4. Interview mit Dr. Christine Mayr (SPÖ)

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MMag. Bernd Wachter: „Regionale Forschungspraxis“
LV- Nummer: KU: 603248 WS 2006
Thema:
PR und Politik
Maria Hetzenauer
Matrikelnummer:0416149 Studienzweig: C 465
E-Mail: [email protected]
Bernhard Brugger
Matrikelnummer:9518515 Studienzweig: C 297
E-Mail: [email protected]
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Inhaltsverzeichnis:
1.
Einleitung
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2.
Einfluß von Public Relations auf die Berichterstattung ............................... 3
3.
Die Homepages der Tiroler Parteien ............................................................... 4
3.1 Die ÖVP ............................................................................................................. 4
3.2 Die SPÖ ............................................................................................................. 5
3.3 Die Grünen ........................................................................................................ 5
3.4 Die FPÖ.............................................................................................................. 6
3.5 Das BZÖ ............................................................................................................ 6
4.
Interview mit Dr. Christine Mayr (SPÖ) ........................................................ 7-8
5.
Interview mit Hans Kutscherer (FPÖ) ............................................................ 9
6.
Literaturverzeichnis ...................................................................................... 10
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1. Einleitung
Eingangs möchten wir erwähnen, dass es nicht leicht war, Zugang oder feedback
jeglicher Art, themenspezifisch zu Politik und PR, in ihrer Funktion, als politische
Akteure zu beziehen. Die Ausbeute und Reaktion unserer unzählig versandten
Anfragen blieben bis auf die unten angeführten Ausnahmen unbeantwortet.
Primär haben wir uns themenspezifisch mit den Homepages der Tiroler Parteien
sowie deren Grundpositionen, Grundwerte und Programmen auseinandergesetzt.
Weiters haben wir Interviews mit den Presseabteilungen der Tiroler SPÖ sowie der
FPÖ Tirol geführt, auf die wir im Zuge dieser Arbeit eingehen werden.
2. PR und Politik
Public Relations begins at home.
(Dorer, J. S.95, 1995)
Das wohl wichtigste Kriterium der Medienarbeit, innerhalb der Politik ist zweifelsfrei,
die interne PR-Arbeit. Natürlich wird über die interne Mitgliederbetreuung extern nicht
gesprochen. Laut Dorer ergibt sich für die wichtigsten PR-Aktivitäten folgende
Reihung (nach Wichtigkeit):
1. Mitgliederbetreuung
2. Gespräch mit PolitikerInnen, JournalistInnen, ExpertInnen
3. Kontakte zu staatlichen Stellen herstellen
4. Kontaktpflege zu Organisationen mit ähnlichem Ziel
5. Präsenz in den Medien
6. Pressearbeit
(vgl.Dorer, J. S.95, 1995)
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3. Die Homepages der Tiroler Parteien
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Die Tiroler Volkspartei
Die SPÖ Tirol
Die Grünen Tirol
FPÖ Tirol
BZÖ
http://www.tiroler-vp.at/home/frame.htm
http://www.spoe-tirol.at/
http://tirol.gruene.at/
http://www.fpoe-tirol.at/
http://www.bzoe.at/about/tirol/team/
3.1 Die ÖVP
Die Homepage der Tiroler Volkspartei ist im Vergleich zur Bundespartei eher schlicht
gehalten. Im Hintergrund dieser Seite wird versucht durch ein Bild der Tiroler Berge
den „Wir Tiroler Bezug“ herzustellen.
Im Mittelpunkt der Homepage der Tiroler Volkspartei www.tiroler-vp.at steht zweifelfrei
der Landeshauptmann, Herwig van Staa. So findet man im Unterverzeichnis Herwig
private Bilder sowie einen persönlichen Lebenslauf.
http://www.tiroler-vp.at/home/frame.htm
Das Unterverzeichnis van Staa setzt sich mit dem politischen Werdegang des
Landeshauptmannes auseinander.
http://www.tiroler-vp.at/home/frame.htm
Im Wesentlichen werden auf dieser Homepage neben dem Landeshauptmann, die
Regierungsmitglieder sowie die Abgeordneten vorgestellt. Neben den
überregionalen Grundsatzpositionen der Volkspartei gilt diese Homepage unseres
Erachtens vorrangig als Werbemedium für den Landeshauptmann unter Einbindung
der administrativen Erreichbarkeiten seines Kaders.
