Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt in Deutschland

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3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Indikatoren und Monitoring
der biologischen Vielfalt
in Deutschland
Werner Ackermann (PAN Planungsbüro für angewandten Naturschutz GmbH)
Dr. Ulrich Sukopp und Rainer Dröschmeister (Bundesamt für Naturschutz, BfN)
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Inhalt
4.
Definition „Indikator“
Naturschutz-Indikatoren
Das Indikatorenset der Nationalen Strategie
zur biologischen Vielfalt
Indikatorenbericht 2010: Aufbau, Bilanz und Beispiele
5.
6.
7.
8.
9.
Definition „Monitoring“
Rechtliche Verpflichtungen für Monitoring
Ansätze des Monitoring
Monitoringprogramme in Deutschland
Beispiele (Vogelmonitoring, HNV-Monitoring)
1.
2.
3.
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Definition Indikator
Schubert (1991): Bioindikation in terrestrischen Ökosystemen
„Bioindikatoren sind Organismen oder Organismengemeinschaften,
deren Lebensfunktionen sich mit bestimmten Umweltfaktoren so eng
korrelieren lassen, daß sie als Zeiger dafür verwendet werden können.“
Zieschank et al. (2004): politische ökologie 91-92
„Ein wesentliches Instrument der Operationalisierung von Leitbildern,
politischen Zielen wie auch deren Erfolgskontrolle sind Indikatoren. Sie
sollen als ausgewählte, plakative Kenngrößen Auskunft über
Entwicklungstrends in einem bestimmten Politikfeld geben. Daraus
ergibt sich angesichts der Komplexität des Themas Biodiversität ein
Spannungsfeld zwischen wissenschaftlicher Exaktheit und politischer
Nutzbarkeit.“
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Definition Indikator
– klassischer wissenschaftlicher Indikatorenbegriff
(„Bioindikatoren“): enge (statistisch belegbare)
Korrelation zwischen (ökologischen) Messgrößen
– moderner politischer Indikatorenbegriff
(„Politikindikatoren“) bilden komplexe Sachverhalte
innerhalb eines Politikfeldes ab
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Klassifikation von Naturschutz-Indikatoren:
Das DPSIR-Modell
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Klassifikation von Naturschutz-Indikatoren:
Das DPSIR-Modell
-
Driving Forces: Antriebsindikatoren bilden übergeordnete
Entwicklungen der Gesellschaft ab, welche die biologische
Vielfalt langfristig belasten.
-
Pressure: Belastungsindikatoren beschreiben konkrete
Ursachen, welche negativ auf die biologische Vielfalt wirken.
-
State: Zustandindikatoren bilden den Zustand bestimmter
Komponenten der biologischen Vielfalt ab.
-
Impact: Auswirkungsindikatoren beleuchten bestimmte
Veränderungen der biologischen Vielfalt, welche bekannten
Belastungsfaktoren zugeordnet werden können.
-
Response: Maßnahmeindikatoren zeigen auf, mit welchen
Mitteln die Gesellschaft auf Veränderungen der biologischen
Vielfalt reagiert.
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Naturschutz-Indikatoren
-
fassen empirische Daten aus Monitoring-Programmen
zusammen,
-
um Antriebskräfte, Belastungen, Zustände, Auswirkungen
und Maßnahmen mit Bezug zur biologischen Vielfalt
-
in verständlicher Form abzubilden.
-
Die Aussagen der Indikatoren dienen dazu, Erfolge und
Misserfolge bei der Erreichung zuvor festgelegter
Naturschutzziele aufzuzeigen und dienen der
Politikberatung.
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Naturschutz-Indikatoren
Im traditionell naturwissenschaftlichen Sinne ist ein Indikator
-
ein Stellvertreter für einen Gegenstand, der nicht direkt
beobachtet oder gemessen werden kann.
-
Dies erfordert den Beweis, in welcher Form das Indicandum
(der abzubildende Gegenstand) und das Indicans (der
abbildende Gegenstand) tatsächlich miteinander in
Beziehung stehen.
-
Dieser wissenschaftliche Beweis sollte eine eindeutige
quantitative Beziehung belegen – wenn möglich mit Hilfe
statistischer Methoden.
