2.5 Tiere sehen anders

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Das Eulenauge hat eine große Pupille. Die Stäbchen auf der Netzhaut können besser auf Licht
reagieren als die der Menschen, weil sie mehr
Pigmentstoffe enthalten, die das Licht absorbieren. Einen gelben Fleck gibt es bei Eulen nicht.
Eulen haben auf ihrer Netzhaut fast keine Zapfen.
Da die Stäbchen schlanker als die Zapfen sind,
wird so eine hohe Dichte der Stäbchen erreicht.
Allerdings werden die Signale mehrerer Stäbchen
zusammengefasst und dann erst an das Gehirn
weitergeleitet. Dadurch wird eine höhere Signalstärke bei wenig Licht erreicht.
Netzhaut
Einzelauge
Lederhaut
Glaskörper
Sinneszelle
Mensch
Sehnerv
Linsenbänder
Linse
Glaskörper
Linse
Glaskörper
Sinneszelle
1 Eule mit Linsenauge
2 Insekt mit Komplexauge
Verschiedene Tierarten mit Linsenaugen können
unterschiedliche Seheindrücke erhalten, da sich
Linsenaugen trotz des gleichen Grundbauplans
unterscheiden. Nachtaktive Tiere haben Augen,
die im Vergleich mit dem Menschenauge über
eine größere Pupille verfügen und daher mehr
Licht aufnehmen können (Abb. 1). Im Verhältnis zur Körpergröße besitzen sie sehr große
Augen. Nacht- und dämmerungsaktive Tiere
haben Augen, die hauptsächlich oder sogar ausschließlich die lichtempfindlicheren Stäbchen besitzen.
lung wahrnehmen und auch infrarote Strahlung
ist für sie sichtbar.
Insekten haben Komplexaugen. Bei Komplexaugen wird das ganze Bild aus den Bildern der
Einzelaugen zusammengesetzt (Abb. 2). Ein
Komplexauge verfügt über eine geringere Sehschärfe. So kann die Biene nur zwei Punkte getrennt wahrnehmen, wenn sie bei einem Abstand
von einem Meter mindestens 17,5 Millimeter auseinanderliegen. Dafür können mit Komplexaugen
Bewegungen besser wahrgenommen werden. Werden bei uns Menschen mehr als 20 Abbildungen
in der Sekunde gezeigt, verschmelzen diese zu
einem Film. Bei Bienen verschmelzen die Bilder
erst bei 55 Bildern pro Sekunde.
Nur Tiere mit Zapfen in der Netzhaut können
verschiedene Farben unterscheiden. Die Farbdifferenzierung ist umso besser ausgeprägt, je größer
die Zahl der unterschiedlichen Sinneszelltypen
ist. Menschen verfügen über drei zapfenförmige
Sinneszelltypen, Katzen nur über zwei. Dementsprechend unterscheiden sich die Farbeindrücke.
Manche tagaktive Vögel und manche Fische haben vier verschiedene Zapfentypen. Bei Fischen
wird dadurch ein größeres Farbspektrum abgedeckt. Sie können zusätzlich ultraviolette Strah-
Blau
100
Linse
Knochen
Mensch
Biene
Pigmentschicht
Insekten besitzen zwei oder drei Sinneszelltypen.
Die Biene hat drei Sinneszelltypen. Damit kann
sie ultraviolette Strahlung sehen, den roten Bereich des Lichtes aber nur ansatzweise erkennen
(Abb. 4). Bienen sehen Blütenfarben daher anders
als Menschen. Was wir zum Beispiel als weißes
Blütenblatt erkennen, kann für Bienen als unterschiedlich gefärbte Fläche zu sehen sein (Abb. 5).
Grün Rot
UV
Iris
Biene
3 Information zum Eulenauge
Absorption in %
Hornhaut
Mensch
UV
Tiere sehen anders
50
0
300
Biene
100
Absorption in %
2.5
400
UV
500
Blau
600
700
Wellenlänge in nm
Gelb
5 Farbensehen bei Mensch und Biene
50
1 Das Eulenauge. Erläutere die Eigenschaften der
0
300
400
500
600
700
Wellenlänge in nm
Gegenstände erscheinen farbig, wenn Teile des
sichtbaren Spektrums vom Gegenstand absorbiert werden. Die reflektierten Lichtanteile bewirken den Farbeindruck. Werden alle Wellenlängen
des sichtbaren Lichtes reflektiert, entsteht der
Eindruck „Weiß“. Werden alle Wellenlängen des
sichtbaren Lichtes absorbiert, entsteht der Eindruck „Schwarz“.
4 Empfindlichkeit der drei verschiedenen Zapfentypen bei Mensch und Biene
40
Eulenaugen anhand der Informationen in Abbildung 1 und 3 als Angepasstheit an die Lebensweise.
2 Linsenauge und Komplexauge.
a) Stelle die Gemeinsamkeiten und Unterschiede
bei Linsenauge und Komplexauge tabellarisch zusammen. Lies dazu den Grundwissentext.
b) Erläutere die Auswirkungen, wenn bei einem
Komplexauge einige Einzelaugen durch eine Verletzung zerstört werden. Begründe deine Ansicht.
3 Farbensehen bei Mensch und Biene.
Erläutere das in Abbildung 5 dargestellte Farbensehen bei Mensch und Biene mithilfe der in Abbildung 4 enthaltenen Informationen.
41
Grundwissen
Arbeitsmaterial
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