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S TA U D E N T I P P
Geophyten für dauerhafte Bepflanzungen
Text und Bilder: Armin Lustenberger
Zwiebelpflanzen sind für uns wie ein Feuerwerk, mit Vorfreude im
Herbst gepflanzt, warten wir jeweils ungeduldig bis sie im Frühjahr
ihre Pracht entfalten.
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Sie können in einer Pflanzung saisonale und gestalterische Lücken
schliessen. Da wir meistens gerne langlebige, robuste Stauden
verwenden, haben wir denselben Anspruch an die Geophyten.
Eine kleine Auswahl, die sich in den letzten Jahren bei unseren
Arbeiten bewährt hat, wollen wir nun vorstellen.
Frühjahrsblüher
Für den ersten blühenden Höhepunkt im Beet nutzen wir frühjahrsblühende Zwiebeln, welche genügend Platz für den nachfolgenden
Sommer- und Herbstflor lassen. Filigranes Laub, das später beim
Welken nicht zu stark ins Auge fällt, ist deshalb ein wichtiges
Argument.
Bei der Gattung Tulipa ist
das Angebot riesig, wegen
dem oben erwähnten
Kriterium bevorzugen wir
eher die Wildtulpenartigen. Da die Tulpenzwiebeln im Gegensatz zu
anderen Geophyten jeden
Frühling langsam eingehen und sich am Zwiebelboden neue entwickeln,
müssen sie gut ernährt
werden. Zu nasser Standort und Mäuse können ganze Bestände
verschwinden lassen. Tulipa turkestanica 1 ist einer unserer Lieblinge, die mit der botanischen Besonderheit aufwartet, dass sie
3 bis 9 crèmeweisse Blüten pro Stiel aufweist. Neben der filigranen
Blüte im frühen April ist
das lanzettliche, graugrüne Blatt der circa 20 cm
hohen Pflanze eine Zierde.
Noch etwas niedriger ist
Tulipa tarda 2 mit ihren
weissen Blüten und der
grossen gelben Mitte. Auf
Beeten, die mit Betonkies
abgemulcht sind, säen sie
sich selber aus. Ein Hingucker ist Tulipa clusiana
Die Sorte ‘Lady Jane‘ 3. beglückt uns jeden April mit aussen rosaroten, innen weiss gefärbten Blüten. Diese öffnen sich bei Sonnenschein und sind zusammen mit den gewellten, grauen Blättern
eine wahre Pracht. Die kleinen Zwiebeln gedeihen bei uns in mit
Splitt durchsetztem Boden
schon mehrere Jahre
in stabilen Beständen.
Wer sich, wie wir im
Zürcher Oberland, mit
frischen bis nassen Böden
und Mäusen herumschlägt,
schätzt die Eigenschaften
der Narzissen. Eine
Pflanzung mit Narzissus
‘Edna Earl‘ 4 (gehört in die
Gruppe der Kleinkronigen)
in einem Kundengarten
am Fusse einer grossen
Esche entwickelt sich sehr
gut. Der Duft und die sehr
gute Fernwirkung sind ein
weiteres Argument für
die elegante, etwas steif
wirkende Sorte, die stark
an die Montreux Narzisse
erinnert. Im Allgemeinen
kann man wohl behaupten, je stärker eine Narzisse züchterisch
verändert wurde, desto speziellere Ansprüche hat diese bzw.
kurzlebiger ist sie - wie bei so manch anderen Pflanzen.
Um das späte Austreiben, der von uns oft als Raumteiler in Trögen
gepflanzten Miscanthus zu kaschieren, sind Krokus sehr gut
geeignet. Sehr schön
wirken Crocus chrysanthus
‘Cream Beauty‘ zusammen
mit Crocus sieberi ‘Firefly‘.
In der von uns verwendeten teils mineralischen
Trog- und Dachgartenerde
gedeihen auch die eher
kurzlebigen Iris reticulata
zusammen mit den Krokus
5 über mehrere Jahre
ohne Probleme.
Im Weiteren haben wir sehr gute Erfahrungen mit Galanthus
(Schneeglöcken; möglichst frische Zwiebel pflanzen oder Teilung
gleich nach Blüte), Hyacinthoides (Hasenglöckchen), und natürlich
Muscari (Traubenhyacinthe) gemacht.
Armin Lustenberger von Lustenberger Persönliche Gärten übernimmt den Stab von Regine Ege und Harald Conrad von gartenfrei-raum und wird in den kommenden Vivace im Staudentipp
über spezielle Stauden, ihre Pflege und Verwendung schreiben.
Vivace dankt Regine Ege und Harald Conrad ganz herzlich für
die kompetenten Staudentipps der vergangenen Jahre!
Lustenberger
Persönliche Gärten
Armin Lustenberger
Schoren 6
8627 Grüningen
[email protected]
www.gartenlust.ch
Wir gestalten, bauen und
pflegen Gärten. Im Zentrum
stehen dabei die Pflanzen. In unserem Pflanzenlabor (Schaugarten) prüfen wir neue Ideen und Pflanzen. Wir produzieren
zusätzlich Pflanzen für den Eigenbedarf, welche nicht oder
nur beschränkt in Handel erhältlich sind. Am Wädenswiler
Raritätenmarkt verkaufen wir jeweils ein ausgesuchtes Angebot
an Pflanzen.
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