Programmtext und Besetzung - Das Burghauser Kammerorchester

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Programm
Arcangelo Corelli
Concerto grosso op. 6, No. 11,
Preludio Andante largo – Allemanda Allegro
– Adagio (Andante largo, Sarabanda largo) - Giga Vivace
Violine:
Violoncello:
Cembalo:
Edmundo Vasquez
Edward Elgar
Elisabeth Simmet, Albert Heichele
Nelli Becht
Gerhard Auer
Carnaval (Impressions des Andes)
Serenade e-Moll für Streicher op. 20
Allegro piacevole – Larghetto - Allegretto
Joseph Haydn
Sinfonia No. 52
Allegro assai con brio – Andante –
Menuetto - Finale, Presto
Leitung:
Philipp Walcher
Burghauser Kammerorchester:
Larissa Borck, Dr. Peter Burges, Albert Heichele, Brigitte
Hauptfleisch, Dr. Claus Höfl, Dr. Reinhard Jira, Anna Riedhofer, Elisabeth Simmet, Sabine Vornehm-Blankenauer, Christine
Wachter, Otto Weinmüller, Evi Zimmermann
Viola:
Juliane Altmannshofer, Dr. Dorothea Friemel, Annett Pippig,
Julien Wachter
Violoncello: Nelli Becht, Erich Hammerand
Kontrabass: Christiane Haselbeck
Fagott:
Karin Trawén
Oboe
Maria Demetz, Maria Pichler
Horn
Dominik Gruber, Max Ludwig
Violine:
Arcangelo Corelli (geboren 1653 bei Ravenna, gestorben 1713 in Rom) galt
als einer der besten Geiger seiner Zeit. Im Gegensatz zu allen seinen italienischen Kollegen schrieb er nur Instrumentalmusik. Er trat nie in kirchliche
Dienste und schrieb nie geistliche Musik. Seine 12 Concerti Grossi op. 6, von
denen wir heute die Nummer 11 spielen, gelten als die erste Sammlung reifer
Kompositionen dieser Gattung, die durch ihn große Verbreitung in ganz Europa fand. Nachdem er sich seit 1708 krankheitsbedingt weitgehend aus der
Öffentlichkeit zurückgezogen hatte, widmete er sich vorwiegend der Komposition und Überarbeitung dieser 12 Konzerte. Sie erschienen gedruckt erst
nach seinem Tod. Corelli wurde im Pantheon in Rom beigesetzt.
Joseph Haydn (1732 - 1809) schrieb seine c-moll-Sinfonie Nr. 52 zwischen
1771 und 1773. Landläufig wird diese Schaffensperiode als seine „Sturm und
Drang“ -Zeit bezeichnet; eine durchaus fragwürdige und jedenfalls nicht zeitlich mit der literarischen Stilepoche dieses Namens übereinstimmende Bezeichnung. Assoziativ richtig daran ist jedoch der musikalische Charakter
speziell dieser Sinfonie. Aufgrund ihrer extremen dynamischen Kontraste, ihrer harten, fast brutalen rhythmischen Brechungen und nicht zuletzt ihrer
Tonart wegen wirkt sie sehr theatralisch, manchmal gespenstisch - opernhaft
und erinnert an das expressive Opernschaffen von Chr. W. Gluck.
Der englische Komponist Edward Elgar (1857 - 1934) entschied sich erst im
Alter von 16 Jahren, den Beruf des Musikers zu erlernen. Er lernte Violine
und Fagott und begann zunächst zu seinem eigenen Vergnügen zu komponieren. Er nahm nie Kompositionsunterricht. Nach einigen kleinen Erfolgen
als Komponist bekam er umfassende Anerkennung mit seinen EnigmaVariationen für großes Orchester, geschrieben 1899. Elgar war kein „innovativer“ Komponist. Seine musikalische Tonsprache ist als spät- oder sogar postromantisch zu bezeichnen. Mit hervorragendem, nur autodidaktisch erworbenem handwerklichen Können gelang es ihm, in deutlicher Anlehnung an die
Musik der deutschen Spätromantik, als erster berühmter britischer Komponist
seit Purcell in die Geschichte der Musik einzugehen. Dafür wurde er bereits
1904 zum Ritter geschlagen. Seine heute gespielte Streicherserenade op. 20
entstand im Jahr 1892. Der Einfluss Richard Wagners ist unüberhörbar.
Und WER ist dieser Edmundo Vasquez? Es gelang mir nur herauszubringen, dass er in Santiago de Chile bei Gustavo Becerra-Schmidt (gest. 2010 in
Oldenburg) Komposition studierte. Weil Schüler gewöhnlich jünger sind als
ihre Lehrer, kann es durchaus sein, dass er noch lebt. Ich vermute auch, dass
es sich um einen Chilenen handelt. Diese Annahme gründet sich auch auf
den Untertitel seines von uns heute gespielten Werkes „Impressions des Andes“. Dieses Stück ist 1987 in einem französischen Musikverlag erschienen.
Ich habe es in einem Wiener Musikaliengeschäft gefunden. Vasquez bearbeitet hier musikalisch unüberhörbar die Volksmusik eines (seines?) südamerikanischen Landes. Ist es Chile? Wir vermuten es. Handelt es sich um die Bearbeitung eines chilenischen Volksliedes? Wir wissen es nicht.
Wir kennen alle diese Klänge und Harmonien von den vielen südamerikanischen Musikgruppen in den Fußgängerzonen europäischer Großstädte. Wir
laden nun Sie, liebes Publikum, herzlich dazu ein, nicht nur mitzuspekulieren,
sondern sich auch durch diese zarten „exotischen“ Klänge in ferne Länder
wegzuträumen. „Denn wo du nicht bist, ist das Glück...“ (J. W. von Goethe).
Philipp Walcher
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Unser nächstes Konzert ist am Sonntag, 28. November 2010 unter der Leitung von Anno Kesting.
Mit freundlicher Unterstützung
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