Romwallfahrer an den Apostelgräbern – Audienz hautnah beim Papst

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 Romwallfahrer an den Apostelgräbern – Audienz hautnah beim Papst Kaum eine Stadt der Welt bietet eine solche Dichte von Eindrücken. In Rom stehen heidnische und christliche Bauwerke, Antikes und Barockes, Prächtiges und Verfallendes direkt nebeneinander. Grosse Kunst mischt sich mit einem besonderen Lebensgefühl. Auf der Suche nach dem antiken Rom oder dem religiösen Zentrum der katholischen Kirche. Tausende Menschen aus aller Welt strömen jedes Jahr in die Ewige Stadt und seit der Wahl Joseph Ratzinger zum Papst nimmt das Interesse, auch aus Bayern kräftig zu. Die Militärseelsorge München organisierte die Wallfahrt nach Rom. Daran beteiligten sich Pilger aus den Standorten München, Ingolstadt und Roth. Die 8‐tägige Wallfahrt lag in den bewährten Händen von Militärdekan Edwin Grötzner, Pastoralreferent Ludwig Lanzhammer Roth und Pfarrhelfer Freimuth Kettner aus München. Domizil war das Hotel „Casa Tra Noi“ ein grosses schlichtes Haus, das etwa eine Viertelstunde Fußweg vom Petersdom entfernt lag. Die „Casa Tra Noi“ beherbergt vorwiegend Pilgergruppen und erwies sich als ideale Basis, die zweieinhalbtausend Jahre Geschichte der Ewigen Stadt unter christlichen Vorzeichen zu entdecken. Erster touristischer Höhepunkt nach dem obligatorischem Besuch des Trevibrunnens und der Spanischen Treppe war der Besuch im Pantheon, ein ehemals heidnischer Tempel. Es ist das ungewöhnlichste Gotteshaus in Rom und das besterhaltene Mauerwerk der römischen Antike. Das Gemäuer dieses Rundtempels macht von außen einen nicht gerade ansprechenden Eindruck. Umso erhebender ist dann das Innere des ehemaligen Tempels. Kaiser Phokas schenkte das Pantheon im Jahr 608 dem römischen Bischof und Papst Bonifazius IV. Das immer noch heidnische Bauwerk weihte dieser Papst der Himmelskönigin mit allen Märtyrern. Am frühen Morgen des 4. Tages herrschte Aufregung unter den 32 Teilnehmern, denn um 7 Uhr früh stand ein Gottesdienst in der Litauischen Marienkapelle des Petersdom auf dem Programm. Pünktlich angekommen, versammelten sich alle vor der Sakristei um anschließend in Richtung Krypta zur kleinen Kapelle in unmittelbarer Nähe der Grabstätten von Päpsten und Heiligen zu gehen. Hier feierte Militärdekan Edwin Grötzner eine heilige Messe. Still und andächtig verließen die Teilnehmer die Kapelle und tauchten schließlich wieder auf in das bunte Getümmel des Petersdomes.
Gottesdienst mit Militärdekan Edwin Grötzner neben dem Petrusgrab Die Generalaudienz fand in Castel Gandolfo statt. Hier fanden nur etwa 2.000 Menschen Platz. In kurzer Zeit war der Innenhof vollständig gefüllt von jubelnden Menschen. Den Papst sehen, darauf kommt es an. Die Pilger der Militärseelsorge machten sich daher sehr früh auf den Weg nach Castel Gandolfo, denn die Papstaudienz war der Höhepunkt des Romaufenthalts, und wer zuletzt kommt, sieht Papst Benedikt XVI. eigentlich nur noch auf dem Großbildschirm. Die Romwallfahrer der Militärpfarreien nahmen die Strapazen auf sich, das bedeutete über zwei Stunden stehen bei brütender Sonne. Nirgends ist man dem Heiligen Vater näher als in Castel Gandolfo, wo die Pilger der Militärpfarreien Papst Benedikt XVI. hautnah erleben durften, nämlich in der zweiten Reihe. Freimuth Kettner präsentierte die bayerische Fahne gut sichtbar, auch für den Papst. Die Audienz begann um 10.30 Uhr. Der Papst erschien am Eingang des Gebäudes, abgeschirmt von Schweizer Gardisten und anderen Sicherheitsleuten. Nach dem einleitenden Gebet hält Papst Benedikt XVI. den größten Teil seiner Ansprache auf italienisch. Erst wenn er mit wenigen Worten den Inhalt seiner Katechesen in den wichtigsten Weltsprachen, auch auf Deutsch zusammenfasst, vernimmt man deutsche Stimmen. In seiner Katechese erzählte Papst Benedikt die Geschichte der heiligen Hildegard von Bingen. Er zeigte auf, was bleibend aktuell ist. Der Papst sprach über den Glauben und verband dies mit Personen, die diesen Glauben gelebt haben. Auch wurden die Gruppen erwähnt, die der Audienz beiwohnten, so auch die Militärseelsorge München, Ingolstadt und Roth. Die jeweils angesprochenen jubelten und klatschten. Papst Benedikt XVI. wurde von den Gläubigen gefeiert. Vielleicht lag es an der großen Wärme und Liebe, die in seinen Worten mitschwang. Papst Benedikt XVI. wollte die bayerische Gruppe persönlich begrüßen, wurde aber von den Sicherheitsleuten abgedrängt. Nach