Gartenfachberatung aktuell Oktober / November 2010

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Verband Wohneigentum
Gartenfachberatung
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Gartenfachberatung aktuell
SIEDLERBUND SCHLESWIG-HOLSTEIN E.V.
Oktober / November 2010
Wanzen an Ziergehölzen
In den vergangenen Wochen konnten im Garten häufig grün-rot gefärbte Wanzen an
den Früchten von Gehölzen wie z.B. Kirschen, Birnen, Hartriegel, Feuerdorn und
Weißdorn beobachtet werden.
Hierbei handelte es sich um Stachelwanzen (Acanthosoma haemorrhoidale). Die
Wanzen überwintern als erwachsene Tiere im Boden. Sie bilden eine Generation pro
Jahr aus. Die in der Regel grünlich gefärbten Larven treten meist von Juni bis Anfang
September auf.
Größere Schäden verursachen die Stachelwanzen im Hausgarten meistens nicht,
eine Bekämpfung der Insekten ist nicht erforderlich!
Wildfrüchte im Garten: Ökologisch wertvoll und vielseitig verwendbar
Wildobstgehölze sind aus vielerlei Gründen eine Bereicherung unserer Gärten. Ob
sie als einzelne Sträucher, als Naschobsthecke für Kinder oder Wildobsthecke
Verwendung finden – fehlen sollten diese in keinem Garten. Aus vielen Früchten
lassen sich besondere Delikatessen herstellen, die es so nicht oder nur selten zu
kaufen gibt.
Wildobstgehölze erfüllen in unseren Gärten wichtige Aufgaben und sind vielseitig
einsetzbar:
• Mit Wildobststräuchern lassen sich abwechslungsreiche Hecken für Sicht- und
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Windschutz anlegen.
Sie sind Nähr- und Schutzgehölze für Vögel und Insekten.
Sie sind robust und wenig anfällig gegenüber Schädlingen und Krankheiten.
Wildobstgehölze bringen den jahreszeitlichen Wechsel in unsere Gärten. Sie zeigen
vom Frühjahr bis in den Winter immer ein anderes Bild (Austrieb, Blüte, Fruchtfarben,
Herbstfärbung).
Die Früchte sind oft außergewöhnlich im Geschmack und gesund.
Wildfrüchte lassen sich zu Marmeladen, Gelees, Kompott, Süßspeisen, Likör,
Schnaps, Wein und vielem mehr verarbeiten.
Einige anbauwürdige Wildobstarten:
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Apfelbeere (Aronia melanocarpa)
Sanddorn (Hippophae rhamnoides)
Eberesche (Sorbus aucuparia)
Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
Felsenbirne (Amelanchier ssp.)
Wildrosen (Rosa ssp.)
Mispel (Mespilus germanica)
Achtung! Bei der Auswahl der Wildobstarten zur Pflanzung im Garten oder beim Sammeln
der Wildfrüchte in der Natur – gute Pflanzenkenntnisse sind immer unerlässlich, um
Verwechslungen auszuschließen! Informieren Sie sich bei der Gartenfachberatung über
geeignete Sträucher. Weitere Info`s finden Sie auf der Homepage der Gartenfachberater
unter www.gartenfachberatung.de.
Wernershagener Weg 31
24537 Neumünster
Internet und E-Mail:
Sparkasse Südholstein Volksbank Raiffeisenbank eG, NMS
Tel. 04321/61444
www.verband-wohneigentum.de/schleswig-holstein BLZ: 230 510 30
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Fax: 04321/66203
[email protected]
Kto.-Nr. 639
Kto.-Nr. 50071510
Pflanzenschutz aktuell
Oktober / November 2010
Ziergarten
Kübelpflanzen, die frostempfindlich sind, sollten
vor dem Auftreten erster Frostnächte zur Überwinterung in kühle, frostfreie helle Räume gestellt
werden.
Kranke
Pflanzenteile
sind
beim
Rückschnitt zu entfernen. Bei Befall mit
Spinnmilben oder Weißen Fliegen eignen sich
Rapsöl-Präparate, z.B. Schädlingsfrei Naturen AF
oder Neem-Öl-Präparate.
und
–knollen
für
den
Blumenzwiebeln
Frühjahrsflor können ab September bis November
gesetzt werden. Sie sollen möglichst noch vor dem
Frost Wurzeln bilden. Pflanzgut mit Faul- oder
Schimmelstellen ist auszusortieren. Bei der
Pflanzung ist auf einen Standortwechsel zu
achten. Als Schutz gegen Wühlmäuse können die
Zwiebeln und Knollen in speziell im Handel
erhältliche Kunststoffkörbe gepflanzt werden.
Hexenringe im Rasen
Als Hexenringe bezeichnet man das Auftreten von
dunkelgrünen kreisrunden Ringen im Rasen, auf
denen die Gräser absterben können und auf
denen z.T. auch Hutpilze entstehen. Sie können
durch verschiedene Pilzarten aus der Gruppe der
Hutpilze hervorgerufen werden. Häufig sind es
Nelkenschwindlinge (Marasmius oreades). Die
Ringbildung entsteht, weil ausgehend von einer
Infektionsstelle im Boden ein Myzel (Pilzgeflecht)
ausgebildet wird, welches sich kreisförmig ausbreitet. Die Fruchtkörper werden dann zu einem
bestimmten Zeitpunkt am äußeren Ende des
Myzelgeflechts
ausgebildet.