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3.2 Die SPÖ Tirol
Die Startseite der Homepage der SPÖ Tirol wird gegenwärtig mit Bildern und
Berichten von Landeshauptmannstellvertreter Hannes Gschwentner und
Umweltlandesrat Hans Lindenberger dominiert. Im Gegensatz zur Tiroler ÖVP setzt
die SPÖ Tirol auf romantische Aspekte. So findet man auf dieser Homepage immer
wieder Rosen mit rot weißem Hintergrund.
Weiters kann man sich den Tirol Spiegel,
http://www.spoe-tirol.at/
„eine Zeitung für alle Freundinnen und Freunde“ der SPÖ Tirol downloaden. Dies ist
eine überwiegend regionale Zeitung basierend auf den Grundvorstellungen der
Bundesebene unter Einbindung der lokalen Geschehnisse.
3.3 Die Grünen Tirol
Die Homepage der Tiroler Grünen setzt auf Ihre Führungspolitiker auf Bundesebene. So
findet man auf der Startseite Bilder von Alexander van der Bellen und Eva Glawischnig. Wie
auf Bundesebene wird bei den Grünen stets auf das „Du“ in der Ansprache gesetzt. Die
regionalen Nachrichten der Homepage sind überaus aktuell und generell ist diese Seite sehr
multimedial. So kann man via SMS Kommentare abgeben in aktuelle Anfragen, Anträge und
Antworten des Landtages einsehen bzw. eingebunden werden.
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3.4 FPÖ Tirol
Die Homepage der FPÖ Tirol ist ganz im Zeichen der Bundesführung. Hier kann man sich die
Neue freie Zeitung http://www.fpoe.at/fileadmin/Contentpool/Portal/PDFs/NFZ/nfz4406.pdf
downloaden. Die Homepage der Tiroler Freiheitlichen befasst sich mit vorwiegend lokalen
Thematiken. http://www.fpoe-tirol.at/
3.4 BZÖ Tirol
Einzig das BZÖ Tirol verfügt über keine eigene regionale Homepage. Man findet das
BZÖ Tirol via link auf der Bundesebene. http://www.bzoe.at/about/tirol/team/
Der Spitzenkandidat für die Wahlen Oktober 2006 des Tiroler BZÖ Andreas Gebauer
verweißt hierbei auf seine eigene Homepage. http://www.andreas-gebauer.at/
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4. Interview mit Dr. Christine Mayr (SPÖ)
Wie sieht der Alltag in Ihrer PR Arbeit aus?
Ich bin Pressereferentin, ich mache vor allem klassische Pressearbeit, mit welcher
wir versuchen, unsere politischen Inhalte zu positionieren. Der Alltag sieht so aus, wir
sind zu zweit in dieser Abteilung und wir bearbeiten Anträge und Anfragen wie zum
Beispiel Anträge des Landtages und arbeiten mit Presseaussendungen und
Pressekonferenzen. Gestern Abend, organisierten wir zum Beispiel, den Preis der
Pressefotographie, bei dem es voranging darum geht, politische Bilder auch zu
würdigen. Das ist eine Sympathiegeschichte, bei der man jetzt nicht als Partei
wahnsinnig präsent ist, jedoch mit einer bestimmten Zielgruppe Kontakte herstellt.
Arbeiten Sie mit PR Agenturen?
Was den Alltag anbelangt arbeiten wir mit einer Agentur, eigentlich einem Grafikbüro
welches uns bei Ideen und Kampagnen unterstützt. In Wahlkämpfen schreiben wir
immer für Werbeagenturen die Unterstützung aus. Von Wahlkampf zu Wahlkampf
wird immer neu entschieden, mit welchen Werbeagenturen man das jetzt beschreitet.