seiner Verabschiedung mit großem Applaus löste sich die riesige Menschenansammlung ohne Hektik und Chaos schnell auf. Anschließend wurde das Mittagessen in der bekannten Weinstadt Frascati eingenommen. Ein Ausflug nach Tivoli mit der Villa d`Este rundete den Tag ab. Die Apostelgräber von Petrus und Paulus haben für die römische Kirche die allergrößte Bedeutung, deshalb gingen auch die Pilger der Militärseelsorge zu den letzten Ruhestätten der Apostelfürsten. Erst unter den prächtigen Basiliken für Petrus und für Paulus liegen die eigentlichen Schätze der Ewigen Stadt. Unter dem Petersdom durften die Pilger die Ausgrabungen besichtigen. Ein sachkundiger Archäologe führte die Gruppe in die Tiefe des Domes, vorbei an vielen Sarkophagen. Tief unter dem Hauptaltar des Petersdoms befindet sich das Petrusgrab. Mit Graffiti war eine rote Wand übersät. Hier fand man bei Ausgrabungen im letzten Jahrhundert die Aufschrift „Petr Eni“. Das kann mit „Petrus hier“ übersetzt werden. In einer Maueröffnung fand man Skelettreste. Papstkapelle neben dem Petrusgrab Das Grab des Völkerapostels Paulus befindet sich in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern. Zum Ende des Paulusjahres machte Papst Benedikt XVI. eine bis dahin streng geheim gehaltene Untersuchung öffentlich. Im Sarkophag habe man Reste von Weihrauch und kostbaren Stoffen mit Spuren von Knochen gefunden. Die Untersuchung habe ergeben, dass die Knochenreste auf eine Person zurückgehen, die im ersten oder zweiten Jahrhundert nach Christus gelebt habe. Damit sei bestätigt, so der Papst, dass sich im Steinsarg unter der Basilika die sterblichen Überreste des Völkerapostels Paulus befänden. Das Paulusgrab in Sankt Paul vor den Mauern Auch dieses zweitgrößte Gotteshaus von Rom wurde mit einer sachkundigen Stadtführerin besichtigt. Auch ein interessantes Rahmenprogramm wurde vom Reisebüro Wiesheu und Pfarrhelfer Kettner zusammengestellt, denn neben Rom wurden noch zwei große Wallfahrtsorte: Loreto und Padua angesteuert. Die Anreise erwies sich durch den Wochenendverkehr länger als geplant. Ab Innsbruck bis Revereto war nur zähflüssiger Verkehr möglich. Der vorgesehene abendliche Gottesdienst in Brescello, bekannt als Stadt der Filme von Don Camillo und Peppone, konnte daher nicht zelebriert werden, dafür hielt Militärdekan Edwin Grötzner im Bus einen Wortgottesdienst. Um den Stau erträglicher zu machen, wurde im Bus ein Film zur Einstimmung auf die Filmhelden Don Camillo und Peppone gezeigt. In Brescello wurde das Museum besichtigt und am Marktplatz, der von den Filmen bekannt ist, ein Cappuccino in der Trattoria Peppone geschlürft. Das bekannte Kreuz von Don Camillo wurde in der Kirche besichtigt. Stadtplatz von Brescello Don Camillos Kreuz in Brescello Am nächsten Morgen ging es über den bewaldeten Apennin, vorbei an den Marmorbrüchen von Carrara, der Partnerstadt von Ingolstadt, entlang des Ligurischen Meeres bis nach Cervieta mit Besichtigung der einzigartigen Negropoli Etrusca, eine Ausgrabungsstätte der alten Etrusker. Auf der Heimfahrt war ein längerer Halt im größten Marienwallfahrtsort Italiens, nämlich Loreto eingeplant. Schon im Bus bereitete man sich mit einer Meditation und Marienlied auf diesen berühmten Wallfahrtsort vor. Die riesige Basilika beinhaltet die Casa Santa, das Heilige Haus, eine Schwarze Madonna. Das Heilige Haus soll nach einer Legende von Nazareth nach Loreto transportiert worden sein. In Padua, der letzten Wallfahrtsstätte der Reise, wurde die Basilika des Volksheiligen Antonius besucht. In einer Nebenkapelle der Basilika feierte Militärdekan Edwin Grötzner für die Wallfahrer einen Gottesdienst. Die Predigt über das Leben des heiligen Antonius hielt Pastoralreferent Ludwig Lanzhammer. Eine letzte Übernachtung fand im Hotel Pelegrinato unmittelbar bei der Basilika, in der bereits Goethe auf seiner Italienreise logierte, statt. Wie der Name sagt, ist das Hotel eine typische Pilgerherberge. Basilika St. Antonius Gottesdienst mit Militärdekan Grötzner in Padua Diese gut vorbereitete Wallfahrt an die heiligen Stätten in Rom wird allen Beteiligten in stetiger Erinnerung bleiben. Bild und Text: Josef Kettner Weitere Bildimpressionen: Der Petersdom im Morgenlicht Blick in den Petersdom Nebenkuppel im Petersdom Modell vom Petrusgrab Ausgrabung des Petrusgrabes Sarkophag von Papst Johannes XXIII. Campus Teutonikum Basilika von Padua Kuppelgemälde in St. Paul vor den Mauern 
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