Schön, scheu – und selten zu sehen

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Nr.: 18/2011 vom 04.05.11
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Vier Kleine Kudus geboren:
Schön, scheu – und selten zu sehen
Bei den Kleinen Kudus erblickten dieses Frühjahr gleich vier Jungtiere das Licht der
Wilhelma. Da diese hübschen Antilopen aus Ostafrika jedoch von Natur aus sehr scheu
sind, bekommen die Besucher sie leider eher selten und nur mit Glück zu sehen.
Die Kleinen Kudus sind etwas für echte Wilhelma-Kenner. Denn sie führen ein recht heimliches,
zurückgezogenes Leben in einem Gehege hinter der Giraffenanlage. Diese können sie dank
kleiner Durchlässe im Zaun zwar mit nutzen, sich aber nach Belieben wieder in ihr eigenes Reich
zurückziehen – was für die äußerst scheuen Tiere sehr wichtig ist. Nur der aufmerksame
Besucher bekommt die Kleinen Kudus daher mit etwas Geduld zu Gesicht. Am besten stehen die
Chancen dafür am Morgen und in den frühen Abendstunden. Auch in ihrer Heimat Ostafrika
halten die eher nacht- und dämmerungsaktiven Bewohner von Dornbuschsavannen und
Akazienwäldern tagsüber meist Siesta im Schutz des Dickichts, um sich erst abends wieder auf
die Pirsch nach Laub, Gras, Kräutern und Früchten zu machen.
Auch wenn sie in der Wilhelma also oft unbemerkt bleiben: Kleine Kudus gibt es hier schon seit
1983 und bereits über 60 Jungtiere wurden in Stuttgart geboren. Genau gesagt, handelt es sich
bei den jüngsten Sprösslingen um Nummer 61 bis 64. Man kann also durchaus von einer sehr
erfolgreichen kleinen Zuchtgruppe sprechen. Die Jungen bleiben in der Natur wie in der Wilhelma
als Nestablieger anfangs in ein Versteck geduckt und warten, bis die Mutter zum Säugen vorbei
kommt. Erst wenn sie sicher genug auf den Beinen sind, stoßen sie zur Herde. Zu dieser
gehören in der Wilhelma die vier frisch gebackenen Mütter Nala, Chiara, Maya und Inka – alle
selbst in Stuttgart geboren – und ihr Nachwuchs sowie der Bock Samurai. Ein weiteres
Männchen und das Weibchen Lea leben derzeit in der Wilhelma-Außenstation, dem Tennhof.
Kleine Kudus sind im Gegensatz zu ihren Verwandten, den Großen Kudus, in einem eher
begrenzten Verbreitungsgebiet zu finden: in Tansania, Kenia, Somalia, Äthiopien und dem
Jemen. Nur die deutlich größeren, bis 100 Kilo schweren Männchen tragen lange, geschraubte
Hörner, die Weibchen sind hornlos und wiegen maximal 80 Kilo. Meist bleiben die Mütter und ihr
Nachwuchs unter sich, junge Männer bilden eigene Junggesellengruppen und erwachsene
Böcke stoßen als Einzelgänger normalerweise nur in der Paarungszeit zu einer Herde. Auf der
Flucht machen die Tiere nicht selten bis zu zwei Meter hohe und acht Meter weite Sätze, wobei
sie die weiße Unterseite ihres Schwanzes präsentieren, um den anderen Herdenmitgliedern die
Gefahr zu signalisieren. Zu ihren Hauptfeinden gehören Raubkatzen, Hyänen, Paviane und
natürlich der Mensch. Die Art gilt heute als von „Schutzmaßnahmen abhängig“.
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Bilder 1- 4: Kleine Kudus: Alle neun Tiere – fünf Erwachsene und vier Jungtiere – der aktuellen WilhelmaHerde auf ein Bild zu bekommen, ist unmöglich. Zumal die eleganten Antilopen aus Ost-Afrika stets auf der
Hut sind – und beim geringsten Verdacht, dass eine Gefahr droht, sogleich die Flucht ergreifen, wie z.B.
das Kudu-Weibchen auf Bild 3 anschaulich zeigt. (Fotos: Wilhelma)
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