Da
der
Pilz
Ammoniumverbindungen produziert, erscheinen
die angrenzenden Gräser dunkelgrün. Das helle
Myzel ist stark wasserabweisend und hat einen
schimmelig-modrigen Geruch. Besonders sind
magere, sandige und trockene Böden, ehemalige
Waldstandorte betroffen und vor allem ältere
Rasenstandorte, die unter starkem Rasenfilz
leiden. Gegen Hexenringe sind keine Pflanzenschutzmittel zugelassen. Die Hutpilze sollten
entfernt und nicht einfach mit dem Rasenmäher
zerschlagen werden, da sonst die Sporen auf dem
Rasen verbleiben und verbreitet werden. Zur
mechanischen Bekämpfung muss der Boden im
gesamten Innenbereich des Ringes und auch der
ziemlich verhärtete Außenrand des Ringes mit
einer
Grabegabel
gut
gelockert
werden.
Anschließend sollte reichlich bewässert werden.
Dies ist mehrmals zu wiederholen. Hilfreich ist es,
im Frühjahr den Rasenfilz durch Vertikutieren zu
beseitigen. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung und ein optimaler pH-Wert (Kalkzustand)
sind wichtige Faktoren für die Widerstandsfähigkeit
des Rasens gegenüber Pilzerkrankungen. Dafür
kann im Herbst von einem Bodenuntersuchsungsdienst eine Bodenuntersuchung mit Düngungsempfehlung gegen Gebühr durchgeführt werden,
um Nährstoffmangel oder Überdüngungen zu
vermeiden (z.B. von der LUFA-ITL GmbH Kiel,
Gutenbergstr. 75/77 in 24116 Kiel).
Obstgarten
Die Raupen des Frostspanners schädigen an
allen Obstgehölzen außer an Pfirsich. Die
Weibchen besitzen nur kleine Flügelstummel und
können nicht fliegen. Nach den ersten
Nachtfrösten, etwa Mitte bis Ende Oktober,
wandern sie zur Eiablage an Obstbaumstämmen
hinauf bis zur Krone. Aus den Wintereiern
schlüpfen im Frühjahr Raupen, die junge Knospen,
Blätter und Blüten befressen. Zur vorbeugenden
Bekämpfung der am Stamm emporkriechenden
Tiere werden ab Mitte September Leimringe um
die Obstbäume gelegt. Die Leimringe müssen eng
am Stamm anliegen, damit die Weibchen nicht
zwischen Stamm und Leimringe hindurchschlüpfen
können. Auch an Pfählen und Stützen müssen
Leimringe angelegt werden. Die Fängigkeit muss
bis Mitte März ununterbrochen bestehen bleiben.
Verschmutzte Klebestreifen werden entweder gereinigt oder erneuert. Der Stamm ist bei der
Entfernung im Frühjahr unterhalb des Leimringes
auf rote Eier des Frostspanners zu kontrollieren.
Abgelegte Eier können mit einer Drahtbürste
entfernt werden.
An Pflaumen und Zwetschgen verlassen die
Raupen der zweiten Generation des Pflaumenwicklers die reifen, zu Boden gefallenen Früchte
und Überwintern meistens unter der Borke der
Baumstämme. Die befallenen Früchte sind zu
entfernen. Ab Ende August bis Anfang September
an die Stämme angelegte, etwa 10 cm breite Wellpappringe werden von den Raupen als Überwinterungsverstecke angenommen. Diese Wellpappringe werden Ende September mitsamt den
Raupen wieder entfernt, wodurch der Befallsdruck
im nächsten Jahr reduziert werden kann.
Das Aufsammeln von Fallobst verhindert die
Ausbreitung
von
Fruchtfäulen
und
das
Auswandern und Verpuppen der Apfelwicklerraupen (Obstmaden).
Weisen Äpfel beim Durchschneiden im Fruchtfleisch dicht unter der Schale braune Stellen auf,
so nennt man diese Erscheinung „Stippigkeit“.
Hierbei handelt es sich nicht um eine durch Schaderreger verursachte Krankheit, sondern um
Kalzium-Mangel in der Frucht. Folgende Ursachen
kommen in Betracht: Ungleichmäßige Wasserversorgung, das unausgewogene Nährstoffverhältnis in der Pflanze oder eine zu hohe
Stickstoffdüngung. Dadurch wird zu wenig Kalzium
in die Früchte transportiert. Aber auch KalziumMangel im Boden kann zu „stippigen“ Früchten
führen. Im Boden nachgewiesener KalziumMangel lässt sich durch Aufkalkung im Herbst
beheben.
Achtung
Gebrauchsanleitungen und Auflagen
Wartezeiten) unbedingt beachten !
(u.
a.
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