gelbfieber - Hochtaunuskreis

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GESUNDHEITSDIENSTE
MERKBLATT
GELBFIEBER
Gelbfieber ist eine typische Tropenkrankheit: Die einzigen Gelbfieber-Verbreitungsgebiete
sind tropische Länder Afrikas, Mittel- und Südamerikas. Zur Ansteckung mit den ursächlichen
Viren kommt es durch den Stich von Moskitos. Das Gelbfiebervirus befällt nicht nur
Menschen, sondern kommt auch in Tieren (z.B. Affen) vor.
Weltweit tritt Gelbfieber mit einer Häufigkeit von rund 200.000 neuen Fällen pro Jahr auf,
wobei etwa 30.000 der Infizierten an der Tropenkrankheit sterben. Dabei ist die Verbreitung
von Gelbfieber überwiegend örtlich begrenzt (d.h. endemisch).
Gelbfieber-Endemiegebiete sind bestimmte tropische Gebiete Afrikas sowie Mittel- und
Südamerikas:
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Die Gelbfieber-Infektionsgebiete in Afrika reichen ungefähr von 15 Grad nördlicher bis 18
Grad südlicher Breite, wobei westafrikanische Länder besonders betroffen sind.
In Amerika ist die Verbreitung von Gelbfieber auf ein Dutzend Länder und ein paar
Karibikinseln begrenzt. Besonders häufig ist Gelbfieber in Bolivien, Brasilien, Ecuador,
Kolumbien und Peru sowie in Teilen Argentiniens und Paraguays.
Außerhalb dieser Verbreitungsgebiete ist Gelbfieber sehr selten:
In Europa kam es den letzten Jahren nur vereinzelt zu eingeschleppten Fällen.
Übertragung
Die indirekte Übertragung von Gelbfieber über Mücken kann von Affe zu Mensch sowie
von Mensch zu Mensch geschehen. Eine direkte Übertragung des Gelbfiebervirus von
Mensch zu Mensch ist nahezu ausgeschlossen. Für Kontaktpersonen von Menschen mit
Gelbfieber besteht daher kein Ansteckungsrisiko.
Nach der Ansteckung dauert es drei bis acht Tage, bis das Gelbfieber ausbricht. Die meisten
Menschen (v.a. Kinder) entwickeln jedoch gar keine oder nur leichte Beschwerden. Wenn das
Gelbfieber Symptome auslöst, sind sie in der ersten Krankheitsphase uncharakteristisch.
Symptome
Die mit Gelbfieber verbundenen Symptome können unterschiedlich schwer sein: Es sind
sowohl leichte Fälle möglich, die sich kaum bemerkbar machen, als auch schwerwiegende
Verläufe, die zum Tod führen können. Die meisten Menschen (v.a. Kinder) entwickeln nach
einer Infektion mit dem Gelbfiebervirus jedoch gar keine oder nur leichte Beschwerden.
Wenn Gelbfieber Symptome auslöst, kann man zwei Krankheitsphasen unterscheiden. Die
erste Phase ist durch uncharakteristisch Beschwerden gekennzeichnet, die ein bis zwei Tage
nach der Infektion auftreten.
Stand Juli 2015
MERKBLATT
GELBFIEBER
Dazu gehören zum Beispiel:
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Fieber und Schüttelfrost
Kopfschmerzen, Rückenschmerzen
(Brachykardie)
Appetitlosigkeit
Übelkeit und Erbrechen
Nasenbluten
und
Gliederschmerzen
verlangsamter
Puls
In den meisten Fällen klingen diese ersten Gelbfieber-Symptome nach einigen Tagen wieder
ab – es kommt zur vollständigen Genesung.
Bei etwa 15 Prozent der Infizierten tritt das Gelbfieber jedoch in eine zweite, toxische Phase
ein, in der sich die klassischen Anzeichen für ein Leber-Nieren-Versagen entwickeln.
