Traubeneiche

Werbung
Traubeneiche - Wikipedia
Seite 1 von 3
Traubeneiche
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Traubeneiche (Quercus petraea, Syn.: Q. sessilis,
Q. sessiliflora), auch Wintereiche genannt ist eine
Laubbaum-Art aus der Gattung der Eichen (Quercus)
in der Familie der Buchengewächse (Fagaceae).
Traubeneiche
Inhaltsverzeichnis
n
n
n
n
n
n
1 Verbreitung
2 Beschreibung
3 Unterscheidung zur Stieleiche
4 Zuchtformen
5 Nutzung
6 Weblinks
Verbreitung
Die Traubeneiche ist nach der Stieleiche die in
Mitteleuropa am weitesten verbreitete Eichenart. Ihr
Verbreitungsgebiet reicht von Italien und
Nordgriechenland im Süden bis zu den Britischen
Inseln und Südskandinavien im Norden. Sie kommt
von Nordspanien im Westen bis Polen,
Südwestrussland und dem Schwarzen Meer im Osten
vor. Gegenüber der Stieleiche reicht ihr
Verbreitungsgebiet nicht soweit in den Osten, sie
bevorzugt atlantisches und subatlantisches Klima. Die
Traubeneiche steigt in den Südalpen bis auf 1100
Meter NN.
Traubeneiche (Quercus petraea)
Systematik
Klasse:
Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung:
Buchenartige (Fagales)
Familie:
Buchengewächse (Fagaceae)
Gattung:
Eichen (Quercus)
Art:
Traubeneiche
Die Traubeneiche kommt auf trockenen bis frischen,
mittel- bis tiefgründigen Stein- und Lehmböden vor.
Sie toleriert auch schlecht nährstoffversorgte
Wissenschaftlicher Name
Standorte. Im Gegensatz zur Stieleiche meidet sie
Quercus petraea
staunasse, vergleyte Böden. Die lichtbedürftige
(MATTUSCHKA) LIEBL.
Traubeneiche wird in Mitteleuropa auf normalen
Standorten von der schattentoleranten, konkurrenzstarken Rotbuche verdrängt und kommt nur als
Nebenbaumart vor. Sie ist deswegen nur auf Sonderstandorten bestandsbildend: auf strengen Tonböden in
Eichen-Hainbuchenwäldern und auf nährstoffarmen, trockenen Sandböden in Eichen-Birkenwäldern und
Eichen-Kiefernwäldern. Im submediterranen Klimabereich bildet sie Mischwälder mit der Flaumeiche und
der Zerreiche.
Viele Eichenwälder in Mitteleuropa sind anthropogenen Ursprungs. Es sind durchgewachsene Mittelwälder,
da die Traubeneiche durch ihre Stockausschlagsfähigkeit die Mittelwaldbewirtschaftung besser verträgt als
die Rotbuche. Auch wurden die Eichen wegen ihres wertvollen Holzes und ihrer als Viehfutter verwendeten
Früchte schon immer gezielt gefördert.
Beschreibung
http://de.wikipedia.org/wiki/Traubeneiche
31.01.2006
Traubeneiche - Wikipedia
Seite 2 von 3
Die Traubeneiche ist ein 25 - 30 (maximal 40) Meter
hoher Baum und erreicht Stammdurchmesser bis
zwei Meter. Ihr Höchstalter liegt bei 800 bis 1000
Jahren. Die Baumkrone ist auf geradem Stamm hoch
gewölbt mit strahlenförmig abgehenden Ästen, die
viel gerader als bei der Stieleiche sind. Die Krone ist
lockerer als bei der Stieleiche, und die Belaubung ist
gleichmäßiger verteilt. Die Rinde der Traubeneiche
ist in der Jugend glatt und schwach grau-grün
glänzend, später wird eine dicke, tief längsrissige,
graubraune Borke gebildet.
Die Zweig sind dunkelgrau, teilweise gerötet und
grau bereift. Die Knospen sind groß, eiförmig und
Traubeneichen-Saatfläche
vielschuppig und sitzen an den Triebenden gehäuft.
Jede Knospenschuppe ist hell orangebraun mit einer
dunkelbraunen Spitze. Die wechselständigen, ledrigen Blätter sitzen an einem 1 bis 2 cm langen gelben Stiel;
sie werden 8 bis 12 Zentimeter lang und 4 bis 5 cm breit. Sie sind oberseits tiefgrün glänzend, auf der
Unterseite heller und in fünf bis neun engen Buchten gelappt.
