Das Flakregiment 12 Geschichte - Tradition - Ehrenmale

Werbung
Das Flakregiment 12
Geschichte - Tradition - Ehrenmale
Auszug der Festschrift anläßlich der feierlichen Namensgebung Flakregiment 12
an die Reservisten-Kameradschaft Berlin-Süd-West
durch den Bezirksbürgermeister von Berlin-Steglitz
Herbert Weber
am 14. November 1997 im Gutshaus Steglitz
Am 29. September 1957 wurde auf dem Friedhof Bergstraße das Ehrenmal der
deutschen Flakartillerie errichtet; es ist zugleich das einzige in Deutschland errichtete
Ehrenmal für die Gefallenen der deutschen Flakartillerie und Flugabwehrtruppen
beider Weltkriege.
1995 ging das Ehrenmal mit allen Rechten und Pflichten in das Eigentum des Verbandes
der Reservisten der Deutschen Bundeswehr, Reservistenkameradschaft Berlin-Südwest
über. Das geschah nicht von ungefähr, denn seit 1994 richtet die
Reservistenkameradschaft die Gedenkfeier zum Volkstrauertag auf dem Friedhof
Bergstraße aus.
Ich freue mich, daß auf diese Weise der Bestand einer jahrzehntelangen Tradition auch
für die Zukunft gesichert werden konnte.
Ich danke der Reservistenkameradschaft Berlin-Südwest auch für die Bereitschaft der
Übernahme der Bezeichnung „Flakregiment 12" in ihren Namen und des Bogenschützen
in ihr Wappen.
Ich danke dem Arbeitskreis Historisches Lankwitz für die Arbeit an dieser Festschrift.
Die in Rede stehenden Entscheidungen sind ein wesentlicher Beitrag, das
Lebenswerk dieses Traditionsverbandes zu bewahren.
Herbert Weber
Bezirksbürgermeister
Vom Troßknecht zum Flakartilleristen
„Die beste Truppe war der Train, der trug den Säbel nur zum Schein, und damit er keinen
tötet, war er oben zugelötet ", pfiffen unsere Urgroßväter als Gassenjungen den wenig
angesehen Trainsoldaten nach, zählten doch damals, da Armeen im Felde sich weitgehend
aus dem Land ernährten. Troßknechte nicht zum ehrbaren Soldatenhandwerk. Waffen und
Proviant lagerten in Zeughäuser und Depots, und in Kriege wurden nur Alte und bedingt
Taugliche zur Aufstellen von Versorgungsdiensten und -Kolonnen herangezogen.
1853 stellt das Berliner Gardekorps in der Artilleriekaserne am Kupfergraben einen
Trainstamm auf, Soldaten im dunkelblauen Waffenrock mit hellblauen Kragenpatten rücken
ein, eine neue Waffenfarbe, die später die Fahrtruppe der Reichswehr sowie
Nachschubtruppen in Wehrmacht und Bundeswehr übernehmen werden. Das
Gardetrainbataillon erreicht im Frieden stets nur Kompaniestärke und erhält erst 1886 in
Tempelhof eine eigene Kaserne. Bis dahin ist man Untermieter in der Garde-SchützenKaserne, in Quartieren von den Toren Berlins und auf dem Köpenicker Feld.
Trotz bescheidener Friedensbedingungen zeigen die Garde-Train-Soldaten in den Feldzügen
der Kriege von 1864, 1866 und 1870/71 bemerkenswerte Leistungen: Wachsen nahezu aus
dem Nichts auf über 3000 Mann auf, bilden Transportkolonnen und Feldbäckereien, stellen
Krankenträgerkompanien und Feldlazarette auf, und so erinnert die Historie des
Deutsch-Französischen Krieges, daß es„... der Umsicht und der Pflichttreue zu verdanken
sei, daß während des Feldzuges in weit höherem Maße als in anderen großen Kriegen die
Zeiten der Versorgungsschwierigkeiten ohne Gefährdung der Gesundheit von Mann und
Pferd überwunden wurden."
