Wiener Festwochen 2012 11. Mai – 17. Juni

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Wiener Festwochen 2012
1 1. Mai – 17. Juni
Groß und klein [Big and Small]
Böse Buben / Fiese Männer
La Traviata
Cate Blanchett auf der Bühne
Ulrich Seidl bearbeitet David Foster Wallace
Neuinszenierung von Deborah Warner
Eine Kooperation der Raiffeisenbank in Wien, der Wiener Festwochen und des Kurier.
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Bild: Ulrich Seidl
11. Mai – 17. Juni 2012
Hauptsponsor der Wiener Festwochen
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Liebes Publikum!
Das Programm der Wiener Festwochen 2012 bewegt
sich heuer zwischen Künstlertheater und sozialer
Skulptur, zwischen Deborah Warner, Simon McBurney,
Ariane Mnouchkine auf der einen und Constanza
Macras, God’s Entertainment auf der anderen Seite.
Ich freue mich über das Interesse der Raiffeisenbank,
ihre Geschäftspartner, Kunden und Mitarbeiter mit
diesem Heft bei der Auswahl von FestwochenProduktionen zu beraten. Die Beiträge spiegeln die
Vielfalt unseres Programmes wider und ich hoffe,
dass auch für Sie etwas dabei ist.
Ich möchte mich bei Raiffeisen für dieses Engagement
und die erfolgreiche Zusammenarbeit sehr herzlich
bedanken und wünsche Ihnen spannende Wiener
Festwochen 2012!
Luc Bondy
Intendant der Wiener Festwochen
Raiffeisen in Wien ist heuer bereits zum neunten
Mal Partner der Wiener Festwochen. Von 28. April bis
16. Juni 2012 wird im Zuge dieser Kooperation die
Wiener Festwochen Lounge im Looshaus bei freiem
Eintritt geöffnet. Wir freuen uns sehr, dass diese
Einrichtung zu einem Fixpunkt geworden ist.
Neben der Wiener Festwochen Lounge ist uns darüber
hinaus die Unterstützung von „Festwochen jugendFREI“
ein besonderes Anliegen. Das erfolgreiche Vermittlungsprogramm der Wiener Festwochen möchte junge
Menschen für das Theater begeistern und konnte 2012
sein Programm noch einmal erweitern. Mit dabei sein
werden erneut die Raiffeisen-Partnerschulen.
Als Partner der Wiener Festwochen möchten wir
Ihnen mit dem Festwochen Guide besondere Tipps
zum Programm geben. Wir laden Sie ein: Nützen
Sie die Anregungen in diesem besonderen Wiener
Festwochen-Führer und stellen Sie Ihr ganz spezielles
Festwochen-Programm zusammen!
Mag. Erwin Hameseder
Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien
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Giuseppe Verdi / La Traviata
Ein Meisterwerk mit jungen Stimmen
Gert Korentschnig
Im Jahr 2013 wird es 200 Jahre her sein, dass Giuseppe
Rigoletto, der junge Dirigent Omer Meir Wellber.
Verdi, für viele der größte Operngigant aller Zeiten,
geboren wurde. Allerorts wird dann Verdi gespielt
werden – von seinen berühmtesten Werken bis hin zu
Raritäten. Die Wiener Festwochen sind jedenfalls
rechtzeitig dran und arbeiten seit vergangenem Jahr
an ihrer Verdi-Trilogie im Theater an der Wien:
Nach Rigoletto kommt nun La Traviata an die Reihe,
ehe der Zyklus der Meisterwerke aus Verdis mittlerer
Schaffensperiode, „populäre Trilogie“ genannt, im
kommenden Jahr mit Il Trovatore endet.
Auf die Traviata-Produktion darf man sich aber aus
mehreren Gründen freuen. Irina Lungu stellt sich
in Wien als Violetta vor. Die junge Sängerin aus
Moldawien (geb. 1980) hat diese Partie unter anderem
schon an der Mailänder Scala (unter Lorin Maazel)
und in Rom gesungen. Da gute Besetzungen für
die Violetta rar sind, wäre es schön, wenn sich Irina
Lungu in dieser großen Diven-Rolle etablieren
könnte. Ihre Partner sind der Weltklasse-Tenor Saimir
Pirgu, der etwa mit Mozart-Interpretationen schon
Maßstäbe setzte, als Alfredo sowie Gabriele Viviani
als dessen Vater Giorgio Germont. Regie führt
Deborah Warner, die man von ihrer Dido and AeneasInszenierung bei den Festwochen kennt, und die im
Sprechtheater- und Opernbereich (in Mailand, Covent
Garden, Glyndebourne, München etc.) schon famose
Arbeiten präsentierte. Die Premiere im Theater an der
Wien findet am 25. Mai statt – ein Meisterwerk mit
jungen Sängern in einer spannenden Konstellation.
Ein Meisterwerk mit jungen Sängern in
einer spannenden Konstellation.
La Traviata (Libretto: Francesco Maria Piave) basiert
auf dem Roman Die Kameliendame von Alexandre
Dumas d. J. und fiel 1852 bei der Uraufführung im
Teatro La Fenice in Venedig völlig durch. Heute ist
die Geschichte von der Kurtisane und ihrer Suche
nach wahrer Liebe eine der meistgespielten Opern.
