Musik im Drei-Viertel-Takt

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Musik im Drei-Viertel-Takt Bremer Salonorchester zum sechsten Mal in Lauenstein
LAUENSTEIN (gs) • Der Kulturfärderkreis Salzhemmendorf er­
öffnete die Kulturszene im Flecken am Neujahrstag mit dem
Bremer Salonorchester. Bereits zum sechsten Mal zeigten die
sechs Vokalisten, zusammen mit Sängerin Isabella Rapp, ihr
Können und begeisterten damit die rund 160 Zuhörer.
Bremer Salonorchester: Unterhaltungsmusik des 19. und frü­
hen 20. Jahrhunderts.
Foto: Spätlich
Ursula Wöhler vom Kultur­
verein konnte mit Bürgermei­
ster Martin Kempe und Orts­
bürgermeister Horst Wich­
mann zwei Vertreter der Poli­
tik begrüßen. Die Überlei­
tung zur Musik war dann
auch nicht schwer, denn oft­
mals wünscht man sich von
den Politikern mehr Leichtig­
keit und Freude, wie sie im
Drei-Viertel-Takt der Walzer­
melodien erklingen.
Seit fast 15 Jahren widmet
sich das Bremer Salonorche­
ster der Unterhaltungsmusik
des 19. und frühen 20. Jahr­
hunderts. Auf dem Pro­
gramm steht die Musik, die
den Pariser Salons, Wiener
Kaffeehäusern und Berliner
Ballsälen ihr typisches Flair
verlieh. Klassische Werke ge­
hören genauso zu seinem Re­
pertoire wie Operettenmelo­
dien von Strauss, Lehar und
Lincke.
Im ersten Block stand die
Walzermusik aus Wien im
Mittelpunkt. Es begann mit
der Overtüre zur Operette
"Ein Morgen, ein Mittag, ein
Abend" von Franz von Sup­
pe' , führte dann aber rasch
zu den so genannten "Heuri­
genliedern" , die in alten Fil­
men von H,lßS Moser und
Paul Hörbiger eindrucksvoll
vorgetragen wurden. Das
"Wiener Blut" vom Walzer­
könig Johann Strauß (Sohn),
die "Schrammelmusik - Wien
bleibt Wien" von Johann
Schramme!, "Im Prater blü­
hen wieder die Bäume" von
Robert Stolz bis hin zum
Deutschmeister-Regiments­
marsch von Wilhelm-August
Jurek rundeten den ..Wiener­
Block" ab.
Als sich Ende des 19. Jahr­
hunderts Berlin immer mehr
zur europäischen Metropole
wandelte, änderte sich auch
das kulturelle Leben. Waren
die Wiener Operetten meist
romantisch
komponiert,
spielten im adligen Milieu
und handelten meist von Ue­
be, so ging es in Berlin meist
um die "einfachen Leute" mit
gesundem Selbstbewusstsein
und "Herz und Schnauze".
Einer der wichtigsten Kom­
ponisten dieser Zeit war Paul
Linke, ein Preuße durch und
durch, der gern zum Militär
wollte aber nicht angenom­
men wurde und dafür Unter­
haltungsmusik und Operet­
ten komponierte.
Aus seinem vielleicht be­
kanntesten Werk "Frau Lu­
na" spielte das Bremer Salo­
nochester "Schenk mir doch
ein kleines bissehen Liebe",
"Oh Theophil" und "Ich lass
mich nicht verführen, dazu
bin ich zu schlau", Darüber
hinaus wurde PaulLinke
auch mit der Operette Lysi­
strata bekannt, aus dem das
"Glühwürmchen
flimmre"
erklang. Isabelle Rapp sorgte
mit ihrem Gesang für ein
Stück "Berliner Flair" bei den
Zuhörern.
Abgerundet wurde der
Abend mit Werken des ost­
preußischen
Komponisten
Walter Kollo, dem "Linden­
marsch" , "Was eine Frau im
Frühling träumt" aus der
Operette Marietta und dem
"Aber lieb sind sie doch". Oh­
ne Zugabe wurde das Bremer
Salonorchester aber nicht
entlassen - einig waren sich
am Ende alle, dass es am
kommenden
Neujahrstag
wieder heißen soll "Der Kul­
turförderkreis Salzhemmen­
dorf lädt zum Neujahrskon­
zert mit dem Bremer Salon­
orchester ein".
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