Senioren, die ein Instrument spielen und dies
gerne innerhalb einer Gruppe praktizieren würden, treffen sich
vorerst in ein paar Proben, dies, um sich kennenzulernen und die
Formationen zusammenzustellen. Im Vordergrund steht der
Spass am gemeinsamen Musizieren, insbesondere auf dem Gebiet der Volksmusik. Wir sind aber auch offen für andere Stilrichtungen wie Schlager, Barmusik oder Jazz. In einer zweiten Phase
organisieren wir monatlich eine Stubete in einem Lokal, wo wir
unter uns einen gemütlichen Musiknachmittag oder -abend
durchführen. Einzelne Formationen treten gelegentlich vor Publikum auf (Altersheime oder andere Organisationen). Diese Auftritte erfolgen in der Regel ohne Entschädigung. Das Mitmachen
bei der Luzerner Senioren-Stubete ist kostenlos. Der Ein- oder
Austritt ist jederzeit möglich. Die Luzerner Senioren-Stubete ist
aber keine Musikschule. Das Beherrschen eines Instruments (auf
Amateurstufe) ist Voraussetzung für ein sinnvolles Mitmachen.
Die Stubete ist daher für Anfängerinnen und Anfänger nicht
geeignet. n Das nächste Zusammentreffen findet am 17. April
um 16 Uhr im Pfarreizentrum Ebikon statt. n Weitere Infos bei:
Sepp Küng, Tel. 041 422 05 00 oder 078 835 49 50; Ernst Bäurle,
Tel. 041 440 62 33 oder 078 842 99 99.
Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 13
35
planet-luzern.ch
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MEINE IDEE
Eine fundierte Analyse bildet die Basis für das
Massnahmenkonzept. Das durchdachte Umbau-System
Renova-plus überzeugt – auch bei einzigartigen Ideen.
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agenda
diE ErFoLGrEichE VEranStaLtunGSrEihE StartEt inS zwEitE Jahr
«Gsond und zwäg is Alter»
Die 2012 erfolgreich vom Luzerner Kantonsspital
und Pro Senectute Kanton Luzern lancierte
Vortragsreihe «Gsond und zwäg is Alter»
vermittelt auch im laufenden Jahr viel Wissenswertes zu Gesundheitsthemen.
An sechs Abendanlässen – vier in Luzern
und je eine in Wolhusen und Sursee - werden
jeweils an einem Dienstag im Monat von
18.30 bis 20 Uhr spannende Referate mit
anschliessendem Apéro angeboten. In
anschaulicher und auch für den medizinischen
Laien gut verständlicher Vortragsweise
referieren ausgewiesene Spezialistinnen und
Spezialisten zu ausgewählten Themen.
Neben den Referaten bleibt noch genügend
Zeit für Fragen und Diskussionen.
n Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht
erforderlich.
datum
ort
themen
titel
referierende
Di, 26.03.
18.30 – 20 Uhr
Hörsaal
LUKS Luzern
Prävention, Behandlung, Nachsorge von Dickund Mastdarmkrebs
Darmkrebs: Sorgen
Sie vor!
Prof. Dr. med. Jürg Metzger, Chefarzt
Viszeralchirurgie, LUKS Luzern
Dr. med. Dominique Criblez, Chefarzt
Gastroenterologie/Hepatologie, LUKS
Luzern
Dr. med. Ralph Winterhalder, Leitender
Arzt Onkologie, LUKS Luzern
Di, 28.05.
18.30 – 20 Uhr
Panoramasaal
LUKS Sursee
Bluthochdruck
– Herzinfarkt:
Vorbeugung und
Behandlung
Wenn das Herz aus
dem Takt gerät
Dr. med. Jörg Nossen, Leitender Arzt
Medizin, LUKS Sursee
Dr. med. Se-ll Yoon, Leitender Arzt
Medizin, LUKS Sursee
Moderation: Prof. Dr. med. Adrian
Schmassmann, Chefarzt Medizin,
LUKS Sursee
Di, 09.07.
18.30 – 20 Uhr
Hörsaal
LUKS Luzern
Knochenbrüche
– Reparaturen durchs
Schlüsselloch
Prof. Dr. med. Reto Babst, Chefarzt
Unfallchirurgie
Di, 03.09.
18.30 – 20 Uhr
Schützenhaus
LUKS Wolhusen
Schlüssellochchirurgie bei
Brüchen
Gelenksabnützung
– Anzeichen und
Behandlung
Halten unsere Gelenke
80 Jahre durch?
Dr. med. Jörg Bucher, Leitender Arzt
Orthopädie, LUKS Wolhusen
Di, 29.10.
