MRSA Informationen für Patienten und Angehörige 0261 - 281

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Weiterhin ist das Krankenhaus verpflichtet, zum Schutz der Mitpatienten und
der Angehörigen umgehend spezifische
Hygiene- und Isolationsmaßnahmen einzuleiten. Diese umfassen:
• Der MRSA-Patient wird in einem
Einzelzimmer oder gemeinsam mit
anderen MRSA-Trägern untergebracht, um eine Weiterverbreitung
des Keimes auf nicht betroffene
Personen zu verhindern.
• Das Personal kommt mit Schutzkittel,
Mund-Nasen-Schutz und Handschuhen, ggf. Haube.
• Auch die Besucher müssen Schutzkleidung tragen und die Hände beim
Verlassen des Zimmers desinfizieren.
• Die/Der behandelnde Ärztin/Arzt
wird mit dem betroffenen Patienten
eine Sanierungstherapie besprechen.
Sollte eine Infektion aufgetreten
sein, so wird die/der behandelnde
Ärztin/Arzt eine entsprechende Antibiotikatherapie verordnen.
• Der Erfolg der Therapie wird durch
weitere Abstriche kontrolliert. Diese
Untersuchung muss 3x einen MRSAfreien Befund ergeben, damit man
als „geheilt“ gilt.
Wenn die Hygienemaßnahmen konsequent beachtet werden, stellt man als
MRSA-Patient kein Risiko für die Familie
einschließlich Kinder/Enkel dar.
B
BUNDESWEHRZENTRALKRANKENHAUS
Koblenz
Ein MRSA-Nachweis ist kein Grund, nicht
in eine Anschluss-Heilbehandlung oder
nach Hause entlassen zu werden. In
diesem Fall wird der Hausarzt oder die
nachfolgende Klinik/Einrichtung über
den Befund informiert, damit die Therapie weitergeführt werden kann.
Bei jedem Arztbesuch und Krankenhausaufenthalt sollte man als Patient erwähne, dass man MRSA-positiv gewesen
ist, damit überprüft werden kann, dass
der MRSA weiterhin nicht mehr auf der
Haut zu finden ist.
Dieses Vorgehen dient dem eigenen
Schutz des Patienten. Auch nach abgeschlossener Behandlung sollte man sich
nach 3, 6 und 12 Monaten nochmals
kontrollieren lassen, ob weiterhin ein
MRSA-freier Befund vorliegt.
©Science Photo Library
Bei Wiederaufnahme in ein Krankenhaus, eine Reha-Klinik oder Aufenthalt
in einer Arztpraxis oder Pflegeeinrichtung sollte dem behandelnden Arzt von
dem stattgehabten MRSA-Nachweis berichtet werden. Sollte erst während des
Krankenhausaufenthaltes ein MRSA
festgestellt werden, wird die oben genannte Therapie sofort begonnen.
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Wir hoffen, Ihnen mit unseren Informationen geholfen zu haben.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
Ihre(n) behandelnde(n) Ärztin/Arzt oder
direkt an uns:
MRSA
Informationen für
Patienten und Angehörige
 0261 - 281 - 20 76
Ihr Hygiene -Team
des Bundeswehrzentralkrankenhauses
Koblenz
Erstellt durch: Dr. Vanden Bergh
Geprüft durch: SA Dr. Michl
Freigabe: GA PD Dr. Mager
Version: 1.0, Überprüfung am 12/2009.
Krankenhausleitung:
Generalarzt Priv.Doz. Dr. Mager
Unser Informationsblatt soll Ihnen erklären, was ein so genannter „MRSA“ ist
und welche medizinischen Maßnahmen
im Fall einer MRSA-Infektion durchgeführt werden sollten.
Was ist ein „MRSA“?
Staphylococcus aureus sind Bakterien,
die natürlicherweise auf der Haut oder
Schleimhaut in Rachen und Nasenvorhof
von Menschen vorkommen können.
Normalerweise verursachen diese Bakterien bei einem gesunden Menschen
keine Infektionen. Kommt es jedoch
zu einer Schwächung des Immunsystems, z.B. durch Operationen, längere
Krankenhausaufenthalte, langwierige
Krankheitsverläufe o.ä., so kann dieser
Keim schwere Infektionen bis hin zur lebensbedrohlichen Blutvergiftung verursachen.
Im Fall einer Infektion helfen Antibiotika, die Bakterien zu eliminieren. Leider sind manche Staphylococcus aureus
unempfindlich (resistent) gegenüber
dem Antibiotikum „Methicillin“ und
den meisten anderen Antibiotika geworden.
Solche Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus nennt man abgekürzt
MRSA. Sie sind durch die Resistenz deutlich schwerer zu behandeln.
Hier muss man sechs Phasen der
Sanierung unterscheiden:
Ein gesunder Mensch kann den MRSA
auf seiner Haut tragen, ohne es zu merken. Bei Schwächung des eigenen Immunsystems oder bei Kontakt mit immungeschwächten Mitpatienten kann
der MRSA übertragen werden und eventuell schwere Infektionen verursachen.
Phase 1:
Daher ist es wichtig, diesen Keim früh
zu entdecken und konsequent zu therapieren, möglichst noch vor Aufnahme in
ein Krankenhaus und vor einem medizinischen Eingriff.
(Behandlung)
(Abstrich)
Phase 2:
Dadurch kann das Risiko für eine eventuelle Infektion (Wundinfektion, Lungenentzündung, Blutvergiftung etc.)
deutlich gesenkt werden.
Bereits bei Nachweis eines MRSA, z.B.
auf Haut oder Schleimhaut, sollte eine
so genannte Sanierungstherapie begonnen werden, um einer späteren möglichen Infektion entgegenzuwirken.
Phase 3:
(Pause)
Phase 4:
(Kontrolle)
Phase 5:
©Science Photo Library
Ihr(e) behandelnde(r) Ärztin/Arzt hat bei
Ihnen ein erhöhtes Risiko für einen so
genannten „MRSA“-Keim festgestellt.
Staphylococcus aureus
(Wiederholungsabstriche)
Phase 6:
Ein Patient hat ein MRSARisiko und muss abgestrichen werden. Ist das Ergebnis positiv, wird eine
Therapie begonnen.
Die Therapie erfolgt individuell angepasst und
besteht abhängig von
der
Grunderkrankung
aus Anwendung einer
antibiotischen Nasensalbe, ggf. Rachenspülung
oder Tabletten und eines
desinfizierenden Shampoos. Die Dauer der Behand-lungsphase liegt in
der Regel zwischen 5 und
7 Tagen.
Drei Tage lang sollte jetzt
keine Therapie erfolgen.
An drei aufeinander folgenden Tagen erfolgen
Kontrollabstriche.
Da bekannt ist, dass bei
bis zu 50% der Sanierten
innerhalb eines Jahres
eine erneute Besiedelung mit MRSA erfolgt,
sind
Kontrollabstriche
nach 3, 6 und 12 Monaten notwendig.
Nach 12 Monaten und
negativen MRSA-Abstrichen gilt der Sanierte als
MRSA-frei.
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