Die für diese Gelbfieber-Phase typischen Symptome erklären auch, warum die
Tropenkrankheit "Gelbfieber" oder auch "Schwarzes Erbrechen" heißt:
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Das Fieber steigt erneut an,
die Leber schwillt an und es entwickelt sich eine Gelbsucht (Ikterus)
es kommt zu kaffeesatzähnlichem Bluterbrechen (Hämatemesis).
Die in der zweiten Gelbfieber-Phase möglichen Blutungen in Rachenraum, Magen-DarmTrakt, Haut und anderen Organen können neben dem Bluterbrechen unter anderem
Nasenbluten und blutigen Durchfall hervorrufen. Die gestörte Nierenfunktion kann dazu
führen, dass sich im Urin vermehrt Eiweiße finden (sog. Albuminurie).
Darüber hinaus können in der zweiten Krankheitsphase von Gelbfieber beispielsweise
folgende Symptome auftreten:
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Blutdruckabfall
eingeschränkte Herzfunktion
Verwirrtheit und Bewusstseinstrübungen
Sprachschwierigkeiten
Bewegungsstörungen
Muskelzittern (Tremor)
Krämpfe
Erkrankung
Meistens verschwinden diese ersten Symptome für Gelbfieber nach einigen Tagen wieder und
die Betroffenen genesen vollständig. Nur in etwa 15 Prozent der Fälle tritt das Gelbfieber
anschließend in eine zweite Phase mit hohem Fieber sowie inneren und äußeren Blutungen
ein (sog. hämorrhagisches Fieber). Weitere typische Anzeichen in dieser Phase sind eine
Gelbsucht (Ikterus) und Bluterbrechen, weshalb man das Gelbfieber auch als Schwarzes
Erbrechen bezeichnet.
Derzeit ist es nicht möglich, das Gelbfiebervirus durch Medikamente zu bekämpfen. Daher
besteht die Therapie bei Gelbfieber ausschließlich darin, die Symptome zu lindern. Verläuft
das Gelbfieber schwer, ist eine intensivmedizinische Betreuung notwendig.
Stand Juli 2015
MERKBLATT
GELBFIEBER
Therapie
Gegen Gelbfieber steht zur Therapie bisher kein Medikament zur Verfügung, um den Erreger
der Tropenkrankheit (das Gelbfiebervirus) gezielt zu bekämpfen. Daher bestehen die
Maßnahmen bei Gelbfieber ausschließlich darin, die Symptome zu behandeln: Das bedeutet
beispielsweise, das Fieber zu senken oder den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
In den meisten Fällen verursacht Gelbfieber kaum oder nur leichte Beschwerden. Wenn das
Gelbfieber, das man wegen des möglichen Bluterbrechens auch "Schwarzes Erbrechen"
nennt, schwer verläuft, ist jedoch eine intensivmedizinische Betreuung notwendig.
Daher ist bei Verdacht auf Gelbfieber in jedem Fall eine Therapie in einem Krankenhaus
ratsam, das entsprechend ausgestattet ist und Erfahrung in der Behandlung von
Tropenkrankheiten hat.
Vorbeugung
Doch es muss gar nicht erst zu einer Infektion kommen, denn: Vor Gelbfieber kann eine
Impfung mit dem entsprechenden Lebendimpfstoff schützen. Die Gelbfieberimpfung ist vor
Reisen in entsprechende Infektionsgebiete dringend zu empfehlen – es sei denn, die
Betroffenen haben eine Immunschwäche, eine Allergie gegen Hühnereiweiß oder sind
schwanger. In dem Fall ist es besser, sich nicht gegen Gelbfieber impfen zu lassen und auf
die Reise zu verzichten.
Rechtliches
Jede Infektion mit Gelbfieber ist laut Infektionsschutzgesetz meldepflichtig. Die Meldung
durch den behandelnden Arzt muss bei Verdacht auf eine Infektion, bei Vorliegen einer
entsprechenden Erkrankung und im Todesfall erfolgen. Auch für den direkten oder indirekten
Nachweis des Erregers besteht eine Meldepflicht.
Stand Juli 2015
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