Fachinformation Dr. Hans Penner

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Bürgerdialog
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Hein, Prof. Dr. Martin, Landesbischof Kurhessen-Waldeck
Email-Adresse
www.fachinfo.eu/hein.pdf - Stand: 16.12.2016
Schreiben H. Penner vom 16.12.2016
Sehr geehrter Herr Professor Hein,
für die Beantwortung meines Schreibens vom 23.11.2016 (siehe www.fachinfo.eu/hein.pdf) danke ich. Für
Sie ist Gott ein Produkt der Theologen: "Dieser (trinitarische) Gottesbegriff ist für mich die theologisch anspruchsvollste, aber auch größte Leistung des Christentums".
Es geht darum, daß Sie die Gottheit des Mohammed, der in Medina ein schauerliches Judenmassaker angerichtet hatte, mit dem Gott der Bibel identifizieren. Die Gottheit des Mohammed fordert, Nichtmoslems zu
töten (siehe Sure 2:191, Sure 4:91, Sure 5:33, Sure 9:5). Diese Gottheit bezeichnen Sie als barmherzig und
identifizieren Sie mit dem Vater von Jesus Christus. Maßgeblich ist für Moslems der Koran, der das Gebet
mit dem Glauben an den Koran verknüpft (siehe Sure 2:3). Das Gebet der Moslems hat demnach eine andere Zielrichtung als das Gebet der Christen.
Sie schreiben: „Es ist gute evangelische Tradition, solche Fragen nicht durch eine autoritative Lehrentscheidung zu beantworten, sondern sie in aller Breite zu diskutieren – das ist unser reformatorisches Erbe!“ Diese
Ihre Aussage ist falsch. „Reformatorisches Erbe“ ist genau das Gegenteil, nämlich die Autorität der Bibel
über theologische Fragen entscheiden zu lassen und eben nicht die Antwort in theologischen Diskussionen
zu suchen. In einer etwas anspruchsvollen Formulierung behaupten Sie, der Gott der Bibel hätte sich durch
Mohammed offenbart. Auch diese Behauptung ist falsch. Gott hat sich durch sein Wort offenbart.
Ihr Christsein stellen Sie selbst in Frage, indem Sie für den Islam werben. Die biblische Beschreibung des
Antichrists paßt genau auf den Islam.
Sie lehnen "Fundamentalismus" ab, weil "Fundamentalismus bedeutet, die jeweilige Heilige Schrift im Sinne
einer einzigen, exklusiven, meist am Wortsinn ausgerichteten Weise zu verstehen...". "Petrus, voll des Heiligen Geistes, sprach zu ihnen: Ihr Oberen des Volkes und ihr Ältesten!...Und in keinem andern ist das Heil,
auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden."
Die Aussage des Petrus ist eindeutig fundamentalistisch in Ihrem Sinne.
Jesus sagte: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch
mich." Auch diese Aussage von Jesus ist fundamentalistisch in Ihrem Sinne. Sie lehnen den Absolutheitsanspruch von Jesus und Petrus ab und meinen, Menschen könnte auch durch den Islam zu Gott kommen. Aus
diesem Grund bezweifle ich Ihr Christsein. Sie bereiten der Islamisierung Deutschlands den Weg!
Die evangelischen Theologen fordern ständig Dialoge. Im Grunde haben sie jedoch Angst vor Dialogen, weil
man von ihnen auf Rückfragen keine sachlichen und logischen Antworten erhält. Viele Theologen wünschen,
daß man ihnen nicht schreibt.
Mit freundlichen Grüßen Hans Penner
Schreiben M. Hein vom 15.12.2016
Sehr geehrte Damen und Herren!
Der Bischofsbericht vor der diesjährigen Synode sowie das Interview in der HNA haben bei einigen Menschen offensichtlich für Irritationen gesorgt. Es ist nicht möglich, auf jede Anfrage einzeln einzugehen, aber
da die Anfragen sich in vielem überschneiden, erlaube ich mir, ihnen eine für alle gemeinsame Antwort vorzulegen, in der ich mein Anliegen noch einmal verdeutliche.
Ich spüre da an mancher Stelle auch eine Unsicherheit über die wesentlichen Aussagen unserer eigenen
Traditionen – gerade in der Gottesfrage! Die Anknüpfung an den dreieinigen Gott ist eine so starke christliche Position, dass ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, dass mir von manchen Menschen geradezu
meine Christlichkeit abgesprochen wird. Aus dieser Position heraus formuliere ich an die islamischen Ge-
Martin Hein
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sprächspartner eine deutliche Erwartung: Sie mögen Ihr Bild von uns überdenken und ebenfalls in diese
Auseinandersetzung eintreten! Was übrigens in einigen Teilen der islamischen Theologie längst geschieht.
Trauen wir dem Heiligen Geist zu, das Zeugnis von der Schöpfung und der Barmherzigkeit auch über andere Wege in die Herzen der Menschen zu legen, damit sie so den Weg zu Christus finden? Kann das eine
Licht, das uns so hell scheint, nicht auch anderswo wenigstens als Funken leuchten? Ich möchte Sie nur
hinweisen auf die Rede des Apostels Paulus vor den Griechen, die uns in Apostelgeschichte 17 überliefert
wird. Lesen Sie diese Rede einmal unter dieser Fragenstellung!
