388 Teil IV Beispiel 8.2 8.2 Beispiele Fluidelement FLUID116 Flächenheizkörper Lernziel Ein Beispiel mit dem Fluidelement FLUID116 und thermischen Schalenelementen wird vorgestellt. Die Idealisierungsmöglichkeiten werden im Detail diskutiert. 8.2.1 Aufgabenstellung Ein Flächen-Heizkörper für eine Zimmerheizung ist aus zwei profilierten Blechen hergestellt, die flach aufeinandergelegt und verschweißt sind. Die Bleche bilden eine dünnwandige rechteckige Kühlerfläche mit Kantenlängen von jeweils 0.6 m und einer gemeinsamen Dicke von 4 mm. Das Material der Kühlerbleche hat eine Wärmeleitfähigkeit von λ = 40 W / (m K). Die Profilierung der beiden Bleche ergibt einen Strömungskanal, der den Kühler fächerförmig durchläuft. Der hydraulische Durchmesser der horizontal verlaufenden Zu- und Ableitung beträgt D2 = 50 mm. Für Abb. 8.2-1 Aufgabenstellung die senkrecht verlaufenden Einzelkanäle ist ein Durchmesser von D3 = 35 mm einzusetzen. Durch den Strömungskanal wird Heizungswasser mit einer Wärmeleitfähigkeit von λ = 0.02 W / (m K), einer Dichte von ρ = 1000 kg / m3 und einer spezifische Wärmekapazität von c p = 4000 J / (kg K) hindurchgepumpt. Der Massenstrom beträgt 0.050 kg / s. Das Heizungswasser tritt mit einer Vorlauftemperatur von 50C in den Heizkörper ein. Der Wärmeaustausch zwischen dem Heizungswasser und dem Heizkörpermaterial erfolgt konvektiv mit einem Wärmeübergangskoeffizienten von α = 1000 W / (m2 K). Die Wärmeabfuhr erfolgt durch Konvektion von der Oberfläche des Heizkörpers zur Zimmerluft. Für diese Konvektion ist für die Vorder- und Rückseite des Heizkörpers gemeinsam der Wärmeübergangsbeiwert von α = 100 W / (m2 K) und die Temperatur der Zimmerluft mit T = 20 C einzusetzen. Es ist die Abkühlung des Heizungswassers und die Temperaturverteilung im Heizkörper zu berechnen. 8.2.2 Idealisierung Bei dieser Aufgabe liegt keine Symmetrie vor, die bei der Modellerstellung ausgenutzt werden kann. Für die Abbildung des Bauteils als FEM-Modell sind mehrere Varianten unterschiedlicher Detaillierung möglich. Eine sehr ausführliche und aufwändige Modellierung ist in Abb. 8.2-2 als Variante a skizziert. Diese Modellierung erfordert Volumenelemente, z.B. des Typs SOLID70. Mit dieser Modellierung können auch Temperaturgradienten im Blech des Heizkörpers und Gradienten durch die Wand- Abb. 8.2-2 Modellierung Variante a Beispiele Teil IV Beispiel 8.2 389 dicke des Heizkanals erfasst werden. Die Fluidelemente FLUID116 bilden die Strömung entlang der Mittellinie des Fluidkanals ab. Die thermische Verbindung zwischen der Strömung (Mittellinie) und den zahlreichen Netzknoten der Wandungs-Innenseite muss in dieser Modellierung durch mehr als eine konvektive Verbindung erfolgen. Für diesen Zweck eignet sich zum Beispiel der Elementtyp LINK34 (convection link), der strahlen- oder speichenförmig diese Verbindungen herstellen kann. Die Erstellung eines solchen Modells kann optimal durch MacroAbläufe mit der ANSYS Parametersprache erfolgen. Alternativ kann diese konvektive Verbindung auch durch Oberflächeneffekt-Elemente des Typs SURF152 modelliert werden. Für die Modellierungsvariante b können Schalenelemente, z.B. des Typs SHELL57, verwendet werden. Bei dieser Modellierung werden Temperaturgradienten durch