Juni - siedlerverein-traun-oedt

Werbung
Gartenkalender: Juni
Im Juni beginnt der Frühsommer. Holunder, Robinien und Sommerlinden blühen und es ist die Zeit der
ersten Heuernte. Im Garten wird gesät, gepflanzt, gepflegt und geerntet.
Blattläuse umweltschonend bekämpfen
Im Mai und im Juni treten oft Blattläuse an den Gartenpflanzen auf. Blattläuse haben im Garten viele
wirkungsvolle Gegenspieler: Florfliegen, Marienkäfer, Schwebfliegen, Schlupfwespen, Gallmücken
etc. Nimmt der Blattlausbefall trotzdem überhand, weil (noch) nicht genügend natürliche Gegenspieler
vorhanden sind, kann mit einem umweltschonenden Mittel auf Basis von Kaliseife (eine Art
Schmierseife), wie beispielsweise Neudosan, gespritzt werden. Die beste Wirkung erzielt man bei
Tropfnassspritzung morgens oder abends bei trockener Witterung. Doch sollte man wissen: Auch
solche umweltschonenden Mittel schädigen einen Teil der Nützlinge (z. B. nützliche Raubmilben),
allerdings haben sie im Gegensatz zu vielen moderneren synthetischen Pflanzenschutzmitteln keine
Langzeitwirkung auf die Nützlinge.
Trockenes Klima im Pflanzenbestand vergrault Pilzkrankheiten
Pilzkrankheiten wie Salatfäule, Grauschimmel können sich nur ansiedeln, wenn zwischen den
Pflanzen ein feuchtes Milieu herrscht. Wirkungsvolle Methoden, um Pilzkrankheiten zu vermeiden sind
also: weite, luftige Pflanzabstände, bedarfsgerechtes Gießen in den Wurzelbereich statt über die
Pflanzen und morgendliches Gießen statt Gießen am späten Abend.
Obst
Wurm im Apfel muss nicht sein
Was wir als “Wurm im Apfel” finden, ist die Raupe des Apfelwicklers, die Larve eines Falters. Die
Apfelwickler-Falter schlüpfen ab Mitte Mai, die Hauptflugzeit ist um Mitte Juni. Die Weibchen legen
nach der Befruchtung ihre Eier an die Früchte und die Raupen entwickeln sich in den Früchten. Am
Ende der Raupenentwicklung verlässt Apfelwickler-Raupe die Frucht, seilt sich ab und sucht sich ein
Versteck unter Borkenschuppen zur Überwinterung. Erst im nächsten Frühjahr verpuppt sie sich. Aus
diesen Puppen schlüpfen dann wieder Apfelwickler-Falter - damit schließt sich der Zyklus. In warmen
Jahren können sich zwei Apfelwickler-Generationen gleich hintereinander entwickeln, wobei die zweite
Generation (Flugzeit im August) dann besonders schädigt.
Es lohnt sich bis zum Zeitpunkt des Falterschlupfs die Baumstämme nach Puppen abzusuchen und
diese zu entfernen. Fallobst sollte nie liegengelassen werden, da sich hierin oft Raupen befinden. Ab
Ende Mai werden Wellpappe-Fanggürtel (gibt es im Gartenfachhandel) um die Baumstämme und um
die Baumpfähle gelegt. Diese müssen regelmäßig überprüft und Raupen bzw. Puppen daraus entfernt
und vernichtet werden, um eine Wirkung zu haben!
Von Mai bis August können Apfelwickler-Lockstoff-Fallen aufgehängt werden (Gartenfachhandel), mit
ihnen werden die Männchen abgefangen. Ist mit hohen Befallsdruck zu rechnen, kann man zur
Eiablagezeit den EiparasitenTrichogramma ausbringen, das ist ein natürlicher Gegenspieler des
Apfelwicklers. Alternativ kann man den Apfelwickler mit einem Apfelwickler-Granulosevirus-Präparat
(gibt es im Gartenfachhandel) bekämpfen...
Mehr Details und mehr Pflanzenschutz-Tipps bei


www.gartenprobleme.de
www.gartensaison.de/garten/biologischer-pflanzenschutz.htm
Sommerschnitt bei Steinobst
Gleich nach oder mit der Steinobsternte kann auch der Sommerschnitt durchgeführt werden.
Erdbeerpflanzen vermehren
Erdbeerpflanzen, die gut tragen, werden jetzt markiert. Zur eigenen Weitervermehrung werden nach
der Erntezeit jeweils die stärksten Ableger der Pflanzen verwendet. Entweder werden die Ableger
abgetrennt, die gut entwickelten Kindel in feuchte Anzuchterde getopft oder aber man bewurzelt die
Pflanzen gleich an Ort und Stelle, indem man die ältesten Kindel an den Ranken über eingegrabene
Töpfe leitet und sie dort mit Hilfe von Drahtklammern festhält. Nach 4 bis 6 Wochen können sie
abgetrennt und verpflanzt werden.
Gemüse
Erntezeit
Wer im Frühjahr fleißig war, kann im Juni ernten: z. B. frühen Weißkohl, Blumenkohl, Kohlrabi,
Wirsing, Brokkoli, Salate, Rettich und Möhren. Ab Mitte des Monats gibt es auch die ersten
Frühkartoffeln aus dem Garten.
Rhabarber und Spargel
Spargel sollte im ersten Erntejahr nur bis zum 10. Juni, und in den darauffolgenden Jahren bis zum
Johanni-Tag (24. Juni) gestochen werden. Beim Rhabarber ist spätestens Anfang Juli mit dem Ernten
aufzuhören, damit die Pflanzen bis zum nächsten Frühjahr genügend Reservestoffe für die Ernte des
nächsten Jahres bilden können.
Tomaten und Gurken benötigen Pflege
Tomaten, deren Stängel nicht selbsttragend sind (sogenannte Stabtomaten), werden an Schnüren,
Stäben oder Ähnlichem aufgeleitet. Beim wöchentlichen Nachleiten werden auch gleich die jungen
Seitentriebe aus den Blattachseln gebrochen. Dieses “Ausgeizen” sollte man durchführen, sobald
die Triebe zu fassen sind. Zur besseren Belüftung der Pflanzen entfernt man auch die unteren
Blätter der Tomatenpflanze, jedoch werden die Fruchttrauben nie freigelegt, da die Früchte nicht
der prallen Sonne ausgesetzt werden sollen.
Die aufgeleiteten Gewächshausgurken werden bei Erreichen der Dachhöhe entspitzt und die
Seitentriebe und die Früchte bis zu einer Höhe von etwa 60 cm entfernt. Es werden nur 4 bis 6
Gurken am Haupttrieb belassen. Das Absterben junger Früchte von der Spitze her ist oft ein
Zeichen von übermäßigem Fruchtansatz, aber manchmal auch von Kälte, Lichtarmut oder
Nährstoffmangel.
Gemüse aussäen und pflanzen
Im Juni werden späte Stangenbohnen, Buschbohnen, Radieschen, Rettich, Wurzelpetersilie, späte
Möhren und Radiccio gesät. Ab Mitte Juni bis 10. Juli ist Aussaatzeit für Zuckerhut, geerntet wird er ab
Anfang Oktober. Rote Rüben für die Einlagerung werden Mitte Juni ausgesät und Ende Oktober
geerntet. Der Juni ist Pflanzzeit für Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Grünkohl, Kopfsalat, Eis-,
Pflücksalat, Bindesalat, Knollenfenchel, Porree und Stangensellerie.
Nützlingseinsatz im Kleingewächshaus
Wer alljährlich Probleme mit Weißer Fliege an seinen Tomaten im Gewächshaus hat, kann davon
ausgehen, dass bereits jetzt die ersten wieder heimlich unterwegs sind und ihre Eier ablegen.
Doch die erkennt man nur mit geschultem Auge. Dasselbe gilt für Spinnmilben, auch Rote Spinne
genannt, an Gurken. Man sollte seine Pflanzen genau untersuchen und bei den ersten gefundenen
Schädlingen oder sogar vorbeugend Nützlinge bestellen. Der Nützling gegen die Weiße Fliege ist
die Schlupfwespe Encarsia formosa, der gegen die Spinnmilbe ist die Raubmilbe Phytoseiulus
persimilis. Gutscheine für Nützlinge der Fa. Neudorff gibt es im Gartenfachhandel. Man kann seine
Nützlinge aber auch bei Nützlingsproduzenten direkt bestellen.
Tomatenbefruchtung im Kleingewächshaus
Im Gewächshaus ist die Befruchtung der Tomatenblüten wegen Windstille und fehlender Bienen und
Hummeln oft nicht ausreichend. Um die Befruchtung zu verbessern und dadurch große, schöne
Früchte zu erhalten, schüttelt man die Pflanzen 2 bis 3 mal wöchentlich, am besten am späten
Vormittag, wenn die Luft noch nicht zu trocken, aber auch nicht mehr zu feucht ist. Verschiedene
Nützlingsproduzenten bieten auch Hummelvölker an, die dann im Gewächshaus leben und für die
Befruchtung sorgen. Das lohnt sich aber nur in größeren Gewächshäusern.
Ziergarten.
Aussaat an Ort und Stelle
Ringelblumen, Wicken, Schleierkraut, Elfenspiegel, Kapuzinerkresse und Schmuckkörbchen können
noch an Ort und Stelle ausgesät werden.
Blütezeit verlängern
Die Blütezeit lässt sich bei vielen blühenden Pflanzen im Garten verlängern, wenn verblühte Blüten
entfernt werden, sobald sie abgeblüht sind. Das funktioniert z. B. sehr gut bei Balkonblumen, aber
auch bei Rosen und anderen Gehölzen. Auch viele Stauden (mehrjährige, nichtverholzene
Gartenpflanzen, die alljährlich aus ihren unterirdischen Pflanzenteilen austreiben) wie beispielsweise
Rittersporn kann man mit einem Rückschnitt nach der Blüte zu einem zweiten Durchtrieb mit Blüte
anregen.
Aussaat von Zweijahresblumen
Goldlack, Islandmohn, Stiefmütterchen, Bartnelken, Vergissmeinnicht, Stockrosen und
Marienglockenblumen werden jetzt ausgesät und vorgezogen
Herunterladen