Bitte mal alle kurz die Ohren zu…! - Theatergesellschaft Beinwil am

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S eetal Dienstag, 14. Januar 2014, Wynentaler Blatt Nr. 3
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Beinwil am See: Die Theatergesellschaft wenige Tage vor der Premiere mit der Erfolgsoperette «Der Vogelhändler»
«Bitte mal alle kurz die Ohren zu…!»
So, wie sich das im Titel liest, ist
es selbstverständlich nicht gemeint: Wenn am kommenden
Samstag die Theatergesellschaft
Beinwil am See zur Premiere ihrer neusten Produktion in den
Löwensaal bittet, dann darf das
erwartungsfrohe Publikum seine Sinnesorgane weit öffnen.
Mit der Operette «Der Vogelhändler» von Carl Zeller wurde
ein Stück gewählt, das sowohl
von der musikalischen als auch
optischen Ausstrahlungskraft eine geballte Ladung an solistischen Rosinen und Farbenpracht zu bieten hat.
msu. Schauplatz Donnerstagabend,
Löwensaal Beinwil am See. Die Theatergesellschaft und ihre rund 130köpfigen Crew, die in die jüngste Inszenierung eingebunden ist, probt und feilt
an den letzten Details des «Vogelhändlers». Mehr oder weniger alles im
«Welches Tier darf
nie gebadet werden?»
– «Die Biene… in
jedem Schwimmbad
ist dieses Schild zu
lesen: Bade…ka…
bine!»
(Die Sprache der Tiroler hat eben
nicht nur ihre Eigenheiten, sondern
auch ihre Verfänglichkeiten»
Massstab 1:1 – inklusive der fantastischen Kostüme, die dem Operettenzauber zum vollendeten Glanz verhel-
fen werden. Draussen vor der Türe
sind seltsame Töne zu hören. Sind das
die Geräusche eines bislang unbekannten Vogels? Falscher Alarm! Bevor die
Vogelwarte in Sempach eingeschaltet
wird, empfiehlt sich ein genaueres Hin-
schauen. Beim «Verursacher» handelt
es sich um einen Solisten, der sich im
Freien und abseits störender Nebengeräusche in die verschiedenen Stimmlagen einsingt. «Lalalalaaaa… Oooo…
Aaaaaa…Iiiii…Oooo…Aaaaaa.»
Die Geschichte mit dem Bierkrug
Drinnen auf der Bühne ist der Gesamtchor am Werk. Der Gesang erfüllt
den Saal mit einem bemerkenswerten
Volumen. Das Ergebnis der Frauenund Männerstimmen hört sich für einen durchschnittlichen Operettenkenner bereits sehr gut an. Die Regisseurin
Monika Wild tippt unablässig ihre Beobachtungen und Notizen in den Laptop. Konrad Jenny, der musikalische
Leiter, hat das Ensemble und auch die
Solisten fest im Griff und sorgt mit dem
Taktstock für die punktgenauen Einsätze. Zwischen dem ersten und zweiten Akt wird eine kurze Pause eingelegt. Damit sind wir wieder beim «Ohren zu». Peter Eichenberger (genannt
Schutzli), der für die Regieassistenz
verantwortlich zeichnet, ersucht die
Anwesenden, kurz wegzuhören. Dann
flüstert er der Regisseurin etwas von
Bierkrug und Bierschaum ins Ohr …
irgendwie muss ihm im Verlauf des ersten Aktes etwas aufgefallen sein, das in
dieser Form noch zu wenig überzeugend ist.
150 Jahre Theatergesellschaft Böju
fantastische Bühnenbild wurde von
Klaus Hellenstein und Fabina Troxler
gestaltet.
Vertraute und auch neue Stimmen
In der jüngsten Produktion der Theatergesellschaft Beinwil am See wirken
nebst vielen vertrauten Stimmen auch
zahlreiche «Neuentdeckungen» mit.
Zu den bewährten Kräften zählen vorab die Kurfürstin Jeanne Pascale und
Vogelhändler Adam alias Reto Hofstetter, in Abwechslung mit Raimund
Wiederkehr. Barbara Schröder spielt
die Baronin Adelaine, Andreas Dick
den Baron Webs. Dem quirligen Graf
Stanislaus gibt Benjamin Berweger die
Stimme und das Gesicht. Nicht zu vergessen die erfrischenden Auftritte der
Briefchristel (Ulla Westvik). In den
weiteren Hauptrollen wirken Thomas
Leu (als Süffle und Schneck) sowie
Christian Jenny (Würmchen) mit.
OPERETTE BÖJU
«Vogelhändler»:
Premiere am Samstag
Die Theatergesellschaft Beinwil am
See feiert in diesem Jahr ihr 150-jähriges Bestehen. Zum grossen Jubiläum
haben sich die Verantwortlichen rund
um Präsident Hansruedi Bürgi für eine
Operette entschieden, die sich seit ihrer Uraufführung vor mehr als hundert
Jahren praktisch ununterbrochen im
Repertoire deutschsprachiger Bühnen
behauptet hat. Die Musik wurde von
Carl Zeller komponiert. Die Uraufführung fand am 10. Januar 1891 im Theater an der Wien statt. Seitdem wurde
sie immer wieder aufgeführt, im Seetal
das letzte Mal vor mehr als 20 Jahren.
Anfangs April 2013 begann man in
Beinwil am See mit den Chorproben.
Die Solisten haben im August ihre Proben aufgenommen.
msu. In der jüngsten Produktion
«Der Vogelhändler» wirken – vor
allem im Chor – auch zahlreiche
einheimische Sängerinnen und
Sänger mit. Beispielsweise Rosmarie Peyer oder Fred Dahler aus
Menziken, die bei den Inszenierungen der Theatergesellschaft Beinwil
am See praktisch seit Jahren gesetzt
sind. Das letzte Böjuer Operettenurgestein, Peter Eichenberger,
hat sich auf die Regieassistenz und
damit in den Hintergrund zurückgezogen. Damit wird man auf der
Bühne und somit im Rampenlicht
(leider) keinem einheimischen Solisten mehr begegnen.
«Ich bin die Christel von der Post…»
21 Aufführungen bis März 2014
Für das erfolgsverwöhnte Operettenpublikum wartet «Der Vogelhändler» mit einer ganzen Reihe unsterblicher musikalischer Ohrwürmer auf.
Die bekanntesten sind wohl Lieder
wie «Ich bin die Christel von der Post»,
«Grüass euch Gott, alle miteinander»,
«Schenkt man sich Rosen im Tirol»
oder aber «Fröhlich Pfalz, Gott erhalts». Die gesamte Handlung rund
um die alles dominierenden Begriffe
«Liebe, Geld und Schürzenjäger» ist
lebendig arrangiert und mit Witz inszeniert von Monika Wild. Das wirkungsvolle, in seiner schlichten Art
Die Premiere des «Vogelhändlers» findet am kommenden Samstag, 18. Januar 2014, um 19 Uhr
statt. Bis Anfang März sind weitere
20 Aufführungen geplant, jeweils
immer Freitag- oder Samstagabend
oder aber am Sonntagnachmittag.
Nachdem die Aufführung rund drei
Stunden dauert, ist der Spielbeginn
(mit Ausnahme der Premiere) jeweils auf 19.30 bzw. 14.30 Uhr festgelegt worden.
Mehr Infos unter www.theatergesellschaft.ch
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