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10. April 2017
Nr.: 16/2017
INHALT
Forschung für eine zukunftsfähige Agrar- und Ernährungswirtschaft in Deutschland
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Positionspapier des Zentralausschusses der Deutschen Landwirtschaft
Girls´Day 2017 - Junge Frauen für den Beruf Gärtner begeistern
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Planen Sie Ihre Aktion zum bundesweiten Mädchenzukunftstag am 27. April 2017
Die Garten- und Dorfkultur verändert sich dramatisch
3
Politische Meldung der letzten Woche
Standortübergreifende Forschungsfragen in die Praxis übertragen
HortInnova-Ergebnisworkshop am 4. und 5. April 2017 in Berlin
Forschung für eine zukunftsfähige Agrar- und Ernährungswirtschaft in
Deutschland
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Infodienst des Zentralverbandes Gartenbau e.V. (ZVG)
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Positionspapier des Zentralausschusses der Deutschen Landwirtschaft
(ZdL/ZVG) Die Herausforderungen für die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft werden
weiterwachsen: Klimawandel, Nachhaltigkeit, Flächenknappheit, Digitalisierung und Datenintegration
sowie nicht zuletzt veränderte gesellschaftliche Anforderungen müssen gemeistert werden. Um diesen
zukünftigen Herausforderungen weiterhin gerecht zu werden, fordert der Zentralausschuss der
Deutschen Landwirtschaft (ZdL) eine leistungsfähige und wissensbasierte Agrar- und
Ernährungsforschung mit einer stärker interdisziplinären, praxisorientierten und internationalen
Ausrichtung. Diese Anforderungen und Lösungsansätze aus Sicht der Agrarwirtschaft sind in einem
Positionspapier zusammengefasst, dass der Zentralausschuss veröffentlicht hat. Das Papier wurde im
Initiativkreis Agrar- und Ernährungsforschung gemeinsam mit den Verbänden des ZdL und der
Agrarwirtschaft, Vertretern der Universitäten, Fachhochschulen, des Bundesministeriums für
Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
(BMBF) sowie der Ressortforschungsanstalten des Bundes erarbeitet.
Unter ökologischen, ökonomischen und sozialen Gesichtspunkten müsse die weitere Verbesserung der
Ressourceneffizienz ein zentrales Ziel bleiben, so der Zentralausschuss. Dies gelte für den
ökologischen und den konventionellen Landbau gleichermaßen. Neue Techniken sollten mit Blick auf
die Umsetzbarkeit in der Praxis entwickelt werden. Gleichzeitig gelte es, die Maßstäbe für
wissenschaftliche Leistung und Exzellenz nach Auffassung des Zentralausschusses weniger an
Detailergebnissen, sondern im Sinne eines „Praxis-Impact-Faktors“ mehr am praktischen Nutzen für
eine nachhaltige Agrar- und Ernährungswirtschaft auszurichten.
Das Positionspapier des Zentralausschusses geht ferner auf die spezifischen Herausforderungen der
landtechnischen Forschung sowie der Pflanzenbau-, Tier- und Verbraucherforschung ein. Es kommt zu
dem Schluss, dass die Agrar- und Ernährungsforschung in Deutschland eine angepasste Ausrichtung
braucht: „Bund, Länder und Forschungseinrichtungen sind gefordert, gemeinsam mit der Branche
neue Akzente zu setzen und mit einem entsprechend gesteuerten Mitteleinsatz zu unterstützen. Nur so
gelingt es, den Agrarforschungsstandort Deutschland und damit auch die Agrar- und
Ernährungswirtschaft zukunftsfähig zu gestalten.“
Der Zentralausschuss der Deutschen Landwirtschaft (ZDL) ist ein Zusammenschluss des Deutschen
Bauernverbandes (DBV), des Verbandes der Landwirtschaftskammern (VLK), des Deutschen
Raiffeisenverbandes (DRV), der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) sowie des
Zentralverbandes Gartenbau e. V. (ZVG) als ständigem Gast.
