Anleitung Wasser und Strom - Schrotty

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„Wasser und Strom vertragen sich nicht!“ ist eines der grundlegenden Dinge, die einem von Kindheit
an über Elektronik beigebracht werden. Wo Strom ist, soll kein Wasser sein. Das Radio darf nicht am
Rand der Badewanne stehen usw. …
Die Anleitung Wasser und Strom regt an, dies in Form von Experimenten zu überprüfen. Denn nicht
jede Art von Wasser leitet Strom. Im Versuch wird normales Leitungswasser mit destilliertem
Wasser verglichen. Eine LED wird an einen Stromkreislauf geschlossen, welcher einen Becher voll
Leitungswasser oder destilliertem Wasser beinhaltet. So wird gezeigt, welche Art von Wasser den
Strom leitet und welche nicht. Am Ende des Versuchs wird gezeigt, mit welchem Mittel es möglich
ist destilliertes Wasser doch leitfähig zu machen.
 ACHTUNG: Destilliertes Wasser ist nicht trinkbar, sondern gesundheitsgefährdend wenn es
getrunken wird! Wird dieser Versuch mit Kindern durchgeführt bitte unbedingt darauf hinweisen!
Aber zuerst sollten wir uns etwas genauer anschauen, was ein Stromkreis eigentlich ist und wie eine
LED funktioniert.
Was ist ein Stromkreis?
Warum leuchtet eigentlich die Lampe in einem Raum, wenn du auf den Lichtschalter drückst?
Die Lösung des Rätsels beinhaltet alle einzelnen Komponenten, aus denen ein Stromkreis besteht.
Schauen wir uns dieses Problem anhand eines Stromkreises an, den du auch selbst aufbauen kannst.
 ACHTUNG: Weil es viel zu gefährlich ist, mit dem Strom zu experimentieren, der aus der
Steckdose kommt, verwenden wir eine Batterie, die uns mit Gleichspannung versorgt. Und statt der
Lampe setzen wir eine Leuchtdiode (LED) ein, da diese sich besser zur Verwendung mit einer
Batterie eignet.
Aber nun zurück zum Stromkreis. Ein Stromkreis besteht im einfachsten Fall aus
1. einer Spannungs- bzw. Stromquelle
2. einem Verbraucher und
3. Leitungen bzw. Kabeln.
Die Spannungs- bzw. Stromquelle (1) stellt Strom und Spannung bereit. Für die Schrotty-Versuche
kann dies eine Batterie sein. Die Spannungs- bzw. Stromquelle (1) ist mit Leitungen (3) mit dem
Verbraucher (2) verbunden. Die Leitungen bestehen im Inneren aus einem elektrisch sehr gut
leitfähigen Material wie zum Beispiel Kupfer. Um den leitfähigen Kern herum befindet sich meist ein
Mantel aus elektrisch nicht leitfähigem Material wie Kunststoff. Dadurch können Leitungen an der
isolierten Schicht (am Kunststoff) berührt werden, ohne mit Strom in Berührung zu kommen.
Der Verbraucher (2) wandelt im geschlossenen Stromkreis die elektrische Energie in eine andere
Form von Energie um. In Falle einer LED wird Elektrizität in Licht und Wärme umgewandelt. Je nach
Verbraucher können dies auch andere Formen von Energie sein. Wichtig dabei ist, dass jeder
Verbraucher durch zu hohen Strom bzw. zu hohe Spannung zerstört werden kann. Eine LED ist
beispielsweise ein Bauteil, der eine Spannung zwischen 1,6 Volt und 2,5 Volt Spannung benötigt. Ist
die Spannung zu niedrig, leuchtet sie nicht. Ist sie zu hoch, wird die LED zerstört. Daher befindet sich
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in dieser Schaltung ein weiterer Verbraucher (Widerstand) um die Spannung, die für die LED benötigt
wird, einzustellen.
Die LED wird leuchten, wenn alle Leitungen wie im Schaltplan eingezeichnet miteinander verbunden
sind. Nur dann kann der Strom von der Spannungsquelle zum Verbraucher und wieder zurück zur
Spannungsquelle fließen. Es wird hier auch von einem „geschlossenen Stromkreis“ gesprochen.
Fehlt eine der Leitungen, wird der Stromkreis als „offener Stromkreis“ bezeichnet. Der Strom kann
nicht fließen und die LED kann daher nicht leuchten.
Weitere sehr nützliche Informationen zu Stromkreisen sind im online verfügbaren „Elektronik
Kompendium“ zu finden: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0201021.htm
Um die Aufteilung von Strom und Spannung in einem Stromkreis zu ermitteln, kommen die
Kirchhoffschen Regeln zum Einsatz: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0608011.htm
Wie schließe ich eine LED richtig an?
Bei einigen elektronischen Bauteilen ist es wichtig zu wissen, welcher Anschluss sich näher dem
Pluspol der Schaltung und welcher sich näher dem Minuspol befinden muss. Bei einer Leuchtdiode
ist es zum Beispiel wichtig! Die Leuchtdiode lässt den Strom nur in eine Richtung fließen. Wird sie
anders herum angeschlossen, sperrt sie den Strom. Das bedeutet, nur wenn der Strom durch die LED
fließen kann, ist der Stromkreis geschlossen. Und nur dann leuchtet die LED.