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Anforderungen an Naturschutz-Indikatoren
-
Daten hoher Qualität aus dauerhaften
Monitoringprogrammen
-
Abbildung von Themen, die für den Schutz der
biologischen Vielfalt besonders relevant sind
-
Klare, allgemein verständliche Aussagen
-
Quantitative Zielwerte mit Zieljahr
-
Regelmäßige Bilanzierung
-
Information und Beratung der Öffentlichkeit
und politischer Entscheidungsträger
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Das Indikatorenset der Nationalen Strategie
zur biologischen Vielfalt
Völkerrechtlicher Hintergrund:
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
CBD von 1992, in D 1993 ratifiziert,
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Auftrag in Artikel 6, dass „jede Vertragspartei (...)
nationale Strategien, Pläne oder Programme zur
Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der
biologischen Vielfalt entwickeln oder zu diesem
Zweck ihre bestehenden Strategien, Pläne und
Programme anpassen“ wird
Nationale Strategie
Verabschiedung:
nach Ressortabstimmungen und Beteiligung
der Verbände und der Länder im November
2007 vom Bundeskabinett als
Regierungsstrategie verabschiedet
Hauptkapitel u. a.:
• Konkrete Vision (ca. 330 Qualitäts- und
Handlungsziele)
• Aktionsfelder (ca. 430 Maßnahmen)
• Berichterstattung, Indikatoren und
Monitoring
Wichtig:
Festlegung konkreter Qualitäts- und
Handlungsziele, die eine Überprüfung
ermöglichen (Quantifizierung, z.T. Zieljahr)
Titelseite der 1. Auflage vom Nov. 2007
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Indikatorenbericht 2010
http://www.biologische-vielfalt.de/indikatoren_nbs.html
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Indikatoren 1-9
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Indikatoren 10-19
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Einheitlicher Aufbau für alle Indikatoren
-
Überschrift: möglichst kurze Bezeichnung des Indikandums
-
Einleitung: Bedeutung des Indikatorenthemas für die Erhaltung der
biologischen Vielfalt, direkte Bezüge zur NBS
-
Indikator: Definition des Indikators, Nennung des Ziels (quantitativer
Zielwert mit Zieljahr oder allgemeines Qualitätsziel)
-
Aufbau: Nennung der Datengrundlage, Erläuterung der
Rechenvorschrift
-
Aussage: Erläuterung des historischen Trends und des aktuellen
Status, Interpretation, Nennung wichtiger Ursachen, Fazit mit
Nennung besonders wichtiger Maßnahmen/Handlungsfelder der NBS
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Status
= Grad der Zielerreichung
++
Letzter Wert
90 %
+
Letzter Wert
< 90 % und
80 %
--
Letzter Wert
< 80 % und
50 %
Letzter Wert
< 50 %
Trend
über die letzten 10 Jahre
Statistisch signifikanter
Trend hin zum Ziel bzw.
Zielwert
~
Kein statistisch signifikanter
Trend feststellbar
Statistisch signifikanter
Trend weg vom Ziel bzw.
Zielwert
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Gesamtbilanz der 19 Indikatoren
Status
++
+
--
Trend
0 Ind.
1 Ind.
5 Ind.
~
1 Ind.
6 Ind.
1 Ind.
5 Ind.
12 nicht bestimmbar
7 nicht bestimmbar
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Komponenten der biologischen Vielfalt: Beispiel für einen Zustandsindikator
Artenvielfalt und Landschaftsqualität
Je 10 (bis 11) ausgewählte Vogelarten pro Hauptlebensraumtyp
Quelle: Bundesamt für Naturschutz (2010), Photos: M. Holze, www.photocase.de
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Siedlung und Verkehr: Beispiel für einen Belastungsindikator
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Wirtschaftliche Nutzungen: Beispiel für einen Maßnahmeindikator
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Inhalt
4.
Definition „Indikator“
Naturschutz-Indikatoren
Das Indikatorenset der Nationalen Strategie
zur biologischen Vielfalt
Indikatorenbericht 2010: Aufbau, Bilanz und Beispiele
5.
