Trinkwasser für vier Gemeinden der Provinzen Imbabura und

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Trinkwasser für vier Gemeinden der Provinzen Imbabura und Pinchincha (Ref. EC
2/05/07)
Organisation: SWISSAID
Land: Ecuador
Beginn:
Ende:
Stadt / Land: Dorf
Bemerkungen:
Anzahl Begünstigte: 4700 Personen
Kurzbeschrieb:
Vier Gemeinden der Provinzen Imbabura und Pichincha haben Zugang zu
sauberem Trinkwasser, die Wasserkomitees sind befähigt das Management
des Wassersystems zu gewährleisten und die Quellen sind geschützt.
Die Wasserquellen werden durch gezielte Aufforstung geschützt und
Wasserleitungen werden über mehrere Kilometer verlegt. Danach gibt es ein
Verteilernetz mit Wasserzählern für jeden Haushalt. Gleichzeitig wird das
Wasserkomitee in einfacher Buchhaltung und Unterhaltungsarbeiten weiter
gebildet.
4'700 Menschen haben direkten Zugang zu sauberem Wasser bei ihren
Häusern und zahlen regelmässig eine Wasserabgabe, um den Unterhalt des
Wassersystems zu garantieren.
Angaben zum Projektgebiet:
Vor ca. 10 Jahren wurde das Wasser in Ecuador
privatisiert. Die Vergabung von Wasserrechten
geschieht z. T. willkürlich (Interessenkonflikte
und Korruption). Grossbetriebe (Haciendas und
Blumenproduzenten) gehen verschwenderisch
mit Wasser um und unternehmen nichts, um die
Quellen zu sichern.
Beschreibung der Zielgruppe
Anzahl Begünstigte
Wasserversorgung: 4700 Personen
Quellschutzmassnahmen: 4700 Personen
Gleichzeitig mit der Versorgung von Trinkwasser werden Waschtröge für jede Familie gebaut.
Beitrag zur Erreichung
der Milenniumsziele
keine Angaben
Armutsbezug
Ca. 80 % der Begünstigten lebt unter der Armutsgrenze.
Parallel zur Installation des Trinkwassers werden die Dorfbewohner für den organischen Anbau von Gemüse und
Kräutern (auch Heilpflanzen) sensibilisiert, damit eine gesündere Ernährung garantiert werden kann.
Öffentliche Einrichtungen
keine Angaben
Qualitative Beschreibung des Projektes
Projektplanung
Die Dorfbewohner kommen mit ihren Bedürfnissen auf SWISSAID zu und werden dazu ermutigt eigenhändig die
Planung des Wassersystems zu machen. Dies geschieht während eines intensiven Dialogs mit SWISSAID und
erst am Schluss verifiziert der SWISSAID-Berater vor Ort die Berechnungen des Plans. Die Arbeiten der Grabung
und Verlegung der Rohre geschieht in Gemeinschaftsarbeiten der Dorfbewohner (mingas). SWISSAID finanziert
lediglich einen Teil der Rohre und ev. anderer Materialien.
Technische Angaben
zum Projekt
Von der Wasserquelle oben in der Hochebene werden Rohre bis ins Dorf verlegt, wo das Wasser in einem
Reservoir gesammelt wird. Von dort aus gibt es ein Verteilernetz mit Hausinstallationen (Wassermesser und
Waschtröge). Die Qualität des Wassers wird regelmässig kontrolliert.
Bevor SWISSAID überhaupt Wasserrohre finanziert, müssen die Dorfbewohner damit anfangen aufzuforsten,
damit die Quelle gesichert ist. Längerfristig werden sie auch weitere Gebiete der Hochebene und ihre eigenen
Felder aufforsten.
Einbezug der Frauen
SWISSAID arbeitet mit der ganzen Familie zusammen, d. h. auch mit den Frauen und den Jungen. Von der
Trinkwasserversorgung profitieren besonders die Frauen, da sie nun nicht mehr kilometerweit das Wasser holen
müssen. Beim Erstellen des Wassersystems sind Frauen und Männer beteiligt. Leider sind die Frauen in den
Wasserkomittees noch untervertreten, SWISSAID möchte dies jedoch mit gezielten Gender-Massnahmen ändern.
Wassernutzung/Hygiene
Gleichzeitig mit der technischen Unterstützung wird die Dorfbevölkerung sensibilisiert, wie sie mit dem Gut Wasser
umgehen soll und wie sie die Quelle schützen sollen.
Nachhaltigkeit
Die Dorfbewohner werden befähigt mit der lokalen Behörde zu verhandeln (für Wasserrechte und z. T.
Mitfinanzierung). Parallel zum Wasserprojekt werden die Dorfbewohner für organische Landwirtschaft mit
Diversifizierung der Produkte sensibilisiert. Damit wird eine gesündere Ernährung garantiert. Überschüssige
Produkte sollen dann verkauft werden, was zu Einkommensgenerierung führt.
Betrieb / Unterhalt
Betriebsorganisation
Wasserkomitee
Ausbildung/Trainings
Zur Ausbildung der Mitglieder der Wasserkomitees gehören Erfahrungsaustausche mit Dörfern, die schon ein
funktionierendes Wassersystem von SWISSAID haben. In vereinfachter Buchhaltung werden die Mitglieder gezielt
weiter gebildet. Die technische Handhabung lernen die Mitglieder schon während den Arbeiten für das
Wassersystem.
Finanzierung des
Betriebs
Wasserabgabe der einzelnen Dorfbewohner.
Wassertarife sind kostendeckend. Gewisse Dörfer, in welchen schon vor Jahren ein Trinkwasserprojekt von
SWISSAID durchgeführt wurde, haben mitlerweile so viel Mittel generiert, dass sie diese für die Kreditvergabe von
Kleinkrediten verwenden können.