Das Positionspapier können Sie hier herunterladen:
http://g-net.de/standpunkte.html
Girls´Day 2017 - Junge Frauen für den Beruf Gärtner begeistern
Planen Sie Ihre Aktion zum bundesweiten Mädchenzukunftstag am 27. April 2017
(ZVG) Am 27. April 2017 findet der bundesweite „Girls´Day – Mädchenzukunftstag“ statt. Dieser
Berufsorientierungstag hat das Ziel, junge Frauen für Berufe zu begeistern, in denen sie eher selten
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vertreten sind. Der Girls´Day ist ein wirksames Instrument der Nachwuchsgewinnung geworden.
Dafür bietet der Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG) Gärtnereien, die sich am Girls´Day beteiligen
wollen, zahlreiche Materialien für die Planung und Durchführung eines Aktionstages an.
„Der Girl`s Day ist eine wunderbare Möglichkeit, junge Frauen an unseren Beruf heranzuführen. Seit
mehreren Jahren gestalte ich aktiv diesen Tag und habe immer interessierte Teilnehmerinnen
gefunden. Der Eintrag in die bundesweite Datenbank macht es einfach und die Aktionen im Betrieb
sprechen sich rum. Ich denke auch wegen diesem Tag ist der Frauenanteil in vielen Fachrichtungen
des Gartenbaus erfreulich hoch“, so Ralf Kretschmer, Vorsitzender des ZVG-Ausschusses
Berufsbildung und Bildungspolitik.
Die Nachwuchskoordinatoren der Landesverbände und Frau Hübner als bundesweite Koordinatorin
des ZVG sind gern behilflich, einen Aktionstag zu gestalten.
Melden Sie Ihre Aktionen dem ZVG, dann können diese auch in den sozialen Medien begleitet werden.
Kontakt: Anja Hübner, [email protected], 030 200065 - 124
Die Garten- und Dorfkultur verändert sich dramatisch
(DGG/ZVG) Die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. (DGG) veranstaltete am 30. März .2017
einen Parlamentarischen Abend im Berliner Paul-Löbe Haus, um auf die dramatischen Veränderungen
der grünen Freiflächen im ländlichen Raum hinzuweisen. Zahlreiche Politiker aus der Bundes- und der
Kommunalpolitik folgten der Einladung. „Die DGG greift bewusst dieses bislang wenig beachtete
Thema auf. Wir sehen uns als Vordenker, um gemeinsam Lösungen zu diskutieren und gelungene
Praxisbeispiele aufzuzeigen“, so DGG Präsident Prof. Dr. Klaus Neumann.
In seinem Eingangsstatement skizzierte DGG Präsident Prof. Dr. Klaus Neumann die dramatischen
Entwicklungen von grünen Freiflächen im ländlichen Raum: „Wir stellen eine Überfüllung der Städte
fest und eine Entleerung des ländlichen Raumes. Friedhöfe werden zu Betonflächen, Vorgärten zu
Kiesflächen. Die Garten- und Dorfkultur verändert sich dramatisch. Die DGG greift bewusst dieses
bislang wenig beachtete Thema auf. Wir sehen uns als Vordenker, um gemeinsam Lösungen zu
diskutieren und gelungene Praxisbeispiele aufzuzeigen.“
Der Bundestagsabgeordnete Josef Göppel (CDU/CSU) sorgte sich ebenfalls um die Entwicklung im
ländlichen Raum. Insbesondere die Änderung des Städtebaurechts sieht er sehr kritisch: „Kommunen
können ganz unbürokratisch im „beschleunigten Verfahren“ bis Ende 2019 am Ortsrand Bauland
ausweisen.“ Dies sei ein Schritt in die falsche Richtung und führe weiter zur Verödung des Dorfkerns.
Er forderte daher ein neues politisches Konzept.