Die Traubeneiche ist einhäusig getrennt geschlechtig. Sie blüht von April bis Mai. Die männlichen Kätzchen
sind 5 bis 8 cm lang. Die weiblichen Blüten sitzen endständig sowie in den Blattachseln der jungen Triebe
gruppiert zu zwei bis sechsen; sie sind weißlich und kugelig mit purpurroten Narben. Die Eicheln reifen von
September bis Oktober. Sie sitzen zu Trauben gehäuft (daher der Name Traubeneiche!) an fast ungestielten
Ständen und werden bis drei Zentimeter lang (damit sind sie etwas kürzer als die der Stieleiche). Die Eicheln
dienen verschiedenen Tieren als Nahrung und werden von ihnen verbreitet. Vor allem der Eichelhäher sorgt
durch Anlage von Nahrungdepots für die Verbreitung der Traubeneiche (Hähersaaten). Durch ihre kräftige
Pfahlwurzel ist sie äußerst sturmfest. Wie die Stieleiche bildet die Traubeneiche Johannistriebe.
Unterscheidung zur Stieleiche
Die Stieleiche und die Traubeneiche ähneln sich sehr. Viele Systematiker und Genetiker sehen in der
Traubeneiche nur eine Standortsrasse der Stieleiche. In der Verbreitung und der Morphologie gibt es jedoch
einige Unterschiede: Die Traubeneiche kommt bevorzugt in den Hügel- und niedrigen Berglagen vor, zum
Beispiel im Spessart und im Pfälzer Wald. Ihre Früchte sitzen gehäuft an sehr kurzen Stielen. Die Blätter sind
zwei bis drei Zentimeter lang gestielt. Die Blattbasis ist keilförmig und nicht geöhrt. Im mittleren
Spreitenbereich der Blätter enden die Seitennerven nie in den Buchten.
Zuchtformen
n
'Mespilifolia': Diese seltene Form kann bis 16 Meter hoch werden bei einem Stammdurchmesser von
bis zu einem Meter. Die Blätter sind länglich-lanzettlich, dabei bis 22 cm lang und 3 bis 5 cm breit; sie
haben einen verdickten, etwas ausgebuchteten ungelappten Rand; bisweilen haben einige Blätter einen
unregelmäßigen Lappen. Der Blattstiel ist oft dunkelrot.
Nutzung
Die Traubeneiche ist ein ringporiger Kernholzbaum. Der gelblichweiße Splint ist nur schmal ausgebildet, das Kernholz hat eine hellbis dunkelbraune Farbe. Die mittlere Rohdichte beträgt 0,65 (0,39 0,93) g/cm³. Das Eichenholz ist hart, zäh, sehr dauerhaft und gut zu bearbeiten. Das Holz der Traubeneiche
wird vielseitig verwendet: im Wasserbau, als Bauholz, für Masten und Pfählen, im Innenausbau für Treppen
http://de.wikipedia.org/wiki/Traubeneiche
31.01.2006
Traubeneiche - Wikipedia
Seite 3 von 3
und Fussböden und massiv als Möbelholz. Hochwertiges Eichenholz
stammt meist von der Traubeneiche und wird zur Furnierherstellung
und zum Fassbau verwendet. Berühmte Wertholzbestände finden sich
im Spessart, im Steigerwald und im Pfälzer Wald. Auch als Brennholz
eignet sich das Eichenholz hervorragend.
Früher war die Bedeutung der Eichenwälder zur Schweinemast größer
als zur Holznutzung. Viele der heute wertvollen Bestände wurden für
diesen Zweck oder zur Wildäsung angelegt. Die durch Bitterstoffe für
den Menschen ungenießbaren Eicheln sind sehr nahrhaft und
enthalten bis zu 38% Stärke. Vor dem großflächigen Feldfutterbau ab
dem 19. Jahrhundert war die Waldweide die wichtigste Art der
Schweinemast. Aus dieser Zeit stammt der Spruch: Auf den Eichen
wächst der beste Schinken. Eine weitere Nutzung war die der Rinde
als Gerberlohe. Dazu wurde die Traubeneiche als Niederwald
bewirtschaftet, alle 15 bis 20 Jahre geerntet, die Stämme geringelt und
die Rinde abgeschält. Die getrocknete Rinde hat einen Gerbsäureanteil
von 8 bis 20%.
Traubeneiche - Furnierstamm
Weinfässer aus Eichenholz
http://de.wikipedia.org/wiki/Traubeneiche
31.01.2006
Herunterladen