1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -11 Ethanol und Wasser sind (in flüssiger Phase) gut mischbar, weil (A) beide Verbindungen ähnliche Siedepunkte aufweisen (B) die beiden Verbindungen spontan zu Ethanal reagieren (C) die beiden Verbindungen spontan zu Ethen reagieren (D) beide Verbindungen Wasserstoffbrücken ausbilden (E) beide Verbindungen Etherbrücken ausbilden 2 Die Reaktion A Ö B + C befindet sich im Gleichgewicht; welche Auswirkung hat (ohne Änderung des Drucks und der Temperatur) die weitere Zugabe von C? (A) Der Wert der Gleichgewichtskonstanten bleibt unverändert. (B) Der Wert der Gleichgewichtskonstanten nimmt proportional zur Menge von C zu. (C) Die Konzentrationen von A und B bleiben unverändert. (D) Die Konzentrationen von A und B nehmen ab. (E) Die Konzentrationen von A und B nehmen zu. 3 Kohlendioxid reagiert mit Wasser gemäß der folgenden Reaktionsgleichung: CO 2 + 2 H 2 O l H 3 O + + HCO 3 − Welche Aussage zur dargestellten Gleichgewichtsreaktion trifft zu? (A) Die Gleichgewichtskonstante ist eine Funktion der Temperatur. (B) Die Gleichgewichtslage ist vom CO 2 -Partialdruck unabhängig. (C) Mit zunehmendem pH-Wert wird das Gleichgewicht nach links verschoben. (D) Kohlendioxid und das Hydrogencarbonat-Ion bilden ein Redoxsystem. (E) Es handelt sich um eine Disproportionierung. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -24 Welche Aussage zu Puffersystemen in wässriger Lösung trifft zu? (A) Eine äquimolare Mischung aus Natriumhydrogensulfat und Natriumsulfat ergibt ein Puffersystem mit pH = 5. (B) Eine äquimolare Mischung aus Ammoniak und Ammonium-Ionen ergibt ein Puffersystem mit pH = 6. (C) Eine äquimolare Mischung aus Natriumhydrogenphosphat und Natriumphosphat ergibt ein Puffersystem mit pH = 7. (D) Die Pufferkapazität wird nur durch das Konzentrationsverhältnis von Säure und korrespondierender Base bestimmt. (E) Bei gleicher Konzentration von schwacher Säure und korrespondierender Base entspricht der pH-Wert der Lösung dem pK s -Wert der schwachen Säure. 5 Cyanwasserstoff (HCN) dissoziiert als schwache Säure in wässriger Lösung zu H 3 O + - und CN − -Ionen. Welche Aussage trifft zu? (A) Im Cyanwasserstoffmolekül beträgt der H-C-N-Bindungswinkel 120°. (B) Eine wässrige Kaliumcyanid-Lösung reagiert stark sauer. (C) Bei saurer Hydrolyse von HCN bildet sich Essigsäure. (D) Die Toxizität von Cyanid-Ionen beruht auf der Bindung an das Häm-Eisen der Cytochrom-Oxidase. (E) Das Cyanid-Ion reagiert als elektrophile Komponente mit dem O-Atom einer C-O-Doppelbindung. 6 Welche Aussage zu den Begriffen Stereoisomerie, Chiralität, optische Aktivität etc. trifft zu? (A) Für Moleküle mit n Chiralitätszentren ist die Maximalzahl an möglichen Stereoisomeren gleich n 2 . (B) Ein 1:1-Gemisch von zwei Diastereomeren bezeichnet man als Racemat. (C) Die optische Drehung der Lösung einer unbekannten chiralen Substanz kann zur Quantifizierung des Kohlenstoffgehalts dieser Substanz verwendet werden. (D) Die spezifische Drehung zweier Enantiomere hat den gleichen Betrag, aber umgekehrtes Vorzeichen. (E) Meso-Verbindungen sind optisch aktiv. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -37 Welche Aussage zur abgebildeten Strukturformel des Antirheumatikums Indometacin trifft zu? O C H3C O OH CH3 N O Cl (A) Die Verbindung enthält ein Chiralitätszentrum. (B) Die Verbindung enthält einen Imidazolring. (C) Die Verbindung enthält drei Benzolringe. (D) Die Verbindung ist eine Carbonsäure. (E) Die Verbindung ist ein Ester. 8 Welche Aussage zum nachfolgend abgebildeten Molekül (Anion des Antibiotikums Fosfomycin) trifft zu? H3C PO32- O H H (A) Es enthält drei stereogene Zentren (Chiralitätszentren). (B) Es handelt sich um das Anion eines Esters der Phosphorsäure. (C) Es handelt sich um einen cis-disubstituierten Dreiringheterozyklus. (D) Es handelt sich um ein zyklisches Halbacetal. (E) Im Ring liegt eine Esterbindung vor. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -49 Das abgebildete Rauschgift Ecstasy gehört zur Gruppe der Phenethylamine. H N O CH3 CH3 O Welche Aussage zur abgebildeten Strukturformel trifft zu? (A) Die Verbindung ist ein primäres Amin. (B) Die Verbindung enthält eine Acetalgruppe. (C) Die Verbindung enthält zwei Benzolringe. (D) Die Verbindung kann in Form von vier Stereoisomeren auftreten. (E) Die Verbindung ist ein Amid. 10 Welches Strukturmerkmal bzw. welche Eigenschaft liegt bei Glycin nicht vor? (A) α-Aminocarbonsäure (B) isoelektrischer Punkt (C) Peptidbaustein (D) stereogenes Zentrum (E) Zwitterion 11 Dies ist die Strukturformel der Aminosäure L-DOPA in der Fischer-Projektion: CO2H H2N H CH2 OH OH Welche Aussage zum L-DOPA trifft zu? (A) L-DOPA ist eine proteinogene Aminosäure. (B) Durch Decarboxylierung wird aus L-DOPA der Neurotransmitter Dopamin gebildet. (C) L-Tryptophan ist der biosynthetische Vorläufer des L-DOPA. (D) L-DOPA enthält zwei Chiralitätszentren. (E) L-DOPA ist eine basische Aminosäure. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -512 In Glykoproteinen sind Kohlenhydratketten nur an bestimmte Aminosäure-Reste gebunden. Zu diesen Aminosäuren gehört: (A) Alanin (B) Cystein (C) Prolin (D) Serin (E) Tyrosin 13 Welche Aussage zur Saccharose trifft zu? (A) Wässrige Lösungen von Saccharose sind elektrisch gut leitend (Elektrolyt). (B) Saccharose ist ein Trisaccharid. (C) Das Auflösen von Saccharose in Wasser ist ein endergoner Vorgang. (D) Saccharose ist aus D-Glucose und L-Fructose aufgebaut. (E) Saccharose enthält keine Halbacetalfunktion. 14 Eine Reihe genetisch bedingter Stoffwechselerkrankungen beruht auf Störungen des Sphingolipidabbaus. Welches der folgenden Lipide ist ein Sphingolipid? (A) Cardiolipin (B) Gangliosid (C) Lecithin (D) Phosphatidylinositol (E) Plasmalogen 15 Welche Aussage zur Biosynthese und Funktion von Nicotinsäureamidadenindinucleotid (NAD + bzw. NADH) trifft zu? (A) NAD + gehört zur Gruppe der fettlöslichen Vitamine. (B) NAD + wird durch die Aufnahme von Protonen zu NADH reduziert. (C) NAD + und NADH fungieren als prosthetische Gruppen der Flavin-Enzyme. (D) NADH entsteht durch Übertragung eines Hydridions auf NAD + . (E) NADH wird durch ein Carrier-Protein in das Mitochondrium transportiert. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -616 Die für ein Enzym charakteristische Michaelis-(Menten-)Konstante K M (A) ist die Substratkonzentration, bei der das Enzym seine halbmaximale Geschwindigkeit erreicht (B) hat die Dimension µmol/min (C) hängt von der Enzymkonzentration ab (D) ändert sich in Anwesenheit eines kompetitiven Inhibitors nicht (E) kann rechnerisch aus der Maximalgeschwindigkeit ermittelt werden 17 Selen-Mangel ist ursächlich an der Keshan-Krankheit, einer Myokard-Erkrankung, beteiligt. Welches Enzym enthält einen Selenocystein-Rest im katalytischen Zentrum? (A) Adenylat-Cyclase (B) Carboanhydrase (Carbonat-Dehydratase) (C) Glutathion-Peroxidase (D) Hexokinase (E) Xanthin-Oxidase 18 Welche Aussage zur Glucuronidierung trifft zu? (A) Glucuronidierungen können an OH- bzw. NH 2 -Gruppen erfolgen. (B) Carboxylgruppen können nicht glucuronidiert werden. (C) Glucuronide können nur durch die Galle, nicht aber durch die Nieren ausgeschieden werden. (D) Die für die Glucuronidierung benötigten Glucuronatreste entstehen durch Reduktion von Glucose-6-phosphat. (E) Glucuronyltransferasen kommen u.a. in den Nieren, nicht jedoch in der Leber vor. 19 Welche Aussage zur Lecithin-Cholesterin-Acyl-Transferase (LCAT) trifft zu? (A) LCAT katalysiert intrazellulär die Synthese von Cholesterinestern. (B) LCAT wird durch das Apolipoprotein B 100 aktiviert. (C) LCAT überträgt Acylreste aus Gangliosiden auf Cholesterin. (D) LCAT wird vom Fettgewebe synthetisiert und sezerniert. (E) LCAT bewirkt in den HDL (high density lipoproteins) eine Erhöhung des Gehalts an Cholesterinestern. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -720 Serinproteasen spielen in vielen pathophysiologischen Prozessen eine Rolle. Durch Aktivatoren und Inhibitoren können sie therapeutisch beeinflusst werden. Serinproteasen (A) spalten Polypeptidketten hinter Serin-Resten (B) sind an Blutgerinnung und Fibrinolyse beteiligt (C) haben ein Zink-Ion im aktiven Zentrum (D) kommen nur im Blutplasma vor (E) sind im Magen aktiv und haben ein pH-Optimum von 2,2 21 Welche Aussage zu Phasenumwandlungen von Stoffen trifft zu? (A) Das Schmelzen eines Feststoffs ist ein exothermer Prozess. (B) Sublimation ist der spontane Übergang vom flüssigen in den gasförmigen Zustand. (C) Wasser kann durch Druckerhöhung vom flüssigen in den gasförmigen Zustand gebracht werden. (D) Während einer Phasenumwandlung nimmt die Temperatur des Systems stetig ab. (E) Ein Phasendiagramm beschreibt die Existenzbereiche der Phasen in Abhängigkeit von Druck und Temperatur. 22 Ein Proband gibt (bei leichter Tätigkeit) 100 W in Form von Wärme an die Umgebung ab. Dies ist gerade so viel, dass seine (mittlere) Körpertemperatur konstant bleibt. Die Wärmekapazität seines Körpers beträgt 180 kJ/K. In welcher Zeit steigt bei gleicher Wärmebildung die (mittlere) Körpertemperatur um 2 °C an, wenn jegliche Wärmeabgabe unterbunden wird? (A) 1 min (B) 100 s (C) 10 min (D) 1 h (E) 100 min Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -823 Ein Mikroskop hat eine Vergrößerung v 1 = 180. Etwa welche Vergrößerung v 2 erhält man, wenn sowohl das Objektiv gegen ein anderes mit doppelter Brennweite als auch das Okular gegen ein anderes mit doppelter Brennweite ausgetauscht wird (bei gleicher "optischer Tubuslänge" und gleicher "deutlicher Sehweite")? (A) v 2 = 45 (B) v 2 = 90 (C) v 2 = 120 (D) v 2 = 240 (E) v 2 = 360 24 Welche der Beschreibungen entspricht am ehesten der Aktivität einer radioaktiven Substanz? (A) Anzahl der radioaktiven Kerne geteilt durch die Zerfallskonstante (B) Anzahl der radioaktiven Kerne multipliziert mit deren mittlerer Lebensdauer (C) Anzahl der Zerfälle geteilt durch die mittlere Lebensdauer der radioaktiven Kerne (D) Anzahl der Zerfälle pro Sekunde (E) Zerfallskonstante geteilt durch die Anzahl der radioaktiven Kerne 25 Die Intensität einer Röntgenstrahlung wird durch eine (quer zur Strahlung angebrachte) 0,1 mm dicke Bleiplatte um 50 % reduziert. Es wird vereinfachend angenommen, dass die einfallenden Strahlen monoenergetisch (100 keV-Photonen) und zueinander parallel sind. Mit einer 0,4 mm dicken Bleiplatte erreicht man dann eine Abschwächung um etwa (A) 68 % (B) 75 % (C) 87 % (D) 94 % (E) 99 % Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -926 Die höchste Lipoproteinlipase-Aktivität findet sich unter den genannten Lokalisationen (A) in Zellen der Nebennierenrinde (B) auf der Endothelzellmembran von Muskel- und Fettgewebekapillaren (C) im Zytosol der Hepatozyten (D) in den Mukosazellen des Dünndarms (E) transmembranär in der Erythrozytenmembran 27 Die Glykogenose Typ I (von Gierke) beruht auf einem angeborenen Mangel an Glucose-6phosphatase. Welche der angegebenen Störungen tritt bei dieser Krankheit auf? (A) Ablagerung falsch glykosylierter Plasmaproteine in der Leber (B) hypoglykämische Zustände (C) Anämie durch NADPH-Mangel im Erythrozyten (D) Glykogenstau im Skelettmuskel (E) lysosomale Speicherung von Glykolipiden 28 Eine Substanz mit der extrazellulären Konzentration von 2,0 mmol/L werde über einen Carrier in eine Epithelzelle aufgenommen, wobei dieser transmembranale Transport der Michaelis-Menten-Kinetik gehorcht. Wie groß ist die Michaelis-(Menten-)Konstante K M , wenn die aktuelle Transportrate J die Hälfte der maximalen Transportrate J max beträgt? (A) 0,5 mmol/L (B) 1,0 mmol/L (C) 2,0 mmol/L (D) 4,0 mmol/L (E) 6,0 mmol/L Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -1029 Eine Zelle habe ein Membranpotential (E m ) von -90 mV und ein Cl − -Gleichgewichtspotential (E Cl ) von -70 mV. Wie groß ist das elektrochemische Cl − -Potential (der elektrochemische Cl − -Gradient) und in welche Richtung wird Cl − dadurch getrieben? (A) -20 mV, in die Zelle hinein (B) -20 mV, aus der Zelle heraus (C) -40 mV, in die Zelle hinein (D) -160 mV, in die Zelle hinein (E) -160 mV, aus der Zelle heraus 30 Eine beidseitig von Elektrolyt umgebene Lipidmembran wirkt wie ein Plattenkondensator mit 2 $ 10 −10 m 2 großen Plattenflächen. Die spezifische Membrankapazität beträgt 1 $ 10 −2 F/m 2 . Dieser anfänglich ungeladene Kondensator wird an eine Spannungsquelle von 0,1 V gelegt. Mit welcher Ladungsmenge wird der Kondensator dadurch aufgeladen? (A) 2 $ 10 −13 Coulomb (B) 2 $ 10 −11 Coulomb (C) 2 $ 10 −7 Coulomb (D) 5 $ 10 6 Coulomb (E) 5 $ 10 8 Coulomb 31 Die Na + /K + -ATPase (A) transportiert durch die Zellmembran jeweils 3 Na + -Ionen nach außen und 2 K + -Ionen nach innen (B) kommt besonders in der inneren Mitochondrien-Membran vor (C) wird von den Zellen zur ATP-Synthese genutzt (D) sorgt für den aktiven Import von Na + -Ionen in das Zellinnere im Tausch gegen K + -Ionen (E) spaltet ATP zu AMP und anorganischem Diphosphat (Pyrophosphat) Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -1132 Carnitin ist bedeutsam im Stoffwechsel der Fettsäuren. Welche zelluläre Funktion hat das Carnitin? (A) Energiespeicher im Skelettmuskel (B) Transport von Fettsäuren durch die innere Mitochondrienmembran (C) Aktivierung von Fettsäuren (D) Aktivierung der hormonsensitiven Lipase (E) Aktivierung des Schlüsselenzyms der β-Oxidation 33 Der Albinismus ist durch eine defekte Melaninsynthese mit Störung der Pigmentation in Haut, Haaren und Augen gekennzeichnet. Dem Albinismus kann typischerweise zugrundeliegen ein genetisch bedingter Mangel an (A) Dopa-Decarboxylase (B) Dopamin-Hydroxylase (C) Phenylethanolamin-N-Methyltransferase (D) Tyrosinase (E) Tyrosin-Transaminase 34 Welcher der angegebenen Stoffwechselprozesse läuft typischerweise in Peroxisomen ab? (A) β-Oxidation von Fettsäuren (B) Synthese von Ketonkörpern (C) Synthese von Prostaglandinen (D) Gluconeogenese (E) Abbau von Purinbasen zu Harnsäure 35 Die Atmungskette besteht aus einer Reihe von hintereinandergeschalteten Enzymsystemen. Mit welchem Enzymsystem reagiert der molekulare Sauerstoff? (A) NADH-Dehydrogenase (B) Succinat-Dehydrogenase (C) Cytochrom-bc 1 -Komplex (D) Cytochrom-c-Oxidase (E) ATP-Synthase (F o F 1 -ATPase) Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -1236 An der Apoptose sind Caspasen beteiligt. Diese Enzyme werden aktiviert durch (A) allosterische Regulation (B) Interkonversion (C) Bindung von Calcium-Ionen (D) limitierte Proteolyse (E) Induktion 37 Aminopterin ist als Folsäureanalogon ein Hemmstoff der Dihydrofolat-Reduktase. Es verlangsamt Zellteilung und Zellwachstum u.a. durch Hemmung der Synthese von (A) Desoxythymidinmonophosphat (dTMP) aus Desoxyuridinmonophosphat (dUMP) (B) Desoxyadenosindiphosphat aus ADP (C) Cytidintriphosphat aus Uridintriphosphat (D) Folsäure aus Pteridin, p-Aminobenzoesäure und Glutamat (E) Uridinmonophosphat aus Orotidinmonophosphat 38 Welche Aussage zum Stoffwechsel der 2’-Desoxyribonucleotide trifft zu? (A) Thymidylat-Synthase katalysiert die Bildung von 2’-Desoxythymidinmonophosphat aus Thymidinmonophosphat. (B) Ribonucleotid-Reduktase überträgt Wasserstoff von NADH auf Ribonucleosiddiphosphate. (C) Thioredoxin-Reduktase reduziert oxidiertes Thioredoxin unter Verbrauch von reduziertem Glutathion. (D) Desoxythymidinmonophosphat entsteht durch Methylierung von 2’-Desoxyuridinmonophosphat. (E) Folsäureantagonisten (Dihydrofolsäure-Analoga) sind ohne Einfluss auf die Thyminnucleotid-Biosynthese. 39 Welche Aussage zur Harnsäure und ihrem Stoffwechsel trifft zu? (A) Sie entsteht beim Abbau von Adenin und Guanin. (B) Zwischenprodukt in der Harnsäurebildung ist Orotat. (C) Die Harnsäurebildung trägt zur Energiegewinnung der Zelle bei. (D) Harnsäure wird beim Menschen z.T. bis zum Allantoin abgebaut. (E) Bei Xanthinoxidase-Mangel werden Harnsäurekristalle in Gelenken, Nieren und anderen Geweben abgelagert. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -1340 Welche Aussage zur Transkriptionsregulation in Eukaryonten trifft zu? Allgemeine Transkriptionsfaktoren (A) sind Regulator-Proteine, die die Bindung der RNA-Polymerasen an die Promotor-DNA vermitteln (B) werden in Abhängigkeit von ihrer zellulären Wirkung als Enhancer oder Silencer bezeichnet (C) sind am Transport der Peptid- und Proteohormone aus dem Zytosol in den Zellkern beteiligt (D) beschleunigen spezifisch die posttranskriptionelle Modifikation der Prä-mRNA im Zellkern (E) sind regulatorische DNA-Elemente, die auf demselben Chromosom wie das durch sie regulierte Gen liegen 41 Die Translation der mRNA für sekretorische Proteine (A) beginnt mit der C-terminalen Aminosäure des Sekretproteins (B) findet vor der Prozessierung der entsprechenden mRNA statt (C) wird durch Chloramphenicol spezifisch gehemmt (D) ist eine Funktion der Sekretgranula eukaryonter Zellen (E) findet am rauen endoplasmatischen Retikulum statt 42 Unter DNA/RNA-Hybridisierung versteht man die (A) In-vitro-Rekombination von Nucleinsäuren (B) Aneinanderlagerung komplementärer RNA- und DNA-Stränge (C) reverse Transkription von mRNA (D) Infektion von Bakterien mit RNA-Phagen (E) kovalente Verknüpfung von RNA und Einzelstrang-DNA 43 Antibiotika sind wichtige Medikamente zur Behandlung bakterieller Infektionen. Welche der Aussagen zur Wirkung von Antibiotika im Bakterium trifft am ehesten zu? (A) Penicilline hemmen die Replikation. (B) Tetracycline hemmen die Translation. (C) Chloramphenicol hemmt die Folsäuresynthese. (D) Rifampicin hemmt die Zellwandsynthese. (E) Cephalosporine hemmen die Transkription. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -1444 Die Konzentration von physikalisch gelöstem CO 2 im Blut lässt sich bestimmen als das Produkt aus CO 2 -Partialdruck und (A) aktueller Bicarbonatkonzentration im Blut (B) Base excess (C) Temperatur des Blutes (D) Konzentration von Carbaminohämoglobin (E) zugehörigem CO 2 -Löslichkeitskoeffizienten (CO 2 -Absorptionskoeffizienten) 45 Für welche Lipoproteinfraktion ist das Apolipoprotein B 48 kennzeichnend? (A) Chylomikronen (B) HDL (high density lipoproteins) (C) IDL (intermediate density lipoproteins) (D) LDL (low density lipoproteins) (E) VLDL (very low density lipoproteins) 46 Eine der Hauptklassen der Lipoproteine des menschlichen Blutplasmas hat die nachfolgend angegebene typische Zusammensetzung: Apolipoprotein B 100 Phospholipide Cholesterol (frei und verestert) Sonstiges 20 % 22 % 50 % 8% Um welche Lipoprotein-Hauptklasse handelt es sich? (A) Chylomikronen (B) HDL (high density lipoproteins) (C) IDL (intermediate density lipoproteins) (D) LDL (low density lipoproteins) (E) VLDL (very low density lipoproteins) Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -1547 Bei einem Unfall hat ein vorher gesunder Mann 2 Liter Blut verloren. Etwa wie viel Eisen hat er dadurch verloren? (A) 1 mg (B) 10 mg (C) 100 mg (D) 1 g (E) 10 g 48 Zu welcher Stoffklasse gehören die Determinanten der Blutgruppen-Antigene A und B? (A) Cholesterin und Cholesterinester (B) Oligosaccharide von Glykolipiden und Glykoproteinen (C) Peptide (D) Phospholipide (E) Phosphoproteine 49 Wozu benötigt der reife Erythrozyt Glucose? (A) zur Hämsynthese aus Succinyl-CoA (B) zur Herstellung von Ketonkörpern (C) zur Bildung von ATP (aus 1,3-Bisphosphoglycerat und ADP) (D) zur Glykosylierung der Globinketten (E) zur ATP-Synthese aus NADH, welches bei der Lactat-Bildung entsteht 50 Eine Gelbverfärbung von Haut und Skleren infolge eines beschleunigten Erythrozytenabbaus wird hämolytischer Ikterus genannt. Die Blutplasmakonzentration welches der folgenden Stoffe ist hierbei in erster Linie erhöht? (A) Bilirubindiglucuronid (B) Biliverdin (C) unkonjugiertes Bilirubin (D) Mesobilirubinogen (E) Taurodesoxycholat Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -1651 Zur Prophylaxe arterieller Thrombosen erhalten Patienten als Dauermedikation Acetylsalicylsäure in geringer Dosierung. Die Thrombose-hemmende Wirkung von Acetylsalicylsäure beruht vor allem auf der (A) Hemmung der Carboxylierung von Gerinnungsfaktoren (B) Aktivierung von Antithrombin III (C) Verminderung der Thrombozytenzahl (D) Hemmung der Cyclooxygenase (E) Komplexierung von Ca 2+ -Ionen 52 Ein zwölfjähriger Junge erleidet bereits nach leichten Traumen Weichteil- und Gelenkeinblutungen. Die (aktivierte) partielle Thromboplastinzeit ist verlängert, während Blutungszeit, Prothrombinzeit (Thromboplastinzeit, Quick-Wert) und Thrombinzeit im Referenzbereich liegen. Welche der folgenden Störungen liegt am wahrscheinlichsten zugrunde? (A) Thrombasthenie (Glanzmann-Naegeli) (B) erhöhte Kapillarfragilität (C) Mangel an Fibrinogen (D) Mangel an Gerinnungsfaktor II (E) Mangel an Gerinnungsfaktor VIII 53 Welche Aussage zum Antikoagulans Heparin trifft zu? (A) Heparin ist ein Disaccharid. (B) Heparin ist ein phosphoryliertes Kohlenhydrat. (C) Heparin ist ein sulfatiertes Glycosaminoglycan. (D) Im Heparin sind Kohlenhydrat-Einheiten über Sulfatgruppen miteinander verknüpft. (E) Heparin ist ein Aromat. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -1754 Phenprocoumon (ein Cumarin-Derivat) (A) hemmt die Blutgerinnung in vitro (B) wird nach oraler Einnahme nicht resorbiert und muss deshalb parenteral gegeben werden (C) vermindert die Vitamin-K-abhängige γ-Carboxylierung bestimmter Gerinnungsfaktoren (D) ist eine Serin-Protease (E) wirkt durch Verdrängung des Vitamin K von der Thrombozytenmembran 55 Streptokinase (A) hemmt die Fibrinolyse (B) führt zur Aktivierung von Plasminogen-Molekülen (C) ist eine Exopeptidase (Exoproteinase) (D) kommt vor allem in Thrombozyten vor (E) wird vor allem von Hepatozyten gebildet 56 Welcher biochemische Prozess trägt dazu bei, dass Menstrualblut nicht gerinnt? (A) Faktor X bewirkt eine limitierte Proteolyse von Prothrombin. (B) Plasminogenaktivatoren bewirken eine limitierte Proteolyse von Plasminogen. (C) Thrombin bewirkt eine limitierte Proteolyse von Fibrinogen. (D) Die Thromboxan-Synthese in Thrombozyten wird gesteigert. (E) ADP bindet an Thrombozytenoberflächen. 57 Bei der septischen Granulomatose handelt es sich um ein angeborenes Krankheitsbild, bei dem die betroffenen Patienten unter rezidivierenden Infektionen leiden. Ursache ist ein Defekt der NADPH-Oxidase weißer Blutkörperchen. Welche Funktion hat dieses Enzym? (A) Elektronentransfer im Rahmen der mitochondrialen Atmungskette (B) Bereitstellung von NADPH für die Fettsäuresynthese (C) Bereitstellung von NADPH für Cytochrom P 450 -abhängige Entgiftungsreaktionen (D) Bildung von Superoxidanionen (O 2 − ) aus NADPH und Sauerstoff (E) Umwandlung von Superoxidanionen (O 2 − ) in H 2 O 2 und Sauerstoff Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -18Ordnen Sie den in Liste 1 genannten Zytokinen die für sie am meisten charakteristische Eigenschaft aus Liste 2 zu! Liste 1 Liste 2 58 Interferon-γ (A) induziert die Expression von MHC-II-Molekülen 59 Interleukin-1 (B) bewirkt die Chemokinese von Lymphozyten (C) hemmt die Differenzierung zu zytotoxischen T-Zellen (D) wird von Monozyten/Makrophagen gebildet (E) hemmt die Funktion von neutrophilen Granulozyten 60 MHC-Klasse-I-Komplexe sind an der Vermittlung der Immunantwort beteiligt. (A) Sie kommen nur auf der Oberfläche von Zellen des Immunsystems vor. (B) Ihre Beladung mit Antigenpeptiden erfolgt typischerweise im endoplasmatischen Retikulum. (C) Sie sind die Antigen-Rezeptoren der B-Lymphozyten. (D) Sie präsentieren dem Immunsystem Oligosaccharide mit einer Länge von etwa 10 Monosaccharid-Einheiten. (E) Sie üben ihre Funktion sowohl als Membranproteine als auch in gelöster Form im Blut aus. 61 Welche Aussage zu B-Lymphozyten trifft zu? (A) Die meisten Leukozyten im Blut Erwachsener sind B-Lymphozyten. (B) Ein reifer, aber noch naiver (nicht aktivierter) B-Lymphozyt exprimiert IgD und IgM auf der Zelloberfläche. (C) B-Lymphozyten erkennen Antigene in erster Linie mittels ihrer membranständigen HLA-Moleküle der Klasse I. (D) Gewebsständige B-Lymphozyten differenzieren sich zu Gewebemakrophagen. (E) B-Lymphozyten produzieren Perforine. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -1962 Welche Aussage zu den Immunglobulinen der Klasse M (IgM) trifft nicht zu? (A) IgM befinden sich überwiegend auf Schleimhäuten. (B) Zu den IgM gehören Antikörper, welche gegen die Blutgruppenantigene A und B gerichtet sind. (C) Ein IgM-Molekül im Plasma enthält im Allgemeinen 10 leichte und 10 schwere ProteinKetten. (D) An Antigene gebundenes IgM aktiviert das Komplementsystem über den sog. klassischen Weg. (E) Die gegen ein neues Antigen gerichteten spezifischen Antikörper im Blut sind im Allgemeinen primär IgM. 63 Bei einem 67-jährigen Patienten werden an einem Handmuskel elektromyographisch 300 Zuckungen in einer Minute registriert. Wie groß ist die Frequenz in Hz? (A) 5 Hz (B) 20 Hz (C) 50 Hz (D) 200 Hz (E) 300 Hz 64 Der Neurotransmitter γ-Amino-Butyrat (GABA) entsteht (unmittelbar) aus: (A) Buttersäure (B) Glutamat (C) Glutamin (D) Methylmalonat (E) 2-Oxobutyrat Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -2065 Die Ausschüttung eines Neurotransmitters wird durch denselben Neurotransmitter autokrin gehemmt (negative Rückkopplung an der Präsynapse). Eine derartige autokrine Hemmung wird typischerweise bewirkt durch (A) Acetylcholin über nikotinische Cholinozeptoren (B) Noradrenalin über α 2 -Adrenozeptoren (C) Glutamat über NMDA-Rezeptoren (D) Serotonin über HT 3 -Rezeptoren (E) Adrenalin über β 2 -Adrenozeptoren 66 Welche Aussage zum Parasympathikus trifft zu? (A) Die Somata der präganglionären Neurone befinden sich typischerweise im thorakolumbalen Rückenmark. (B) Die präganglionären Neurone setzen Acetylcholin frei. (C) Die parasympatholytische Wirkung von Atropin beruht hauptsächlich auf einer Hemmung der ganglionären synaptischen Übertragung. (D) Die postganglionären Neurone aktivieren typischerweise G-Protein-unabhängige, ionotrope Acetylcholinrezeptoren. (E) Aktivierung postganglionärer Neurone wirkt an den Bronchien dilatierend. 67 Welcher Effekt wird typischerweise durch sympathisch-cholinerge postganglionäre Nervenfasern vermittelt? (A) vermehrte Speichelsekretion (B) vermehrte Schweißsekretion (C) verstärkte Bronchiolenkonstriktion (D) verstärkter Tonus des M. dilatator pupillae (E) verstärkter Tonus der Sphinktermuskulatur im Gastrointestinal-Trakt 68 Welches der folgenden klinischen Verfahren ist am ehesten geeignet, die Zeitdauer, die die neuronale Leitung über Fasertrakte benötigt, quantitativ zu erfassen? (A) Computertomographie (B) Magnetresonanztomographie (C) Positronen-Emissions-Tomographie (D) Schlaf-Elektroenzephalographie (E) Registrierung evozierter Potentiale Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -2169 Welche der folgenden funktionellen Störungen ist typisch für eine beidseitige Schädigung des Temporallappens? (A) Störung der Sprachproduktion (motorische Aphasie) (B) Störung der sozialen Interaktion (Soziopathie) (C) Störung der Wahrnehmung der oberen Körperhälfte (Neglect) (D) Störung räumlich-motorischer Koordination (konstruktive Apraxie) (E) Störung von Lernen und Gedächtnis (anterograde Amnesie) 70 Die Wahrnehmung eines unerwarteten Objektes führt zu gerichteter, bewusster Aufmerksamkeit. Welche der folgenden Strukturen trägt am stärksten zur selektiven Aktivierung der betreffenden Kortexregionen bei? (A) Nucleus paraventricularis (B) Nucleus ruber (C) Thalamus (D) Nucleus ambiguus (E) Nucleus suprachiasmaticus 71 Durch welchen der folgenden Vorgänge wurde eine für Stunden anhaltende Steigerung der Effizienz synaptischer Verbindungen (Langzeitpotenzierung) im Hippokampus am wahrscheinlichsten hervorgerufen? (A) Zunahme der extrazellulären Mg 2+ -Konzentration (B) Blockade präsynaptischer Ca 2+ -Kanäle (C) Blockade postsynaptischer Ca 2+ -Kanäle (D) Aktivierungen von NMDA-Rezeptoren an der bereits vordepolarisierten postsynaptischen Zelle (E) schneller Wechsel von postsynaptischer Depolarisation durch Glutamat und Hyperpolarisation durch GABA Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -2272 Für eine beidseitige Läsion im Bereich des Hippokampus ist am ehesten typisch: (A) Störung des prozeduralen (impliziten) Gedächtnisses (B) Störung der Orientierung im Raum (C) Störung des Hunger- und Durstempfindens (D) Störung des deklarativen (expliziten) Gedächtnisses (E) Störung des zirkadianen Rhythmus 73 Bei einem Patienten ist aufgrund einer Läsion im Gehirn die Sprachartikulation gestört. Welche der folgenden Gehirnregionen kommt als Lokalisation der Läsion am wenigsten in Betracht? (A) Gyrus praecentralis (B) Hypothalamus (C) Kleinhirnhemisphäre (D) Nucleus nervi hypoglossi (E) prämotorischer Kortex 74 Welche Aussage zu Lernen und Gedächtnis trifft am ehesten zu? (A) Das räumliche Gedächtnis zur bewussten visuellen Orientierung im Raum ist hauptsächlich im Kleinhirn lokalisiert. (B) Das Immediatgedächtnis (sensorisches Gedächtnis) beruht auf Veränderungen der Proteinbiosynthese in Neuronen. (C) Das Langzeitgedächtnis für globale bildliche Muster (z.B. Handschriftenerkennung) ist vor allem im linken orbitalen Frontalhirn niedergelegt. (D) Beim emotionalen Lernen (z.B. Entstehung von Phobien) sind die Mandelkerne (Corpora amygdaloidea) beteiligt. (E) Beim impliziten (nicht deklarativen) Lernen spielen die medialen Temporallappen eine zentrale Rolle. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -2375 Ein Motorradfahrer hat bei einem Unfall einen Arm verloren. Dies führt am wahrscheinlichsten zu einer ausgeprägten (A) Degeneration der Axone des Lemniscus lateralis (B) Degeneration der Axone des Lemniscus medialis (C) Degeneration der Axone im spinothalamischen Trakt (D) Degeneration im medialen Thalamus (E) Reorganisation des somatosensorischen Projektionsfeldes im Kortex (Änderung des Homunculus) 76 Ein Marathonläufer berichtet, dass er nach stundenlangem Laufen Hypoalgesie und Euphorie erlebt. Die Aktivierung welcher Region des ZNS mit nachfolgender Ausschüttung welchen Transmitters kann einen solchen Zustand am ehesten erklären? (A) Gyrus postcentralis - Glutamat (B) lateraler Thalamus - Acetylcholin (C) Gyrus praecentralis - GABA (D) Rückenmarkshinterhorn - Substanz P (E) zentrales Höhlengrau - β-Endorphin 77 Ein 68-jähriger Patient erleidet einen apoplektischen Insult (Schlaganfall) mit Aphasie und rechtsseitiger Lähmung v.a. in Gesicht und Arm. Nach dem Insult treten rechts im Gesicht und am Arm auch starke Schmerzen auf. Diese Schmerzen sind am ehesten einer Läsion in folgender zentralnervöser Struktur zuzuschreiben: (A) Gyrus angularis (B) Gyrus praecentralis (C) Nucleus subthalamicus (D) Thalamus (E) Kleinhirnhemisphären Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -2478 Welche der folgenden Gehirnregionen ist für die emotionale (affektive) Dimension des Schmerzerlebens die wichtigste? (A) Archizerebellum (B) Gyrus cinguli (C) Gyrus postcentralis (D) Okzipitallappen (E) Ventrobasalkern des Thalamus 79 Welche der afferenten Nervenfasern zeigen ohne Reizexposition die höchste Aktionspotentialfrequenz (Spontanaktivität)? Afferente Nervenfasern von den (A) Nozizeptoren der Haut (B) Meissner-Körperchen (C) (Vater-)Pacini-Körperchen (D) Haarzellen der Bogengangsorgane (E) inneren Haarzellen der Corti-Organe 80 Bei einem Patienten wird eine Hörminderung von 30 dB festgestellt, d.h. die Hörschwelle liegt bei ihm 30 dB höher als beim Normalhörenden. Um welchen Faktor ist die Schwellenschallintensität (Energiestromdichte des Schalls bei der Hörschwelle) bei ihm höher als beim Normalhörenden? (A) 30 (B) 100 (C) 300 (D) 1000 (E) 3000 Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -2581 Welche Aussage zu akustisch evozierten Hirnstammpotentialen trifft zu? (A) Sie treten bis zu 1 s vor einem akustischen Schallreiz auf. (B) Sie können nach einem einzigen Schallreiz aus dem normalen EEG herausgefiltert werden. (C) Sie sind bei Kindern unter einem Jahr nicht auslösbar. (D) Sie sind bei Bewusstlosen nicht auslösbar. (E) Sie können zum Nachweis der Funktionsfähigkeit des Innenohrs eingesetzt werden. 