Die Schweiz auf dem Weg zur Moderne 1750-1848

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Gymnasium Musegg Luzern
Kurt Messmer, Geschichtslehrer G2a
„Öffentlichkeit ist die Seele des Freistaats.“ (Kasimir Pfyffer)
Die Schweiz auf dem Weg zur Moderne 1750-1848
Geschichtsprüfung G2a vom 11.06.2001
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Lösen der hoffentlich
anregenden Aufgaben und danke Ihnen zum Voraus für
Ihre Arbeit. Übrigens: Vor politischen Ungeheuern ist man
in dieser Epoche nie sicher, wie die nebenstehende Darstellung zeigt (Zombie, Jahrgang 1831).
Richtzeit: 5‘
4 Punkte
Warm up – wer hatte vor 1798 welche Motive?
Notieren Sie vier Gruppen in der Zeit des Ancien Régime, welche die Helvetische Revolution vorantrieben und setzen Sie je ein ausgewähltes Motiv der betreffenden Gruppe
dazu.
Richtzeit: 20‘
3 + 5 + 5 Punkte
Helvetik – Episode oder Initialzündung?
Bearbeiten Sie den folgenden Quellentext.
21 Erarbeiten Sie vorerst allgemeine Erkenntnisse: Was ist die Kernaussage dieses Textes,
was lässt sich über den Autor und die Art des Textes sagen? Halten Sie sich kurz.
22 Nehmen Sie nun teils erklärend, teils kritisch zu einzelnen Ideen und Formulierungen
Stellung. Sie können wie immer einzelne Passagen direkt im Text anzeichnen und auf
die Zeilen verweisen.
23 Nehmen Sie eine Bewertung vor: War die Helvetik eine Episode (ein „nebensächliches,
vorübergehendes Ereignis“) oder eine Initialzündung (Initium = Anfang, den Anstoss gebend)? Was spricht für, was gegen diese beiden Positionen?
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„Welche grosse, ausserordentliche, erstaunenswürdige Begegenheiten zeichnen das
Ende dieses Jahrhunderts aus! Gleich einem gewaltigen Sturm, der Meere thürmet und
Wälder aus den Wurzeln reisst, eilet der Geist der Zeiten von (dem Fluss) der Seine berühmten Gestaden, durch Europens blühende Gefilde über wilde Ströme und ewig beeiste Gebürge bis an des unermesslichen Oceans entfernteste Inseln. Lange sahen wir
nur von ferne den täglich neuen Wunder-Scenen zu. Endlich schlug sie auch für uns,
die im Rathschlusse der ewigen Weisheit festgesetzte Stunde. Welche fürchterliche,
gewitterschwangere Wolken stunden tosend über unserem Scheitel! Aber siehe, die
Sonne der brüderlichen Liebe zertheilte sie alle, und Freiheit und Gleichheit vereinigen
heute alle Glieder des Staates unter die schützenden Flügel der beglückenden Eintracht. Welcher Freund des Vaterlandes freuet sich nicht mit entzückendsten Empfindungen dieses schönen, herrlichen Tages! Begnüget euch nicht bloss zum Baume der
Freiheit mit frohlockendem Jubel zu schauen. Nein, euer Geist dringe über dieses sinnliche Bild hinauf zum Throne der Gottheit, den Geber aller guten und aller vollkommenen Gaben.“
1
Richtzeit: 15‘
1
6 + 3 + 3 Punkte
Ein politisches Ungeheuer
Ein Zeichner sah die politische Situation 1831 so, wie er sie in der Karikatur auf der folgenden Seite zum Ausdruck brachte.
31 Interpretieren Sie die Karikatur auf Grund einer sorgfältigen Bestandesaufnahme.
32 Welchem politischen Lager gehörte der Zeichner an? Begründen Sie knapp und allgemein.
33 Bringen Sie die Darstellung in direkten Zusammenhang mit den Ereignissen im Winterhalbjahr 1830/31, ohne auf Details einzugehen.
2
Richtzeit: 15‘
2
10 Punkte
Heavy – but with fun: historisches Einordnen
Situieren Sie die folgenden Aussagen im historischen Kontext. Geben Sie an:
a) die genaue oder ungefähre Zeit der Aussage,
b) wer diese Aussage damals grundsätzlich hätte machen können,
c) ein Stichwort, das zu dieser Thematik passt.
Beispiel (Achtung!):
Zeit
25
1798
Aussage von
Luzerner Regierung
Stichwort (wenn möglich)
Einmarsch der Franzosen
„Meine Nation hat die Pflicht, die Menschenrechte in ganz Europa zu verbreiten!“
„Der Sonderbund darf nicht zu einem Staat im Staat werden.“
„Wir herrschen als Stellvertreter Gottes auf Erden.“
„Verbrannt muss sie sein, die Fabrik!“
„Wir Grossmächte müssen solidarisch verhindern, dass sich 1789 wiederholt.“
„Mit unseren Versammlungen schafften wir den Durchbruch – ohne Gewalt und Tote.“
„Soldaten! Ihr müsst nicht nur siegreich, sondern auch vorwurfsfrei aus diesem Kampf
hervor gehen.“
47 „Habe Mut, dich deines Verstandes zu bedienen und strebe nach Glück.“
48 „Burschen heraus! Für eine geeinte Schweiz!“
49 „Wenn die Aargauer Klöster schliessen, wissen wir Luzerner schon, was zu tun ist.“
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Richtzeit: 10‘
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8 Punkte
Bremser, Revolutionäre – was ist aus ihnen geworden?
Die Konservativen waren die Bewahrer, die Liberalen dagegen die Revolutionäre des
19. Jahrhunderts. Treffen diese Bezeichnungen auf die (Nachfolge-) Parteien CVP
(Christlich-demokratische Volkspartei) und FdP (Freisinnig-demokratische Partei) noch
heute zu? Oder haben andere Parteien diese Grundpositionen übernommen? In welchen zentralen politischen Fragen zeigt sich das?
Wollen Sie Stellung nehmen zur Prüfung?
a)
zu Ihrer eigenen Leistung:
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b)
zum Test insgesamt oder zu einzelnen Aufgaben:
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„War im 19. Jahrhundert noch besser..., solche Prüfungen, das haut ja selbst
einen Zombie um – tschüss!“
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