die Wanddicke des Bleches vernachlässigt. Es kann jedoch eine ungleichförmige Temperatur um den Umfang des Heizkanals herum untersucht werden. Auch hier bilden die Fluidelemente FLUID116 die Strömung entlang der Mittellinie des Fluidkanals ab. Die thermische Verbindung zwischen der Abb. 8.2-3 Modellierung Variante b Strömung (Mittellinie) und der Wandung kann auch hier mit dem Elementtyp LINK34 (convection link) in strahlen- oder speichenförmiger Anordnung erfolgen. Alternativ kann auch hier die konvektive Verbindung durch Oberflächeneffekt-Elemente des Typs SURF152 hergestellt werden. Bei der Modellierung entsprechend Variante c wird auf die lokale Verteilung in der direkten Umgebung des Heizwasserkanals und auf den Temperaturunterschied zwischen dem Inneren des Heizkörpers und der Blechoberfläche (Temperaturgradient über die Blechdicke) verzichtet. Diese Variante der Modellierung wird hier in diesem Beispiel gewählt. Für das Heizkörperblech werden Schalenelemente des ANSYS-Elementtyps SHELL57 verwendet. Mit diesen Elementen wird die Wärmeleitung (Konduktion) in der Ebene des Heizkörperbleches und der konvektive Wärmeaustausch mit der Umgebung über die Oberfläche des Bleches erfasst. Abb. 8.2-4 Modellierung Variante c Bei der Idealisierung des Bleches wird die Wanddicke durchgehend – also auch im Bereich der Strömungskanäle - mit 4 mm abgebildet. Die Strömungskanäle für das Heizwasser werden nicht gesondert geometrisch abgebildet, da nicht die Form des Bleches, sondern nur die Wanddicke (also der zur Verfügung stehende Querschnitt) für die Wärmeleitung im Blech ausschlaggebend ist. In der direkten Umgebung des Strömungskanals ergibt sich hierdurch eine Vernachlässigung von lokalen Effekten. Für die großflächige Temperaturverteilung bleibt dieser Einfluss jedoch gering. Für die Heizwasserströmung und den Wärmeübergang zum Heizkörperblech werden FLUID116Elemente verwendet. Jedes dieser FLUID116-Elemente wird mit den ersten beiden Knoten (Eingabe I und J) so festgelegt, dass jeweils ein Abschnitt des Strömungskanals des Heizwassers abgebildet wird. An diesen Knoten I und J werden der Druck und die Temperatur des Kühlwassers nach den Gesetzen der Rohrhydraulik (mittlerer Stromfaden, eindimensionale Abbildung der Strömung) berechnet. Die Zu- oder Abfuhr von thermischer Energie erfolgt jeweils über eine konvektive Verbindung des Rohrströmungs-Knotens I mit dem Knoten K und am anderen Ende des Elementes von Knoten J mit dem vierten Knoten L. Diese Knoten K und L sind Knoten des Heizkörperbleches. 390 Teil IV Beispiel 8.2 Beispiele Die Eigenschaften der konvektiven Verbindung zwischen dem Heizungswasserkanal und dem umgebenden Blech werden für die Fläche des Querschnittes, der für die Konvektion zur Verfügung steht, als Element-Daten (real constants) und für den Wärmeübergangskoeffizienten dieser Konvektion als Materialdaten der FLUID116-Elemente festgelegt. Dabei ist die Länge dieser konvektiven Verbindung nicht von Bedeutung. Im vorliegenden Beispiel wurde daher aus Darstellungsgründen die HeizwasserStrömung nicht in der Ebene des Heizkörperbleches idealisiert (wo sie tatsächlich vorliegt), sondern etwas von der Ebene des Bleches abgehoben (so, als würde der Strömungskanal über dem Heizkörper schweben). Die Wärme wird also mit dem Heizungswasser zugeführt, geht jeweils teilweise vom Heizwasser an das Heizkörperblech über, verteilt sich im Blech durch Wärmeleitung und wird flächig konvektiv an die Umgebungsluft abgegeben. 