Frank Baumgarten, Vorsitzender der Stiftung Landleben, setzt sich für den Erhalt und die Förderung
der ländlichen Wohnkultur ein und berichtete von erfolgreichen Maßnahmen aus Thüringen, wo
älteren Bürgern ein Häusertausch angeboten wird. In die größeren Häuser ziehen dann wiederum
junge Familien ein. „Das Veröden ganzer Dörfer kann aufgehalten werden, wenn die politische
Unterstützung da ist“, so Baumgarten.
„Von der Bundesgartenschau 2015 profitiert die Havelregion bis heute“, berichtete die
Oberbürgermeisterin der Stadt Brandenburg an der Havel, Dr. Dietlind Tiemann (CDU). Auch Frau Dr.
Tiemann appellierte an die Politik als auch an die Bürger, sich aktiv für den Erhalt des ländlichen
Raumes einzusetzen. Investitionen wie z.B. in eine Bundesgartenschau, würden doppelt wieder
eingespielt werden. Man dürfe allerdings nicht die reine BUGA Zeit betrachten, so Dr. Tiemann.
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Helmut Selders, Präsident Bund deutscher Baumschulen (BdB), hob die Bedeutung von Bäumen
hervor: „sie sind ein Kulturgut in Kommunen und gehören zu einer intakten Dorfgemeinschaft dazu.
Kies- und Schottergärten sind hingegen eine unschöne Modeerscheinung.“ Leider falle Menschen erst
nach
Fällaktionen auf, wie wichtig ihnen Bäume sind. Hinzu kommt, dass Kommunen immer weniger
Bäume pflanzen. „Gestaltetes Grün ermöglicht den Menschen eine lebenswerte Umgebung“, so BdB
Präsident Selders.
„Mein Dank gilt insbesondere den Politikern, die es ermöglicht haben, dass für grüne
Infrastrukturmaßnahmen 50 Millionen Euro an Fördermitteln bereitgestellt wurden“, begann Dr.
Robert Kloos, Hauptgeschäftsführer des Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau
(BGL), sein Statement. Er betonte die Bedeutung des Weißbuches „Grün in der Stadt“, woraus sich
konkrete Maßnahmen für die Entwicklung für Grünflächen ergeben werden. Dr. Kloos verwies auf die
Landschaftspflege, infolge dessen sich die Attraktivität von Kommunen und ländlichen Gebieten
erhöhe.
Interessante Einblicke auf den psychologischen Einfluss von Natur und Grünflächen gab Prof. Dr. Peter
Schmuck von der Universität Göttingen: „Es gibt zahlreiche positive Beispiele aus dem ländlichen
Raum. Modellregionen sind eine gute Möglichkeit, um verschiedene Maßnahmen und Ansätze zu
präsentieren. Es können Einnahmen wie z.B. durch erneuerbare Energie generiert werden und wieder
für die Menschen vor Ort investiert werden.“
Hans Müller, Landwirt und Beigeordneter der Stadt Herxheim in der Pfalz, plädierte für mehr
Eigeninitiative von Bürgern und Kommunen und stellte das Projekt „In Herxheim blüht uns was“ vor.
Hier haben 15 Landwirte in Eigeninitiative rund 50 ha Blühflächen zur Förderung der Biodiversität in
der Gemarkung angesät.
In der sich anschließenden Diskussion, moderiert von ARD Gartenexpertin und DGG-Vizepräsidentin
Heike Boomgaarden, äußerten sich die zahlreichen politischen Vertreter des Abends. Willi Brase
(SPD) verwies auf das Zusammenwirken mit der Wirtschaft im ländlichen Raum: „Arbeitsplätze sind
ein Anker für die Menschen. Werden Menschen ermuntert sich einzubringen, können die Grünflächen
in Kommunen auch entsprechend in Szene gesetzt werden.“ Johann Saathoff (SPD) forderte eine
öffentliche Förderung für die Schaffung von grüner Infrastruktur, denn „Kommunen seien häufig nicht
dazu in der Lage“. Auch schaffe die Energiewende im ländlichen Raum enormes Potenzial, welches es
noch zu nutzen gilt.
Den Abend fasst DGG Präsident Prof. Dr. Klaus Neumann zusammen: „Grüne Infrastruktur zu schaffen
und zu erhalten, ist eine enorme Herausforderung. Wir als DGG 1822 werden am Thema weiter
dranbleiben. Wie so oft zeigt sich auch hier, dass es auf die Menschen in den Kommunen ankommt,
etwas verändern zu wollen. Allerdings ist die Politik aufgefordert, die entsprechenden Mittel hierfür
bereitzustellen. Der Dialog über die Entwicklung von Dorf und Grün hat erst begonnen!“
Politische Meldung der letzten Woche
Standortübergreifende Forschungsfragen in die Praxis übertragen
HortInnova-Ergebnisworkshop am 4. und 5. April 2017 in Berlin
(ZVG) Im Rahmen des Ergebnisworkshops zur "Forschungsstrategie für Innovationen im Gartenbau HortInnova" diskutierten Akteure aus Gartenbau und Gartenbauwissenschaften am 4. und 5. April
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2017 an der Humboldt-Universität zu Berlin die Entwicklung der Forschungsstrategie für den
Gartenbau.
Um die Gartenbaubranche langfristig zukunftssicher und wettbewerbsfähig zu machen, wurde das
HortInnova-Projekt im November 2015 vom Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft
(BMEL) initiiert. Der Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG) begrüßt die Initiative und beteiligte sich
von Beginn an in allen Gremien des Projektes.
Stakeholder gärtnerischer Wertschöpfungsketten definierten im Rahmen des Projektes gemeinsam
fünf, für die Zukunftsfähigkeit des deutschen Gartenbaus entscheidende, strategische
Forschungsfelder. Diese reichten von der Erhöhung der Wertschöpfung des
Gartenbausektors, über innovative Pflanzenschutz- und Züchtungsstrategien, der Anpassung
gartenbaulicher Produktionssysteme, Nachhaltigkeit und Unternehmensführung in gartenbaulichen
Wertschöpfungsketten bis hin zu urbanem Gartenbau.
„Nach Beendigung des Projektes wünschen wir uns als Berufsstand, dass die Ergebnisse seitens
BMEL in standortübergreifende Forschungsfragen münden, die von der Wissenschaft beantwortet
und in die Praxis zeitnah übertragen werden können“, resümierte der ZVG-Vizepräsident Hartmut
Weimann.
Wir freuen uns über den Abdruck unserer Artikel in Ihren Medien und bitten um einen entsprechenden Quellenverweis
sowie Zusendung eines Belegexemplars.
Als Quellenangabe verwenden Sie bitte „Quelle: Zentralverband Gartenbau e. V.“ und übersenden unserem Referat Presseund Öffentlichkeitsarbeit ein Belegexemplar.
Über den Zentralverband Gartenbau:
Der ZVG ist der Zusammenschluss der gartenbaulichen Berufsorganisationen und Verbände in Deutschland. Er ist der
Vertreter des Berufsstandes gegenüber der Bundesregierung, den Parteien, anderen Berufsgruppen und den Verbrauchern.
Der ZVG vertritt national und international den Gartenbau in allen berufspolitischen, wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Fragen. Offizielles Zeichen des ZVG ist das grüne G.
Mehr Informationen zum Zentralverband Gartenbau im Internet: www.g-net.de
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Gartenbau e.V. stellt sie Journalisten ausschließlich für publizistische Zwecke und im Rahmen des Presse- und
Urheberrechts kostenfrei zur Verfügung. Jede anderweitige Verwendung, insbesondere die Weitergabe oder der Einsatz für
gewerbliche Zwecke, bedarf der vorherigen schriftlichen Genehmigung durch den ZVG. Veränderungen der Bilder, außer
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