Am Pult des RSO Wien steht, wie schon zuletzt bei
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Théâtre du Soleil / Ariane Mnouchkine / Les Naufragés du Fol Espoir [Aurores]
Die Hoffnung nach dem Scheitern
Werner Rosenberger
Wir dürfen uns freuen auf: Les Naufragés du Fol Espoir
(Aurores) – eine Reise zu schiffbrüchigen Utopisten
und verrückten Optimisten im Sonnentheater.
Diese Frau bleibt sich treu ihr Leben lang: Ariane
Mnouchkine, die 72 Jahre alte ewig junge Grande Dame
des revolutionären Theaters in Frankreich, macht
Kindertheater für Erwachsene. Die leitende Phantastin
und inspirative Kommandeuse des legendären Théâtre
du Soleil eroberte schon 2008 das Publikum im Sturm
mit Les Éphémères (Die Vergänglichen) bei den
Wiener Festwochen.
Les Naufragés du Fol Espoir (Aurores) – Schiffbruch
mit verrückter Hoffnung (Morgenröte), ab 20. Mai in der
Messe Wien, Halle A, ist ein Stück über das Scheitern
als Chance. Eine Collage aus Kinderbuch, Abenteuerroman und Zeitgeschichte. Über den Zauber der Illusionen. Erzählt wird nach einem unvollendeten Roman
von Jules Verne von Gestrandeten am Kap Hoorn am
Vorabend des Ersten Weltkrieges. Wie ein paar Idealisten versuchen, die abenteuerliche Geschichte einer
europäischen Auswanderergruppe in Feuerland in
einem Film nachzuerzählen, der doch nie fertig wird.
Die Welttheaterregisseurin orientiert ihre Inszenierung
an den Anfängen des Films und lässt ihre Akteure in
Anspielung auf die Zeiten des Stummfilms regelrecht
„lautlos“ agieren. Nach dem Scheitern bleibt – als Trost –
immer noch die Hoffnung auf eine bessere Welt. Die
Kraft der Illusion, wie sie die Theatertruppe und die
Figuren zeigen, weist einen Weg aus der vermeintlichen
Ausweglosigkeit. Ein Häuflein Menschen entwickelt
unter dem Druck des Notwendigen erstaunliches
Potential.
Eine Collage aus Kinderbuch,
Abenteuerroman und Zeitgeschichte.
Wie soll, wie wird die neue Gesellschaft aussehen?
Ariane Mnouchkine umkreist die Frage auf mehreren
Ebenen. Und alsbald wird klar: Wenn wir scheitern,
müssen wir eben wieder neu anfangen. Daran führt
kein Weg vorbei, so die Quintessenz: Es gibt keine
Alternative. Und Fortschritt ist kein Fortschritt, solange
keine humanistischen Ideale eingebunden sind.
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Oleg Soulimenko / Made in Austria / God’s Entertainment / Österreicher integriert euch!
Integration mit Augenzwinkern
Andreas Schwarz
Nein, herkömmliches Theater ist es nicht, was God’s
Entertainment und Oleg Soulimenko zum Thema
Integration präsentieren – aber vielleicht ist der
Begriff, der ja gerne sehr eindimensional diskutiert
wird und unter dem doch jeder ein bisschen etwas
anderes versteht, für Herkömmliches ohnehin nicht
geeignet. Und so kommt die Integration als Teil
des forum festwochen ohne Bühne aus – die Bühne
ist dort, wo sie stattfindet (oder auch nicht).
Der Integrationsspieß wird zum
spannenden Integrationsspaß.
Der russische Künstler Soulimenko, der seit zehn
Jahren in Wien lebt und arbeitet, bittet zu Made in
Austria ins Café auf dem Donauturm, wo an neun
Tischen nicht Kaffee gereicht wird, sondern je ein
„Performer“: Eine philippinische Krankenschwester,
eine armenische Opernsängerin, Menschen mit
unterschiedlichstem kulturellen Hintergrund, die
sich Österreich als Wahlheimat ausgesucht und hier
ihr Glück gesucht und gefunden haben. Sie erzählen
nicht ohne Augenzwinkern, was Österreich zu diesem
Glück beigetragen hat. Und das Café hoch über Wien
dreht sich und gibt, durchaus beabsichtigt, immer
wieder den Blick bis weit in östliche Nachbarländer frei.
Das Wiener Performance-Kollektiv God’s Entertainment
bleibt dagegen mit Österreicher integriert euch! auf
dem Boden. Genauer gesagt auf Plätzen in drei Wiener
Bezirken, wo vor Festwochen-Beginn in Umfragen
erhoben wurde, welche denn die größte störende
Minderheit sei. Und genau diese lädt dann in abgezäunte Wagenburgen ein – und zwar den Österreicher,
sich zu integrieren. Der Integrationsspieß wird augenzwinkernd umgedreht und so zum spannenden
Integrationsspaß, an dem man entweder tagsüber
teilnehmen oder abends auch nur zuschauen kann,
wie das Leben im fremdländischen Alltag denn so
funktioniert. Zwei außergewöhnliche Projekte, in denen
letztlich alles einen offenen Ausgang hat. Wie der
Versuch der Integration mitunter ja auch.