82 Ein Akustikusneurinom ist ein Tumor der Schwann-Zellen des VIII. Hirnnerven. Welcher der folgenden Befunde ist aufgrund der druckbedingten Funktionsminderung des rechten VIII. Hirnnerven durch einen solchen Tumor am wahrscheinlichsten? (A) fehlende otoakustische Emissionen rechts (B) Schallempfindungsschwerhörigkeit rechts (C) Lateralisation beim Weber-Versuch nach rechts (D) am rechten Ohr Rinne negativ (E) Auslösung des Stapediusreflexes rechts bei geringerem Schalldruck als links 83 Welcher der folgenden Befunde ist bei der Untersuchung eines gesunden, jungen Mannes, der mit geschlossenen Augen, aber hellwach und konzentriert Musik hört, typischerweise zu erwarten? (A) K-Komplexe im EEG mit deutlichster Ausprägung über beiden Temporallappen (B) bei der Magnetenzephalographie (MEG) Zeichen vermehrter neuronaler Aktivität am Okzipitalpol (C) Synchronisation der EEG-Wellen über der Großhirnrinde mit der dominierenden Frequenz der gehörten Musik (D) bei der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) Zeichen vermehrter neuronaler Aktivität im oberen Temporallappen (E) bihemisphärisch synchronisierte ϑ- und δ-Wellen Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -2684 Welche Aussage zum dioptrischen Apparat des Auges trifft zu? (A) Ein Unterschied von 0,3 dpt zwischen dem Brechwert ("Brechkraft") in sagittaler und transversaler Ebene aufgrund ungleicher Hornhautkrümmung liegt im physiologischen Bereich. (B) Die sphärische Aberration nimmt bei Pupillenweitstellung ab. (C) Langwelliges Licht (rot) wird stärker gebrochen als kurzwelliges Licht (blau). (D) Die Akkommodationsbreite ändert sich nach dem 20. Lebensjahr normalerweise nicht mehr. (E) Eine Myopie wird gewöhnlich durch eine Sammellinse korrigiert. 85 Am kurzsichtigen Auge eines älteren Patienten wird für die (unendliche) Ferne eine Korrektur von -2 dpt benötigt. Seine Akkommodationsbreite beträgt 0 dpt (Vollpresbyopie). Zum Lesen trägt er statt des Brillenglases mit -2 dpt ein Brillenglas mit +1 dpt. (Die Entfernung des Korrekturglases vom Auge sei jeweils vernachlässigbar klein.) Etwa in welcher Entfernung zum Auge befinden sich Gegenstände, die der Patient unter Verwendung der Lesebrille mit dem Auge scharf sieht? (A) 17 cm (B) 20 cm (C) 25 cm (D) 33 cm (E) 40 cm 86 Bei 50 Patienten wird der Augeninnendruck gemessen. Aus den 50 Messwerten errechnet sich ein Mittelwert (arithmetisches Mittel) von 25,0 hPa. Unter den 50 Messwerten ist einer mit 50,0 hPa vergleichsweise sehr groß. Wie groß ist der Mittelwert ohne diesen Ausreißer? (A) (B) (C) (D) (E) 1100 49 1125 49 1150 49 1175 49 1200 49 hPa l 22, 5 hPa hPa l 23, 0 hPa hPa l 23, 5 hPa hPa l 24, 0 hPa hPa l 24, 5 hPa Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -2787 Ein vollständiger Verlust des rechten primären visuellen Kortex (V1) führt zu (A) totaler Erblindung am linken Auge (B) Ausfall der bewussten Wahrnehmung in der linken Hälfte des Gesichtsfeldes (C) selektivem Ausfall der Wahrnehmung bewegter Objekte im rechten Gesichtsfeld (D) selektivem Ausfall der Farbwahrnehmung im rechten Gesichtsfeld (E) einer Einengung des nasalen Gesichtsfeldes des linken Auges 88 Ein Patient leidet unter zunehmenden Schwierigkeiten, die Bewegung von Objekten visuell wahrzunehmen. Sie erheben folgende Befunde: Visus beidseits normal; Perimetrie beidseits normal; visuell evozierte Potentiale über dem Okzipitallappen normal; die Farb- und Formwahrnehmung stabil dargebotener Objekte ist normal. Welche der folgenden Schädigungen liegt diesem Krankheitsbild am wahrscheinlichsten zugrunde? (A) Netzhautablösungen im temporalen Bereich beider Augen (B) Schädigung der lateralen, nicht kreuzenden Anteile des N. opticus (C) Schädigung des Colliculus inferior (D) Schädigung im Corpus geniculatum mediale (E) Schädigung im Bereich der höheren Areale des zentralen visuellen Systems 89 Ein Patient leidet an einer isolierten Unfähigkeit, Gesichter zu erkennen (Prosopagnosie). Pupillenreaktion, Visus und Lokalisation neutraler Objekte (Lichtbalken) sind nicht gestört. Wo ist die Schädigung am wahrscheinlichsten lokalisiert? (A) Commissura posterior (B) frontaler Assoziationskortex (C) primäre Sehrinde (V1) (D) temporaler Kortex und/oder daran angrenzender okzipitaler Kortex (E) Tractus opticus Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -2890 Trockenes (und als ideal anzusehendes) Gas in einem Spirometer hat bei 27 °C und 101,3 kPa (760 mmHg) ein Volumen von 3,0 L. Etwa wie groß ist das Volumen unter STPD-Bedingungen, also bei 0 °C statt 27 °C? (A) 2,4 L (B) 2,7 L (C) 3,0 L (D) 3,3 L (E) 3,6 L 91 Welche Aussage zur elastischen (passiven) Rückstellkraft des Thorax trifft im Allgemeinen zu? ("Thorax" steht hier für alle die Lungen umgebenden Gewebe.) (A) In Atemruhelage wirkt sie in Richtung Einatmung. (B) Sie ist am Ende einer normalen Einatmung genauso groß wie die dann herrschende Retraktionskraft der Lunge. (C) Sie erreicht nach maximaler Ausatmung den Wert, der Null am nächsten liegt. (D) Sie behindert die Ausatmung nach maximaler Inspiration. (E) Sie bleibt während des gesamten Atemzyklus konstant. 92 Ein Erwachsener hat ein Atemzugvolumen von 0,3 L und eine Atemfrequenz von 30 min −1 . Wie hoch ist etwa seine Totraumventilation (unter der Annahme eines normalen Totraumvolumens)? (A) 0,9 L·min −1 (B) 1,5 L·min −1 (C) 2,1 L·min −1 (D) 2,7 L·min −1 (E) 4,5 L·min −1 Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -2993 Welche Veränderung des Säure-Basen-Status ist als Folge einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (verminderte Ventilation durch erhöhten Atemwegswiderstand) am wahrscheinlichsten zu erwarten? (A) Anstieg der Bicarbonat-Konzentration (B) Abnahme der Gesamtpufferbasen-Konzentration (C) Entstehung eines negativen Basenüberschusses (D) Abnahme des pCO 2 im Blutplasma (Hypokapnie) (E) respiratorische Alkalose 94 Aufgrund ihrer starken bronchokonstriktorischen Wirkung spielen manche Leukotriene eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Asthmaanfällen. Welches der angegebenen Enzyme ist (als wichtiges Enzym für die Leukotrien-Biosynthese) Angriffspunkt einer medikamentösen Therapie mit einem Asthmolytikum? (A) Cyclooxygenase (B) Lipoxygenase (C) Myeloperoxidase (D) NADPH-Oxidase (E) Phospholipase C 95 Bei einem mit konstantem Atemzugvolumen beatmeten Patienten tritt infolge seiner Grunderkrankung eine rasche Abnahme seiner alveolären Surfactant-Konzentration auf. Welche der folgenden Veränderungen ist dabei in erster Linie zu erwarten? (A) Abnahme der Lungencompliance (B) Abnahme des (zur Beibehaltung des Atemzugvolumens erforderlichen) Beatmungsdrucks (C) Abnahme des anatomischen Totraums (D) Zunahme des Strömungswiderstands der Atemwege (E) Zunahme des Residualvolumens Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -3096 Welche Aussage zur Lunge trifft zu? (A) Ein Blutdruck in den Pulmonalarterien von systolisch 45 mmHg (6,0 kPa) und diastolisch 25 mmHg (3,3 kPa) ist in körperlicher Ruhe normal. (B) Der pulmonale Gefäßwiderstand wird vor allem über die vegetative Innervation der Pulmonalgefäße reguliert. (C) Der Quotient aus gesamter alveolärer Ventilation und Gesamtdurchblutung der Lungen (gesamtpulmonales Ventilations-Perfusions-Verhältnis) eines Gesunden in körperlicher Ruhe ist größer als 0,7. (D) Lokale Hypoxie in einem Lungenbezirk führt zur Dilatation der zugehörigen präkapillären Lungengefäße. (E) Beim ruhig stehenden Menschen werden die Lungenspitzen stärker durchblutet als die Lungenbasis. 