8.2.3 Das Preprocessing Auswahl des Preprocessors mit /PREP7 Als Elementtyp wird zunächst für das Heizkörperblech das thermische Schalenelement SHELL57 aufgerufen mit ET,1,SHELL57 Für das Metall des Heizkörpers wird die Wärmeleitfähigkeit KXX eingegeben mit MP,KXX,1,40 Der Elementtyp für die thermischen Schalenelemente des Typs SHELL57 benötigt die Eingabe der Schalendicke als „real constants“. Diese Eingabe erfolgt hier mit R,1,0.004 Für die Festlegung der Knoten und Elemente der Geometrie wird hier die direkte Eingabe verwendet. Es ergibt keine wesentliche Arbeitserleichterung bei diesem kleinen Modell, wenn wir die Vernetzung automatisch durchführen lassen würden. In der Ebene des Heizkörperbleches mit den Kantenlängen 0.6 m werden 9 mal 10 Elemente angeordnet, so dass etwa quadratische Elemente entstehen. Der Knoten 1 wird im Koordinatenursprung angeordnet mit der Eingabe N,1 Entlang der y-Achse wird als letzter Knoten der Reihe Knoten 10 angegeben N,10, ,0.60 Die Strecke zwischen diesen beiden Knoten wird mit weiteren Knoten 2 bis 9 aufgefüllt FILL Aus diesen 10 Knoten werden weitere Reihen (insgesamt 11 Reihen) von Knoten in der x-yEbene, jeweils um 0.06 m in x-Richtung versetzt, angeordnet. Diese Generierung erfolgt mit NGEN,11,10,1,10,1,0.06 Mit diesen Knoten werden zunächst die Elemente des Heizkörperbleches festgelegt. Das erste Element wird eingegeben mit E,1,2,12,11 Abb. 8.2-5 Elemente Heizkörperblech Beispiele Teil IV Beispiel 8.2 391 Aus diesem Element werden weitere (insgesamt 8) Elemente generiert, deren Knotennummern um jeweils 1 größer sind. Hierzu wird die Eingabe verwendet EGEN,9,1,-1 (die Eingabe des Wertes -1 für das zu vervielfachende Element IEL1 ist etwa zu verstehen als "das eine gerade zuletzt festgelegte Element"). Entsprechend werden aus den nunmehr vorhandenen 9 Elementen weitere (insgesamt 10 Gruppen) Elemente generiert, deren Knotennummern um jeweils 10 größer sind. Die Eingabe erfolgt mit EGEN,10,10,-9 (die Generierung verwendet "die neun zuletzt festgelegten Elemente" und vervielfacht diese). Damit ist das Heizkörperblech mit thermischen Schalenelementen mit Wanddicke 4 mm (real constant set 1) idealisiert. Für die Fluidelemente wird der Elementtyp aufgerufen mit ET,2,FLUID116 KEYOPT,2,2,2 Für das Heizungswasser werden sowohl die thermischen Materialdaten (die Wärmeleitfähigkeit KXX, die Dichte DENS und die spezifische Wärmekapazität C), fluiddynamische bzw. hydraulische Daten (die Viskosität VISC) sowie Daten der konvektiven Verbindung zwischen Strömung und Wandung (der Wärmeübergangskoeffizient HF) eingegeben mit MP,KXX,2,0.02 MP,C,2,4000 MP,DENS,2,1000 MP,VISC,2,1E-6 MP,HF,2,1000 Für Elemente des Typs FLUID116 müssen zahlreiche zusätzliche Werte festgelegt werden. Die ersten Werte sind der hydraulische Durchmesser und die Strömungsquerschnittsfläche. Die weiteren „real constants“ betreffen im wesentlichen die Rohrhydraulik, Strömungswiderstände und ähnliche Daten. Da wir auf die Lösung der Strömungsmechanik im wesentlichen