18.30 – 20 Uhr
Hörsaal
LUKS Luzern
Gleichgewicht,
Sturzvorsorge
Achtung Stolperfalle
– Bleiben Sie im Gleichgewicht
Dr. med. Lukas Schmid,
Chefarzt Rheumatologie
Di, 03.12.
18.30 – 20 Uhr
Hörsaal
LUKS Luzern
Übergewicht
im Alter
Wenn die Kilos zum
Problem werden
Dr. med. Martin Sykora,
Leiter Adipositaszentrum Zentralschweiz, Leitender Arzt Viszeralchirurgie
Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 13
37
INSERAT
Tanznachmittag mit Livemusik
an der LUGA 2013
Dienstag, 30. April 2013, ab 14.00 bis 17.30 Uhr
Halle 7, Restaurant Buurestube (Platzzahl limitiert)
Schwingen Sie nach Herzenslust das Tanzbein zu
bekannten Melodien mit dem Top-Tanzorchester
Churchmice und erleben Sie Kurt Aeschbacher
live im Gespräch.
Um ca. 15.15 Uhr – Interview mit Kurt Aeschbacher.
Nationalrätin und Präsidentin von Pro Senectute
Luzern, Ida Glanzmann-Hunkeler, und Peter
Dietschi, Geschäftsleiter von Pro Senectute Luzern,
unterhalten sich mit dem Ehrengast zu seiner
erfolgreichen und unvergleichlichen Karriere,
über die Veränderungen der Zeit, das Älterwerden
und die gesellschaftlichen Herausforderungen
der Zukunft.
(Gesprächsleitung: Peter Dietschi)
Luga-Pro-Senectute-180x60_Layout 1 19.02.13 17:19 Seite 1
Gutschein
5 Franken
günstiger
an die Luga am 30. April 2013
überreicht von:
CHF 5.– Reduktion auf die ordentlichen Eintrittspreise.
Gutschein ist nicht mit anderen Rabatten kumulierbar.
Keine Barauszahlung möglich.
38
Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 13
agenda
Vielseitige Ferienangebote
4. biS 11. Mai
Betreute Seniorenferien in Magliaso
Dieses Ferienangebot im Centro
Evangelico Magliaso am Luganersee
richtet sich an Personen, die gerne ein
paar Tage verreisen möchten, sich
Ferien können. Sie werden von
Helferinnen ganz nach den individuellen Bedürfnissen unterstützt.
n Die Kosten betragen CHF 950.– im
Doppelzimmer und CHF 1050.– im
Einzelzimmer, inkl. Vollpension, vielfältiges Erlebnisprogramm, freie Benützung des Erlebnisbades, Sauna und
Dampfbad, Reiseannullationsversicherung u.a.
11. biS 20. JuLi
Ferienwoche für
demente Personen
dies aber ohne Betreuung nicht mehr
zutrauen. Die Betreuung kann in Form
von Hilfe beim Duschen, beim Anziehen oder der individuellen Hilfe bei der
Selbstpflege erfolgen. Das Angebot ist
auch bestens für naturverbundene
Seniorinnen und Senioren geeignet,
welche etwa die Ausflüge und Fahrpläne nicht selber organisieren
möchten.
n Der Pauschalpreis pro Person beträgt CHF 1 640.– im Doppelzimmer
und CHF 1 780.- im Einzelzimmer.
n Im Preis inbegriffen sind: Vollpension, Spitexleistung durch Fachpersonal, Beratung und Reiseleitung während der Ferienwoche, Reiseannullationsversicherung.
15. biS 22. SEPtEMbEr
Begleitete Ferienwoche in Schruns
Eingeladen sind Frauen und Männer,
die noch zu Hause wohnen, körperlich
noch recht selbstständig sind, evtl. von
eigenen Angehörigen betreut werden,
aber ohne fremde Hilfe nicht in die
Pflegende Angehörige brauchen Entlastung. Nur so können sie ihrer
schwierigen Aufgabe nachkommen.
Pro Senectute Kanton Luzern organisiert jedes Jahr Ferien für pflegende
Angehörige und ihre dementen Partner
(auch Einzelpersonen sind willkommen).
Die betreute Ferienwoche findet im
speziell eingerichteten Hotel Artos in
Interlaken vom 11. bis 20. Juli 2013
statt. Die fachliche und pflegerische
Leitung liegt bei der dipl. Pflegeexpertin Dorothée Kipfer und ihrem Team.
n Kosten: CHF 1750.– pro Person
(Zuschlag Einzelzimmer CHF 10.–/pro
Tag/Person). Im Preis inbegriffen sind:
Vollpension, Betreuung und Unterstützung im Alltag, Beratung durch
Fachexpertin, Ausflüge, Reiseannullationsversicherung u.a.
