Götter, Technik und Zeit

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Götter, Technik und Zeit
Chronos, der Gott der Zeit und das Internet
Wie wirklich ist unsere Wirklichkeit, die uns das Internet zeigt?
Eines Tages erhielt ich eine Email, in der grausame Bilder gezeigten wurden. Auf den Bildern
waren Leiber von Föten zu sehen, wie sie unter einen Wasserhahn gehalten wurden, auf
einem Teller hergerichtet, und die Glieder dann von einem Menschen, um die 30 Jahre alt,
verschlungen wurden. Dazu stand: In einem ostasiatischen Land ist es möglich legal Föten zu
erwerben (zu Forschungszwecken). Die Käufer können dann mit den Föten machen, was sie
wollen, unter anderem auch verschlingen.
Ich wollte weinen, als ich die Bilder und den Text sah, meine Gefühle waren so sehr in
Auffuhr, dass ich das Internet-Cafe in Puttaparthi verlassen musste. Nun wusste ich aber auch,
dass solche Bilder ‚Fakes’ (Fälschungen) sein können. Und meine Gefühle selber nur auf eine
Illusion reagieren. Wie wirklich ist die Wirklichkeit, die uns im Internet dargeboten wird?
Ich konnte die Frage nicht logisch lösen, hielt ich es für ‚Fakes’, so müsste ich meine Gefühle
ignorieren, und vielleicht eine notwendig Reaktion unterlassen. Hielt ich es für Wirklichkeit,
könnte ich mich lächerlich machen und von der Ohnmacht und Grausamkeit in unserer Welt
überrannt werden. Die Frage war weder logisch noch emotional zu lösen und es blieb mir nur
ein Ausweg in einer anderen Dimension, die Lösung in der Mythologie zu finden, die mich
zum Nachdenken über Macht und Zeit führte, um den Schmerz zu verarbeiten.
Cronos, der Gott der schöpferischen Zeit
Cronos war in der griechischen Mythologie der Sohn von Quranos, dem Himmelsgott, und
Gaia, der Erdgöttin. Mit der Hilfe von Gaia entthronte Cronos seinen Vater und verfügte nun
über die Macht im Universum. Er heirate seine Schwester Rhea, und folgte dem Beispiel
Quranos. Sowohl Quranos als auch Cronos waren in einer Prophezeiung gewarnt worden,
dass ihre eigenen Kinder sie vom Thron stoßen können. Sie verzerrten darauf hin ihre eignen
Kinder.
Doch Rhea gab Cronos einen Stein zum Schlucken, umwickelt mit Kleidern. Ihren Sohn Zeus
rettete sie so und brachte in nach Kreta, wo er aufwachsen konnte. Als Zeus kampffähig
wurde, forderte er seinen Vater heraus und brachte ihn dazu, seine vier Geschwister zu
erbrechen, die im Leib von Cronos all die Jahre überlebt haben. Zeus und seine Geschwister
gewannen den Kampf mit Cronos um die Macht und Zeus wurde darauf hin der höchste Gott
im griechischen Universum.
Despina [griechisch: Mutter Gottes]
Despina ist Griechin. Sie war mit einem Ingenieur verheiratet, ihre Tochter lebt in den USA.
Ihr Mann gilt als verschollen. Diese Konstellation erinnerte mich an eine Geschichte von Max
Frisch: Homo Faber. Mehr als einen Monat lang frühstückten wir zusammen in der ‚German
Bakery’ und schauten uns Fotos von unseren Reisen in Indien an. Sie bestellte sich immer ein
Honigbrötchen und ich nannte sie ‚Honeydrop’. Zum Abschied schenkte ich ihr einen
schlafenden ‚Kopf des Buddhas’. Der Schlaf, ein Bruder des Todes, lässt auch die Träume
entstehen.
Homo Faber
Text taken from ‘Homo Faber ‘ by Max Frisch
Discussion with Hanna-about technology (according to Hanna) as the knack of so arranging
the world that we don't have to experience it. The technologist's mania for putting the
Creation to a use, because he can't tolerate it as a partner, can't do anything with it, technology
as the knack of eliminating the world as resistance, for example, of diluting it by speed, so
that we don't have to experience it. (I don't know what Hanna means by These) The
technologist's worldlessness. (1 don't know what Hanna means by this.) Hanna utters no
reproaches, Hanna doesn't find the way 1 behaved toward Sabeth incomprehensible; in
Hanna's opinion I experienced a kind of relationship I was unfamiliar with and therefore
misinterpreted, persuading myself 1 was in love. It was no chance mistake, but a mistake that
is part of me(?), like my profession, like the rest of my life My mistake lay in the fact that we
technologists try to live without death. Her own words: "You don't treat life as form, but as a
mere sum arrived at by addition, hence you have no relationship to time, because you have no
relationship to death." Life is form in time. Hanna admits that she can't explain what she
means.Life is not matter and cannot be mastered by technology. My mistake with Sabeth lay
in repetition. I behaved as though age did not exist, and hence contrary to nature. We cannot
do away with age by continuing to add up, by marrying our children.
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