6.
7.
8.
9.
Definition „Monitoring“
Rechtliche Verpflichtungen für Monitoring
Ansätze des Monitoring
Monitoringprogramme in Deutschland
Beispiele (Vogelmonitoring, HNV-Monitoring)
1.
2.
3.
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Definition Monitoring
Dröschmeister 1996: Monitoring im Naturschutz
– die wiederholte Erfassung des Zustandes von Natur und Landschaft
oder deren Bestandteile sowie darauf einwirkender menschlicher
Aktivitäten
– das Wahrnehmen von Veränderungen und
– die Ausrichtung auf Ziel- oder Grenzwerte
– die Verbindung mit Fragestellungen, die einen Anwendungs- bzw.
Politikbezug im Naturschutz haben
Dauerbeobachtung und Langzeitforschung haben andere
Ausrichtung - Überlappungen mit Monitoring sind möglich.
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Rechtliche Verpflichtungen für Monitoring
– Bundesnaturschutzgesetz: Neu seit 1.3.2010 § 6 Beobachtung von
Natur und Landschaft
– FFH-Richtlinie 92/43/EWG, Art. 11: Überwachung des
Erhaltungszustands von Arten und Lebensraumtypen
– EG-Vogelschutzrichtlinie 2009/147/EG: Art. 4 (3) Bereitstellung
sachdienlicher Informationen
– Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) 2000/60/EG: Art. 8: Überwachung
des Zustands von Gewässern
– Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD): Art. 7
Monitoring der biologischen Vielfalt und anthropogener Einwirkungen
– Abkommen zur Erhaltung der afrikanisch-eurasischen
Wasservögel (AEWA): Monitoring soll Schutzbemühungen
unterstützen (Art. III, 2. h)
– Ramsar-Konvention: Monitoring des ökologischen Zustands von
Feuchtgebieten internationaler Bedeutung
– Freisetzungsrichtlinie 2001/18/EG: Monitoring möglicher schädlicher
Auswirkungen gentechnisch veränderter Organismen (GVO) auf die
Umwelt
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Ansätze des Monitorings im Naturschutz
1) Direkte Bedienung von Berichtspflichten z.B.
– FFH  Erhaltungszustand aller in Deutschland vorkommenden Arten
und LRT; alle 6 Jahre Übermittlung an EU (Länder  BfN  EU)
– High Nature Value Farmland (HNV)  neuer ELER-Indikator;
Bilanzierung ökologisch hochwertiger Agrarflächen alle 2 Jahre
– Vogelschutzrichtlinie  Erhaltungszustand der Arten und
Lebensräume; alle 6 Jahre Übermittlung der Bestandssituation an EU
 ausgewählte Schutzgüter werden gezielt erfasst und berichtet
2) Breiter angelegte Monitoringprogramme z. B.
– Ökologische Flächenstichprobe (bisher nur in NRW)
– Monitoring häufiger Brutvögel
– Tagfaltermonitoring
– Bundeswaldinventur (BWI)
 Entwicklungen bei bestimmten Artengruppen und Biotopen werden
stellv. für den Zustand von Natur und Landschaft erfasst: z. B.