verzichten, reicht es hier aus, die ersten beiden Werte einzusetzen. Um diese Werte nicht mit dem Taschenrechner ausrechnen zu müssen und sie auch einfacher bei anderen Eingaben wiederverwenden zu können, wird hier zunächst mit der ANSYS-Parametersprache der hydraulische Durchmesser für die Zu- und Ableitung festgelegt mit DHYD2=0.05 daraus die Querschnittsfläche bestimmt PI=3.14159 AHYD2=PI*DHYD2**2/4 Mit diesen Parametern werden die ersten Zusatzdaten (real constants) mit real-Pointer 2 für die Zu- und Ableitung festgelegt mit R,2,DHYD2,AHYD2,1 Für die senkrechten Kanäle wird der kleinere hydraulische Durchmesser festgelegt mit DHYD3=0.035 daraus die Querschnittsfläche bestimmt AHYD3=PI*DHYD3**2/4 und die Zusatzdaten (real constants) mit real-Pointer 3 festgelegt mit R,3,DHYD3,AHYD3,1 Die Knoten für die Elemente der Strömungskanäle werden unabhängig und geometrisch etwas entfernt von denjenigen des Heizkörperbleches erzeugt. Diese Fluid-Knoten müssen unabhängig von den bisher vorhandenen Knoten sein, da ja im Heizwasserkanal andere Temperaturen vorliegen als im Heizkörperblech. In diesem Beispiel werden zusätzlich zu den Knoten 1 bis 110 (es könnten Leerpositionen dazwischen vorhanden sein, sie würden nicht weiter interessieren) in der Heizkörperblech-Ebene - hier die x-y-Ebene - weitere Knoten in einem Abstand in z-Richtung von 0.01 geschaffen. Hierzu wird das Kommando verwendet NGEN,2,200,1,200,1, , ,.01 392 Teil IV Beispiel 8.2 Beispiele Die Knoten, die bei dieser Vorgehensweise definiert, später aber nicht verwendet werden, stören den Ablauf der Analyse nicht. Sie werden während der Lösung automatisch eliminiert. Die Zu- und Ableitung wird nun mit Elementen der zweiten Elementtyps (ET,2,..), des zweiten Materials (MP,..,2,..) und der zweiten Zusatzdaten-Gruppe (R,2,..) aufgebaut. Dazu werden die Zeiger auf diese Eigenschaften gesetzt, so dass die nun folgenden Elemente die entsprechenden Einträge erhalten. Die Zeigerstellung erfolgt mit TYPE,2 MAT,2 REAL,2 Die Elemente werden jeweils durch Angabe der beiden Knoten I und J entlang des Heizwasserkanals (im vorliegenden Modell sind dies Knoten mit Nummern im Bereich 200 bis 310) sowie zwei weitere Knoten K und L des Heizkörperbleches (im vorliegenden Modell Knoten mit Nummern im Bereich 1 bis 110) festgelegt. Der Zuleitungs-Kanal soll durch folgende Elemente gebildet werden: E,209,219,9,19 EGEN,9,10,-1 Der Ableitungs-Kanal wird gebildet durch die Elemente E,292,282,92,82 EGEN,9,-10,-1 Die senkrechten Heizkanäle werden mit Zusatzdaten-Einstellung (real constants) mit REAL,3 erzeugt über das erste dieser Elemente mit E,219,218,19,18 eine Generierung von 7 weiteren Elementen dieses Kanals mit EGEN,7,-1,-1 und eine Vervielfachung dieser 7 Elemente des kanals mit EGEN,5,20,-7 Die geschaffene Anordnung soll nun grafisch untersucht und kontrolliert werden. Schalten Sie hierzu die Nummerndarstellung der Knotennummern ein mit /PNUM,NODE,1 stellen Sie eine räumlich geneigte Blickrichtung ein mit /VIEW, ,-1,2,3 sorgen Sie dafür, dass die y-Achse auf den Darstellungen immer vertikal nach oben (vertical upward) zeigt mit /VUP, ,Y und stellen Sie die Elemente dar mit EPLOT Abb. 8.2-6 Elemente Abb. 8.2-7 Elemente, Querschnitte Die Darstellung zeigt