Zur Jahrhundertwende zieht moderne Technik beim Gardetrambataillon ein, der Telegraph,
die Eisenbahn, das Luftschiff und der, Selbstfahrlastwagen` werden erprobt, und selbst SM
Kaiser Wilhelm 11 besucht sein Gardetrainbataillon in Tempelhof, stellt es durch
Umbenennung in Gardetrainabteilung mit Eskadrons den berittenen und bespannten
Truppen gleich. Am Vorabend des ersten Weltkrieges soll noch die zweite Abteilung
aufgestellt werden, mit einer eigenen Uniform, silbern sind Knöpfe, Stickerei, Bandelier und
Zierat am Helm, der fliegende Adler, Gardestern und Schuppenketten, weiß der Federbusch.
Der spätere Rittmeister Werner Lesse wird noch vor Kriegsbeginn zum Leutnant der z.
Gardetrainabteilung ernannt, er dürfte vermutlich der einzige sein, der diese schmucke
Uniform jemals getragen hat. Er wird am 16. Juli 1966 in seinem Ehrenkleid in Berlin
bestattet.
Über 6000 Gardetrainsoldaten ziehen von Tempelhof aus in den Krieg,
erfüllen still in Belgien und Frankreich, in Ostpreußen, Südpolen und Rußland
ihre Pflicht. Nach dem Krieg setzen die Überlebenden ihren gefallenen
Kameraden einen Gedenkstein, der heute am Hindenburgblock an der Ecke
Eiswaldtstraße/Gallwitzalle steht. 1919, in revolutionären Berlin geht der
Gardetram unter. Reste werden mit vormals Elsäßischen Traineinheiten
zusammengefaßt und verlegen von Tempelhof nach Lankwitz, bilden den
Stamm für je eine Fahr- sowie Kraftfahrabteilung.
Den Divisionen der Reichswehr werden ungewöhnlich starke Logistiktruppen zugestanden,
moderne Waffen wie die Flakartillerie sind dagegen verboten. Die Fahrabteilung 3 (ein
bespanntes Versorgungsbataillon) sowie die Kraftfahrabteilung 3 (ein motorisiertes
Transportbataillon) der Berlin-Brandenburgischen Division sind im Emmichblock an der
Marienfelder Straße untergebracht. Hier in Lankwitz begegnen sich in den zwanziger Jahren
Tradition und Fortschritt, des Großen Kurfürsten Reitermarsch und das Musikkorps, hoch zu
Roß' sind Erkennungszeichen der Fahrabteilung, aber schon ab 1925 beginnen verdeckte
Vorbereitungen für künftige Aufgaben: Motorisierung der Fahrabteilung, Einweisung an
Kanonen und Scheinwerfern. Ziel ist es, die Fahrabteilung in die Artillerie zu überführen, und
aus der Kraftfahrabteilung Kader für die spätere Panzertruppe zu stellen. Während die
Kraftfahrabteilung im Kern ein Transportverband bleibt, wird der Fahrabteilung 1932 eine
getarnte Flakbatterie unterstellt, werden ihre Eskadrons mit 3,7 cm, 7,7 cm und 8, 8 cm Flak
sowie 150 cm Flakscheinwerfern ausgestattet. Aus der 3. (Preuß) Fahrabteilung wird die F 3
oder FL (Flak- bzw. Fahrabteilung 3/Lankwitz), die 1935 als l./F1akRgt 12 in die Luftwaffe
übernommen wird.
Hans Werner Patzki, Oberstleutnant
Das Flakregiment 12
Die Nummern der Flakregimenter wurden von denen der zuständigen territorial
zuständigen Luftkreise übernommen, in deren Bereich sie aufgestellt wurden, so z.B.
Luftkreiskommando 1 Königsberg Flakrgt. 11 mit 1./11 Seerapen
Luftkreiskommando 11 Berlin Flakrgt. 12 mit 1./12 Lankwitz
Luftkreiskommando 111 Dresden (Leipzig?)