Chancen/Risiken
Das grösste Potential ist sicher die Planung und Durchführung durch die Dorfbewohner. Das grösste Risiko besteht
in der Privatisierung des Wassers und der damit verbundenen Vergabung der Wasserkonzession.
Die Dorfbewohner müssen erst die Wasserkonzession besorgen, bevor SWISSAID Materialien finanziert. Die
Dorfbewohner werden dabei von SWISSAID unterstützt.
Projektaufwand
Gesamtkosten
CHF 285'903
Detailbudget des
Projekts
Projektkosten: CHF 250'792
Aufwand für Begleitung: CHF 35'111
Module des Projekts
keine Angaben
Kosten pro Begünstigte
keine Angaben
Lokaler Beitrag
111'237 CHF + 'Mingas' = Arbeitsleistung (s.Projektplanung)
Geldbedarf
CHF 285'903 - 111'237 = 174'666
Projektpartner und Controlling
Partner
SWISSAID Ecuador
SWISSAID hat ein Büro mit 5 lokalen Angestellten in Quito, je einem/ einer BeraterIn pro Provinz in denen
SWISSAID tätig ist und einem Berater speziell für Wasserprojekte, der seit über 15 Jahren Dorfbewohner in der
Durchführung von Wasserprojekten unterstützt.
Controlling
Die Berater besuchen die drei Projekte mindestens 3 Mal pro Monat und erstatten einmal pro Monat an das Büro
Bericht. Die Regionalverantwortlichen aus dem Büro besuchen die Provinzen 2-3 Mal pro Monat. Die
Programmverantwortliche aus der Schweiz macht mindestens einen Projektbesuch pro Jahr. SWISSAID kauft das
Material direkt ein, weil sie als Hilfswerk die MWST zurückfordern und einen Mengenrabatt einfordern kann und
somit der Einkauf günstiger kommt, als wenn die Partner dies selbst tun. SWISSAID Ecuador schickt die
Buchhaltungsdaten alle zwei Monate in die Schweiz.
Zweitmeinung zum Projekt einer AGUASAN-Fachperson
Zweckmässigkeit des
Projektes
Mit den vorliegenden drei Projekten wird der Zugang zu Trinkwasser für insgesamt zehn Dörfer in drei Provinzen
ermöglicht. Die Bevölkerung beteiligt sich aktiv an der Planung, der Ausführung sowie am Betrieb und Unterhalt der
Anlagen. Entsprechende Massnahmen für den Schutz des Quellgebietes sind eine Bedingung bevor die drei
Projekte aufgenommen werden können. Ausbildung des Wasserkomitees im Managementbereich und im Unterhalt
ist vorgesehen. Ebenso ist die Förderung vom Gemüseanbau, Kräutern und Heilpflanzen vorgesehen
(einkommensfördernde Massnahmen). Ausbildung im Hygienebereich ist vorgesehen, ebenso der Bau von
Waschtrögen.
Angemessenheit der
Projektziele
Das Projekt ist angepasst und basiert auf einer Zusammenarbeit mit langjährigen Partnern. Die Bevölkerung ist
sensibilisiert sowohl im ökologischen Bereich als auch im Bereich der landwirtschaftlichen Diversifizierung.
Umsetzung
Die Projekte decken die Bereiche Wasser und Siedlungshygiene ab und basieren auf einem ökologischen
Vorgehen. Parallel dazu erfolgen Massnahmen im landwirtschaftlichen Bereich (Diversifizierung und Verbesserung
der Ernährung) und in der Ausbildung zur Sicherstellung von Betrieb und Unterhalt. Es bleibt zu hoffen, dass die
Nutzniesser die mit den lokalen Behörden verhandelten Rechte auch nutzen können.
Erwartete Ergebnisse
Drei Dörfer werden mit Trinkwasser von guter Qualität versorgt und werden auch im Hygienebereich sensibilisiert.
Die Aktivitäten im landwirtschaftlichen Bereich werden die Ernährungssituation sowie die Möglichkeiten von
zusätzlichem Einkommen verbessern.
Chancen und Risiken
Die Nutzniesser lernen in den Projekten die Planung, Durchführung und die Sicherstellung von Betrieb und
Unterhalt von dorfeigenen Anlagen. Sie übernehmen die Verantwortung. Die Projekte könnte der Auslöser sein für
zusätzliche Aktivitäten in anderen Bereichen.
Schwachpunkt ist die Erlangung der Wasserkonzession und die Sicherstellung von deren Erhaltung. Der
Einbindung der drei Projekte im lokalen politischen Bereich muss eine grosse Priorität eingeräumt werden.
Entsprechende Massnahmen durch SWISSAID eventuell zusammen mit anderen Organisationen sind zu fördern.
Verhältnis input / output
keine Angaben
Bemerkungen
keine Angaben
Empfehlungen
Die Nutzniesser erhalten nicht nur Zugang zu Trinkwasser, sondern erfahren die Wichtigkeit von Planung,
Durchführung und Sicherstellung von Betrieb und Unterhalt einer dorfeigenen Installation die zur Verbesserung der
Lebensqualität beitragen wird.
Das Projekt wird zur Durchführung empfohlen.
Zweitmeinung von
Armon Hartmann, ex Senior Advisor DEZA
[email protected]
Kontakt
Ansprechperson für
interessierte Gemeinden:
Organisation:
Name:
Funktion:
e-mail:
Telefon:
SWISSAID
Sabina Schmid
Desk Officer Ecuador
[email protected]
0041-(0)21-620 69 72
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