das Feld der Knoten 1 bis 110 in der x-y-Ebene (bei z = 0) und dazu versetzt die Knoten 201 bis 310 (bei z = 0.01). Beispiele Teil IV Beispiel 8.2 393 Eine Darstellung der Elemente und der Zusatzdaten der Elemente (Wanddicke der Schale, Querschnitte der Fluidelemente) erhalten Sie mit /PNUM,NODE /ESHA,1 EPLO Diese Darstellung der Elemente und der Querschnitte zeigt die rechteckige Anordnung der Schalenelemente SHELL57 sowie die zylindrischen FLUID116-Elemente des Heizwasserkanals. Anhand der Abb. 8.2-8 wird noch einmal die Funktion der Elemente dieser Idealisierung erläutert. Der Flächenheizkörper als flaches Bauteil aus profiliertem Blech ist mit den Schalenelementen idealisiert, die von den Knoten 1 bis 10, 11 bis 20 und den folgenden Knoten aufgespannt werden. Die Elemente stellen mit ihrer Wanddicke von 4 mm (Eingabe R,1,0.004) und den Eigenschaften des Materials 1 eine in der Schalenebene wärmeleitende Struktur dar. An der Oberfläche dieser flachen Struktur kann konvektiv Wärme mit der Umgebung ausgetauscht werden. In unserem Modell wird über diese konvektive Verbindung zur Umgebung die Heizleistung abgegeben, dies ist die Wärmesenke. Für die Wärmeleitung in der Schalenebene ist es unerheblich, dass ein Strömungskanal eingearbeitet ist, da der für die Wärmeleitung maßgebende Querschnitt (die Schalendicke) nicht beeinträchtigt ist. Somit ist als Einfluss des Strömungskanals nur noch der Wärme- Abb. 8.2-8 Modellaufbau austausch zwischen dem strömenden Medium und dem Heizkörpermaterial, das den Strömungskanal bildet, abzubilden. Dieser Wärmeaustausch findet zu den Punkten 9, 19, usw. der Schalenebene statt. An diese Punkten sind die FLUID116-Elemente angebunden, die die Strömung abbilden. Die Fluidelemente erfüllen damit eine doppelte Funktion: sie berücksichtigen das Verhalten der Strömung als eindimensionale Kanalströmung und verbinden zusätzlich thermisch die Strömung mit der Kanalwandung. Im ersten Element unseres Strömungskanals wird das Verhalten der Strömung zwischen den Punkten 209 und 219 berücksichtigt und zusätzlich die thermische Verbindung zwischen der Strömung an Knoten 209 und der Schale an Knoten 9 sowie zwischen der Strömung an Knoten 219 und der Schale an Knoten 19 hergestellt. Wir werden anhand der Ergebnisse sehen, dass das einströmende heiße Medium in diesem Bereich den Abschnitt des Kanals durchströmt, den das erste Fluidelement zwischen Knoten 209 und 219 darstellt und dabei über die thermische Verbindung zur Schale Wärme abgibt. Dadurch wird das Medium kälter und das Heizkörperblech aufgeheizt. Im Blech breitet sich die Wärme aus und wird konvektiv an die Umgebung abgegeben. Diejenigen Bereiche des Bleches, die dem Strömungskanal benachbart sind, werden dabei deutlich wärmer als vom Kanal entfernte Bereiche. Die Entfernung zwischen dem Fluidkanal und der Blechebene ist für die Berechnung nicht von Bedeutung. Zwischen dem Fluidkanal und dem Blech bestehen konvektive Verbindungen. Der Wärmetransport in diesen Verbindungen ist von den Temperaturdifferenzen und vom Wärmeübergangskoeffizienten abhängig, nicht jedoch von der Länge der Verbindung. (Die Verbindungen könnten ebenso durch Wärmeleitungs-Elemente (LINK33, conduction bar) hergestellt werden. Mit solchen Elementen wäre der Wärmetransport von den Temperaturdifferenzen, der 394 Teil IV Beispiel 8.2 Beispiele Wärmeleitfähigkeit und der Länge abhängig.) 