Flakrgt. 13 mit 1./13 Wurzen
Der Stab Flakregiment 12 wurde zum 1. Oktober 1937 in Berlin-Lankwitz aufgestellt und dort
im Hindenburgblock, Haus 4, untergebracht. Sein erster Kommandeur war Oberst Gerhard
Hoffmann Dem Stab wurden mit Datum seiner Indienststellung folgende Verbände unterstellt:
die bereits dort stationierte I./ Flakregiment 12, die ebenfalls am 1. Oktober 1937 in BerlinLankwitz aufgestellte 11./ Flakregiment 12, die zum 1. Oktober 1937 umbenannte 1./
Flakregiment 32 in Berlin-Heiligensee.
Auf den Stab Flakregiment 12 wird im Folgenden nicht mehr eingegangen. Er war nur in
Friedenszeiten territorial für die genannten Flakabteilungen zuständig. Mit Ausbruch des
Krieges trennten sich deren Wege. Sie waren unterstellungs- und einsatzmäßig nicht mehr
miteinander verbunden. Nur der Stab Flakregiment 12 blieb zunächst dort in Lankwitz. Er
übernahm dort bis Mai 1940 die Führung der Flakgruppe Berlin-Südost im Emmichblock. Für
die erstgenannten Flakabteilungen sollen deren Entwicklung und Einsätze bis Kriegsende
dargestellt werden.
I./ Flakregiment 12 (auch als Flakabteilung I./ 12 bezeichnet)
Die sozusagen aus dem „Mutterhaus" im früheren Hindenburgblock der Lankwitzer Garnison
stammende Abteilung - zunächst 3. (preuß) Fahrabteilung - wurde nach der Übernahme der
Flakartillerie als eigene Waffengattung der Luftwaffe am 1. November 1935 in I./ Flakregiment
12 umbenannt. Schon davor konnte sie bei Übungen von ihrem berittenen Trompeterkorps mit
Musikmeister Willy Thiele begleitet werden. Ab 1. April 1935 wurde aus der Reitermusik
Marschmusik. Obermusik- und schließlich Stabsmusikmeister Thiele war überall gefragt und in
Lankwitz bekannt und beliebt. Nach diesem Exkurs zu einem in den vorliegenden
Traditionsgeschichten bisher nicht bedachten Aspekt soll daher Einblick in die militärische
Entwicklung der I./ 12 und deren Einsätze folgen. Ab 1. November 1935 erhielt die Gliederung
einer (gern) Flakabteilung mit: Stab- und Stabsbatterie 3 Battr. mit je 4x 8,8 cm Flak und 2x
2cm Flak (l. bis 3. Batterie) 1 Battr. mit 9x 3,7 cm Flak (4. Batterie) 1 Battr. mit 9x 150 cm
Flakscheinwerfem und 6 Ringtrichterrichtungshörem (5. Batterie) 1 Ergänzungsbatterie (ab
Januar 1936)
Sie waren wie folgt disloziert:
Stab, Stabsbatterie, 2., 3. und 4. Batterie im Hindenburgblock. Hier war auch der Standort des
Garde-Train Denkmals. Wegen der diesbezüglichen Tradition wurde gelegentlich auch
scherzhaft von der Garde-Flakabteilung gesprochen. 1. und 5. Batterie sowie ab Januar 1936
Ergänzungsbatterie (Baracken) im Emmichblock. Die 1./F 88 in Spanien wurde aus der
2./Flakrgt. 12 gebildet, die federführend war für die 1./ 12 für die Legion Condor
zusammengestellten freiw. Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften. In den Jahren 1936 und
1937 nahm aufgrund der fortgeschrittenen waffentechnischen Forschung und Entwicklung die
Qualität des zur Truppe zugeführten Flak-Großgerätes weiter zu. Diese Tatsache und die
Erfahrung aus dem spanischen Bürgerkrieg ließen neue Normen für die Gliederung und
Ausrüstung festlegen, die auch für die 1./ 12 als (Gem) Flakabteilung (mot) ab 1. Oktober 1938
verbindlich wurden:
1. bis 3. Batterie mit je 4 x 8,8 cm Flak und 2 x 2 cm Flak
4. und 5. Batterie mit je 12 x 2 cm Flak und 4 x Scheinwerfer 60 cm.
Großbritannien und Frankreich erklärten Deutschland aufgrund ihrer Bündnisverpflichtungen
Polen gegenüber am 3. September 1939 den Krieg. Damit war es mit dem Friedensbetrieb
auch für die I./ Flakregiment 12 zu Ende. Mit Mobilmachung wurden durch die 1./ Flakrgt 12
die Res Flakabt. 121, 122 und 123 aufgestellt. Im Kfz-Park der Batterien stieß man auf ein
buntes Bild, denn zur Auffüllung des Solls rückten auch eingezogene zivile handelsübliche
Fahrzuge ein.
Der erste Abteilungsgefechtsstand wurde im Evangelischen Johannesstift bei Spandau
bezogen. Kommandeur war Major der Res. Fritz Dörpfeld, Sohn des 1940 verstorbenen
Wilhelm Dörpfeld, Mitarbeiter Schliemanns. Anfang November 1939 verlegte die Abteilung mit
ihren Batterien im Landmarsch in die Eifel. In den ersten Wochen des Jahres 1940 wurden die
Verbände weiter an die Westgrenze vorgeschoben und mit ihnen auch der Abteilungsstab
nach Schönecken, Luftlinie etwa 20 Km bis zur Luxemburgischen Grenze. Am 10. Mai begann
der zügige Vormarsch.
Die 1./Flakregiment 12 war dem Stab Flakregiment 101 untergestellt und zunächst auf
Zusammenarbeit mit der 6. und B. Pz Division angewiesen. Der erste Abschnitt des
Frankreich-Feldzuges führte nach Durchbruch durch die südbelgischen Befestigungen zum
Meer und Einschließung der Feindkräfte in Flandern und der Schlacht bei Dünnkirchen. Im
zweiten Abschnitt war die I./12 in Zusammenarbeit mit der 3. und 4. Pz Division an der
Durchbruchsschlacht durch die französische Aisme-Front beteiligt und an den
Verfolgungskämpfen bis zur Schweizer Grenze. Noch vor Abschluß des Waffenstillstands
wurden Teile des 1.Flakkorps zur Sicherung deutscher Flugplätze im Raum Paris abgerufen.
Im Oktober 1940 erfolgte die Verlegung im Eisenbahntransport in den Großraum Berlin. Die
1./Flakrgt 12 bekam als „Flakuntergruppe Mitte" mit ihren Batterien den
Auftrag zum Schutz des Regierungsviertels, des Reichsluftfahrtministeriums sowie der
Reichskanzlei. In den ersten Junitagen 1941 wurden Vorbereitungen zum Abmarsch in den
Osten getroffen, Impfungen gegen Cholera, Beladen der Kraftfahrzeuge. Am 4. Juni morgens
marschierten die leichter beweglichen Teile der 1./Flakrgt 12 im Verband des Flakrgt 101
geschloßen auf die Reichsautobahn nach Frankfurt/Oder, später über Warschau hinaus bis zu
dem Endunterbringungsraum westlich Siedlce, auch als Erholungspause für die erschöpften
Kraftfahrer. Das weitere Verschieben der motorisierten Verbände erfolgte ab 17. Juni. Die
1./Flakrgt 12 schützte hierbei den Bereitstellungsraum der 18. Pz Div, mit der sie auf
Zusammenarbeit angewiesen war. Für den Verlauf des Einsatzes der Abteilung während des
Rußlandfeldzuges kann im Rahmen dieser Übersicht und aus Platzgründen nur mehr auf die
in den Wehrpässen
werden.
22.6. - 24.6.1941
24.6. - 08.7.1941
08.7 - 28.7.1941
28.7. - 20.81941
21.8.- 4.10.1941
4.10. - 5.12.1941
6.12. - 31.3.1942
1.4. - 27.51942
28.5. - 21.61942
vermerkten „mitgemachte Schlachten und Gefechte zurückgegriffen
Durchbruch durch die Grenzstellungen
Schlacht von Bialystock-Slonim
Durchbruch durch die Stalinlinie und Eroberung von Smolensk
Abwehrkämpfe im Jelnja-Bogen
Kämpfe an der Desna
Schlacht um Tula und Vorstoß auf Rjasan und Kaschira.
Abwehrschlacht im Raum Jefremow, Tula und nordwärts bei Orel
Abwehrschlacht bei Charkow
Abwehrkampf am Donez und Schacht bei Woltschansk
Für den 17.8. bis 11.9.1942 hält das Oberkommando des Heeres nur lapidar fest.
„Angriffsschlacht um Stalingrad" - Nach Schließung des Kessels durch sowjetrussische
Verbände am 22. November 1942 war die Führung einzelner Flakabteilungen illusorisch
geworden. Die 6. Armee meldete zuletzt am 31. Januar 1943 „Russe steht vor der Tür. Wir
bereiten Zerstörung vor." Das bittere Schicksal der 6. Armee teilten auch die Männer der
1./Flakregiment 12. Sie gingen in russische Gefangenschaft. Den Gefallenen und in
Gefangenschaft gestorbenen Angehörigen der Abteilung gilt das jährliche Gedenken am
„Stalingrad-Tag" (l. Sonntag im Februar) am Gedenkstein des Flakregiment 12 im ehem.
Hindenburgblock und am Ehrenmal der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck.
Nach dem Untergang der in Stalingrad eingesetzten Flakabteilungen ordnete der General der
Flakwaffe im OKL General Walther v. Axthelm, die Wiederaufstellung der verbliebenen
Abteilungen, darunter auch die der 1./Flakregiment 12, an. Der Wiederaufstellungsort war
Schweinfurt, wo die Abteilung im Sommer 1943 zunächst zur Luftverteidigung kriegswichtiger
Industrieanlagen eingesetzt worden war. Als vollmotorisierte gemischte Flakabteilung hatte sie
folgende Zusammensetzung: Drei 8,8 cm Batterien, eine 3,7 cm Flakbatterie auf 8 to Zgkw als
Selbstfahrlafette und eine 2 cm Flakbattr., die bei der Auffrischung im Juli 1944 mit 2 cm
Vierling und Einling bestückt wurde.
Nachdem Mussolini mit den Alliierten am 3. September 1943 den Waffenstillstand erreicht
hatte, mußten ab 7. September deutsche Verstärkungen über die Alpen zugeführt werden,
darunter auch die 1./Flakrgt 12. Nach ersten Einsätzen in Oberitalien (z.T.. zur
Partisanenbekämpfung) wurde die Abteilung in weiter südlich gelegene Abwehrstellungen
verlegt, wo sie im Dezember 1943 ihren Gefechtsstand in der Hauptkampflinie im Liro-Tal
unterhalb des Bergdorfes Casino bezog. Nach der Landung des VI.US- Korps am 22. Januar
1944 am Strand von Anzio wurden kurzfristig bewegliche Kräfte wie die L/ 12 an die
Nettunofront geworfen. Im Einzelnen sagen die Eintragungen in den Wehrpässen: 14.1. 23.5.1944 Abwehrschlachten am Carigliano, Rapido sowie am Landekopf Nettuno
24.5. - 2.6. 1944 Abwehrkämpfe um Raum Cori-Giulianello um Palestrina und Cesareo 3.6. 8.8.1944 Luftschutz im rückwärtigen Raum und Schutz der Amo-Übergänge 29.11.44 10.3.1945 Schutz der Renobrücke bei Bologna.
Am 8. Mai 1945 erfolgte die Kapitulation der deutschen Streitkräfte auf italienischen Gebiet.
Ein in den Abendstunden des 4. Mai erhaltener Befehl verlangte jedoch noch einmal einen
Erdeinsatz. Es war dies die letzte Gefechtshandlung der L/ 12, bei der der Gefechtsstand
Stand im Dorf Söll an der Straße Wörgl-Ost nach St. Johann eingerichtet wurde. Am B. Mai
um 12.00 Uhr wurde die Waffenruhe bekannt gegeben, die die Aktenvernichtung und die
Abgabe aller Waffen nach sich zog. Die mitgeführte Truppenfahne wurde verbrannt. Die
Soldaten gingen in amerikanische Gefangenschaft.
II./ Flakregiment 12
Zum Oktober 1936 erfolgte die Aufstellung der II./ 12 vorübergehend auf dem
TrÜbPlatz Döberitz „Altes Lager." Ab 1. März 1937 Bezug des Kasernen Neubaues
Berlin-Schulzendorf- Heiligensee.
Die Abteilung bestand aus 6. bis 10. Batterie und einer Ergänzungsbatterie. Zum 1.
Oktober 1937 wurde die Abteilung umbenannt in I./ Flakregiment 32
Ab 1. Oktober 1937 erfolgte Aufstellung und Unterbringung einer neuen Abteilung im
Lankwitzer Emmichblock. Erster Kommandeur Major Ernst Rüdel. Nach Zuführung von
Personal aus der Flakstamm-Batterie Berlin, Rgt General Göring und aus Brandenburg
wurden die 7. und B. Batterie mit 2 cm Flak aufgestellt. Die 11./ Flakregiment 12 nahm am
Sudeteneinmarsch ab Anfang 1938 teil und marschierte in die Zone IV (Freiwaldau,
Jägerndorf) ein. Auftrag war Schutz von E-Häfen, Feldflugplätzen. Die 11./ 12 wurde zum 15
November 1938 aufgelöst. Die 7./ 12 bildete den Stamm für die 4. und 5./ 12 in Lankwitz. Die
(8./ 12 wurde nach Heiligensee zur Aufstellung der 4. und 5./ 32 verlegt. Die Teilnehmer
erhielten später die „Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938" (sog.-Sudeten
Erinnerungsmedaille). Sie darf in der Bundeswehr nicht getragen werden.
II./ Flakregiment 12 ( mot gl )
Mit Beginn der Mobilmachung am 26. August 1939 stellte die L/ Flakrgt 12 u.a. die ResFlakabt.
123 auf. Nachdem die L/ 12 Anfang November 1939 an die Westgrenze verlegt worden war,
übernahm die Res Flakabt 123 deren Einsatzraum. Am z. September 1940 erfolgte ihre
Motorisierung und Umwandlung in II./ Flakrgt 12 (mot gl) mit folgender Zusammensetzung
unter dem Kommandeur Major der Reserve Ulrich Nicolai: 6. - B. Batterie mit 10,5 cm Flak, 9.
und 10. Batterie mit 2 cm Flak und der Flakkolonne 103/ 42. Im Juni 1941 wurde die II./
Flakrgt. 12 per Eisenbahn in 8 Tagen nach Saloniki transportiert. Der beabsichtigten
Verlegung auf den nordafrikanischen Kriegsschauplatz ging eine Umrüstung auf„ mot Trop"
voraus. Nach der im Mai/Juni 1941 erfolgten Besetzung von Kreta durch deutsche Streitkräfte
wurde die II./ 12 im September dorthin verschifft mit dem Auftrag Schutz von Hafen und
Flugplatz Iraklion. Der Kommandeur war gleichzeitig Kommandeur der „Flakgruppe Iraklion'.
Die 11./ 12 war dort dem Stab Flakrgt 58 unterstellt. Nur die 7./12 wurde nach Tobruck
verschifft, wo sie die beiden Feldflugplätze bis zum Fall von El Alamein bei Ende Oktober 1942
schützte. Am B. Mai 1943 gerieten die Batterie-Angehörigen bei Karthago in britische
Gefangenschaft. Die II./ 12 blieb noch bis zur Kapitulation auf Kreta. Nur ddie leichten
Flakwaffen konnten auf das Festland evakuiert werden. Die Soldaten gingen größtenteils in
britische Gefangenschaft nach Ägypten (Sammellager 306).
III. (Sw.) / Flakregiment 12.
Der Stab der Abteilung wurde am 15. November 1938 unter Rückgriff auf durch Auflösung der
II./ Flakrgt 12 frei gewordenes Personal aufgestellt. Kommandeur Hans-Wilhelm Fichter.
Hierzu wurde die 5./Flakrgt 12 zugeführt. Taktische Überlegungen und Ausbildungsfragen
hatten ab 1938 dazu geführt, die Scheinwerfer Battr. aus den Kanonenabteilungen
herauszulösen. Die 5. Batterie der L/ 12 hatte mit der der L/ 22 (Döberitz) an der Gestaltung
des Lichtdomes beim „Großen Festspiel" der Olympischen Spiele über dem Olympiastadion
mitgewirkt. Am 10. Februar 1940 wurde die Aufstellung des Stabes Flakrgt 118 (Sw) mit dem
Gefechtsstand auf dem Fliegerhorst Jever zur Bildung eines Nachtjagd-Gebietes im Rahmen
des XII. Fliegerkorps befohlen. Hierzu wurden u. a. zugeführt und unterstellt: Nachrichtenzug
des Flakrgt 12 und III.(Sw)./Flakrgt 12 aus Lankwitz. Januar 1942 erschien die III/ 12 als III.
Abteilung im FlakscheinwerferRgt in Norddeutschland, im Januar 1943 wird sie umbenannt in
FlakscheinwerferAbt 558.
Die Flakscheinwerferabteilung 128 wurde 1939 als Reserveeinheit in der Lankwitzer
Tannenbergschule aufgestellt. Der Gefechtsstand ohne Bewaffnung befand sich im
Emmichblock,Marienfelder Straße / Lankwitzer Ring (heute Malteserstraße /
Preysingstraße).Kommandeur war erst Major Hasenfuß, dann Major Richter. Adjutant war von
1940 bis 1944 Oberleutnant Bodo Ehestädt. Die Flakscheinwerferabteilung 128 bezog
Stellungen in drei Sektoren in und um Berlin: 1. Batterie 128 im Raum Großziethen, Rotberg,
Schönefeld und Lichtenrade (dort Batteriebefehlsstelle in der alten Dorfschule) z. Batterie 128
im Raum Papestraße, Wannsee, Dreilinden, Ruhlsdorf, Dahlem Dorf und Düppel (letztere
beide Mammutbatterien 8,5 cm) und Teltow (dort Batteriebefehlsstelle in der neuen
Volksschule, Batteriechef Obst Bodo Ehestädt) 3. Batterie 128 Genshagen, Großbeeren,
Michendorf, Nuthewiesen und Struveshof (dort Batteniebefehlsstelle)
Kasernen des L/ Flakregiments 12 in 12247 Berlin-Lankwitz
Hindenburgblock
Gallwitzallee 87 / Eiswaldtstr. 2 - 18, bis zur Straßenumbenennung 1937 / 1932 Grüner Weg /
Hindenburgstraße 44 - 54 (daher Hmdenburgblock!).
Das war die Kaserne der
- z. Garde-Train-Abteilung ab 1914
- Fahrabteilung 3 ab 1920
- 3. (Preuß.) Fahrabteilung ab 1921
- Flakabteilung 3 ab 1932
Emmichblock
Malteserstr. 74 - 100 / Emmichstr. 1 - 21 (daher Emmichblock!). bis zur Straßenumbenennung
1960 Marienfelder Str. 74 - 90 / Emmichstraße
Das war die Kaserne
- des Kraftfahrer-Bataillon ab 1914
- der 3. (Preuß.) Kraftfahrabteilung ab 1921
- der Flakabteilung 3 ab 1932
Günter Soltau, Oberst i.G.a.D.
Der Verfasser war von April 1936 bis zu seiner Verwundung im Juni 1942 Angehöriger der
Flakabt. 1./ 12 (mit Ausnahme seiner Tätigkeit auf der Luftkriegsschule).
Web : Detlef Fehlauer RK Berlin-Südwest „Flakregiment 12“
Denkmale
der Reservistenkameradschaft Berlin-Südwest „,Flakregiment 12"
Landesverband Berlin im Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V.
Ehrenmal der deutschen Flakartillerie in Berlin-Steglitz
Gedenkstein des Flakregiments 12 in Berlin-Lankwitz
Denkmal der Garde-Train-Abteilung in Berlin-Lankwitz
Die Reservistenkameradschaft hat die drei Denkmale am 5. April 1995 von der
Kameradschaft des ehemaligen Flakregiments 12 zur würdevollen Betreuung und für ein
ehrendes Gedenken an die Gefallenen übernommen. Zugleich nahm sie die Bezeichnung
„Flakregiment 12" in ihren Namen und den Bogenschützen in ihr Wappen auf.
Das Ehrenmal ist zum Andenken an die Gefallenen der deutschen Flakartillerie im z.
Weltkrieg errichtet und ist gleichzeitig das Denkmal für die Gefallenen der deutschen
Flakwaffe des 1. Weltkrieges. Die Inschrift lautet:
DEN
GEFALLENEN
DER
FLAKARTILLERIE
1914 - 1918
1939 - 1945
Das Ehrenmal wurde von der Kameradschaft des ehemaligen Falkregiments 12 BerlinLankwitz errichtet und am 29.9.1957 eingeweiht.
Auf einem sich nach unten verjüngten Steinsockel kniet die Figur eines unbekleideten
Bogenschützens. Die Figur krönte das am 5.5.1934 errichtete Denkmal für die Gefallenen der
Flakwaffe des 1. Weltkrieges in der Lankwitzer Kaserne der 3. (Preuß.) Kraftfahrabteilung
(Emmichblock des Flakregiments 12) in der Marienfelder Straße, heute Malteserstraße 74 100. Nach Zerstörung des Denkmals im z. Weltkrieg wurde die Figur des Bogenschützens
von Hermann Kuhnert geborgen. Sie wurde instandgesetzt und für das Ehrenmal
wiederverwendet.
Ausführung
Bogenschütze:
1934, Bildhauer Professor Felix Kupsch (1885 - nach 1956), Berlin-Dahlem. Gießerei Heinz
Barth, Berlin; dort repariert 1957. Bronze, Grundplatte 80,5 x 49 cm, 10 cm hoch. Figur 120
cm hoch. Sockel: 1957, Entwurf Professor Felix Kupsch. Bildhauerische Gestaltung Herbert
Kassan. Sockel aus Muschelkalk Kirchheimer Kernstein, fein scharriert, ohne Randschlag.
Steinbruch- und Steinmetzbetrieb Zeidler & Wimmel, Berlin-Charlottenburg. Sockelplatte 54 x
24 cm, 25 cm hoch. Sockeloberteil Standfuge 60 x 30 cm, Draufsicht 85 x 54 cm, 170 cm
hoch. Schrift in Bronze.
Der Gedenkstein ist für die Ehrung der im z. Weltkrieg Gefallenen des Flakregiments 12
errichtet Das Denkmal zeigt ein aus dem unbearbeiteten Stein herauswachsendes Kreuz, auf
dem die Inschrift steht:
DEN
GEFALLENEN DES
FLAKREGIMENTS 12
1939 - 1945
Der Gedenkstein wurde von der Kameradschaft des ehemaligen Flakregiments 12 BerlinLankwitz errichtet und am 29.9.1957 eingeweiht.
Am Volkstrauertag und am letzten Sonntag des Januars oder am ersten Sonntag des
Februars wird ein Kranz für die Gefallenen des Regiments niedergelegt, in Erinnerung an den
Opfertod der aktiven I. Abteilung, die am 31.1.1943 in Stalingrad unterging (Stalingradtag).
Die Abteilung war hier im Hindenburgblock der Lankwitzer Flakkaserne beheimatet.
Ausführung
Blauer Granit aus dem Steinbruch der Schwarzwälder Firma Voss bei Karlsruhe. Entwurf
Heinz Luckenbach. Bildhauer und Spender des Steines Karl-Heinz Voss. Stein 2,10 m hoch,
an der Basis 1,50 m breit und 0,60 m dick, Inschrift ist eingeprägt. Der Gedenkstein steht in
einer Grünanlage, der Vorplatz ist gepflastert. Im Pflaster ist aus Mosaiksteinen die Abbildung
des Eisernen Kreuzes eingesetzt. An der Rückseite ist ein 30 x 20 cm großes Schild befestigt
mit der Aufschrift: Errichtet am 29. September 1957 von überlebenden Kameraden.
Herunterladen