n Informationen und Anmeldung für
alle drei Ferienwochen in Magliaso,
Schruns und Interlaken: Pro Senectute
Kanton Luzern, Ettiswilerstrasse 7,
6130 Willisau, Tel. 041 970 40 20,
E-Mail: [email protected]
Bewegungsförderung
über Generationen
Auf dem Sonnenberg bei Kriens geniessen
Jung und Alt einen Generationenspielplatz
der besonderen Art. Just neben dem
Kinderspielplatz bei der Bergstation laden
einfach bedienbare Geräte zum Bewegen
ein. Die auch auf ältere und bewegungsscheue Menschen ausgerichteten Übungen
versprechen viel Spass und stärken
spielerisch den Kreislauf, die Beweglichkeit
und die Koordination. Die Lockerung von
Muskeln und die Massage von Akupunkturpunkten an Handflächen, Beinen und
Rücken wirken entspannend, schenken
Ruhe und Kraft.
Diese Bewegungsmöglichkeit ist ohne jeden
Leistungsaspekt und ist besonders für ältere
Menschen geeignet, die sich gerne in der
freien Natur bewegen. Die Nutzung der
Geräte ist kostenlos und das ganze Jahr über
verfügbar. In Kombination mit dem naheliegenden Kinderspielplatz eignet sich die
Anlage als idealer Generationenausflug –
besonders auch jetzt wieder während des
Frühlingserwachens der Natur. Erbaut hat
die Anlage (Playfit-Bewegungsparcours) die
Sonnenbergbahn AG.
Pro Senectute Kanton Luzern hat zusammen
mit der Stiftung Breitensport, dem Swisslos
Sportfonds des Kantons Luzern sowie
weiteren Partnern die Ende Juni 2012
eröffnete Anlage mitfinanziert.
Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 13
39
InSerate
Die Arbeit von Pro Senectute Kanton
Luzern können Sie in Ihrem Testament
mit einer Erbschaft oder einem Legat
unterstützen.
Wir kümmern uns um ältere Menschen.
Verlangen Sie kostenlos unseren Leitfaden „Wissenswertes zum Testament“
Mit einem Legat
Für weitere Informationen
wenden Sie sich an:
Peter Dietschi, Geschäftsleiter,
Bundesplatz 14, Postfach 3640,
6002 Luzern, Tel. 041 226 11 88
[email protected]
für betagte Menschen trägt
Ihr Vermögen Früchte - über
Ihre Lebenszeit hinaus.
20.03.11 12:30
40
Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 13
Gutes Anlagejahr 2012
Überdeckt durch die Vielzahl von Medienberichten, die sich auf die Schuldenkrisen
in Europa und den USA fokussierten, wurde die Normalisierung der Renditen an
den Finanzmärkten kaum wahrgenommen. Im 2012 zeigte sich jedoch eine lehrbuchmässige Risikoabstufung zwischen Obligationen- und Aktienanlagen.
Der Schweizer Aktienmarkt zeigte
exemplarisch für den Weltaktienmarkt einen fulminanten Start ins
2012. Mitte März stand er bereits
bei einem Plus von über acht Prozent. Diese deutliche Höherbewertung der Schweizer AktiengesellGregor Zemp,
schaften hielt jedoch nicht lange an.
Geschäftsleiter
Investoren befürchteten, dass die
LUKB Expert
Fondsleitung AG
europäische Staatsschuldenkrise
den Wirtschaftsgang weltweit nachteilig beeinflussen würde. Bis Anfang Juni lag die Wertentwicklung von Schweizer Unternehmen wieder bei
null Prozent.
Erst die unmissverständliche, deutliche Bereitschaft
der Notenbanken weltweit, den Staaten mit billigem
Geld für lange Zeit zur Seite zu stehen, zerschlug die
Ängste an den Märkten. Es setzte ein starker Aufwärtstrend ein, der Schweizer Aktien bis Ende 2012 um rund
18% verteuerte. Die Schweizer Nationalbank (SNB)
band den Franken unverändert an den unter fundamentalen Problemen leidenden, schwächer werdenden Euro.
So profitierten die Investoren von deutlichen Gewinnen
bei allen Anlageklassen – Aktien wie Obligationen – sowie über die meisten Währungen.
Die sich in diesem Umfeld ergebende erfreuliche
Marktentwicklung zeigte sich entsprechend auch in allen
Anlagestrategien. Dabei wurden die das höhere Risiko
tragenden Aktionäre lehrbuchmässig besser entschädigt
als die Obligationäre. Der LUKB Expert-Ertrag erreichte
eine Rendite von 4,5%, was ungefähr der durchschnittlichen jährlichen Rendite seit Lancierung im Jahr 1990
entspricht. Der LUKB Expert-Zuwachs erreichte mit seiner etwas höheren Aktienquote eine Rendite von 7,3%.
Das jüngste Verhalten der Notenbanken hat damit zu
einer Preissteigerung bei Realwerten (Aktien, Gold) geführt, jedoch noch zu keiner sich abzeichnenden Inflation bei Konsumgütern. Die Zentralbanken dürften,
angesichts der sich weiter akzentuierenden Finanzierungsprobleme der Sozialstaaten, ihre bisherige Richtung weiter verfolgen müssen. Eine langfristig orien-
Rendite der einkommensorientierten
strategie im LuKB Expert-Ertrag
seit Gründung des anlagefonds ende 1990
2008
<-9%
1994
-9 bis -6% -6 bis -3%
2011
2006
2004
2001
2000
2012
2007
2003
1999
1998
2002
1995
2009
1997
1996
1993
1992
1991
-3 bis 0% 0 bis 3%
3 bis 6%
6 bis 9%
>9%
2010
2002
tierte, auch aus Realwerten bestehende Positionierung
dürfte sich deshalb in mittlerer Zukunft als immer wichtiger herausstellen, um die Kaufkraft des eigenen Vermögens zu erhalten.
Kontinuität ist nicht nur bei der Anlagestrategie, sondern auch bei deren Umsetzung ein wichtiger Erfolgsfaktor. Der LUKB Expert-Zuwachs verteidigte seinen Titel
aus dem Vorjahr und gewinnt erneut den Feri EuroRating
Award in der Kategorie «Strategiefonds Global flexibel».
Die Fondsleitung der Luzerner Kantonalbank hat sich damit zum zweiten Mal in Folge mit dem LUKB Expert-Zuwachs gegen rund 160 Mitbewerber durchgesetzt.
Die historische Performance stellt keinen Indikator für die laufende oder zukünftige Performance dar. Die Performancedaten
lassen die bei der Ausgabe und Rücknahme der Anteile erhobenen Kommissionen und Kosten unberücksichtigt.
Eine Beratung bei der Luzerner Kantonalbank ist unerlässlich.
Telefon 0844 822 811 oder [email protected], www.lukb.ch
Eine gute Sache
FonDsKonTo cLuB sIxTysIx
Wenn Sie in ein Fondskonto club sixtysix der LUKB investieren,
profitieren Sie von einer Reduktion von 20 Prozent auf die
Investitionskommission. Mit Ihrem Fondskonto unterstützen
Sie gleichzeitig einen guten Zweck: Die LUKB leistet für jeden
investierten Franken der Club-Mitglieder einen Beitrag an club
sixtysix und somit an Pro Senectute Kanton Luzern.
Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 13
41
Inserate
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42
Pro senectute Kanton Luzern 1 | 13
Pro Senectute Kanton Luzern
Geschäftsstelle
Bundesplatz 14
Postfach 3640
6002 Luzern
telefon 041 226 11 88
telefax 041 226 11 89
[email protected]
BeratunGsstellen
Luzern-stadt, Kriens,
amt Luzern-Land
taubenhausstrasse 16
6005 Luzern
telefon 041 319 22 88
telefax 041 319 22 89
[email protected]
emmen, Littau,
amt Hochdorf und Michelsamt
Oberhofstrasse 25
6020 emmenbrücke
telefon 041 268 60 90
telefax 041 268 60 99
[email protected]
amt Willisau, amt sursee,
amt entlebuch
Menzbergstrasse 10
Postfach, 6130 Willisau
telefon 041 972 70 60
telefax 041 972 70 69
[email protected]
fachstelle
für GemeinwesenarBeit
Menzbergstrasse 10
Postfach, 6130 Willisau
telefon 041 972 70 60
telefax 041 972 70 69
[email protected]
info
mahlzeitendienst
Habsburgerstrasse 26
6003 Luzern
telefon 041 360 07 70
telefax 041 360 22 57
[email protected]
steuererklärunGsdienst
taubenhausstrasse 16
6005 Luzern
telefon 041 319 22 88
telefax 041 319 22 89
[email protected]
ferien für pfleGende
anGehöriGe und
ihre partner/-innen
Menzbergstrasse 10
Postfach, 6130 Willisau
telefon 041 972 70 60
telefax 041 972 70 69
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immoBilienBeratunG:
hausverkauf/sanierunG/
umBauten/wohnunGsanpassunGen
Bundesplatz 14
Postfach, 6002 Luzern
telefon 041 226 11 88
telefax 041 226 11 89
[email protected]
BildunG + sport
Bundesplatz 14
Postfach, 6002 Luzern
telefon 041 226 11 99
telefax 041 226 11 98
[email protected]
treuhanddienst
Habsburgerstrasse 26
6003 Luzern
telefon 041 226 11 86
telefax 041 226 11 89
[email protected]
unentGeltliche
rechtsauskunft
Jeden ersten Dienstag im Monat von
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