„Artenvielfalt in der Landschaft“, „Naturnähe von Wäldern“
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Monitoringprogramme in Deutschland
– Bundesweite Monitoringprogramme
• Vogelmonitoring
• HNV-Monitoring
• FFH-Monitoring
• Tagfaltermonitoring
• Meeres-Monitoring (Küstenbereich und AWZ)
• Monitoring nach Wasserrahmenrichtlinie (Beitrag zum FFHMonitoring)
• Bundeswaldinventur (Verknüpfung mit FFH-Monitoring)
– Landesweite Monitoringprogramme (Beispiel)
• Ökologische Flächenstichprobe (ÖFS) in NRW – breit angelegtes
Programm zum Monitoring der Normallandschaft
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„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Vogelmonitoring in Deutschland
– Inhaltlich: drei Programme
• Monitoring häufiger Brutvögel (ca. 60 Arten)
• Monitoring seltener Brutvögel
• Monitoring rastender Wasservögel
– Organisatorisch
• Ehrenamtliche Erhebungen stehen im Vordergrund; Länder
stellen weitere Daten für Auswertungen bereit
• Bundesweite Koordination und Auswertung der o.g. Programme
durch den Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA)
• Bund-Länder Verwaltungsvereinbarung Vogelmonitoring stellt
Finanzierung sicher
• Verbände und Fachbehörden (Vogelschutzwarten, BfN) arbeiten
eng zusammen – Synergieeffekte für alle Beteiligten
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Monitoring häufiger Brutvögel
– Aufbau
• Geschichtete Zufallsstichprobe (Nutzung, Naturraum)
• Grundprogramm: 1.000 Probeflächen für Aussagen
auf Bundesebene
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Monitoring häufiger Brutvögel
– Aufbau
• Geschichtete Zufallsstichprobe (Nutzung, Naturraum)
• Grundprogramm: 1.000 Probeflächen für Aussagen
auf Bundesebene
• Vertiefungsprogramm: insgesamt 2.637 Probeflächen
für vertiefende Aussagen auf Länderebene
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Monitoring häufiger Brutvögel
Aufbau
• Geschichtete Zufallsstichprobe (Nutzung, Naturraum)
• Grundprogramm: 1.000 Probeflächen für Aussagen
auf Bundesebene
• Vertiefungsprogramm: insgesamt 2.637 Probeflächen
für vertiefende Aussagen auf Länderebene
• Konzept harmonisiert mit der Ökologischen
Flächenstichprobe (ÖFS)
• 2011 werden bundesweit über 1.400 Probeflächen
bearbeitet
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Monitoring häufiger Brutvögel
– Methode:
• Linienkartierung (vereinfachte Revierkartierung
entlang einer Linie auf Probeflächen von 1 km2)
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Monitoring häufiger Brutvögel
120
100
80
60
40
– Methode:
• Linienkartierung (vereinfachte Revierkartierung
entlang einer Linie auf Probeflächen von 1 km2)
• Bodenbrüter
4 Kartiergänge
pro
Saison
der
Agrarlandschaft
• Zuordnung der Vogelbeobachtungen zu
(groben) Nutzungstypen
• Punktgenaue Kartierung von Revieren: ermöglicht
spätere, detailliertere Auswertung z. B. zusammen mit
Feldlerche
HNV-Daten
– Ergebnisse
• Bundesweite Bestandsveränderungen Kiebitz
häufiger Arten
(Trennung nach Lebensräumen möglich, DDA 2008)
Wiesenpieper
20
Daten: DDA 2011
0
1990
1995
2000
Jahr
2005
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
HNV-Monitoring
-
-
-
Anteil von „landwirtschaftlichen Flächen
mit hohem naturschutzfachlichen Wert“
(high nature value farmland, HNV
farmland) an der landwirschaftlichen
Nutzfläche (ELER-Richtlinie)
Erhebung des Anteils von HNV
farmland ab 2009 auf
Stichprobenflächen
813 Bundesstichprobenflächen
Zusätzliche Landesstichprobenflächen
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
HNV-Monitoring - Kartiermethodik
Kürzel
Flä chenty p
N utz- und Lebensra umflä chen
Ac
Ackerflächen
Br
Brachflächen
Gr
Grünland, Extensiv-W iesen und -W eiden
Le
Lebensraumtypen des Offenlandes
Ob
Obstflächen
Re
Rebflächen
La ndscha ftselemente
B
H
K
N
R
S
T
G
W
U
Baumreihen, Alleen, Einzelbäume
Hecken, Gebüsche inkl. Gehölzsäume, sowie Feldgehölze inkl. Gehölzsäume
Komplexelemente wie Feldraine und Böschungen mit Gehölzen