97 Ein Tourist ist von der Meeresküste mit dem Hubschrauber zu einem hochgelegenen Urlaubsort (>4000 m) befördert worden. Welches/welcher der Symptome/Befunde passt nicht zu den zu erwartenden physiologischen Veränderungen nach akutem Höhenaufstieg? (A) erhöhtes Atemzeitvolumen in Ruhe (B) erhöhter Strömungswiderstand im Lungenkreislauf (C) verminderte O 2 -Sättigung des Hämoglobins im arteriellen Blut (D) verminderte Bicarbonatausscheidung der Niere (E) Tachykardie 98 Bei maximaler dynamischer körperlicher Arbeit steigt prozentual am stärksten (A) die Herzfrequenz (B) das Schlagvolumen (C) der systolische Blutdruck (D) das Herzzeitvolumen (E) das Atemzeitvolumen Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -3199 Bei Bronchialasthma kommt es zu einem Spasmus der glatten Muskulatur in den Bronchien, der durch Adrenalin und Adrenalin-ähnliche Medikamente (β 2 -Sympathomimetika) vermindert wird. Infolge der Aktivierung von β 2 -Adrenozeptoren ist (A) die Umwandlung von F-Aktin zu G-Aktin gehemmt (B) Myosin vermindert phosphoryliert (C) die zytosolische Calciumkonzentration erhöht (D) die cAMP-Konzentration vermindert (E) das Troponin C gehemmt 100 Das Protein Titin (A) bildet in glatten Muskeln einen Komplex mit Ca 2+ , der Proteinkinasen aktiviert (B) wird zur Kontraktionsauslösung einer Herzmuskelfaser im Rahmen der elektromechanischen Koppelung phosphoryliert (C) trägt zum Dehnungswiderstand inaktiver Skelettmuskelfasern bei (D) erhöht die Calcium-Sensitivität der kontraktilen Filamente von Skelettmuskelfasern (E) unterstützt im Arbeitsmyokard die Senkung der zytosolischen Calciumkonzentration nach Ablauf des Aktionspotentials 101 Welches Protein bindet in der quergestreiften Muskelfaser Ca 2+ , wodurch die Kraftentwicklung des kontraktilen Apparates ausgelöst wird? (A) Calmodulin (B) Dystrophin (C) Phospholamban (D) Tropomyosin (E) Troponin C Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -32102 Bei 37 °C betrage der pH-Wert der Extrazellulärflüssigkeit 7,40. Mit Hilfe der Kernresonanzspektroskopie sei festgestellt worden, dass in den Muskelzellen ein pH-Wert von 7,10 vorliegt. Der Quotient aus intrazellulärer und extrazellulärer Protonenkonzentration beträgt etwa (A) 0,2 (B) 0,3 (C) 1 (D) 2 (E) 30 103 Im Rahmen einer Reizstromtherapie soll ein Strom von 10 mA durch das Muskelgewebe fließen. Der elektrische Widerstand des Gewebes beträgt 8 k. Welche elektrische Spannung muss über das Muskelgewebe angelegt sein? (A) 0,8 V (B) 8 V (C) 12,5 V (D) 42 V (E) 80 V 104 Welche der Aussagen trifft für die sog. isometrische Kontraktion eines Skelettmuskels am besten zu? Während einer isometrischen Kontraktion (A) bleibt die Muskellänge konstant (B) bleibt die Muskelspannung konstant (C) nimmt die Muskellänge ab (D) nimmt die Muskelspannung ab (E) werden die elastischen Elemente in den Hälsen der Myosinköpfe entspannt Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -33105 Damit während einer Skelettmuskelkontraktion die Querbrückenzyklen aufeinander folgen können, muss sich der ans Aktinfilament vorübergehend fest gebundene Myosinkopf jeweils wieder lösen. Dies erfolgt durch Bindung eines bestimmten Moleküls an den Myosinkopf. Bei diesem Molekül handelt es sich primär um (A) Adenosindiphosphat (ADP) (B) Adenosintriphosphat (ATP) (C) Calmodulin (D) Tropomyosin (E) Troponin C 106 Eine Aktivitätsabnahme der Typ-B-Dehnungsrezeptoren des rechten Herzvorhofs (A) senkt den Venentonus (B) wirkt diuretisch (C) erhöht die vaskulär-efferente Sympathikusaktivität (D) verursacht einen Ausfall des arteriellen Barosensorenreflexes (Pressorezeptorenreflexes) (E) bewirkt eine generalisierte kutane Vasodilatation 107 Die (auf die Wandquerschnittsfläche bezogene) Wandspannung (in N/m 2 ) eines Herzventrikels ist (A) umso höher, je niedriger der Innendruck des Ventrikels ist (B) umso niedriger, je größer der Radius des Ventrikels ist (C) umso niedriger, je kleiner die Wanddicke ist (D) am Ende der Entspannungsphase (Erschlaffungsphase) höher als zu ihrem Beginn (E) am Ende der Austreibungsphase niedriger als zu ihrem Beginn 108 Das enddiastolische Volumen des linken Ventrikels (A) ist beim ruhig Liegenden gewöhnlich größer als beim ruhig Stehenden (B) ist im Mittel um etwa ein Viertel kleiner als das des rechten Ventrikels (C) wird durch positive Chronotropie vergrößert (D) ist in Ruhe normalerweise etwa ein Drittel höher als das endsystolische Volumen (E) ist bei ausgeprägter Aortenklappeninsuffizienz erniedrigt Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -34109 In welcher der Darstellungen ist die Zuordnung des ersten und zweiten Herztons (I und II) zum gleichzeitig registrierten EKG am ehesten korrekt? (B) (A) I II (D) (C) II I I II (E) I II I II 110 Im Rahmen der Diagnostik des akuten Herzinfarktes wird die Aktivität der Kreatinkinase im Serum mit Hilfe eines gekoppelten optischen Tests unter Verwendung der Hilfsenzyme Hexokinase und Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase bestimmt. Es muss außerdem zugegeben werden (neben u.a. Kreatinphosphat, Glucose und NADP): (A) ADP (B) ATP (C) 1,3-Bisphosphoglycerat (D) Phosphoenolpyruvat (E) Pyruvat 111 Sie wollen mit Hilfe des Fickschen Prinzips das Herzzeitvolumen eines Patienten ermitteln. Die arterielle O 2 -Konzentration und die gemischt-venöse O 2 -Konzentration wissen Sie bereits. Das Herzzeitvolumen ist dann ermittelbar, wenn (im Steady state) als Drittes bekannt ist: (A) arterieller CO 2 -Partialdruck (B) Atemzeitvolumen (C) Gesamt-Sauerstoffverbrauch pro Zeiteinheit (D) kalorisches Äquivalent für O 2 (E) respiratorischer Quotient Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -35112 Durch ein Gefäß mit der Querschnittsfläche 0,5 cm 2 fließt Blut mit der mittleren Volumenstromstärke 0,6 L/min. Wie groß ist die mittlere Strömungsgeschwindigkeit? (A) 0,05 m/s (B) 0,2 m/s (C) 0,5 m/s (D) 2 m/s (E) 5 m/s 113 Der Durchmesser eines Gefäßabschnitts wird durch einen Eingriff vergrößert. In guter Näherung kann der Gefäßabschnitt vorher und nachher als starre Röhre derselben Länge mit jeweils kreisförmiger Querschnittsfläche angesehen werden. In dem Gefäßabschnitt ströme weiterhin laminar dieselbe newtonsche Flüssigkeit gleicher Temperatur und Viskosität. Auch die Druckdifferenz zwischen Anfang und Ende des Gefäßabschnitts bleibe dieselbe. Die neue Volumenstromstärke ist dann wievielmal höher als die ursprüngliche, wenn der Durchmesser um 20 % vergrößert wird? (A) 1, 2 l 1, 1 (B) 1, 2 (C) 1, 2 2 l 1, 4 (D) 1, 2 3 l 1, 7 (E) 1, 2 4 l 2, 1 114 Das Ergebnis einer einmaligen (korrekt durchgeführten) Messung des systolischen Blutdrucks mit einem automatischen Blutdruckmessgerät ergibt 150 mmHg. Die Genauigkeit der Druckmessung wird vom Hersteller mit ± 3 mmHg angegeben. Die relative Messunsicherheit (der relative Fehler) der Messung beträgt demnach: (A) ± 0,5 % (B) ± 2 % (C) ± 3 % (D) ± 4,5 % (E) ± 5 % Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -36115 Welche der Aussagen trifft für einen bewegungslos stehenden Menschen mit 1,8 m Körperlänge am wahrscheinlichsten zu? (A) Der hydrostatische Indifferenzpunkt liegt in Höhe der Karotisgabel. (B) Der Mitteldruck in den Fußarterien ist niedriger als in der Aorta. (C) Der Druck in den Unterschenkelvenen beträgt mehr als 6,0 kPa (45 mmHg). (D) Der Druck in den Kopfvenen ist im Vergleich zur liegenden Position höher. (E) Das zentrale Blutvolumen ist gegenüber der liegenden Position um etwa 500 mL erhöht. 116 Welche Aussage zum Blutdruck im präkapillären Ende einer Skelettmuskel-Arteriole trifft zu? (A) Beim liegenden Menschen ist er systolisch höher als in der Aorta. (B) Sein Mitteldruck fällt bei Abnahme des aortalen Mitteldrucks um denselben absoluten Betrag wie in der Aorta ab. (C) Konstriktion der vorgeschalteten arteriellen Gefäßabschnitte verringert ihn. (D) Er ist meist niedriger als der Druck in den nachgeschalteten Kapillaren. (E) Seine Höhe wird vorwiegend durch Konstriktion oder Dilatation der nachgeschalteten Kapillaren reguliert. 117 Der Gefäßwiderstand der arteriellen Hirngefäße (A) ist unabhängig vom Perfusionsdruck (B) steigt bei alveolärer Hyperventilation (C) steigt bei Zentralisation des Kreislaufs deutlich (D) erhöht sich beim Aufstehen aus liegender Position um ca. 50 % (E) steigt mit zunehmender Aktivität der Hirnneurone 118 Welche Aussage zum Eisenhaushalt ist richtig? (A) Normalerweise werden 50-70 % des Nahrungseisens in das Pfortaderblut aufgenommen. (B) Zur Deckung des Eisenbedarfs sind Spinat und ähnliche Gemüse essentiell. (C) Ascorbat hemmt die Aufnahme des Nahrungseisens in das Pfortaderblut. (D) Im Häm gebundenes Eisen in der Nahrung kann nicht von den Enterozyten des Duodenums aufgenommen werden. (E) Der Eisenbedarf ist im Allgemeinen bei Frauen im gebärfähigen Alter höher als bei gleichaltrigen Männern. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -37119 Vitamin-B 12 -abhängig ist die (A) Umlagerung von Methylmalonyl-CoA zu Succinyl-CoA (B) Bildung von Kreatinin aus Kreatinphosphat (C) Demethylierung von Methionin zu Homocystein (D) Methylierung von Noradrenalin zu Adrenalin (E) Methylierung von Phosphatidylethanolamin zu Phosphatidylcholin 120 Welche Kombination von Vitamin, Vitamin-abhängigem Reaktionstyp und Mangelerscheinung trifft zu? Reaktionstyp Mangelerscheinung (A) Ascorbinsäure Hydroxylierung Nachtblindheit (B) Biotin Acyltransfer Lipidose (C) Calciferol Isomerisierung Osteoporose (D) Folsäure Carboxylierung Anämie (E) Phyllochinon γ-Carboxylierung Blutungsneigung Vitamin 121 Immer noch gibt es Beriberi in einigen Gebieten der Erde. Die Krankheit verursacht unter anderem neurologische Symptome. Ihre Ursache liegt in einem Mangel an (A) Linolsäure (B) Nahrungskohlenhydraten (C) Thiamin (D) hydroxylierten Aminosäuren (E) Lecithin 122 Welche Stoffwechselveränderung ist am wahrscheinlichsten als Folge einer längeren Nahrungskarenz zu erwarten? (A) Entstehung einer positiven Stickstoffbilanz (B) Anstieg der Plasma-Bicarbonat-Konzentration (C) Steigerung der Harnstoffsynthese in der Leber (D) Steigerung der Abgabe von β-Hydroxybutyrat durch die Leber an das Blut (E) Verringerung der Glukoneogenese in den Nieren Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -38123 Bei Diätplänen zur Gewichtsreduktion muss der Alkoholkonsum berücksichtigt werden. Nachfolgend sind (in anderer Reihenfolge) die physiologischen Brennwerte für Ethanol, Glucose, Lipide, Polysaccharide und Proteine aufgeführt. Welcher Wert trifft für Ethanol zu? (A) 16 kJ/g (3,7 kcal/g) (B) 17 kJ/g (4,1 kcal/g) (C) 18 kJ/g (4,2 kcal/g) (D) 30 kJ/g (7,1 kcal/g) (E) 38 kJ/g (9,0 kcal/g) 124 Ein erwachsener Patient stellt kurzfristig seine Ernährung auf die tägliche Zufuhr eines großen Milch-Shakes um. Daraufhin klagt er über Blähungen, Übelkeit, Krämpfe und wässrige Stühle. Welche der folgenden Störungen liegt am wahrscheinlichsten vor? (A) Fructose-Intoleranz (B) Steatorrhö (C) Mangel an Galactokinase (D) Mangel an Lactase (β-Galactosidase) (E) Mangel an Maltase (α-Glucosidase) 125 Integrale Membranproteine sind häufig über α-helicale Domänen fest in der Lipiddoppelschicht verankert. Wie werden bei der Verdauung von zellhaltiger Nahrung integrale Membranproteine von den umgebenden Lipiden gelöst? (A) durch die α-Amylase des Speichels (B) durch den alkalischen pH-Wert des Pankreassekretes (C) durch die Detergenswirkung von Gallensäuren (D) durch die Proteasen der Verdauungssekrete (E) durch den von Darmbakterien produzierten Harnstoff Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -39126 Der Tonus des unteren Ösophagussphinkters wird typischerweise erhöht, wenn auf ihn (interdigestiv) einwirkt: (A) Motilin (B) NO (Stickstoffmonoxid) (C) Progesteron (D) Sekretin (E) VIP (vasoaktives intestinales Polypeptid) 127 Für die transösophageale Echokardiographie wurden Schallköpfe mit Beschallungsfrequenzen von 3,5 MHz bis 9,0 MHz entwickelt. Bei einer Beschallung mit hoher Frequenz ist im Vergleich zur Beschallung mit niedriger Frequenz (und gleicher Intensität) (A) das Auflösungsvermögen im Nahfeld geringer (B) der Absorptionskoeffizient im Gewebe größer (C) die Beugung größer (D) die Eindringtiefe ins Gewebe größer (E) die Wellenlänge des Schalls größer 128 Im Zuge der Fettverdauung entstehen im Dünndarm gemischte Mizellen aus Lipiden und lösungsvermittelnden Substanzen. Welche der angegebenen Substanzen ist eine typische Komponente dieser Mizellen? (A) Apolipoprotein B 48 (B) Monoacylglycerin (C) Squalen (D) Triglycerid (E) Vitamin B 12 Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -40129 Sekretin (A) wird überwiegend in der Wand des terminalen Ileums gebildet (B) steigert die Bicarbonat-Sekretion in die pankreatischen Ausführungsgänge (C) bewirkt in den pankreatischen Ausführungsgängen eine Eindickung des Sekrets durch vermehrte Wasserrückresorption (D) hemmt den Anionenaustausch in der apikalen (luminalen) Membran der Zellen der pankreatischen Ausführungsgänge (E) stimuliert durch Bindung an Rezeptoren der Magenbelegzellen deren H + -Sekretion ins Magenlumen 130 Gallensäuren sind an der Verdauung und Resorption von Fetten entscheidend beteiligt. Welches ist die Ausgangssubstanz für die Synthese von Gallensäuren? (A) Bilirubin (B) Cholesterin (C) Häm (D) Phosphatidylcholin (E) Tristearoylglycerin 131 Welche Aussage zu den konjugierten Gallensäuren trifft zu? (A) Die Transporter für deren sekundär-aktiven Transport aus dem Darmlumen in die Enterozyten befinden sich hauptsächlich im Ileum. (B) Ihr Transport aus dem Blut in die Hepatozyten hinein ist rein passiv. (C) Sie stimulieren die Gallensäuresynthese in den Hepatozyten. (D) Sie werden vor allem sekundär-aktiv im Gegentransport zu Na + aus den Hepatozyten in die Gallenkanälchen sezerniert. (E) Ihre Konzentration ist in der Lebergalle die gleiche wie in der Blasengalle. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -41132 Zur Deckung des Energiebedarfs der obligat Glucose verbrauchenden Zellen des Erwachsenen müssen diese in 24 h etwa 200 g Glucose erhalten. Nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit ist der Glykogenspeicher in der Leber gefüllt. Bei anschließender Nahrungskarenz in Ruhe wird fast ausschließlich mit diesem Speicher der Energiebedarf der obligat Glucose verbrauchenden Zellen gedeckt. Etwa nach welcher Zeit ist unter diesen Vorgaben der Glykogenspeicher der Leber geleert? (A) 1-2 Stunden (B) 12-48 Stunden (C) 4-6 Tage (D) 9-12 Tage (E) 2-4 Wochen 133 Welches Protein wird in Hepatozyten synthetisiert? (A) Cholecystokinin/Pankreozymin (B) GLUT4 (Glucosetransporter 4) (C) IGF-1 (insulin-like growth factor 1) (D) Apolipoprotein B 48 (E) Interferon-γ 134 Ammoniak ist insbesondere für das Gehirn toxisch. Einer Erhöhung der Ammoniak-Konzentration im Blut wird durch Enzymsysteme der Leber entgegengewirkt. Die Fixierung von molekularem Ammoniak durch kovalente Bindung an ein Substratmolekül kann katalysiert werden durch: (A) Alanin-Transaminase (Glutamat-Pyruvat-Transaminase) (B) δ-Aminolävulinat-Synthase (C) Aspartat-Transaminase (Glutamat-Oxalacetat-Transaminase) (D) Glutaminase (E) Glutamin-Synthetase Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -42135 Welche Aussage zum Na + -Einstrom über die apikale (luminale) Zellmembran in die proximal-tubuläre Epithelzelle der Niere trifft zu? (A) Nimmt er zu, so erhöht sich die Aktivität der Na + /K + -ATPase in der basolateralen Zellmembran. (B) Er erfolgt hauptsächlich über Na + -Kanäle und kaum über Carrier (Sym- oder Antiporter). (C) Er ist an eine transepitheliale Netto-K + -Sekretion ins Lumen des proximalen Nierentubulus gekoppelt. (D) Er hyperpolarisiert frühproximal die apikale Zellmembran. (E) Er wird durch Aldosteron gehemmt. 136 Im proximalen Nierentubulus wird Glutamin zur Gluconeogenese verwendet. Damit die proximal-tubuläre Umwandlung von Glutamin in Glucose effizient ablaufen kann, muss gleichzeitig typischerweise erfolgen: Die Ausscheidung mit dem Urin von (A) Ammonium-Ionen (B) Harnsäure (C) Harnstoff (D) Kreatinin (E) 2-Oxoglutarat (α-Ketoglutarat) 137 Welche Aussage zu Calcium und Niere trifft zu? (A) Normalerweise werden 10-20 % der glomerulär filtrierten Ca 2+ -Menge mit dem Urin ausgeschieden. (B) Parathyrin (Parathormon) erhöht den Anteil der renal ausgeschiedenen Ca 2+ -Menge an der glomerulär filtrierten Ca 2+ -Menge. (C) Schleifendiuretika erhöhen den Anteil der renal ausgeschiedenen Ca 2+ -Menge an der glomerulär filtrierten Ca 2+ -Menge. (D) Die Hauptmenge des glomerulär filtrierten Ca 2+ wird in der Pars convoluta des distalen Nierentubulus resorbiert. (E) Ca 2+ beugt im Urin als Inhibitor der Kristallbildung einer Harnsteinbildung vor. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -43138 Die renale Ausscheidung von anorganischem Phosphat (A) beruht vorwiegend auf einer Sekretion durch das Sammelrohrepithel (B) wird durch Parathyrin (Parathormon) gefördert (C) wird überwiegend durch die Aktivität von Glucose-Phosphat-Symportcarriern im proximalen Tubulus reguliert (D) ist umgekehrt proportional zur renalen Ausscheidung von Protonen (E) wird vor allem durch Adiuretin (ADH) gesteuert 139 Die glomeruläre Filtrationsrate eines Patienten beträgt 0,1 L/min. Bei einer Plasmakonzentration des anorganischen Phosphats von 1 mmol/L scheidet der Patient mit dem Urin pro Minute 0,01 mmol anorganisches Phosphat aus. Wie groß ist die fraktionelle Ausscheidung des anorganischen Phosphats (Quotient aus pro Zeiteinheit ausgeschiedener Stoffmenge und pro Zeiteinheit glomerulär filtrierter Stoffmenge)? (A) 0,1 % (B) 1 % (C) 2 % (D) 10 % (E) 20 % 140 Bei der Behandlung von Dialyse-pflichtigen Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz ist zu beachten, dass bei ihnen auch die Hormonsynthese-Leistung der Nieren vermindert ist. An welchem der Hormone herrscht beim terminal Niereninsuffizienten ein Mangel, weil es normalerweise hauptsächlich in den Nieren gebildet wird? (A) Erythropoetin (B) Glucagon (C) luteinisierendes Hormon (LH, ICSH) (D) Parathormon (PTH) (E) Somatotropin (STH, GH) Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -44141 Das Krankheitsbild der klassischen Cystinurie ist mit einem erhöhten Risiko zur Nierensteinbildung vergesellschaftet. Was ist die Ursache dieser angeborenen Störung? (A) Störung der Synthese von Phosphoadenosyl-phospho-sulfat (PAPS) (B) verminderter Abbau von Methionin (C) Mangel an reduziertem Glutathion (D) defektes epitheliales Transportprotein für u.a. Cystin (E) verminderte H + -Sekretion im proximalen Tubulus 142 Proopiomelanocortin (POMC) ist Ausgangsstoff für (A) STH (Somatotropin) (B) β-Endorphin (C) Prolactin (D) Oxytocin (E) Corticoliberin (CRH) 143 Als Pyrogene werden Substanzen bezeichnet, die Fieber durch eine Temperatur-Sollwertverstellung im Thermoregulationszentrum erzeugen. Zu den endogenen Pyrogenen gehört: (A) Cortisol (B) Fibrinogen (C) Fibronectin (D) Interleukin-1 (E) Thermogenin Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -45144 Zur Gruppe der Hormonrezeptoren gehören integrale Membranproteine, die nach Bindung eines Hormons allein oder im Zusammenwirken mit weiteren Proteinen ein intrazelluläres Signal erzeugen. Welches Hormon bindet an einen Membranrezeptor, dessen intrazelluläre Domäne direkt die Bildung eines zyklischen Nucleotids katalysiert? (A) Adrenalin (B) Atriopeptin (atriales natriuretisches Peptid) (C) Cortisol (D) Erythropoetin (E) Tetraiodthyronin (Thyroxin) 145 Die Effekte von Bakterientoxinen können auf einer kovalenten Modifikation von Proteinen beruhen. So aktiviert das Choleratoxin das Adenylatcyclase-System durch eine ADP-Ribosylierung einer G-Protein-Untereinheit. Der ADP-Ribosyl-Donator bei dieser Modifizierung ist: (A) Adenosyl-Cobalamin (B) S-Adenosyl-Methionin (C) Adenylosuccinat (D) ADP (E) NAD + 146 Bradykinin (A) ist ein Metabolit der Arachidonsäure (B) ist eine Serin-Protease (C) wirkt vasokonstriktorisch über Endothelin-1 (D) wird durch Renin abgebaut (E) aktiviert Nozizeptoren Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -46147 Welche Aussage zu Atriopeptin (atriales natriuretisches Peptid, ANP) ist richtig? (A) ANP wird vor allem in der Nebennierenrinde gebildet. (B) ANP hemmt die Aldosteronsekretion. (C) ANP erhöht die renale Na + -Resorption. (D) ANP wirkt durch Aktivierung der Adenylat-Cyclase. (E) Ein erhöhter Füllungsdruck im rechten Herzvorhof hemmt die ANP-Ausschüttung. 148 Welche Aussage zum Angiotensin II trifft am ehesten zu? (A) Es hemmt den Salzappetit. (B) Es hemmt die Reninsekretion. (C) Es hemmt die Sekretion von Adiuretin (ADH). (D) Es hemmt die Synthese von Aldosteron. (E) Es senkt den Blutdruck. 149 Calcitonin (A) hemmt die Osteoklastentätigkeit (B) stimuliert die renale Phosphat-Rückresorption (C) wirkt in seinen Zielzellen über intrazelluläre Rezeptoren (D) stimuliert die Hydroxylierung von 25-Hydroxycholecalciferol zu Calcitriol (1,25-Dihydroxycholecalciferol) (E) wird in der Hypophyse gebildet 150 Bei einem 50-jährigen Patienten entwickelt sich ein ausgeprägter primärer Hyperparathyreoidismus. Welche der Veränderungen ist am wahrscheinlichsten? (A) Abbau von Knochensubstanz (B) erhöhte Konzentration von Parathormon-related Protein (PTHrP) im Blutplasma (C) verminderte Ca 2+ -Konzentration im Blutplasma (D) verminderte Konzentration von 1,25-Dihydroxycholecalciferol im Blutplasma (E) verminderte Calcium-Aufnahme aus dem Darm Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -47151 Störungen der Synthese von Schilddrüsenhormonen und der Regulation der Schilddrüsenfunktion sind im Kindes- und Erwachsenenalter mit einer Vielzahl von Symptomen verbunden. Eine Hyperthyreose kann durch Autoantikörper hervorgerufen werden, die an Rezeptoren von Schilddrüsenepithelzellen binden. Durch diese Autoantikörper aktiviert werden Rezeptoren für: (A) Somatostatin (B) Thyreocalcitonin (C) Thyreoidea-stimulierendes Hormon (TSH) (D) Thyreostatin (E) Thyroliberin (TRH) 152 Aus welchem Protein werden in der Schilddrüse Triiodthyronin und Tetraiodthyronin proteolytisch freigesetzt? (A) Thyreocalcitonin (B) Thyreoglobulin (C) Thyroliberin (D) Thyroxin-bindendes Globulin (E) Transthyretin 153 Glucagon ist an der Aufrechterhaltung einer normalen Blutzuckerkonzentration beteiligt und wirkt dem Entstehen einer Hypoglykämie entgegen. Welche Wirkung hat Glucagon auf Leberzellen? (A) Es stimuliert die Phosphodiesterase. (B) Es stimuliert die Glykogensynthese. (C) Es stimuliert die Glykolyse. (D) Es stimuliert die Gluconeogenese. (E) Es inhibiert die Glucose-6-phosphatase. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -48154 Welche der folgenden Veränderungen steigert die Insulin-Sekretion der B-Zellen (β-Zellen) der Langerhans-Inseln? (A) Erhöhung der ATP-Konzentration in den B-Zellen (B) Steigerung der Freisetzung von Somatostatin (SIH) in den Langerhans-Inseln (C) Aktivierung von α-Adrenozeptoren (D) Absinken der Ca 2+ -Konzentration in den B-Zellen (E) Hypoglykämie 155 Das diabetische Koma ist unter anderem durch eine Ketoazidose gekennzeichnet. Die erhöhte Ketonkörperproduktion ist bei dieser Stoffwechsellage vor allem zurückzuführen auf eine (A) Hemmung der hepatischen Fettsäureoxidation (B) erhöhte Harnstoffbiosynthese (C) gesteigerte Lipolyse im Fettgewebe (D) Hemmung der Glykogenolyse im Muskel (E) verminderte Ausscheidung organischer Anionen im Harn 156 Das Nebennierenmark sezerniert bei Aktivierung vorrangig: (A) Adrenalin (B) Dihydroxyphenylalanin (C) Dopamin (D) Histamin (E) Noradrenalin 157 Welche Aussage zum Cortisol trifft nicht zu? (A) Cortisol stimuliert die Transkription der Gene von Transaminasen (Aminotransferasen) in der Leber. (B) Cortisol stimuliert die Transkription des Gens der Phosphoenolpyruvat-Carboxykinase in der Leber. (C) Cortisol aktiviert die Phosphofructokinase der Leber. (D) Cortisol stimuliert die Proteolyse in der Muskulatur. (E) Cortisol hemmt die Immunantwort. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2005 - Tag 1 A -49158 Ein 40-jähriger Mann entwickelt aufgrund eines Autoimmunprozesses eine primäre Nebennierenrindeninsuffizienz (Addison-Krankheit). Welcher Befund ist dadurch am wahrscheinlichsten zu erwarten? (A) Hypernatriämie (B) Hyperkaliämie (C) arterielle Hypertonie (D) nicht-respiratorische Alkalose (E) erhöhte Cortisol-Konzentration im Blutplasma 159 Welche der folgenden Aussagen zum Menstruationszyklus einer (gesunden) Frau ist richtig? (A) FSH (follikelstimulierendes Hormon) stimuliert zu Beginn der Follikelphase die Freisetzung von GnRH (Gonadotropin-Releasing-Hormon). (B) Die morgendliche Körperkerntemperatur ist in der Follikelphase durchschnittlich höher als in der Lutealphase. (C) Die Progesteron-Konzentration im Blutplasma ist in der Follikelphase durchschnittlich geringer als in der Lutealphase. (D) Die Ausbildung eines Corpus luteum nach der Ovulation wird durch HCG (Human-Choriongonadotropin) ausgelöst. (E) Die Menstruationsblutung wird durch einen mehrstündigen Anstieg der Konzentration des LH (luteinisierenden Hormons) im Blutplasma ausgelöst. 160 Welche Aussage zum Testosteron trifft zu? (A) Lutropin (LH) erhöht die Testosteron-Sekretion im Hoden. (B) Testosteron stimuliert die Sekretion von Gonadoliberin (GnRH) im Hypothalamus. (C) Follitropin (FSH) stimuliert die Testosteron-Bildung in den Sertoli-Zellen. (D) Testosteron wirkt katabol. (E) Testosteron verzögert den Verschluss der Epiphysenfugen. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG