im stadtgebiet von lörrach

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Erfassung von
invasiven Neophyten
IM STADTGEBIET VON LÖRRACH
Workshop 21.07.2015, Trinationales Umweltzentrum, Lörrach
Vortrag
Vorstellung Projekt
Kartierung
Erkennung der Neophyten
Bekämpfung
Praktischer Teil
Bestimmungsübung
optional: Rundgang
Workshop 21.07.2015, Trinationales Umweltzentrum, Lörrach
Was sind Neophyten?
Eingeführte gebietsfremde Pflanzen.
Meist absichtlich als Zier- und
Nutzpflanzen eingeführt.
Invasive Neophyten breiten sich massiv
aus, verdrängen heimische
Pflanzenwelt
Projektbeschreibung
Erfassung von 4 invasiven Neophyten, die im Stadtgebiet von
Lörrach am stärksten vertreten sind:
1. Asiatischer Staudenknöterich
(Japan-Knöterich, Sachalin-Knöterich)
2. Amerikanische Goldrute
(Kanadische Goldrute, Späte Goldrute)
3. Essigbaum (ggf. auch 4. Götterbaum)
Projektträger
Staudenknöterich
Amerikanische Goldrute
Essigbaum
Götterbaum
Projektdetails
 Was: Erfassung von Staudenknöterich, Goldrute,
Essigbaum, Götterbaum
 Wann: Juli bis Ende September 2015
 Wer: Alle interessierten Bürger
 Wo: Stadtgebiet von Lörrach
Zentrum, Stadtteile + unbesiedeltes Gebiet
Privatgärten nur, wenn diese verwildert sind!
 Wie: Zugewiesenes Gebiet oder Umgebung
Ziel: Bestandskarte als Grundlage für weitere Maßnahmenplanung
Fundmeldungen
Stadt Lörrach
TRUZ
Kartierung
Fiktives Beispiel, Ausschnitt Hauingen
 Datum der Erfassung
 Pflanzenart
 Flächengröße (Schätzung)
 Standort des Fundes: Straße und Hausnr.
ggf. Flurstücknummer, Koordinaten
 Anmerkungen, ggf. Fotos
 Eigene Adresse: Anschrift / eMail / Telefon
Fundort Neophyt
Knöterich

Ursprüngliche Herkunft: Ostasien, Russischer Ferner
Osten

Lebensraum: Häufig zu finden in lehmigen, sandigen
Böden entlang von Flussläufen

Wachstumsverhalten: Schnelles Wachstum, dichte,
hohe Bestände

Verbreitung: Der Knöterich verbreitet sich über die
Wurzeln, die Blüten sind dabei irrelevant
Knötericharten

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
Japanischer Staudenknöterich:
Rötlich gesprenkelter Stängel, Stängel wächst im
„Zickzack“
Rechtwinklige Blattbasis, Blätter sind glatt,
ledrig, derb
Blattgröße: max. 20 cm
Gesamthöhe der Pflanze: 1,5-3 m
Sachalin-Staudenknöterich:
Grüner Stängel, gerader Stängelwuchs
Herzförmige Blattbasis, zerknitterte
Blattoberfläche, weich
Blattgröße: max. 40 cm
Gesamthöhe der Pflanze: 3-4,5 m
Quelle: korina.info.de
Knötericharten
Bastard-Staudenknöterich:
 Mischform der beiden anderen Knötericharten

Stängel mit vereinzelten rot-braunen Flecken

Leicht herzförmige Blattbasis, z.T. auch eher
gerade, Blätter sind fest aber nicht ledrig

Blattgröße: 20-35 cm

Gesamthöhe der Pflanze: 2,5-4 m
Quelle: korina.info.de
Problematik

Speicherwurzeln speichern Energie für den Wiederaustrieb

Schon kleinste Wurzelstücke können wieder austreiben,
Hochwasser schwemmt Material mit

Die schwachen kurzen Wurzeln befestigen das Ufer nicht,
Erosion ist die Folge

Durch das schnelle Wachstum bilden sich dichte Bestände,
die kein paralleles Wachstum anderer Arten zulassen
Quelle: Vortrag „Staudenknöterich an unseren Bächen –
Strategien zur Bestandsregulierung“, Bernd Walser,
Regierungspräsidium Freiburg, Landesbetrieb Gewässer
Goldrute

Ursprüngliche Herkunft: Nordamerika
 Lebensraum: Bevorzugt warme, sonnige Tallagen, häufig
zu finden auch an Straßen- und Wegrändern,
Gewässerufern Brachflächen und Streuwiesen
 Höhe: 30-250 cm
 Blüten: In einer Rispe, gelb
 Blätter: 8-10 cm lang, schmal, am Ende zugespitzt
 Wachstumsverhalten: Rasches Wachstum, dichte
Bestände, mehrjährig, oberirdische Pflanzenteile sterben
im Winter ab
 Verbreitung: Über die Wurzeln und über den Wind, der
die mehreren tausenden Flugsamen pro Pflanze
verbreiten
Quelle: pronatura.ch
Goldrutenarten
Späte/Riesen Goldrute:
 Stängel ist kahl und rötlich

Leicht gesägter Blattrand, aber etwas
weniger als bei der Kanadischen Goldrute

Blüten in pyramidenförmigen Rispe

Höhe: 50-250 cm
Kanadische Goldrute:
 Stängel ist behaart und überwiegend grün

Leicht gesägter Blattrand

Blüten in pyramidenförmiger Rispe

Höhe: 30-150 cm
Quelle: luontoportti.com
Späte Goldruten an der Wiese
Goldrutenarten
Gewöhnliche Goldrute:

Stängel ist kahl und grün

Unregelmäßig gesägter Blattrand

Aufrechte, schmale Rispe, Blüten sind
differenzierter sichtbar

Höhe: 10-100 cm
Quelle: luontoportti.com
Problematik

Goldrutenbestände befinden sich oftmals in
ökologisch sensiblen Gebieten, z.B. Streuwiesen,
die auch aus landwirtschaftlicher Sicht
problematisch sind