Einander Unglauben vorzuwerfen, finde ich freilich sehr bedenklich – das ist eigentlich etwas, was wir unsererseits gerade an manchen Formen des Islam nicht besonders sympathisch finden. Da sollten wir bessere
Wege des Umganges miteinander finden!
Ich halte die Gottesfrage für eine der entscheidenden Fragen der nächsten Jahrzehnte, die nicht nur eine
theologische Frage für die Studierstube ist, sondern, wie sich zeigt, eine Frage von politischem und öffentlichem Interesse. Es ist gute evangelische Tradition, solche Fragen nicht durch eine autoritative Lehrentscheidung zu beantworten, sondern sie in aller Breite zu diskutieren – das ist unser reformatorisches Erbe!
Darum bedanke ich mich für Ihre Bereitschaft, mitzudenken und mitzudiskutieren.
Dazu gehört auch, sich für diesen Gedanken Zeit zu nehmen. Er ist für manchen sicherlich neu und unerwartet, weil wir uns lange darüber nicht in der nötigen Tiefe und Klarheit auseinandergesetzt haben. Die
Frage nach dem Dreieinigen Gott – die wir mit jedem Glaubensbekenntnis im Gottesdienst eindeutig und
klar beantworten – scheint auch vielen Christen nicht mehr wirklich vor Augen zu stehen.
Was ich gesagt habe, war wohlüberlegt und das Ergebnis eines langen Prozesses der Reflexion und der
Erfahrungen, die ich in meinen ökumenischen und interreligiösen Begegnungen gemacht habe. Ich habe
diesen Gedanken in einem weiteren Vortrag, den ich in Brüssel gehalten habe, von einer anderen Seite beleuchtet. Vielleicht kann dieser Ihnen schon weiterhelfen zu verstehen, was mich bewegt und an welche
guten theologischen Traditionen ich anknüpfen möchte.
Sie finden ihn unter folgender Internetadresse:
http://www.ekkw.de/media_ekkw/downloads/bischof_161207_vortrag_glauben_wir_alle_an_denselben_gott.
pdf
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Adventszeit M. Hein
Schreiben H. Penner vom 23.11.2016
Sehr geehrter Herr Professor Hein,
Ihr Interview mit der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen am 23.11.2016 (siehe
http://www.hna.de/kassel/mitte-kassel-ort248256/bischof-hein-im-interview-wir-beten-zu-demselben-gott7007937.html) ist irreführend - gewollt oder ungewollt. "Das zentrale verbindende Element zwischen den drei
Religionen habe ich im Verständnis der Barmherzigkeit Gottes gefunden. Diese Vorstellung teilen Christen,
Juden und Muslime" sagen sie. Es gibt in der Tat nur einen Schöpfer, wenn es nur eine Schöpfung gibt. Die
koranischen Aussagen über Allah können jedoch nicht mit den biblischen Aussagen über Gott in Übereinstimmung gebracht werden.
Sie übersehen, daß der Islam im Verlauf der 22 Jahre, in denen Mohammed Auditionen hatte, eine Entwicklung durchgemacht hat. In der unausgereiften mekkanischen Anfangsphase waren die Koransuren durchaus
religiös-friedlich mit Anklängen an die biblischen Aussagen über Gott, etwa die älteste Sure 96:1-3: "Lies im
Namen deines Herrn, Der erschuf. Er erschuf den Menschen aus einem Blutklumpen. Lies; denn dein Herr
ist allgütig".
In der ausgereiften medinischen Phase, als Mohammed zur Macht gelangt war, ist der Islam ausgesprochen
militant: "Und wenn die heiligen Monate abgelaufen sind, dann tötet die Götzendiener, wo immer ihr sie findet, und ergreift sie und belagert sie und lauert ihnen aus jedem Hinterhalt auf. Wenn sie aber bereuen und
das Gebet verrichten und die Zakah entrichten, dann gebt ihnen den Weg frei. Wahrlich, Allah ist allvergebend, barmherzig" (Sure 9:5). Die Barmherzigkeit Allahs beschränkt sich auf die Moslems.
Nach Auffassung des Islam gibt es im Himmel einen Urkoran, die "Umm al kitab", die im Monat Ramadan
auf Mohammed herabgesandt wurde: "Der Monat Ramadan ist es, in dem der Qur'an als Rechtleitung für die
Menschen herabgesandt worden ist und als klarer Beweis der Rechtleitung und der Unterscheidung..." (Sure
2:185). Damit steht im Widerspruch, Daß Mohammed von ca. 610 bis 632 Autitionen hatten, in denen ihm
die Suren offenbart wurden.
Da sich die friedlichen Suren des Anfangs, in denen um Juden und Christen geworben wurde, deutlich von
den medinischen Suren unterscheiden, in denen zum gewaltsamen Kampf gegen Juden und Christen aufgefordert, muß Allah seine Meinung zwisch den Jahren 610 und 632 geändert haben. Welchen Allah meinen
Sie, wenn Sie sagen "Wir beten zu demselben Gott"?
Es wäre sehr zu begrüßen, wenn Sie sich genauere Kenntnisse über den Islam aneignen würden. Es wäre
Martin Hein
auch gut, wenn Sie sich auf den Glauben Ihres Herrn Vaters besinnen würden, den ich persönlich gekannt
habe.
Frohe Weihnachten kann man Ihnen nicht wünschen, weil die Repräsentantin der Evangelischen Kirche
nicht glaubt, daß Jesus Gottes Sohn ist, der in Bethlehem geboren wurde.
Mit besorgten Grüßen Hans Penner
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