8.2.4 Der Lösungsabschnitt Der Lösungsteil des ANSYS/ED-Programms wird aufgerufen mit /SOLU Die Eintrittstemperatur des Heizwassers von 50 C wird als Temperaturvorgabe am ersten Knoten des Heizwasserkanals aufgebracht mit D,209,TEMP,50 Hier wird ebenso der Massenstrom der Fluidströmung angegeben mit F,209,FLOW,0.050 Am Austritt des Heizkanals wird der Fluiddruck angegeben mit D,202,PRES,3 wobei diese Angabe bedeutungslos für die hier interessierenden Temperaturergebnisse ist und nur dazu dient, den Teil des Gleichungssystems mit den Druck-Freiheitsgraden festzulegen. Für die Wärmeabgabe an die Umgebung über die Konvektion zwischen dem Heizkörperblech und der Luft werden zunächst die Knoten des Heizkörperbleches selektiert mit NSEL,S, , ,1,200 und die Konvektion als Randbedingung bzw. flächige Last auf die von diesen Knoten gebildete Fläche aufgegeben mit SF,ALL,CONV,100,20 Die Selektion wird aufgehoben mit ALLS so dass nun alle Daten bereitgestellt sind, um die Lösung zu erarbeiten. Dies kann nun erfolgen mit SOLVE Der Lösungsteil meldet, dass die eingegebenen Modelldaten eine 3dimensionales Idealisierung darstellen, die Freiheitsgrade an den Knoten die lokale Temperatur und der Fluiddruck sind und dass eine stationäre Lösung zu berechnen ist. Die nicht verAbb. 8.2-9 Temperaturverteilung Gesamtmodell wendeten Freiheitsgrade (die Fluiddrücke im Bereich des Heizkörperbleches) sowie die ungenutzten Knoten (zahlreiche Knoten im Bereich der Nummern 100 bis 199) werden selbsttätig eliminiert, so dass insgesamt 131 aktive Freiheitsgrade (active DOF) verbleiben. 8.2.5 Das Postprocessing Aufruf des Postprocessors mit /POST1 Die Temperaturverteilung im Gesamtmodell wird dargestellt mit PLNS,TEMP Die Verteilung zeigt die warmen Fluidkanäle und die kühle Blechfläche des Heizkörpers. In der Praxis könnte man die Temperaturen im Heizkanal nicht direkt feststellen. Es müssten Thermoelemente in den Fluidkanal eingebaut werden. Beispiele Teil IV Beispiel 8.2 395 Die Temperaturen, die direkt an der Oberfläche messbar und fühlbar sind, sind diejenigen, die für das Heizkörperblech berechnet wurden. Sie ergeben sich nach der Selektion der Blechfläche mit ESEL,S,TYPE,,1 NSLE PLNS,TEMP Die folgenden Eingaben reduzieren die grafische Darstellung auf die Elemente und Knoten der Heizkanäle mit ESEL,S,TYPE,,2 NSLE,S,1 Mit der Eingabe /PNUM,SVAL,1 werden die Ergebniswerte der grafischen Darstellung neben die jeweiligen Knoten auch noch mit Zahlenwerten dargestellt. Abb. 8.2-10 Temperaturverteilung Blechfläche Die Querschnitts-Darstellung wird ausgeschaltet mit /ESHA und die Temperatur-Ergebnisse grafisch dargestellt mit PLNS,TEMP Die Abbildung zeigt die Linien der Heizkanal-Elemente und die Zahlenwerte der Temperaturen an den Verbindungsknoten. Es ist zu erkennen, wie die Temperatur des Fluids abfällt in der Fläche des Heizkörpers. Bei der Rückströmung im Ableitungskanal unten ist die Vermischung des jeweils kühleren Kanals (der den längeren Weg hatte) mit dem einmündenden wärmeren Kanal (der den kürzeren Weg hatte) zu beobachten. Abb. 8.2-11 Temperaturen in den Kühlkanälen