Eine LED, die in einer Farbe leuchten kann, hat üblicherweise zwei Anschlüsse. Ein Anschluss nennt
sich Anode und steht für den Pluspol der LED. Damit die LED in einem geschlossenen Stromkreis
leuchtet, muss sich dieser Anschluss näher dem Pluspol der Schaltung befinden. Der Pluspol der
Schaltung befindet sich dort, wo sich der Pluspol der Spannungsquelle (z.B. Batterie) befindet. Der
andere Anschluss der LED wird Kathode genannt und muss sich näher dem Minuspol der Schaltung
befinden.
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Vergiss bitte nicht auf einen geeigneten Vorwiderstand für deine LED, damit sie nicht durch zu hohe
Spannung beschädigt wird!
Was findest du in dieser Anleitung?
Schau dir die folgende Anleitung genau an und bitte einen Erwachsenen, dir bei deinen Experimenten
zu helfen.
 Und denke immer daran:
•
•
Berühre NIE Wasser, wenn du dir nicht sicher bist, ob sich Strom darin befinden kann!
Trinke NIE destilliertes Wasser. Es schadet deinem Körper!
Wasser und Strom ........................................................................................................................ 5
Destilliertes Wasser und Strom .................................................................................................... 7
Strom und Wasser
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Wasser und Strom
Welche Materialien brauche ich?
•
3 Krokoklemmen
•
1 9V-Batterie
•
1 LED
•
•
2 Stück Draht
1 Becher Leitungswasser
Welche Werkzeuge brauche ich?
Keine.
Wie baue ich alles zusammen?
Schritt 1
Zu Beginn werden die beiden Stücke Draht, wie im nachfolgenden Bild, gebogen um sie auf den Rand
des Bechers oder Glases, in welchem sich das Leitungswasser befindet, hängen zu können. Wichtig
hierbei ist, dass der Draht in das Wasser eintaucht. Die Drähte sollten möglichst an den
gegenüberliegenden Seiten des Behälters angebracht werden.
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Schritt 2
Nun wird der Pluspol der Batterie mit einem der Drähte, der ins Wasser hängt, verbunden. Dazu wird
am besten eine Krokoklemme verwendet. Der Minuspol der Batterie wird daraufhin mit einer
anderen Krokoklemme an den Minuspol der LED, also den kürzeren der Kontakte, gehängt. Nun
muss nur noch der Pluspol der LED (längerer Fuß) mit dem zweiten Draht, der ins Wasser hängt,
verbunden werden. Schon beginnt die LED zu leuchten.
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Destilliertes Wasser und Strom
Welche Materialien brauche ich?
•
3 Krokoklemmen
•
1 9V-Batterie
•
1 LED
•
•
•
2 Stück Draht
1 Becher destilliertes Wasser
Salz
Welche Werkzeuge brauche ich?
Keine.
Wie baue ich alles zusammen?
Schritt 1
Führe einfach die Schritte des vorigen Experiments durch. Verwende aber anstelle des
Leitungswassers destilliertes Wasser. Wichtig dabei ist, die beiden Drähte etwas abzuwischen, damit
das destillierte Wasser nicht verunreinigt wird.
Destilliertes Wasser leitet keinen Strom, das heißt, obwohl es tatsächlich Wasser ist, sollte bei
einem gleichen Versuchsaufbau wie vorhin die LED nicht zum Leuchten gebracht werden. Der Grund,
warum destilliertes Wasser nicht leitet, liegt in der Chemie – destilliertes Wasser weist keine freien
Ladungsträger wie Ionen auf. Diese werden allerdings zum Leiten benötigt. Normales Wasser leitet
auch nur deswegen, weil darin gelöste Salze vorkommen. Die Ionen dieser Salze leiten den Strom.
Also vereinfacht gesagt: Salzt man destilliertes Wasser, beginnt es den Strom zu leiten.
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Wie vermutet wird die LED kaum bis gar nicht leuchten. Wie sehr sie leuchtet, hängt vom Grad der
Verunreinigung des destillierten Wassers ab. Die folgende Abbildung zeigt wiederum das Ergebnis –
also eine LED, die nicht leuchtet, obwohl der gleiche Aufbau wie bei Leitungswasser verwendet wird.
Schritt 2
Im letzten Schritt kann man noch etwas Salz in den Becher mit destilliertem Wasser streuen.
Gewöhnliches Kochsalz genügt, um die LED zum Leuchten zu bringen. Bitte dabei beachten, dass das
destillierte Wasser damit verunreinigt wird und nicht mehr als solches verwendet werden kann.
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Schrotty ist ein Projekt der FH JOANNEUM am Institut Informationsmanagement und wurde in der
digital media technologies Arbeitsgruppe von Gerhard Sprung ins Leben gerufen. Das Projekt
Schrotty wird im Rahmen der generation innovation Regionen Projekte der FFG mit Geldern des
Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie gefördert.
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