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Simon Stephens / Three Kingdoms
Halb Europa im Krimikuddelmuddel
Michaela Mottinger
Die EU funktioniert. Am Theater zumindest perfekt.
Selbst dann, besonders dann, wenn es sich deren nicht
ganz so perfektes Funktionieren zum Thema gewählt
hat. Drei in Wien gern gesehene Gäste präsentieren
sich heuer mit einer gemeinsamen Arbeit: Der englische
Dramatiker Simon Stephens hat ein Stück geschrieben,
das Regisseur Sebastian Nübling mit Schauspielern
der estnischen Truppe Teater NO99, der Münchner
Kammerspiele und des Londoner Lyric Hammersmith
Theatre auf die Bühne hebt.
Lustig ist das nicht. Aber aberwitzig,
schwarzhumorig, eine bitterböse Parabel.
Vereinter kann Europa kaum mehr sein als in diesem
Dreiländerprojekt. Das nicht nur in drei Sprachen
gespielt wird, sondern auch mit allen Klischees spielt,
die es vom „halbseidenen“ Baltikum übers „korrekte“
Deutschland bis zum „coolen“ Großbritannien gibt.
Three Kingdoms, so der Titel, ist ein Krimi. Einer, in
dem es um internationalen Menschenhandel, Zwangsprostitution und eine brutale Pornoindustrie geht.
In der Themse wird der abgesägte Kopf einer „OstNutte“ gefunden – die hatte ihn wohl zu weit Richtung
Freiheit vorgestreckt …
Lustig ist das nicht. Aber aberwitzig, schwarzhumorig,
eine bitterböse Parabel über Zustand und Zerfall
innerhalb von Grenzen, die es auf dem Papier gar nicht
mehr geben soll. Ein Kuddelmuddel, eine Sprachverwirrung von babylonischen Ausmaßen. Zwei Londoner Polizisten, der großartige Nick Tennant und
Ferdy Roberts, wie von Edgar Wallace erfunden,
machen sich also auf, um auf dem Festland nach dem
Rechten zu sehen. Den treffen sie dann auch, in Form
eines mephistophelischen deutschen Beamten, der
die arglosen Inselbewohner in einen sumpfigen Tallinner
Albtraum treibt. In dem es die Darsteller vom NO99
gewohnt gekonnt akrobatisch treiben. Die Lösung des
Rätsels ist – phänomenal. Mehr sei nicht verraten.
Nur, dass mit Three Kingdoms ein Theaterexperiment
von besonderer Klasse probiert wird. Ausprobieren!
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Ulrich Seidl / David Foster Wallace / Böse Buben / Fiese Männer
Wahrheit und Obsession
Ela Angerer
Dort, wo wir gerne schon längst den Ausknopf drücken
würden, fängt es für ihn erst an. „Ich interessiere mich
für das so genannte Private und dessen Abgründe, die
ja in uns allen stecken.“ Der Filmemacher Ulrich Seidl
gilt als Spezialist für die dunklen Winkel der menschlichen Psyche. Seine immer wieder aufs Neue überraschenden Grenzgänge haben ihn zu einem weltweit
anerkannten und mit vielen Preisen ausgezeichneten
Regisseur gemacht. Ob in seinen Dokumentationen
Tierische Liebe und Models oder in seinem Spielfilm
Hundstage, um hier nur einige Arbeiten zu nennen –
nichts, was sich Seidl vornimmt, lässt einen als
Zuschauer kalt.
Das verspricht keinen gemütlichen, aber
in jeder Hinsicht aufregenden Abend.
Man sollte es sich daher nicht entgehen lassen, wenn
sich dieser Extrembeobachter den männlichen
Obsessionen unserer Zeit widmet: Paulus Manker,
Enfant terrible der österreichischen Theaterszene und
Georg Friedrich, Idealbesetzung für männliche
Extremcharaktere, werden neben anderen Mitspielern
in Böse Buben / Fiese Männer auf der Bühne zu
sehen sein und dabei teilweise auch über sich selbst
sprechen.
Das Grundgerüst des Abends bilden die sprachkräftigen
Texte des amerikanischen Schriftstellers David Foster
Wallace. Von vielen Literaturfreunden als Jahrhundertgenie gefeiert, erregte der im Vorjahr verstorbene
Autor auch mit seinem Buch Kurze Interviews mit fiesen
Männern große Aufmerksamkeit. Nun hat sich Ulrich
Seidl diesen Kurzgeschichtenband vorgenommen
und ihn mit eigenen Texten ergänzt. Wallace, der
Sprachbesessene, der die verqueren Phantasien und
monströsen Ticks seiner Protagonisten vor uns ausbreitet – Seidl, der gerne dort ansetzt, wo wir lieber
wegschauen. Das verspricht keinen gemütlichen,
aber in jeder Hinsicht aufregenden Abend. Die unangepassten Schauspielgrößen Paulus Manker und
Georg Friedrich werden mit Sicherheit ihren Teil zu
diesem Kraftakt beitragen.
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Ödön von Horváth / Lukas Kristl / Glaube Liebe Hoffnung
Tragischer Totentanz
Peter Jarolin
Ohne Geld keine Arbeit, ohne Arbeit kein Geld.