N aturstein- und andere Trockenmauern sowie Stein- und Felsriegel, Sand-, Lehm- und
Lößwände
Ruderal- und Staudenfluren sowie Säume, inkl. Hochstauden- und Hochgrasbestände
Seggenriede und Schilfbestände, krautige Ufersäume entlang Gewässern,
Feuchtgebiets-elemente (z.B. Großseggenriede)
Tümpel, Teiche und W eiher, eutrophe Altwasser
Gräben stehend und fließend
W asserläufe und Quellen, Bäche inkl. begleitende Erlen- und Eschenwälder
Unbefestigte Feldwege / Hohlwege
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
HNV-Monitoring - Bewertung
Nutz- und Lebensraumflächen: Bewertung anhand der
Kennartenliste, z. B. im Grünland:
4 – 5 Kennarten:
Wertstufe III
6 – 7 Kennarten:
Wertstufe II
> 7 Kennarten: Wertstufe I
Landschaftselemente: Bewertung anhand quantitativer und
qualitativer Merkmale, z. B. für Hecken/Gehölze:
III: Einfach strukturiert, mit bis zu 5 Gehölzarten
II: vielseitig strukturiert oder artenreich, mehrstufig oder mit Saum,
Breite > 5 m oder > 5 standortheimische Gehölzarten
I: sehr vielseitig strukturiert und artenreich, mehrstufig oder / und
mit Saum, Breite > 10 m oder > 8 standortheimische Gehölzarten
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
HNV-Monitoring - Ergebnisse
Für die räumliche Auswertung und
Darstellung der Ergebnisse werden
die „Standorttypen“ verwendet, die
Räume ähnlicher abiotischer
Ausgangsbedingungen
kennzeichnen (Klima, Boden, pnV).
Quelle: Schröder, W. & G. Schmidt (2001):
Defining ecoregions as framework for the
assessment of ecological monitoring networks in
Germany by means of GIS and classification and
regression trees (CART).- Gate to Environmental
and Health Science 3: 1–9.
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
HNV-Monitoring - Ergebnisse
Anteil gesamtes HNV Farmland:
13,0 % ± 0,4 %
Weitere Differenzierung des
Ergebnisses möglich in
- Grünland
- Ackerflächen
- Landschaftselemente
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Weiterentwicklung des bundesweiten Monitoring
1.
Inhaltliche und methodische Verbesserungen im Detail bei den
bestehenden Programmen; dauerhafte Absicherung des
Weiterbetriebs
2.
Breite Auswertung und Modellierung der vorhandenen Daten.
Ziel: weitgehende Ausschöpfung der Aussagemöglichkeiten
vorliegender Daten
3.
Erweiterung bestehender Programme um ergänzende Artengruppen
(z. B. Gefäßpflanzen, Wirbellose), Landschaftselemente (z. B.
Biotoptypen) und Parameter (Nutzungsintensität und –art).
Ziel: Abdeckung eines breiteren Spektrums an Komponenten der
Biologischen Vielfalt; verlässliche und aufschlussreiche Ermittlung
von Ursachen für Bestandsveränderungen und Trennung
verschiedener Einflussfaktoren
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Weiterentwicklung des bundesweiten Monitoring
4.
Monitoring der Auswirkungen des Klimawandels –
Konzeptentwicklung und Umsetzung prioritärer Bausteine.
Steht in engem Zusammenhang mit der o. g. Erweiterung der
bestehenden Programme
5.
Verknüpfung von Ergebnissen aus unterschiedlichen
Programmen auch Dritter – vor allem auch aus den medialen
Messprogrammen.
Ziel: weitergehende Ursachenanalysen
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Indikatoren und Monitoring
der biologischen Vielfalt
in Deutschland
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Werner Ackermann (www.pan-gmbh.com)
Dr. Ulrich Sukopp und Rainer Dröschmeister (Bundesamt für Naturschutz, BfN)
3. Dresdner Flächennutzungssymposium 26./27.5.2011
„Indikatoren und Monitoring der biologischen Vielfalt
Organisatorisches
Indikatoren und Monitoring
BfN
Annette Dörpinghaus ([email protected])  Referat
Dr. Ulrich Sukopp ([email protected])  Indikatoren, NBS
Rainer Dröschmeister ([email protected])  Vögel
Armin Benzler ([email protected])  HNV
PAN
Daniel Fuchs ([email protected])  HNV
Dr. Jens Sachteleben ([email protected])
 FFH-Monitoring
Werner Ackermann ([email protected])
 Indikatoren der NBS
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