Durch unterirdische Sprosstriebe bilden sich rasch
dichte Bestände

Bereits kleine Teile der unterirdischen Ausläufer
können wieder austreiben

Die Beseitigung großer Vorkommen ist zeit- und
kostenintensiv
Quelle: pronatura.ch
Essigbaum
 Ursprüngliche Herkunft: Östliches Nordamerika
 Lebensraum: Häufig zu finden an sonnenexponierten
Lagen mit nährstoffarmen Böden
 Höhe: 3-12 m
 Besonders Charakteristisch sind die Fruchtstände, die
rote stehende Kolben bilden
 Blätter: Unpaarig gefiedert, der Blattrand ist
unregelmäßig gesägt. Die Blätter sind 30-50 cm lang und
färben sich im Herbst rot
 Die dicken Zweige und Äste sind rotbraun filzig behaart
 Verbreitung: Über Wurzeln und Samen
Essigbaumdickicht an der B317
Problematik
 In den 60er und 70er Jahren wurde der Essigbaum als Ziergehölz oft in
Gartenanlagen angepflanzt
 Von dort aus begann über Gartenerde mit Wurzelsprossen sein
Eroberungszug in den Agglomerationen
 Essigbäume können über die intensive Bildung von Wurzelbrut
regelrechte Dickichte bilden, die andere Arten verdrängen
 Alle Teile der Pflanze, aber vor allem der milchige Saft sind für den
Menschen schwach giftig
 Bei Kontakt mit dem Milchsaft auf der Haut oder Augen sind
Entzündungen möglich, bei Einnahme größerer Mengen auch MagenDarm-Beschwerden
Götterbaum
 Ursprüngliche Herkunft: China
 Lebensraum: Ähnlich wie der Essigbaum
bevorzugt der Götterbaum viel Licht und
hohe Temperaturen, ist ansonsten aber
anspruchslos
 Höhe: bis zu 30 m
 Die Frucht ist eine geflügelte Nuss, die
Samen sind mittig sichtbar
 Blätter: Unpaarig gefiedert, beidseitiger
Zahn als Fortsetzung der Blattbasis
 Die Zweige und Äste sind unbehaart,
junge Sprossen leicht samtig behaart
 Verbreitung: Über Wurzeln und Samen
Götterbaum oder Essigbaum?
Problematik
 Durch dichtes und schnelles Wachstum findet die Verdrängung
einheimischer Arten statt.
 Die Ausscheidung toxischer Substanzen in den Boden kann das
Wachstum anderer Pflanzen hemmen oder verhindern
 Bei Kontakt mit den Blättern oder Holz können allergische
Reaktionen auftreten
 Der Götterbaum kann in urbanen Räumen Bauschäden verursachen,
die zu hohen Kosten führen können
 Unangenehmer Geruch
Bekämpfung – aber wie? / Knöterich
 Ausreißen / Ausgraben
- kleine Bestände bis 4 m²
- mit Wurzel
 Zertrampeln
- mindestens 1x/Monat
- starke Verletzung der oberirdischen Triebe
- Verzögerung des Wiederaustriebs
Quelle: Badische Zeitung
Quelle: Vortrag „Staudenknöterich an unseren Bächen – Strategien zur Bestandsregulierung“, Bernd Walser, Regierungspräsidium Freiburg,
Bekämpfung – aber wie? / Knöterich
 Mahd
- bis Mitte Juni (Hauptwachstumsphase)
- min. 8 mal / Saison
- Maschinen gründlich reinigen
- Min. 5 Jahre
Quelle: Vortrag „Staudenknöterich an unseren Bächen – Strategien zur
Bestandsregulierung“, Bernd Walser, Regierungspräsidium Freiburg,
Landesbetrieb Gewässer
Bekämpfung – aber wie? / Knöterich
 Konkurrenzpflanzungen: Weiden
Quelle: Vortrag „Staudenknöterich an unseren Bächen – Strategien zur Bestandsregulierung“, Bernd Walser, Regierungspräsidium Freiburg,
Bekämpfung – aber wie? / Knöterich
 Schafe / Ziegen: Schafe (Blätter), Ziegen (Stängel), 8 x /
Wachstumsperiode
Quelle: Vortrag „Staudenknöterich an unseren Bächen – Strategien zur Bestandsregulierung“, Bernd Walser, Regierungspräsidium Freiburg,
Bekämpfung – aber wie? / Knöterich
Abdecken mit Folie
Quelle: Metropolnews – Neustadt an der Weinstraße
Prävention
 Neuansiedlungen verhindern!
 Fachgerechte Gerätereinigung
 Entsorgung der Pflanzenmasse
- Restmüll bei kleineren Mengen (nicht Biotonne)
- Kompostierungsanlage (nicht in den eigenen Kompost)
- Trocknen der Pflanzenüberreste: Verbrennen des Abfalls
 Baustellenmanagement
Bekämpfung – aber wie? / Goldrute
- Mahd: ein- bis mehrmalige (Mai/Juni, August) Mahd
über mehrere Jahre
- Ausreißen:
Einzelpflanzen vor Samenreife mit
Wurzeln ausreißen
- Prävention
Foto: naturschutz-illnau-effretikon.ch
Bekämpfung – aber wie? Essigbaum / Götterbaum
Große Sträucher / Bäume:
- Ringeln – im Frühjahr
- oder Fällen und Wurzelstock ausgraben oder
Stockausschläge über mehrere Jahre entfernen
Einzelne, junge Pflanzen:
- mit Wurzel ausreißen oder ausgraben
Prävention
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