Zwei Pole zum Glücklichsein, die sich nicht miteinander vereinbaren lassen. Zumindest nicht in Ödön
von Horváths Drama Glaube Liebe Hoffnung, das ab
13. Juni in der Halle E im MuseumsQuartier zu sehen ist.
Bei Marthaler wird die Einsamkeit
des Individuums schmerzlich spürbar.
„Einen kleinen Totentanz“ nannte Horváth sein 1932
erschienenes Stück, das nicht nur die große Wirtschaftskrise dieser Zeit, sondern auch den aufkeimenden
Nationalsozialismus zum Thema hat. Das Opfer dieses
Totentanzes heißt bei Horváth Elisabeth. Eine junge
Frau, die Geld benötigt, um sich einen Gewerbeschein
und damit Arbeit zu besorgen. Daher will Elisabeth
ihren Leichnam schon zu Lebzeiten dem Anatomischen
Institut verkaufen – der Auftakt einer Reihe tragischer
Ereignisse, die Elisabeth in eine fortwährende Abwärtsspirale ziehen. Die Grundwerte Glaube, Liebe, Hoffnung
zählen nicht mehr. Elisabeth zerbricht daran, begeht
letztlich Selbstmord. Ein Menschenleben, eines von
vielen, aufgerieben und zerstört von einer Gesellschaft,
die wirtschaftlich und moralisch vor dem völligen
Zusammenbruch steht. Wie sieht das eigentlich heute
aus? Gibt es da Parallelen? Ein idealer Stoff jedenfalls für
einen Regisseur wie Christoph Marthaler, der in seinen
Arbeiten stets eine unfassbare Traurigkeit beschwört,
die er gern mit einer Prise (Galgen-)Humor würzt. Bei
Marthaler wird die Einsamkeit des Individuums schmerzlich spürbar, da gilt oft das Motto „Tristesse oblige“.
Auch weil Ausstatterin Anna Viebrock für ihre harten,
kargen, herrlich abgenutzten Bühnenräume bekannt
ist. Man darf also gespannt sein. Denn Regisseur
Marthaler setzt bereits zum vierten Mal ein HorváthStück in Szene. Eines, das er selbst als „eines meiner
liebsten“ bezeichnet.
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Peter Handke / Die schönen Tage von Aranjuez
Liebes-Meditationen
Angelika Hager
Wie tief die Freundschaft zwischen Luc Bondy und
Peter Handke liegt, konnte man beim vergangenen
Nestroy spüren. Da packte der sonst so spröde wirkende
Peter Handke Luc Bondy, nach dessen Laudatio auf
den Dichter, zärtlich am Kopf und machte so sichtbar,
dass sie einander nicht nur in künstlerischer Hinsicht
Weggefährten sind. Zwei Jahre nach ihrem letzten
Pas-de-deux für die Festwochen, Helena, ziehen sich
Handke und Bondy zurück ins Private, auf die Insel
der zwischenmenschlichen Intimitäten, und untersuchen die Rätselhaftigkeiten, die der Liebe, aber
auch ihrem Zerbrechen immanent sind.
Die schönen Tage von Aranjuez
sind ein theatralisches Poem.
In Die schönen Tage von Aranjuez lässt Handke „den
Mann“ und „die Frau“ an einem „schönen Sommertag“
an einem Gartentisch zusammen treffen. Sie sind frei
schwebend, außerhalb jeder Zeit, jedes sozialen
Rahmens und begeben sich unter dem Zauber dieses
gesichtslosen Orts auf eine verbale Tanzfläche, auf
der sie sich auf eine Choreographie von Anziehung
und Abstoßung einlassen. Dörte Lyssewski trifft in
Handkes fragil-poetischem Konstrukt auf Jens Harzer,
den tiefgründigen Textforscher und Bruno Ganz
seiner Generation. Für Bondys magische Fähigkeit,
Texte zum Schweben zu bringen und sie in eine inszenatorische Leichtigkeit zu überführen, scheint diese
Theater-Meditation seines Freundes wie maßgemacht.
„Ich inszeniere gegen das Liebesgefühl an“, erklärte
Bondy einmal in einem Interview, „denn zwei Menschen,
die sich verzückt anstarren, drücken kein Gefühl aus.“
Die Faszination für das Scheitern der Gefühle prägt
den Abend. Die schönen Tage von Aranjuez sind ein
theatralisches Poem, in dem zwei Künstlerfreunde, die
beide im Spätnachmittag ihres Lebens angekommen
sind und viel voneinander wissen, von der Unüberwindlichkeit der Nähe und den damit verbundenen
Schmerzen erzählen.
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Botho Strauß / Martin Crimp / Groß und klein [Big and Small]
Atemlos mit Cate Blanchett
Birgit Braunrath
Lotte sucht Anschluss. Eine Telefonzelle dient ihr als
vorübergehender fester Wohnsitz, als gläserne Keimzelle flüchtiger Geborgenheit. An der Wand das selbst
gezeichnete Porträt des Ehemannes, der nur noch ihr
Ex-Mann sein will. Neben dem Telefon ein Toilettespiegel, der das Ringen um die verblassende Schönheit
widerspiegelt, das Aufbäumen gegen die voranschreitende Unsichtbarkeit. Im Telefonhörer der ewig
gleiche Ton, aber keine Stimme. Kein Anschluss unter
allen Nummern.