Es geht nicht nur um die grafische Umsetzung, sondern um die inhaltliche
Gestaltung. Die Partei gibt sozusagen die Ziele vor und die Agentur berät, wie die
Umsetzung kampagnenorientiert erfolgen kann. Die Agentur sagt zum Beispiel:
Macht einen Zwischenwahlkampf. Das heißt nicht nur welche Bilder kommen in
Fragen, sondern vielmehr „Wie bauen wir das auf“.
Wie positionieren Sie Ihre Inhalte in den Medien? Arbeiten Sie hierbei mit
herkömmlichen Presseaussendungen? (Pressekonferenzen)
Wir haben den UTS-Service nicht abonniert. Es ist vielmehr so, dass wir reaktive
Geschichten, wenn man beispielsweiße in der Reaktion etwas sagt, macht man über
Presseaussendungen. Wenn man größere Unterfangen hat, einen wirklich wichtigen
Antrag im Landtag zum Beispiel, dann macht man eine Pressekonferenz. Es gibt
routinemäßige Pressekonferenzen, vor einer Landtagssitzung, vor einer
Gemeinderatssitzung also in Innsbruck. Es gibt aber auch Sachen, die man exklusiv
mit einem Medium macht, Dinge die spezieller oder defiziler sind.
Schwangerschaftsabbruch zum Beispiel, hier weiß man, das ist ein heikles Thema
und es interessiert auch nicht jeden. Man weiß dann von ein paar Journalisten, die
dieses Thema interessiert, die machen das gut, deshalb macht man die Geschichte
mit denen. Aber mit diesen exklusiven Dingen muss man vorsichtig sein. Der
Normalfall ist Aussendung, Pressekonferenz und Aktionismus. Wenn man
Pressekonferenzen macht, sollte man versuchen die Inhalte auch optisch
umzusetzen, damit man mit einem Bild in die Zeitung kommt. Pressekonferenzen an
und für sich sind ja langweilig für einen Fotografen. Wenn man dies schafft, ein Bild
gut in Szene zu setzen, dann hat man wieder große Chancen, mit einem Foto in der
Zeitung zu sein, was sehr viel wert ist. Das ist quasi unbezahlbar. Das machen wir
auch selber. Wir haben vor ein paar Jahren damit angefangen viel Wert auf diese
Fotobegleitung zu legen. Uns kommt vor, dass dies sonst niemand macht, weder in
Tirol noch in anderen Bundesländern. Was Aktionismus anbelangt, sind sicher die
Grünen in Tirol die Vorreiter. Die machen das wirklich schon lang und gut. Wir
machen das bis zu einem bestimmten Grad, was wir jedoch von Abteilungsseite her
machen ist, dass wir selber viel fotografieren und uns fortgebildet haben. Wir machen
selber Fotos und verschicken diese an die Medien und kommen damit auch oft in
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den Medien unter. Wir sind mittlerweile relativ gut darin und deshalb werden unsere
Fotos oft gefressen.
Gibt es Medienformate die Sie in Ihrer PR boykottieren?
Boykott gibt es nicht. Es gibt manchmal Schwierigkeiten mit bestimmten Medien, mit
bestimmten Journalisten/innen wo man dann bestimmte Konsequenzen zieht.