Lotte sucht Kontakt und verliert sich dabei selbst.
Vom Mann rausgeschmissen, der Familie entfremdet,
landet sie auf dem Abstellgleis, das sie konsequent
mit dem Wartezimmer des Lebens verwechselt:
Sie geht auf alle zu und prallt überall ab. Sie trifft
Menschen, die ihre eigene, vermeintlich selbst gewählte Hölle der Einsamkeit oder – noch schlimmer –
Zweisamkeit gegen Eindringlinge von außen verteidigen.
Freier Fall unter die Kontaktarmutsgrenze.
Groß und klein, das beklemmende Mosaik des deutschen
Dramatikers Botho Strauß, wurde 1978 in Westberlin
uraufgeführt und kehrt heuer von der anderen Seite
der Welt nach Europa zurück. Die „Sydney Theatre
Company“ hat es im November 2011 in der Übersetzung
von Martin Crimp und unter der Regie von Benedict
Andrews mit einem 14-köpfigen Ensemble in Australien
auf die Bühne gebracht.
Cate Blanchett als Lotte ließ
die Kritiker nach Superlativen ringen.
Vor allem Cate Blanchett als Lotte ließ die Kritiker nach
Superlativen – und das Publikum nach Luft – ringen.
Von einem „Karriere-Triumph“ der Oscar- und GrammyPreisträgerin war da zu lesen; von Menschen im Publikum, die „noch Minuten nach Ende der Vorstellung
kaum atmen“ konnten …
Lotte will sich sozial vernetzen. Auch heute, in der Welt
sozialer Netzwerke, gelingt ihr das nicht. Die Aktualität
des Stückes ist beinahe paradox. Lotte verstrickt sich
in auswegloser Einsamkeit. Und die Telefonzelle als
letzte Zuflucht wird es nicht mehr lange geben.
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Michail Bulgakow / The Master and Margarita
Mein Date mit dem Teufel
Gabriele Kuhn
Was Theaterbesuche betrifft, ist das bei mir meistens
so: Der Bauch entscheidet, womit meine Kunst-Sinne
gefüttert werden wollen. Ich will ein Stück schon spüren,
bevor ich es gesehen habe. Es muss unter die Haut
gehen, mir Lust und mich sehr, sehr neugierig machen.
The Master and Margarita kann das. Vielleicht, weil ich
mir ein Date mit dem Diabolischen erhoffe? Vor allem
aber bin ich gespannt, wie der britische Künstler Simon
McBurney diese vielschichtige, komplizierte Geschichte
um große Themen wie Glaube, Liebe, Hoffnung, Tod
und Teufel auf die Bühne bringt. In dem surrealen Werk
vermischt sich Realsatire mit Metaphysik, Phantasie,
Hexerei und Bibelgeschichte. Allerlei Stoff für Gedankenanstöße – Interpretationen erwünscht. McBurney 2011
zu seinem Versuch, das Ding in Luxemburg auf die
Bühne zu bringen: „Ich weiß nicht, was am Donnerstag passiert.“ Tadellose Werbung.
Geht’s unter die Haut? Vermutlich. Denn mitten drin
ist da auch die Geschichte einer Liebe – nämlich jener
von Margarita zum „Meister“. Auf Erden wird’s nix
mit ihrem Glück, also folgt die Erlösung durch den Pakt
mit dem Teufel. Das Paar darf schließlich in den
„Ruhestand“, heißt: stirbt. Gut so. Denn hier hört die
phantastische Handlungs-Reise nicht auf, sondern
fängt erst so richtig an. Der gute Pontius Pilatus spielt
übrigens auch eine tragende Rolle.
Denn mitten drin ist da auch die
Geschichte einer Liebe – nämlich jener
von Margarita zum „Meister“.
Alles klar soweit? Falls nicht, lesen Sie! Den MammutRoman Der Meister und Margarita von Michail Bulgakow
halten manche Kritiker für den besten russischen Roman
des 20. Jahrhunderts. Daran geschrieben wurde lang
genug: 11 Jahre. Als 1966 Auszüge davon (zwar zensiert)
in einer Literaturzeitschrift erschienen, begann der
M & M-Boom. Das Werk wurde von seinen Lesern
verschlungen, teilweise auswendig gelernt. In die „verhexte“ Wohnung Nr. 50 in der Sadowaja 302b in
Moskau, sie spielt im Buch eine tragende Rolle, pilgern
die Menschen als wär’s eine Kultstätte. Dass das
OEuvre ganz viel Faustisches in sich trägt, ist vermutlich
gewollt. Immerhin eröffnet Bulgakow so:
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Das Guide Gewinnspiel
„Nun gut, wer bist du denn? Ein Teil von jener Kraft,
die stets das Böse will und stets das Gute schafft.“
So klassisch, so gut, so herrlich wahr.
Simon McBurney war zuletzt 2007 mit A Disappearing
Number bei den Wiener Festwochen zu Gast. 2012
wird er bei den Wiener Festwochen seine Inszenierung
des Romans Der Meister und Margarita zeigen.
Welcher bekannte russische Schriftsteller hat diesen
Klassiker verfasst?