Angenommen, es berichtet jemand systematisch tatsächlich falsch, führt das dazu,
dass man Interviewanfragen nur noch schriftlich beantwortet. Das führt dazu, dass
man nicht mehr spricht, sondern das man die Fragen schriftlich beantwortet. In Tirol
gibt es im Gegensatz zur Bundesebene keine Autorisierung von Interviews. Das ist
einfach nicht usus. Wenn man dies machen würde, würde man in der Szene ganz
blöd da stehen. In Wien ist dies durchaus üblich aber hier in dieser regionalen
Umfeld ist das nicht üblich. Deshalb ist das „Fragen schicken lassen“ so ein
Zwischending. Manchmal muss man sich einfach absichern, weil es einfach
Menschen gibt die unfair sind. Man muss zum einem wissen, dass nur regionale
Themen interessant sind. Das ist vor allem dann relevant, wenn man Bundespromis
da hat. Irgendwelche Nationalratsabgeordnete oder EU-Abegordnete die kommen
und sich dann erwarten, dass es über sie automatisch regionale Berichterstattung
gibt. Das funktioniert nur dann, wenn sie einen regionalen Bezug haben. Wenn man
beispielsweiße über Klein- und Mittelbetriebe reden will, interessiert das solange
keinen, bis man den regionalen Bezug zu Tirol herstellt. Man muss wirklich Tiroler
Daten und Tiroler Themen haben. (Konkurs…) Das erwähne ich auch deswegen,
weil dies Bundespromis schwer zu vermitteln ist, da muss man auch jedes Mal auch
neu wieder einfordern. Die glauben, dass allein der Umstand, dass sie von Wien
anreisen, bereits eine solche Ehre ist, dass die Journalisten zuhauf kommen. Und
das ist nicht so. Man muss ein Tiroler Thema haben, um dann sagen zu können und
in Wien können wir dazu folgendes tun. Ansonsten ist die Medienszene sehr
überschaubar, deshalb gibt es andere Spielregeln oder Gebräuche. Wie ich zuvor
erwähnt habe ist das Autorisieren in Tirol einfach nicht üblich. Es ist sehr viel Kontakt
zwischen den PolitikerInnen und JournalistInnen. Politiker die das nicht pflegen
haben es schwer. Dieses wirkliche persönliche, sei es hin und wieder im Cafe
Central zu sitzen. Noch stärker ist es auf Bezirksebene, wo es das wirkliche um und
auf ist, die Leute persönlich zu kennen und anzusprechen.
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5. Interview mit Hans Kutscherer FPÖ (Geschäftsführer und Leiter der PR)
Wie sieht der Alltag in Ihrer PR Arbeit aus?
Es gibt natürlich gewisse Grundvoraussetzungen, wie man so einen politischen PRTag beginnt. Das beginnt mit dem Studieren der Medien. (TT, Krone und Kurier)
Dann beginnt die Verständigung mit dem Landesobmann. In weiterer Folge schreibe
ich Presseberichte, die nach Absprache frei gegeben werden. Danach werden die
Presseberichte an den Landesverteiler versandt. (Landespresse, Presseamt der
Tiroler Landesregierung) Endscheidende Berichte werden aus den Zeitungen kopiert
und elektronisch abgelegt. Weiters ist die interne Kommunikation sehr wichtig. Es ist
ein sehr interessanter Job, in dem einem nie langweilig wird. Die Pressearbeit wird
vor allem dann interessant, wenn Wahlen anstehen.
Arbeiten Sie mit PR Agenturen?
Nein. Das hat sich zwar bei Landtagswahlen positiv entwickelt aber im täglichen
Alltag brauchen wir keine PR-Agenturen.
Gibt es regionale Sonderheiten?
Gerade im vorigen Sommer (Hochwasserschäden), war deutlich erkennbar, dass
Tirol im Ernstfall zusammenhält. (Spendenaktion)
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6. Literaturverzeichnis:
1995; Dorer, Johanna: Politische Öffentlichkeitsarbeit in Österreich; UniversitätsVerlagsbuchhandlung Ges.m.bH
http://www.tiroler-vp.at/home/frame.htm (Stand: 01.11.2006)
http://www.spoe-tirol.at/(Stand: 01.11.2006)
http://www.fpoe.at/fileadmin/Contentpool/Portal/PDFs/NFZ/nfz4406.pdf
(Stand: 01.11.2006)
http://www.bzoe.at/about/tirol/team/ (Stand: 01.11.2006)
http://www.andreas-gebauer.at/ (Stand: 01.11.2006)
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