Raiffeisen verlost 6 x 2 Karten für The Master and
Margarita in der Inszenierung von Simon McBurney
im Burgtheater am 3. Juni 2012 um 14.30 Uhr.
Schicken Sie eine E-Mail mit dem Kennwort
„The Master and Margarita“ an
[email protected].
Der Einsendeschluss ist der 25.05.2012.
Die Gewinner werden schriftlich verständigt.
(Keine Barablöse möglich, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.)
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La vida después / Das Leben danach / Neues Autorentheater aus Lateinamerika
Der Widerstand ist weiblich
Michaela Mottinger
Die Zeit war wie Blei. Doch die Kinder zu klein, um
Verfolgung, um Vernichtung zu begreifen. Nun sind
die Kleinen groß und bereit, aufzugreifen, wie sich
„Politik“ am Privaten vergriffen hat. La vida después –
Das Leben danach ist der Titel eines LateinamerikaSchwerpunkts der Festwochen. Vier Vertreter des
neuen Autorentheaters, Nach- und Mitten-hineinGeborene, setzen den Stift gegen das Blei an. Arbeiten
die Geschichte der Diktaturen ihrer Heimat auf,
reflektieren über Opfer- und Täterschaft – und machen
allesamt (ein Kontrapunkt zum Machismo?) Frauen
zu den Protagonistinnen ihrer Stücke. Der Widerstand ist weiblich. Aktiv. Passiv. So zeigt etwa Lola
Arias in Melancolía y manifestaciones – Melancholie
und Protest das Krankentagebuch ihrer Mutter, die
1976 nach dem Militärputsch in Argentinien „aus
Protest“ in Depressionen fiel. Dem gegenüber stellt
Arias die Demonstrationen alter Menschen im Buenos
Aires von heute. Der Chilene Guillermo Calderón
befasst sich in Villa + Discurso – Villa + Ansprache mit
dem Pinochet-Regime. Drei Frauen, zu jung um das
Grauen erlebt zu haben, lässt er diskutieren, ob aus
der Folter-Villa Grimaldi ein Mahnmal werden soll.
Daran schließt sich eine fiktive Abschiedsrede von
Michelle Bachelet an – Chiles erster Präsidentin
(2006–2010) – selber Opfer von Pinochets Folterknechten und heute Direktorin von UN Women.
Vier Vertreter des neuen Autorentheaters
arbeiten die Geschichte der Diktaturen
ihrer Heimat auf.
In El rumor del incendio – Die Sprache des Feuers
setzen sich die mexikanischen Performer von Lagartijas
tiradas al sol (heißt: Eidechsen, die sich sonnen)
mit dem Leben der Guerillakämpferin und Lehrerin
Margarita Urias Hermosillo auseinander, die ab den
1960er-Jahren für die Rechte der Landarbeiter eintrat. In Sobre algunos asuntos de família – Familienangelegenheiten von Jorge Hugo Marín geht es um
Familiengeschichten in Kolumbien: Drei Ausschnitte
aus vermeintlich privaten Lebenssituationen von
Müttern und ihren Kindern.
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Dass die Werke dieser jungen Generation von
Schreibern/Inszenatoren sich im magischen
Realismus zwischen Dokumentation und Fiktion
bewegen, macht das Schauen doppelt spannend.
Die Themen treffen sowieso. Auch Österreich
hat bleierne Zeiten erlebt.
La vida después / Das Leben danach /
Neues Autorentheater aus Lateinamerika
Lola Arias / Melancolía y manifestaciones /
TEXT UND INSZENIERUNG
SPIELORT
TERMINE
/ Lola Arias /
/ brut im Künstlerhaus /
/ 13., 14., 15., 16. Mai, 20 Uhr /
Guillermo Calderón / Villa + Discurso /
TEXT UND INSZENIERUNG
SPIELORT
TERMINE
/ Guillermo Calderón /
/ brut im Künstlerhaus /
/ 18., 19., 20., 21. Mai, 20 Uhr /
Lagartijas tiradas al sol / El rumor del incendio /
KOORDINATION UND TEXT
SPIELORT
TERMINE
/ Luisa Pardo, Gabino Rodríguez /
/ brut im Künstlerhaus /
/ 24., 27. Mai, 20 Uhr, 25., 26. Mai, 21.30 Uhr /
Jorge Hugo Marín / Sobre algunos asuntos de família /
TEXT UND INSZENIERUNG
SPIELORT
TERMINE
/ Jorge Hugo Marín /
/ Palais Kabelwerk /
/ 26., 27., 28. Mai, 17.30 Uhr /
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Giuseppe Verdi / La Traviata /
MUSIKALISCHE LEITUNG
INSZENIERUNG
SPIELORT
TERMINE
Ulrich Seidl / David Foster Wallace / Böse Buben / Fiese Männer /
/ Omer Meir Wellber /
/ Deborah Warner /
INSZENIERUNG
SPIELORT
/ Theater an der Wien /
TERMINE
/ Ulrich Seidl /
/ Theater Akzent /
/ 5., 6., 8., 9., 10., 11 Juni, 19.30 Uhr /
/ 27., 30. Mai, 2., 5. Juni, 19.30 Uhr /
Ödön von Horváth / Lukas Kristl / Glaube Liebe Hoffnung /
Théâtre du Soleil / Ariane Mnouchkine /
INSZENIERUNG
Les Naufragés du Fol Espoir [Aurores] /
SPIELORT
INSZENIERUNG
SPIELORT
TERMINE
/ Ariane Mnouchkine /
TERMINE
/ 13., 14., 16., 18. Juni, 19.30 Uhr, 17. Juni, 14 und 19.30 Uhr /
/ Messe Wien, Halle A /
/ 20., 22., 23., 24., 25., 27., 28. Mai, 19 Uhr /
Peter Handke / Die schönen Tage von Aranjuez /
INSZENIERUNG
Oleg Soulimenko / Made in Austria /
KONZEPT UND KÜNSTLERISCHE LEITUNG
SPIELORT
TERMINE
SPIELORT
/ Oleg Soulimenko /
TERMINE
/ 15., 17., 23., 24., 26., 27. Mai, 1., 2., 5., 7. Juni, 20 Uhr /
/ 31. Mai, 1., 2., 3. Juni, 20.30 Uhr /
Botho Strauß / Martin Crimp / Groß und klein [Big and Small] /
INSZENIERUNG
KONZEPT UND KÜNSTLERISCHE LEITUNG
SPIELORTE
/ God’s Entertainment /
/ drei Wiener Bezirke /
SPIELORT
TERMINE
/ Benedict Andrews /
/ Halle E im MuseumsQuartier /
/ 12., 15., 16., 18., 19. Mai, 19.30 Uhr,
13., 17., 20. Mai, 14 und 19.30 Uhr /
/ 31. Mai, 1., 2., 7., 8., 9., 14., 15., 16. Juni, 10 bis 21 Uhr /
FÜHRUNGEN
/ 18, 19 und 20 Uhr /
Michail Bulgakow / The Master and Margarita /
INSZENIERUNG
Simon Stephens / Three Kingdoms /
INSZENIERUNG
SPIELORT
TERMINE
/ Luc Bondy /
/ Akademietheater /
/ Donauturm /
God’s Entertainment / Österreicher integriert euch! /
TERMINE
/ Christoph Marthaler /
/ Halle E im MuseumsQuartier /
/ Sebastian Nübling /
SPIELORT
TERMINE
/ Simon McBurney /
/ Burgtheater /
/ 1., 2., 4. Juni, 19.30 Uhr, 3. Juni, 14.30 und 19.30 Uhr /
/ Theater an der Wien /
/ 12., 13., 14., 15. Juni, 19.30 Uhr /
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Information und Karten
www.festwochen.at
Raiffeisen Fenstertage
Eintrittskarten, die ab dem 30. April 2012 in Raiffeisenbanken in
Festwochen-Service Telefon
Wien und NÖ für sämtliche Festwochen-Vorstellungen der Raiffeisen
(+43-1) 589 22 22
Fenstertage 18. Mai und 8. Juni 2012 gekauft werden, sind um
Freeline 0800 664 020
ca. 25% ermäßigt. Solange der Vorrat reicht.
Telefonischer Kartenverkauf mit Kreditkarte
Telefon (+43-1) 589 22 11
Freeline 0800 664 010
Kurier Autorinnen / Autoren Ela Angerer, Birgit Braunrath,
Angelika Hager, Peter Jarolin, Gert Korentschnig, Gabriele Kuhn,
Mo – Fr (werktags) 10 bis 17 Uhr
Michaela Mottinger, Werner Rosenberger, Andreas Schwarz
Online-Verkauf
Herausgeber Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG,
www.festwochen.at
F.-W.-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien
Vorverkauf an den Kassen
Medienpartner der Wiener Festwochen KURIER
Ab 28. April 2012
Koordination Wiener Festwochen GesmbH, Lehárgasse 11, 1060 Wien
Tageskasse der Wiener Festwochen
Herstellung GRASL Druck & Neue Medien GmbH
Lehárgasse 3a, 1060 Wien, Sa – Mi 10 bis 18 Uhr, Do, Fr 10 bis 19 Uhr
Bildnachweis Cover: Lisa Tomasetti 2011; 2 Bild: Ulrich Seidl, Artwork: Kornelius
Tageskasse im Foyer der Halle E+G
Tarmann_Design; 3 links: moessmer.at / Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien; 3 rechts:
MuseumsQuartier, Museumsplatz 1, 1070 Wien
Stephan Boroviczeny; 4 Hannah Starkey, Untitled, May 1997, framed c-type print,
Mo – Sa 10 bis 18 Uhr, Sonntag geschlossen
122 x 152 cm 1997, courtesy Maureen Paley, London; 5 Michèle Laurent; 6 links:
Raiffeisen Jugend-Bonus
Oleg Soulimenko, Foto: Judith Kaltenböck; 6 rechts: God’s Entertainment; 7 Arno
SchülerInnen, Studierende, Lehrlinge, Präsenz- und Zivildiener
Declair; 8 links: Ulrich Seidl, Foto: Sepp Dreissinger; 8 rechts: Ausschnitt aus dem
(bis zum vollendeten 27. Lebensjahr) erhalten im Vorverkauf bis zu
Filmprojekt Paradies von Ulrich Seidl, Bild: Ulrich Seidl; 9 links: Christoph Marthaler,
30% Ermäßigung auf Festwochen-Karten und nach Verfügbarkeit
Foto: Ruth Walz; 9 rechts: Anna Viebrock; 10 links: Peter Handke, Foto: Wolfgang Zajc;
ermäßigte Karten zu EUR 8,- bzw. EUR 12,- an der Abendkasse.
10 rechts: Luc Bondy, Foto: Brigitte Lacombe; 11 Lisa Tomasetti 2011; 12 Bohumil
Beim Kartenkauf ist ein gültiger Ausweis bzw. Nachweis vorzulegen.
Kostohryz; 13 links: Simon McBurney, Foto: Eva Vermandel; 13 rechts: Sarah Ainslie;
Raiffeisenbanken
14 Andrea López; 15 Carlos Spoon; 16 links: Andrea López; 16 rechts: Lola Arias,
Ab 30. April 2012
Foto: Lorena Fernandez; 17 Win Knowlton; 18 links: Stephan Boroviczeny; 18 rechts:
Festwochen-Karten in allen Raiffeisenbanken in Wien und NÖ
moessmer.at / Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien; 19 George Moreno
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Wiener Festwochen Lounge
im Looshaus
Die ehemalige Schneiderei des Herrenmodesalons
Goldman & Salatsch, die durch die Unterstützung des
Festwochen-Hauptsponsors Raiffeisenbank in Wien
und der Hauptbücherei Wien in eine Lounge verwandelt wird, startet in ihr drittes Jahr. Es wird wieder ein
reichhaltiges Angebot an Literatur, Videos und CDs
zum Programm geben sowie internationale Tageszeitungen und ein breites Rahmenprogramm zum
Festival.
Die Lounge erweitert dieses Jahr ihre Öffnungszeiten:
Sie steht jetzt den Besuchern von Montag bis Samstag
von 11 bis 20 Uhr zur Verfügung.
Am 28. April öffnet die Lounge ihre Tore und lädt die
Besucher zum Verweilen ein.
/ Looshaus, Michaelerplatz 3, 1010 Wien,
Eingang Herrengasse 2–4 /
TERMINE / 28. April bis 16. Juni /
Montag bis Samstag, 11 bis 20 Uhr,
feiertags geschlossen /
Eintritt frei /
ORT
Festwochen Vorschau
Schauspieldirektorin Stefanie Carp wird an den
Samstagvormittagen eine Vorschau auf die in der
folgenden Woche stattfindenden Premieren geben
und dazu die in Wien anwesenden Künstler einladen.
TERMINE / 12., 19., 26. Mai, 2. und 9. Juni,
jeweils 11 Uhr /
Zwischenzeit
Jeden Mittwoch zwischen Feierabend und Vorstellungsbeginn steht die Schauspieldramaturgie der Wiener
Festwochen Rede und Antwort zu allen Produktionen
und deren Hintergründen und gibt Einblicke in Arbeitsund Entstehungsprozesse.
TERMINE / 9., 16., 30. Mai, 6. und 13. Juni,
jeweils 18.30 Uhr /
Künstlergespräche
Zum Lateinamerika-Programm La vida después und
zum forum festwochen Wienerwelt findet jeweils ein
Gespräch mit den Künstlern der Produktionen statt.
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Jour Fixe Kulturelle Bildung
Erneut laden wir Lehrer aller Schultypen zum jährlichen
Jour Fixe ins Looshaus ein, um sich mit Fachkollegen
von Universitäten, Kompetenzzentren, Theaterinstitutionen und Festivals auszutauschen.
2012 verlassen wir in Sachen kultureller Bildung erstmals den deutschsprachigen Raum und blicken
nach Ungarn: Die geladenen Gäste stellen anhand von
Projekten bestehende Modelle und Strukturen von
Theaterarbeit mit Jugendlichen in Ungarn vor. Sie
definieren Ziele und Herausforderungen in diesem
Bereich, die wir mit jenen in Österreich vergleichen.
Ausgehend von der heiklen Situation der Jugend
in Ungarn diskutieren wir über die Themen Selbstbestimmung und Mitwirkung. Kann das Theater dabei
eine Rolle spielen?
La vida después /
TERMIN / 23. Mai, 18.30 Uhr /
Wienerwelt /
TERMIN / 5. Juni, 18.30 Uhr /
Festwochen Campus
Theatre goes University:
Einblick in die Theateranalyse /
TERMIN / 15. Mai, 16 Uhr /
MIT / Stefan Hulfeld (Universität Wien) ,
Andreas Kotte (Universität Bern) /
Publikumsgespräch /
Les Naufragés du Fol Espoir [Aurores] /
TERMIN / 25. Mai, 13 Uhr /
/ 31. Mai, 17 bis 19 Uhr /
/ Márton Gulyás (Krétakör),
Anna Lengyel (PanoDrama) /
ANMELDUNGEN / [email protected] /
TERMIN
GÄSTE
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Raiffeisen hat in Wien Kultur
Festwochen Lounge im Looshaus
Literatur zum Festival . Präsentationen . Künstlergespräche
28. April – 16. Juni 2012 . Montag – Samstag 11 – 20 Uhr
www.raiffeisenbank.at/festwochen
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